• Über Oboen

    Im Thread über Richard Strauss' Oboenkonzert hatte ich hier eine Aufnahme mit dem Schweizer Oboisten Simon Fuchs erwähnt und geschrieben, daß er eine Oboe von "Buffet Crampon" spiele. Daraus ergab sich eine dort zwar offtopische, doch auch interessante Fachsimpelei über das Instrument, die an dieser Stelle gern weitergeführt werden kann. Die entsprechenden Beiträge habe ich befördert.

    Herzlichen Gruß, Gurnemanz

    Nachtrag (9.12.09): Aufgrund der später folgenden Beiträge habe ich das Thema (vorläufig?) erweitert: Auch die Klarinetten sind jetzt mit dabei!

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Zitat

    [Simon Fuchs] spielt - Dir wird das etwas sagen - eine Oboe von "Buffet Crampon".

    So wie auch Albrecht Mayer. Meine erste Wahl wäre das, obwohl ich Mayers Spiel auch sehr tonschön finde, übrigens nicht.... [...]

  • Meine erste Wahl wäre das, obwohl ich Mayers Spiel auch sehr tonschön finde, übrigens nicht....

    Das hat mit Strauss´ Oboenkonzert jetzt zwar überhaupt nichts mehr zu tun, aber da ich selbst eine Buffet-Crampon spiele, interessiert es mich jetzt natürlich sehr, was dir an den Buffet-Instrumenten nicht so gefällt und welche Marken du bevorzugst. Marigaux?

    Ich liebe Wagners Musik mehr als irgendeine andre. Sie ist so laut, daß man sich die ganze Zeit unterhalten kann, ohne daß andre Menschen hören, was man sagt. - Oscar Wilde

  • Hallo Lars,

    ich habe zwar eine Marigaux, aber ich spiele kaum darauf; im Regelfall verwende ich eine Ringklappenoboe von Oscar Adler. Mit dieser Firma hatte ich in der ersten Hälfte der 90er Jahre einen sehr intensiven Kontakt, und das Instrument wurde damals als Sonderanfertigung für mich hergestellt. Es ist ganz bewußt ziemlich sparsam mechanisiert (kein as-b-Triller, kein banana key, auf jede Klappe, die für mich entbehrlich ist, habe ich verzichtet), schwingt sehr gut durch und ist in der Intonation ausgeglichener als alle Marigaux-Oboen, die ich bislang probiert habe (das betrifft vor allem die Höhe).

    Eine Buffet hatte ich auch mal, habe sie aber wieder verkauft. Mir war der Klang zu wenig strahlend, und in der Höhe hatte ich ähnliche Schwierigkeiten wie bei der Marigaux.

    Allerdings überlege ich immer wieder mal, mir eine "Green Line" von Buffet zuzulegen, und zwar ausschließlich zum Rohrbau für meine Kunden. Denn Instrumente aus Holz leiden schon stark durch das ständige Anblasen in kurzen Intervallen - da sind Risse leider vorprogrammiert!

    Im Laufe der Zeit habe ich schon mindestens ein Jahr (meistens länger) auf Instrumenten folgender Firmen gespielt: Mönnig, Püchner, Marigaux, Rigoutat, Springer, Adler. Eine Rigoutat oder Püchner würde ich heute nicht mehr blasen wollen, während die Springer- und die Marigaux-Oboen gegenüber meiner Adler auch Vorteile hatten. Aber auch ( für MICH gravierendere) Nachteile....

    [Hier nicht mehr] Offtopische Grüße

    Bernd

  • Da ich fürchte, daß das Fachgesimpel außer Cherubino und vielleicht noch Scherchen keinen Menschen in diesem Forum interessiert, habe ich schon auf die Auslagerung der entsprechenden Beiträge gewartet - danke, lieber Gurnemanz!

    In diesem Thread können dann gerne auch allgemeine Fragen zu unserem von seinem Spieler in der Regel gehaßliebten Instrument beantwortet werden wie z.b: "Die Oboisten in unserem Orchester pusten während der Probe und manchmal sogar während eines Konzerts ziemlich geräuschvoll unter die Klappen ihrer Oboe? Das stört doch - warum machen die das?" Oder: "Unser Oboist jammert dauernd über seine Rohre! Was soll das? Ich schimpfe ja auch nicht am laufenden Band über meine Saiten, sondern besorge mir welche, mit denen ich zurechtkomme!" Oder: "Unser Oboist gibt das a1 wie gefordert auf 442 an, er macht das tadellos! Aber nach spätestens 15 Minuten spielt er mindestens auf 444. Pure Bosheit?". Et cetera usf.....

