Jazz für Solopiano - Was ist empfehlenswert?

  • Zu Yosuke Yamashita

    Seine frühe Soloplatte "Banslikana", eine der ersten Jazzplatten, die ich mir vom Taschengeld kaufte, ist 1976 bei enja erschienen. Darauf zu hören sind die Standards "A Night in Tunisia" und "Autumn Leaves" und sechs seiner rhytmisch ziemlich vertrackten Eigenkompositionen. Einer seiner Renner bei den Konzerten in den späten Achtzigern war übrigens eine ausgedehnte Improvisation über Ravels "Bolero".

    "Banslikana" fehlt mir leider, habe sie aber mal bei einem Freund gehört. Sehr Gut! Dafür habe ich von ihm eine japanische CD mit japanischem größerem Ensemble plus großer Kodo-Trommel-Gruppe, auf der meine "Bolero"-Lieblingsversion drauf ist mit, neben ausgedehntem, großartigen Solo von Yamashita, Orchesterpartien irgendwo zwischen den Orchestern Duke Ellingtons, Muhal Richard Abrams, Sun Ras und eben sehr Japanischem.

    Na gut, das war O.T.. Dennoch möchte ich zum Übergang auf Yamashitas "Tribute to Mal Waldron" hinweisen, wenn das auch eine Trio-Aufnahme ist. Mal Waldron war nämlich vor allem in Japan besonders beliebt und in der starken Bedeutung von leicht variierten Wiederholungen in der kräftigen linken Hand haben beide Pianisten, die auch zu meinen Favoriten gehören, auch etwas gemeinsam. Yamashita ist nämlich vor allem ein Mann des Trios, der immer vorzügliche, besonders antreibende Bassissten und Drummer findet, mit denen er sich in seinem äußerst energiereichen Spiel gegenseitig antreiben kann. In der Regel unterhält er gleichzeitig ein Trio in New York, eins in Japan. Live-Auftritte sind stets ein außergewöhnliches Erlebnis und unbedingt zu empfehlen.

    Die einzige Soloplatte von Waldron, die ich besitze, ist ein Tribut an Charles Mingus und heißt "Mingus Lives". Sie enthält aber nicht, wie man vermuten würde, Kompositionen von Mingus, sondern vier Eigenkompositionen Waldrons, aufgenommen 1976 live bei einem Konzert in Belgien,

    Die finde ich auch ganz besondes großartig. Die Musik ist aber doch sehr im Geiste Mingus, meine ich, vor allem im Stile seiner Workshop Bands. Waldron hat gelegentlich auch bei Mingus gespielt.

    Mal Waldron bevorzugte jedoch im kleinen Format besonders das Duo.

    Überwiegend solo ist aber noch dieses wunderschöne traurig-melancholische Tribute für Billie Holiday, die er auch begleitet hat, bevor auf der CD-Wiederveröffentlichung bei den letzten beiden Stücken das Schlagzeug hinzukommt. Weiß jemand, wer da spielt? Die Ausschnitte klingen ziemlich gut. Ich habe nämlich noch die LP, die wirklich ein reines Solo-Album ist.

    Während ich diese jetzt wieder höre, werde ich selbst ganz traurig, denn ich weiß gar nicht, wie oft ich diesen überaus sympathischen Pianisten live erlebt habe, meistens mit seinem guten Freund und Langzeitpartner Steve Lacy, stets ein auf dem Flügel verdampfendes Zigarillo neben sich, bevor in der Pause zum nächsten Stück, das nächste Zigarillo angesteckt wurde und nach wenigen genüßlichen Zügen das Schicksal seines Vorgängers teilte und stets in bester und entspannter Spiellaune, die so ansteckend war, dass, egal in welchem Zustand ich das Konzert aufgesucht hatte, ich danach ebenso entspannt und glücklich nach Hause fuhr.

