Telemann-Projekt Capriccio

  • Nachdem ich soeben meine erste Telemann-Pojekt Capriccio-Werkbesprechung eingestellt.habe, möchte ich kurz mitteilen:

    Den Thread mit dem Inhaltsverzeichnis werde ich erst eröffnen, wenn wir etwa zehn Werkbesprechungen beisammen haben. Ansonsten sähe das doch arg kümmerlich aus.

    Viele Grüße
    Thomas

  • Sinnvoll scheint es mir zu sein, zwischen den verschiedenen Musikgattungen und somit Werkgruppenthreads jeweils zu wechseln. Zum einen wird damit für Abwechselung gesorgt, zum anderen können Nachzügler, die womöglich erst durch einen Beitrag aufmerksam geworden sind und sich eine Aufnahme beschafft haben, noch einige Zeit lang in dem jeweiligen Thread antworten, ohne dass dort schon ein neues Werk besprochen wird.

    Als nächstes werde ich, so kein Widerspruch kommt, die Kantate Ino vorstellen (das wird noch etwas dauern). Empfehlenswert sind zwei Aufnahmen (andere kenne ich nicht): Harnoncourts Teldec-Einspielung (jetzt Warner) in der Reihe "Das alte Werk" und Goebels Einspielung, die jetzt bei Briliant günstig zu haben ist. Bei Harnoncourt sing Roberta Alexander, bei Goebel Barbara Schlick. Die Harnoncourt-CD ist eine Doppel-CD. Sie hat den Vorteil, dass auf ihr auch "Der Tag des Gerichts enthalten ist", ein weiteres zentrales Werk Telemanns, das hier ebenfalls besprochen werden wird. Bei Goebel ist dafür eine Ouvertüre enthalten (TWV 55:D21). Ein kurzes Reinhören bei jpc mag bei der Entscheidung helfen.

    Ein kurzer Hinweis vorab: Bei Ino handelt es sich nicht um irgendeine beliebige Kantate, sondern um ein hochdramatisches Spätwerk Telemanns, das einem gehörig die Ohren durchpustet und von dem man, wenn man es nicht besser weiß, zunächst mal kaum glauben mag, dass Telemann so etwas geschrieben hat. Das Reinhören lohnt sich unbedingt.

  • Liebe Freunde Telemanns,

    die vielen Beiträge zur Orchestersuite freuen mich und ermuntern mich zum Weitermachen. Als nächstes werde ich den Konzert-Thread eröffnen. Das erste dort besprochene Werk wird das Konzert für 2 Chalumeaux, Streicher und Bc, TWV 52:d1, sein, das mir besonders lieb ist. Was mir zu dem Werk einfällt, weiß ich allerdings noch nicht. Blöderweise gibt es online nirgendwo die Noten und - soweit ich sehe - nirgendwo etwas über das Werk zu lesen, so dass ich ganz nach Gehör schreiben muss. Mal sehen, wie das wird. Einspielungen gibt es ebenfalls nur wenige. Rückhaltlos empfehlen kann ich die von Goebel auf der Bläserkonzerte-CD (Amazon-Asin: B0000057D1). Diese CD gehört ohnehin zum eisernen Bestand aller Telemann-Freunde. Der Kauf lohnt unbedingt (ist bei 2001 gerade im Angebot).

  • Werkverzeichnis online

    Der Link im ersten Post stimmt nicht mehr: hier führt's zum Ziel.

    Lieber Miguel, danke für den Hinweis. Ich habe den Link im Eingangsbeitrag geändert.
    :wink:
    Gurnemanz

  • Lieber Peter, liebe Mitleser,

    mit der Bitte um Verständnis erlaube ich mir, in Erinnerung zu rufen: Dieser Thread dient nur als Organisations-Thread. Beiträg zu den Werken sollen nicht hier, sondern anderenorts eingestellt werden. Oben schrieb ich dazu:


    Eingerichtet sind bereits:

    https://www.capriccio-kulturforum.de/vokalmusik/137…usik-twv-20-25/
    https://www.capriccio-kulturforum.de/ensemble-und-k…erte-twv-51-54/
    https://www.capriccio-kulturforum.de/ensemble-und-k…-twv-50-und-55/

    Zusätzlich eröffnet hat Gurnemanz:
    https://www.capriccio-kulturforum.de/ensemble-und-k…hrem-geschmack/

    Er hat damit das oben genannte Problem aufgegriffen:

    Bei der oben dargestellten Vorgehens- und Darstellungsweise werden die Sammelwerke wie z. B. die Tafelmusik oder die Pariser Quartette problematisch. Soll man sie insgesamt besprechen? Ich meine, die Werke sollten einzeln besprochen werden, TWV für TWV sozusagen (die Conclusionen brauchen wir uns ja nicht vorzunehmen), die CDs hingegen sammelwerkweise, allerdings erst, nachdem die Werke besprochen wurden. Das aber sind Feinheiten, über die wir noch nicht zu sprechen brauchen.