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Da ich fürchte, daß das Fachgesimpel außer Cherubino und vielleicht noch Scherchen keinen Menschen in diesem Forum interessiert [...]

    Stimmt nicht! Vielleicht komme ich Euch Ausgebufften mal mit der einen oder anderen unbedarften Frage dazwischen. Schließlich spielt Ihr nicht nur für Euch!

    Es grüßt Gurnemanz

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    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Hi,

    darf ich auch eine dumme Frage stellen? ;+) Wikipedia meint zum Tonumfang: "Der Tonumfang der Oboe reicht meistens vom „kleinen“ b bis zum a''', je nach Modell beginnt der Tonumfang auch schon beim kleinen a oder beim kleinen h." Was heißt meistens, und wann reicht er eben nicht bis da sondern zum kleinen a oder h...? Und sind diese Unterschiede beim Englischhorn dieselben, das ja "angeblich" eine Quinte tiefer klingt? (Die Grenzen nach oben sind für mich nicht so von Bedeutung.)

  • Hallo Philipp,

    die gängigen Oboenmodelle bieten eigentlich alle als tiefsten Ton das kleine b. Ganz einfache Schülermodelle fangen beim kleinen h an, und die französische Firma Lorée hat mal eine Oboe entwickelt, auf der es noch ein a gab, aber das ist eine exotische Angelegenheit, die du getrost vernachlässigen kannst.

    Zu b und zum h ist zu sagen, daß diese Töne nicht wirklich gut spielbar sind - piano auf dem b ist kaum möglich, und auch schnelles Staccato in dieser untersten Lage dürften nur die wenigsten Oboisten vernünftig ausführen können. Vor allem das b erinnert mit den meisten Rohren eher an eine Schiffshupe. Jeder ist dir dankbar, wenn du auf diesen Ton verzichtest!

    Zur hohen Lage: a3 habe ich noch nie gebraucht; ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie dieser Ton gegriffen werden muß. Aufs gis3 komme ich, habe es allerdings bislang nur in einer Etüde angetroffen. G3 findet sich schon mal in der Literatur (Kalliwoda, Crusell), bereitet allerdings den meisten Laien und Schülern schon größere Probleme. Alles über dem f3 ist auch nur auf Oboen, die über eine sogenannte dritte Oktavklappe verfügen, wirklich vernünftig machbar.

    Die meisten Englischhörner gehen nur bis zum gegriffenen h (also klingendem e), Ausnahmen mit b-Fuß bestätigen die Regel. Gleiches gilt für die Oboe d´amore. Und in der Höhe würde ich als Komponist fürs E-Horn spätestens beim gegriffenen e3 (a2) Schluss machen, besser noch beim d3 (g2). Die Spitzentöne kommen da nämlich noch schlechter und intonationsschwankender als bei der Oboe.

    Bei den tiefsten Tönen ist auch die Frage, wie häufig sie auftauchen. Ein einzelnes b im Martinu-Konzert fordert mich zwar heraus, aber stellt mich nicht vor ein unlösbares Problem. Wenn ich jedoch ständig im Bereich um cis1, c1, h und b herumhupen müßte, würde ich die Noten ziemlich schnell vom Ständer pfeffern...

    Viele Grüße

    Bernd

  • Oboe zu leihen gesucht

    Heute ist für mich ein besonderer Tag: Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich eine Oboe in Händen gehalten, eine Marigaux übrigens. Und nicht nur das, ich habe sogar mit gewissem Erfolg versucht, dem Instrument ein paar Töne zu entlocken, sie klangen immerhin nach Oboe. Und ich mag Oboe.