    :wink: Matthias

  • Paul Bley

    Von den Solo-CDs Paul Bleys ziehe ich diese auf Steeple Chase seinen schönen ECM-Alben sogar noch vor, auf der er sich vor allem mit Duke Ellington auseinandersetzt, wobei aus Caravan gleich eine faszinierende Suite wird.

    Paul Bley übe nie? - Naja, ich will es nicht recht glauben, aber er trat ja lange Zeit sehr viel auf und hat dann vorher gerne stundenlang eben mal den Flügel ausprobiert :D So habe ich es jedenfalls mehrmals in Kopenhagen erlebt, wo er lange Zeit sehr häufig auftrat.

    Ansonsten sind auf dem dänischen Steeple Chase Label noch eine lange Serie von durchgehend erstklassigen Trioaufnahmen Paul Bleys erschienen, die alle ausgezeichnet sind und eher einen Paul Bley dokumentieren, der sich intensiv mit der Jazz-Tradition auseinandersetzt und enger an sie anschließt als auf seinen ECM-Alben.

    :wink: Matthias

  • Ich bin wahrlich kein Experte, aber zu der Zeit, als das "Köln Concert" zur Studenten-Grundausstattung gehörte (habe ich natürlich auch), stolperte ich über einen Musiker (bildlich gesprochen), der eben auch (teilweise) solo am Klavier saß: Joachim Kühn. Und als ich diesen Thread so las, fiel mir auf, dass ich eine CD von ihm mal verliehen habe und wohl nie zurückbekommen werde: Situations. Die gefiel mir damals ausnehmend gut. Die einzige CD, die ich von ihm habe, und die ich später mal wieder einlegen will, ist diese:

    Da geht's dann von Bach über Coltrane bis zu Kühn. Hat mir Spaß gemacht.

    Und aus vorgenannten Zeiten stammt diese:

    Auch die wurde damals, also Mitte der 80er, gern gehört. Begeistert mich jetzt ehrlich gesagt nicht mehr sonderlich (erinnert mich beim Schnipsel-Hören an "Das Piano").

    :wink:

    Jein (Fettes Brot, 1996)

  • Joachim Kühn

    "Allegro Vivace" ist schon sehr schön. Sein Solo-Meisterwerk, die sie sogar noch übertrifft, ist für mich bislang diese:

    Neben eigenen Stücken, improvisiert Kühn hier auch wieder über Stücke von Bach, mit dem er sich kurz voher auf den Bachtagen in Leipzig und auf einer CD mit dem Thomanerchor auseinandergesetzt hatte und über Stücke von Ornette Coleman, mit dem er auch mehrmals um diese Zeit zusammengearbeitet hatte.

    Wie hier so Verschiedenes wie sein eigenes "diminished augmented system" mit Bach und dem harmolodischen Einfluß Ornette Colemans ineinanderfließt, ist hochinteressant, aber auch nur zum Hören vom Ergebnis her faszinierend und ein Genuß, denn diese Musik auf hohem intellektuellen Niveau ist voller Leidenschaft und Überraschungen und dem rhythmischen Groove Colemans.

    :wink: Matthias

  • Und aus vorgenannten Zeiten stammt diese:

    Auch die wurde damals, also Mitte der 80er, gern gehört. Begeistert mich jetzt ehrlich gesagt nicht mehr sonderlich (erinnert mich beim Schnipsel-Hören an "Das Piano").

    :wink:

    von George Winston habe ich auch zwei bis drei Platten. Das ist ganz nett für den Kaffeeplausch, aber irgendwie auch immer gleich und zu sehr easy-listening (passt gut für esoterische Sitzungen :D ).
    Lege ich eigentlich gar nicht mehr ein - alles hat seine Zeit.....

    Grüße
    Achim

  • Ihr habt beide recht. Den Winston lege ich auch nicht mehr in den CD-Player. Den Kühn habe ich soeben mit erstaunlich großem Gefallen wiedergehört. Den hätte ich ohne diese Anregung gewiss verstauben lassen. Danke also!