    Der Hintergrund: Vor ein paar Wochen wagte ich es, vor einem Konzert (in dem ich im Chor mitwirkte), den Oboisten anzusprechen, weil ich mich mit der Frage beschäftige (schon eine Weile), ob das etwas für mich sein könnte (habe früher mal Klarinette gespielt, lange her). Der, ein freundlicher und sympathischer Mann, lud mich zu sich nach Hause ein, um mich erleben zu lassen, wie sich so ein Ding "anfühlt". Gesagt getan: Er hatte mir ein Röhrchen vorbereitet, zeigte mir, wie es anzusetzen, und es gelang mir, damit ein Hühnerkrächzen zu erzeugen. Das soll so wohl auch sein, meinte er. (Hätten die meisten Komponisten nicht deutlich abweichende Klangvorstellungen, könnte man auf das daran zu montierende Instrument eigentlich auch verzichten. :hide: :D )

    Mit dem Rohr produzierte ich dann unter Anleitung sogar ein paar Töne (bis zum hohen C), die plausibel klangen: Nicht schön, aber meine. Interessant: Leise geht kaum, der Ton haut einfach ab. Und: Wo der rechte Daumen greift ist ein Thema, kenne ich noch von der Klarinette.

    Wir sind so verblieben, daß ich ab Januar bei ihm ein paar Stunden nehmen werde; ob mehr draus wird, wird sich zeigen. Ein Problem: Ich brauche natürlich ein Instrument. Kaufen wäre jetzt nicht angebracht, sondern Leihen. Der Meister will schauen, ob er etwas Sinnvolles für mich finden kann. Auch ich überlege...

    Deshalb jetzt meine kecke Frage in die Runde: Hat einer der Kenner hier eine Idee (evt. sogar etwas Ausleihbares...? ;+) )?

    Auch über gutgemeinte Empfehlungen u. ä. würde ich mich freuen. Was sagen die anwesenden Profis überhaupt zu der Idee, daß ein Mittfünfziger wie ich so etwas versuchen möchte? (Immerhin: Notenlesen ist kein Problem, genieße seit über 10 Jahren Gesangsunterricht.)

    Und wenn ich mich irgendwann zu einem Kauf entschließen sollte: Ab welcher Preislage muß ich rechnen (für Gebrauchtes, Neues wäre wohl zu teuer)?

    Es grüßt Gurnemanz

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    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Hallo Gurnemanz,

    auf der einen Seite begeistert mich dein Interesse an unserem merkwürdigen Instrument natürlich sehr, andererseits betrachte ich es als meine Pflicht, dich zu warnen: Die Oboisten werden bekanntlich alle verrückt! :D

    Eine ordentliche gebrauchte Oboe bekommst du mit Glück ab etwa 1000 Euro.

    Und ich kann dir eventuell ein Instrument leihen. Die Hauptfrage ist, wie es zu dir kommt....aber darüber können wir ja noch per PM palavern.

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Die Oboisten werden bekanntlich alle verrückt! :D

    Heutzutage gibt es tüchtige Therapeuten. 8+)

    Zitat

    Eine ordentliche gebrauchte Oboe bekommst du mit Glück ab etwa 1000 Euro.

    1000 Euro wäre o.k. - hatte eher mit mehr gerechnet: Die ältere Marigaux, die ich heute in Händen hielt, läge laut Besitzer neu bei 8000-10000 Euro.

    Zitat

    Und ich kann dir eventuell ein Instrument leihen.

    Das ist ein Wort. :thumbup: Ich melde mich.

    :wink: :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Hallo Gurnemanz,

    eine vollautomatische Marigaux liegt neu bei gut 8000 Euro. Und eine gebrauchte bekommst du nicht für 1000, aber andere Firmen bauen auch gute Instrumente, Neulich habe ich bei Ebay eine fast neue Yamaha (MIttelklassemodell, Neupreis 3400) für um die 1000 Euronen geschossen - darüber wird sich demnächst einer meiner Schüler freuen!

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Mich interessieren an diesem Thread mindestens zwei Aspekte:

    Auch bei mir steht, wie bei Gurnemanz, die Klarinette leider schon längere Zeit nicht mehr benutzt rum. (Um es kurz zu begründen, es hat in erster Linie mit Zeit zu tun.) Dabei liebe ich dieses Instrument, generell vom Klang her, aber auch mein spezielles Instrument (in schönem naturbelassenen Holz) ansich. Auch ich frage mich häufiger, ob und wie ich mal wieder Unterricht nehmen soll, würde aber ganz klar bei Klarinette bleiben. Deswegen meine Frage, lieber Gurnemanz, warum Du mit der Oboe (neu-) anfangen willst. Es wäre doch einfacher, an Deine Klarinettenerfahrung anzuknüpfen (Ansatz, Griffe, etc.), zumal man ja auch sagt (und man das auch sehen kann), dass Oboespielen auch physisch sehr anstrengend ist. Oder reizt Dich die Oboe als Instrument generell mehr? Verstehe mich nicht falsch, ich möchte Dir keineswegs abraten, mich interessiert das nur.