    :wink:

    P. S.: Und weil der Kühn so gefiel, nehme ich Deine Empfehlung an, Matthias - CD ist bestellt.

    Jein (Fettes Brot, 1996)

  • James P. Johnson (geb. 1894)

    Let's go back to the roots:

    Welcher Pianist konnte von sich behaupten, maßgeblichen Einfluß auf solche Youngster wie Duke Ellington, Count Basie, Fats Waller, Thelonious Monk, Jakie Byard, Bobby Timmons und viele andere mehr gehabt zu haben? Natürlich der König des Stride-Pianos, James P. Johnson (1891-1955). Der Mann aus New Jersey kam selbst vom Ragtime und vom Chicago Jazz eines Jelly Roll Morton her. Einer seiner Lehrer war selbst Schüler von Rimsky-Korssakoff.

    JPJ schrieb ein Stück namens "Charleston", dass auf die Tanzmusik seiner Zeit nicht völlig ohne Einfluß blieb :D Andere Kompositionen aus seiner Feder sind etwa "Carolina Shout" und "Harlem Strut". Jimmy kultivierte als Partner der großen Bluessängerin Bessie Smith die Kunst der Klavierbegleitung im Jazz, gewissermaßen als ein schwarzer Gerald Moore :rolleyes:

    Für mich hat er eine besondere Bedeutung, da meine allererste Jazzplatte eine Aufnahme mit ihm war. Noch immer höre ich sein Spiel bisweilen sehr gern - mich beeindrucken seine immensen technischen Fähigkeiten, sein kultivierter Stil und die Verschmelzung von Blues, Ragtime, Tanzmusik und Jazz zu einem sehr individuellen Stil, der gleichwohl Maßstäbe setzte.



    Cheers,

    Lavine

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Ich muß nochmals auf die Platte zurückkommen und insbesondere auf round midnight.

    In der Tat eine außerordentliche Aufnahme von Hancock, der das Stück nach meinem Empfinden wie eine Kathedrale aufbaut - groß, mächtig, wie in Fels gerammt. Und dies, obwohl er sehr sparsam spielt, keine bassläufiges Gedröhn, sondern jeder Ton wirkt für sich einfach erhaben. Später läßt er ein bißchen in den Seitenschiffen der Kathedrale die tonalen Möglichkeiten aufblitzen, bleibt aber im Ganzen im besten Sinne konservativ. Hervorragend.
    Das gleiche Stück ganz anders spielt mein spezieller Freund Michel Petrucciani, aber das gehört in einen Extrabeitrag.

    Grüße
    Achim

  • Ich möchte gerne eine Lanze für Kenny Barron brechen! Bei Barron handelt es sich um einen jener Pianisten, die lange im Schatten standen. Er galt über drei Jahrzehnte als ein gewiefter und geschmackvoller Begleiter, die große Anerkennung blieb ihm aber verwehrt. Das änderte sich aber ca. Ende der 90er Jahre, als er endlich die Aufmerksamkeit und Anerkennung bekam, die ihm zustand - sowohl als Pianist als auch als wunderbarer Komponist. Es gibt unzählige Quartett-, Quintett- und Trio-Aufnahmen mit ihm seit den späten Sechzigern. Die spät erlangte Popularität ermöglichten schließlich auch großartige Duo- und Solo-Einspielungen. Da es hier um die Solo-Aufnahmen geht, erwähne ich die beiden folgenden CDs:

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/514hdDNFQvL._SL500_AA240_.jpg
    Spiral
    Eastwind, 1982

    Allein das Titelstück lohnt die Anschaffung. Es gehört zu meinen liebsten Kompositionen und ich habe es früher in meiner alten Band oft gespielt. Es ist harmonisch nicht ganz ohne, fordert vom improvisierenden Solisten also etwas, klingt dann aber - so es denn gelingt - sehr leicht und organisch. In seiner offenen Rhythmik bietet es alle Freiheiten, die jedoch sehr schwer zu zähmen sind, um es luftig und leicht zum Schweben zu bringen.