    Generell zu Oboen: Es sind ja hier Hersteller von Oboen genannt worden. Bei Klarinetten (Boehmsystem) ist ja sicherlich Buffet Crampon marktführend. Sehe ich das richtig, dass BC bei Oboen eine eher zweitklassige Rolle spielen? Ist bei Oboen Marigaux die Renommiermarke? Was ich mich auch immer gefragt habe: Warum sind Oboen eigentlich so teuer? 8000 Euro wurden hier genannt. Für weniger als die Hälfte bekommt man die besten professionellen (Boehm-) Klarinetten. (Zudem ist es leicht, seriöse Händler zu finden, die ca. 20% unter Listenpreis liegen. Ist das bei Oboen auch so?) Wie kommt das? Daran, dass Oboen in weitaus geringeren Stückzahlen hergestellt werden? Oder sind Oboen von der Herstellung grundsätzlich komplizierter (konische Bohrung etc.)?

    :wink: maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Lieber Gurnemanz,

    Ich finde es toll, dass du dich dazu entschlossen hast, dich der Oboe zu widmen!!! Da ich mein Instrument ja auch erst mit 31 Jahren begonnen habe zu lernen, kann ich dir nur sagen: es lohnt sich, egal in welchem Alter.

    Wie du schon so schön gesagt hast: es sind meine Töne! Auch wenn sie nicht perfekt sind, es macht ein unheimliche Freude!!

    Von daher wünsche ich dir viel Spaß dabei :klatsch: :klatsch:

    LG Mia

  • Zitat

    Generell zu Oboen: Es sind ja hier Hersteller von Oboen genannt worden. Bei Klarinetten (Boehmsystem) ist ja sicherlich Buffet Crampon marktführend. Sehe ich das richtig, dass BC bei Oboen eine eher zweitklassige Rolle spielen?

    Hallo maticus,

    bis vor ca. 15 Jahren haben die Buffet-Oboen in Deutschland überhaupt keine Rolle gespielt. Dann hat die Firma neue Modelle entwickelt und gezielt versucht, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Das ist in gewisser Weise gelungen, denn immerhin konnte man Albrecht Mayer als Aushängeschild gewinnen (auf etlichen seiner CDs ist vermerkt, daß er Buffet spielt), und auch ansonsten begegne ich hier und da mal jemandem, der eine Buffet gekauft hat, bevorzugt eine aus der sogenannten "Green Line " Serie. Diese Instrumente sind aus einem Kompositmaterial gefertigt (Grenadillspäne + Carbonfaser) und können nicht reißen (normale Grenadille-Oboen reißen in der Mehrzahl aller Fälle!).
    Trotzdem ist die Marigaux nach wie vor das in der deutschen Orchesterlandschaft am häufigsten anzutreffende Instrument, da die Klangeigenschaften (weich und trotzdem brillant) dem hierzulande vorherrschenden Ideal besonders nahe kommen. Ich habe vor etlicher Zeit mal eine Buffet erworben, aber sie klang mir dann doch zu muffig und war in der Höhe recht anstrengend - deshalb habe ich sie relativ bald wieder verkauft.


    Das Teuerste an der Oboe ist die Mechanik, und die dürfte etwas aufwändiger als bei einer Klarinette zu fertigen sein. Ganz erklären sich die deutlichen Preisunterschiede dadurch aber nicht; bei Gelegenheit befrage ich noch mal einen Instrumentenbauer zu diesem Thema!
    Als Dauermugger wie ich braucht man auch eine d´amore und ein Englischhorn, und da ist man heutzutage dann schnell mal bei Anschaffungskosten von insgesamt 20000 Euronen (für einen Streicher immer noch ein Witz, ich weiß, aber im Gegensatz zu Blasinstrumenten können gute Streichinstrumente als werthaltige Kapitalanlage betrachtet werden).

    Viele Grüße von Bernd, der jetzt Telemann-Triosonaten bei Kerzenschein spielen geht, aber nicht auf der Marigaux, sondern auf seiner ossinesischen "Oscar Adler"....