    Live at Maybeck
    Concord, 1990

    Eine großartige Aufnahme aus der Maybeck Recital Serie!

    LG
    C.

    „Beim Minigolf lernte ich, wie man mit Anstand verliert.“ (Element of Crime)

  • Hallo Carsten,

    Kenny Barron schätze ich auch sehr, wobei ich diese Live-Recitel-Aufnahme noch gar nicht kannte. Diese ganze Maybeck-Recitel Serie war mir bislang entgangen. Aber da scheint einiges sehr interessant zu sein. Danke für den Tip. "Spiral" habe ich jedoch auch und die ist richtig klasse!

    Die folgende möchte ich hier erwähnen, obwohl nur das letzte Stück "Trinkle Tinkle" eine Pianosolonummer ist, aber was für eine! Hier kommt der große Monk-Einfluß auf Barron bestens zur Geltung. Außerdem, da James P.Johnson erwähnt wurde, hier ist überdies zu hören, dass Barron einer der wenigen späteren ist, der auch diese Stride-Piano Tradition gelegentlich aufnimmt und modernisierend weiterführt, wie auch Monk schon selbst, dann später vor allem Jaki Byard und Dave Burrell, heute auch Uri Caine.

    Da der Thread mit einem Piano-Duett begann, mogel ich hier auch noch einmal zwei sehr schöne Duett-Platten ein:

    mit Barron und dem zu Unrecht weniger bekannten Barry Harris, der ein eher elegantes, zurückhaltenders Klavierspiel mit einer ausgeprägten Fantasie für die Entfaltung schöner Melodielinien pflegt. Beider Klavierspiele sind so anders, Barron dabei mehr an Monk, Harris mehr an Bud Powell anknüpfend, aber beide sind Pianisten, die sich auch zurückzunehmen und zuzuhören wissen, so dass hier eine interessante und sehr schöne Aufnahme entstand.

    Eine andere Duo-Aufnahme entstand mit Tommy Flanagan, einem ebenfalls von mir ganz besonders geschätztem Pianisten. Flanagan ist wie der hier schon erwähnte Mal Waldron ein ganz besonders einfühlsamer Begleiter großer SängerInnen wie Ella Fitzgerald und Jon Hendricks gewesen und früh einer der gefragtesten Sideman, der u.a. mit Miles Davis, J.J.Johnson, Coleman Hawkins, Sonny Rollins, Phil Woods, John Coltrane, Steve Coleman und unzähligen anderen gespielt hat. Sein Spiel war zunehmend auch stark von Monk beeinflußt, würde ich jedoch auch als elegant, wenig sperrig, eingängiger, aber überaus subtil chrakterisieren wie ein bestens abgerundeter Maccallan, der die enorme Reichhaltigkeit seiner Geschmackspalette eher langsam, aber nachhaltig entfaltet. So ergänzen sich Barron und Flanagan hier auch aufs Beste. Diese weitere Sternstunde des Piano-Duetts entstand 1978.

    :wink: Matthias

  • Von Tommy Flanagan gibt es zwar zahreiche, erstklassige Trioaufnahme, Wem insbesondere das "Tokyo Recitel" bezahlbar in die Hände fällt, sollte unbedingt zugreiffen. Mir sind jedoch nur zwei Solo-Aufnahme bekannt, 1977 ein Jahr vor "Together" gleichfalls für Denon aufgenommen:Tommy Flanagan - Alone Too Long (Denon (J) COCY 3795)

    NYC, December 8, 1977
    Parisian Thoroughfare Denon
    In Your Own Sweet Way -
    Like A Butterfly -
    Here's That Rainy Day -
    Alone Too Long -
    May Be September -
    Strollin' Glad To Be Unhappy / No More / That Old Devil Called Love -
    Bean And The Boys / In Walked Bud -
    Ultimate Thule -
    The Very Thought Of You -
    Dignified Appearance -

    Und dann diese für Storyville:

    Mit ähnlichem Standards-Programm:

    1. Parisian Thoroughfare
    2. Wall
    3. Isn't It Romantic
    4. Sleepin' Bee
    5. Yesterdays
    6. Stompin' at the Savoy
    7. Strayhorn Medley: Passion Flower/Chelsea Bridge/Pretty Girl/U.M.M.G.
    8. Con Alma
    9. If You Could See Me Now
    10. Ruby My Dear
    11. Lover
    12. Rosetta
    13. Jitterbug Waltz
    14. Caravan
    15. Willow Weep for Me
    16. Just One of Those Things
    17. Poor Butterfly
    18. Well, You Needn't
    19. St. Louis Blues
    20. All the Things You Are

    Wie im fantastischen "Tokyo Recitel", das fast nur aus Strayhorn/Ellington Stücken besteht, bringen mich vor allem auch hier Caravan und Chelsea Bridge zu größten Verzückungen.

    Auf einem japanischen Solopiano-Sampler "100 Gold Fingers Vol. 2" sind dann noch 2 weitere, sonst unveröffentlichte Stücke, darunter eine wunderbare Version von Ellingtons "Come Sunday" enthalten. Dürfte leider schwer sein, bezahlbar da ran zu kommen, was schade ist, denn sie könnte sonst einen guten Überblick zu unserem Thema hier vermitteln. Die Reihe sieht so aus und enthält so weit ich weiss, nur Unveröffentlichtes.

    Außerdem gibt es noch 3 Piano-Duo- Aufnahmen mit Hank Jones, die sich auch sehr lohnen:

    Tommy Flanagan/Hank Jones - Our Delights (Galaxy GXY 5113; Fantasy OJCCD 752-2)
    Tommy Flanagan/Hank Jones - More Delights (Galaxy GXY 5152) Beide in einer Session 1978 aufgenommen und:
    Hank Jones/Tommy Flanagan - I'm All Smiles (MPS (G) 15594), 1983 aufgenommen.

    :wink: Matthias

  • Art tatum

    Zunächst kam ich mit dem Spielstil von Tatum nicht so ganz zurecht, aber ein mehrfaches Hören zeigte dann doch, dass die Scheibe genauso ist, wie sie heißt:

    Piano starts here !

    Aus damaliger Sicht - so isses !

  • RE: Richie Beirach

    Solo habe ich ihn letztes im Schloss Landestrost in Neustadt/Rübenberge gesehen, irgendwie erinnerte mich mit den langen, dauernd im Weg hängenden Haaren an den klaviersoielenden Hund (Rawlf) in der Muppet-show.
    Seine Spielqualität war allerdings über diesen Vergleich erhaben und dies besonders bei Stücken, die auch auf dieser Platte enthalten sind (nicht solo, ja ja)..

    Elegy for Bill Evans


    Dennoch von mir eine dicke Empfehlung.

    Grüße
    Achim

  • Michel Petruccinai

    Erstaunt stelle ich fest, der er noch nicht mit einer Platte hier vorgestellt worden ist, daher von mir diese Empfehlung:

    Michel Petruccini ist einhöflicher Mensch und begrüßt und seine Zuhörer mit - bon soir ...... ca vas - wie es sich gehört, aber erst nach 42 Minuten, denn solange dauert das erste Stück, ein "medley of my favorite songs".

    Eine sehr schöne Doppel-CD, die den leider viel zu früh verstorbenen Ausnahmepianisten featured.

    Grüße
    Achim

  • Chris Beier

    Einen habe ich noch......

    Eine soloplatte komplett in der Kirchentonart äolisch gehalten und damit nicht gerade den modernen Hörgewohnheiten entsprechend, dafür aber um so spannender.

    Grüße
    Achim

  • Gehört haben sollte man wirklich mal Art Tatum als einer der älteren, der technisch wie musikalisch allerhöchste Standards setzte, die vorher nicht und auch nachher nur selten erreicht wurden und der dabei alle bis dahin vorhandenen Jazzpianostile auf seine ganz eigene Weise integral synthetisiert hat und in vieler Hinsicht vorausweisend ist, wie niemand sonst seiner Generation. Unter seinen Fans waren übrigens Horowitz und Rubinstein.