  • Liebe Mia, lieber maticus,

    vielen Dank für Euer Interesse!

    Warum Oboe? Ja, ich hätte natürlich auch an meine Erfahrungen mit der Klarinette anknüpfen können, auch wenn das schon über 30 Jahre zurückliegt. Ein Instrument habe ich allerdings längst nicht mehr. Wie sich eine Klarinette "anfühlt", das weiß ich noch, bei der Oboe ist es ganz neu - und ich glaube, genau das ist es, was mich reizt. Es ist der Klang des Instruments (auch die Geschwister Oboe d'amore und Englischhorn), recht hell und klar, schwer zu beschreiben. Mein Ehrgeiz geht im Moment gar nicht einmal dahin, das Instrument richtig zu erlernen, sondern etwas über die Möglichkeiten, auch Schwierigkeiten damit selbst praktisch zu erkunden. Es wird sicher auch mein Hören beeinflussen.

    Alternativ käme auch die Querflöte in Frage, evt. sogar mal Fagott. Auf jeden Fall Holz. Daß Du, liebe Mia, so spät mit dem Cello angefangen hast - alle Achtung! Ein Streichinstrument würde ich selbst ungern näher ausprobieren, ich muß mit dem Mund Musik machen (bisher Gesang).

    Maticus' Fragen zu den Herstellern von Oboen sind auch für mich interessant. Wir haben hier ja profunde Kenner der Materie, die vielleicht etwas schreiben mögen. Einer, nämlich unser arundo donax, ist übrigens so liebenswürdig, mir demnächst eine Oboe (der Firma Kreusch) auszuleihen. Ich freu' mich drauf und bin sehr gespannt!

    :wink: :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

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    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Liebe Mia, lieber Gurnemanz,

    ich darf mich auch in die Reihe der Späteinsteiger stellen. Ich begann mit 30. Man hat in dem Alter natürlich nicht mehr die Leichtigkeit, etwas Neues zu lernen wie ein Kind oder Jugendlicher. Aber viel kann man mit Neugierde und Freude an der Sache ausgleichen. Wenn man die Zeit hat...

    Zitat

    Mein Ehrgeiz geht im Moment gar nicht einmal dahin, das Instrument richtig zu erlernen, sondern etwas über die Möglichkeiten, auch Schwierigkeiten damit selbst praktisch zu erkunden. Es wird sicher auch mein Hören beeinflussen.

    Solche Gesichtspunkte kann ich gut nachvollziehen. Das war eine zusätzliche Motivation auch für mich.

    Lieber Bernd,

    über Albrecht Mayer war letzte Woche ein Beitrag bei ttt. Er scheint mit einer (kleinen?) Firma zusammen eine neue Oboe zu entwickeln.

    Zitat

    Als Dauermugger wie ich braucht man auch eine d´amore und ein Englischhorn,

    Bei Klarinetten sind in der Klassik ja auch B- und A-Klarinette Standard. (Als Anfänger kann man das aber ignorieren.) Je nach Spezialisierung können natürlich auch noch Es- und/oder Bassklarinette hinzukommen, dann ist es auch nicht mehr soo billig...

    :wink: maticus

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    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Sind Bassklarinetten nicht weit häufiger als A-Klarinetten...? (Meinte jedenfalls ein Klarinette spielender Freund...) Aber jetzt schweifen wir weit ab...

    :wink: Philipp

  • Lieber Philipp,

    Zitat

    Sind Bassklarinetten nicht weit häufiger als A-Klarinetten...?

    nein. In der Klassischen Musik jedenfalls sind B- und A- Klarinette im Prinzip gleich häufig vertreten. Bassklarinetten tauchen erst ab der Romantik auf, und wenn in einem Stück Bassklarinetten verwendet werden, dann wohl immer auch die "normalen" Klarinetten (in der Regel B und A). (In manchen Ländern scheint es durchaus verbreitet zu sein, nur die B-Klarinette zu verwenden und dementsprechend zu transponieren; das ist aber nicht im Sinne des Erfinders.)

    Anders sieht es allerdings aus in "Unterhaltungsmusik" (mag das Wort nicht) und im Jazz. Da gibt es A-Klarinetten (praktisch) nicht.

    :wink: maticus

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