    Sein bekanntestes Album "Piano starts here" habe ich in dieser Version

    aber auch in dieser hier:

    Letztere höre ich gerade mit grosser Begeisterung. Aber im allgemeinen werden sich an dieser sehr speziellen Version wohl die Geschmäcker scheiden.
    Denn es handelt sich um eine "Re-Performance" des Orginals. Eine Software hat analysiert wie Art Tatum im Orginal welchen Ton wie und wann auf dem Klavier angeschlagen hat. Das Ergebnis der Analyse wird auf einem automatisiertem Flügel reproduziert, so dass die Aufnahme möglichst Original getreu wiedergegeben wird. Dies geschah am historischen Aufnahmeort The Shrine in Anwesenheit von Publikum und wurde mit moderner Aufnahmetechnik für obige Surround SACD aufgenommen. Verloren geht hier sicherlich die Patina (Knistern, Rauschen, etc.) der überlieferten Aufnahme von 1949, dafür erhält man aber glasklaren, brillianten Klavierklang. Mir gefällt das Ergebnis sehr.

    Hudebux

    P.S. Entsprechendes wurde vom Label Zenph auch mit Aufnahmen von Glen Gould und Rachminivoff getan.

  • zu Teddy Wilson: toller Jazzpianist. Aber nicht nur das. Ich habe mal eine Aufnahme mit ihm gehört auf welcher er Chopin (u.a. Ballade no.3 As-Dur) spielte - toll der cross-over! ... gab's also auch schon vor Keith Jarret und Chick Corea ..

    Mich wundert, daß hier einer fehlt:

    der gute Abdullah Ibrahim (vorher: Dollar Brand) hat wirklich eine Reihe sehr schöne Aufnahmen vorgelegt .... und live habe ich ihn auch einmal gehört - grandios!

    die hier ist nicht rein Solo-Piano, ber ich liebe diese Scheibe :juhu:

    LG
    tastenrabe

  • Ich habe hier mal drei völlig unterschiedliche Solo-Alben reingestellt, die vielleicht interessant sein könnten. Über Oscar Peterson muss man wohl nichts mehr schreiben, auch Michel Petrucciani, der leider viel zu früh verstorben ist, sollte hinreichend bekannt sein, aber Ray Bryant dürfte nun wirklich nicht jedem geläufig sein. Sein bluesiges, erdiges Spiel paart alten Jazz mit dem Bop, eine sicher interessante Mischung. So spielte er mit völlig unterschiedlichen Musikern wie Lester Young, Miles Davis, Charlie Parker, Sonny Rollins, Charlie Shavers oder Curtis Fuller. Er verstarb 2011 fast 80-jährig. Er ist übrigens der Onkel von Robin und Kevin Eubanks, zwei ebenfalls bekannte Jazzmusiker.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Zitat

    zu Teddy Wilson: toller Jazzpianist. Aber nicht nur das. Ich habe mal eine Aufnahme mit ihm gehört auf welcher er Chopin (u.a. Ballade no.3 As-Dur) spielte - toll der cross-over! ... gab's also auch schon vor Keith Jarret und Chick Corea ..

    Teddy Wilson war Professor an der berühmten Juilliard School of Music gewesen, also an der Nahtstelle von Jazz und Klassik. Sein Nachfolger bei Benny Goodman, Mel Powell wurde ebenfalls ein anerkannter klassischer Musiker und Komponist, der mehrere Jahre bei Paul Hindemith studierte. Er bekam 1990 den Pulitzer-Preis für Musik für eines seiner Werke.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51SCM4QH91L.jpg]

    Leider will der Link von Amazon nicht funzen. Also sorry, dass ich die CD mal als Bild so reinstelle. Hier seine modernen Kompositionen.

    Hier werden sechs seiner Jazz-Alben günstig angeboten.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

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