    Er hat sich entschieden, einen Thread für den gesamten Werkkomplex zu schaffen. Das scheint mir inzwischen sinnvoller zu sein. Entsprechendes müsste dann gelten für die Tafelmusik, die Pariser Quartette usw.

    Den o. g. Meta-Thread (Inhaltsverzeichnis) habe ich noch nicht erstellt. Zu ihm werde ich später kommen.

    Angewandt auf Peters Beiträge - vielen Dank dafür, bitte missverstehe diesen Beitrag nicht als Kritik, bin halt ein Regel-Heini - bedeutet das:

    Die Tageszeiten gehören, da sie die TWV-Nr: 20:39 tragen, in den o. g. Thread zur weltlichen Vokalmusik (TWV 20-25).
    Die Kantate mit TWV I:931 gehört in den noch zu schaffenden Thread zur geistlichen Vokalmusik (TWV 1-15).

    Der Beitrag zur Tafelmusik betrifft die Ouvertüre TWV 55: D1, müsste also bei ursprünglichem Verständnis im Thread "Sinfonien, Divertimenti, Märsche, Suiten (TWV 50, 55)" stehen, bei neuem Verständnis jedoch im neu zu schaffenden Thread Tafelmusik.

    Wahrscheinlich interessiert sich niemand außer mir für diese Ordnungsfragen. Gleichwohl schlage ich vor, dass ich die Beiträge demnächst an die richtige Stelle kopieren werde (verschieben kann ich leider nicht). Dazu werde ich den fehlenden Thread zur geistlichen Vokalmusik erstellen. Den Thread zur Tafelmusik werde ich noch nicht erstellen, da mir ein Vorwort zu diesem umfassenden Werk sinnvoll erscheint. Später komme ich gern dazu. Dann werde ich mich an diesen Beitrag erinnern.

    Da ihr nun meine Gedanken kennt, frage ich: Was sind eure? Einverstanden? Nicht einverstanden? Lass mich mit deinem Ordnungsfetischismus in Ruhe?

    :wink: Thomas

  • Zusätzlich eröffnet hat Gurnemanz:
    Telemann: Kleine Kammermusik TWV 41: "... allen etwas nach ihrem Geschmack"

    [...]

    Er hat sich entschieden, einen Thread für den gesamten Werkkomplex zu schaffen. Das scheint mir inzwischen sinnvoller zu sein.

    Dabei hätte ich nichts dagegen, wenn der Faden über die Kleine Kammermusik in einen anderen Zusammenhang integriert werden sollte.

    Zitat

    Gleichwohl schlage ich vor, dass ich die Beiträge demnächst an die richtige Stelle kopieren werde (verschieben kann ich leider nicht).

    Ich schon. Falls Du redaktionelle Unterstützung brauchst, sag Bescheid! Aus der Diskussion, welche Aufteilung bei Telemanns Werk sinnvoll sein könnte, halte ich mich lieber heraus, da ich mich hier zu wenig auskenne.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Lieber Gurnemanz,

    tatsächlich könnte ich deine Hilfe brauchen (oder die eines anderen mit den benötigten Befugnissen). Als ich die Idee vom Projekt entwickelte, ging ich davon aus, dass ich das noch zu erstellende Inhaltsverzeichnis allein werde betreuen können. Dann allerdings kam mir die Abschaffung der dauerhaften Beitragsänderungsmöglichkeit dazwischen.

    Meine derzeitige Vorstellung von der Gestalt des Inhaltsverzeichnis sieht wie folgt aus (ich habe noch nicht alle Beiträg eingearbeitet. Gerade Peter hat ja zu einigen Werken etwas geschrieben, meist allerdings in "Eben gehört": (ACHTUNG: Dies ist noch nicht das spätere Inhaltsverzeichnis, sondern nur ein Entwuf)

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    Telemann-Projekt Capriccio - Inhaltsverzeichnis

    Das Inhaltsverzeichnis des Telemann-Projekt Capriccio hat zwei Teile, in denen die im Forum enthaltenen Werkbesprechungen verlinkt sind:

    Teil 1: geordnet nach TWV-Angaben
    Teil 2: geordnet nach Namen (angegeben sind die deutschen Namen, ggf. mit weiteren besonderen Bezeichnungen)

    Zu klicken ist jeweils auf die Zahlen. Höhere Zahlen als 1 verweisen auf spätere Beiträge.

    Teil 1: Im Telemann-Projekt Capriccio enthaltene Werke geordnet nach TWV-Angaben

    TWV 20:41 (Ino): 1
    TWV 41:c1 (Kleine Kammermusik, Partita 3): 1
    TWV 41:Es1 (Kleine Kammermusik, Partita 6): 1
    TWV 41:e1 (Kleine Kammermusik, Partita 5): 1
    TWV 41:G2 (Kleine Kammermusik, Partita 2): 1
    TWV 41:g2 (Kleine Kammermusik, Partita 4): 1
    TWV 41:B1 (Kleine Kammermusik, Partita 1): 1
    TWV 52:d1 (Konzert für zwei Chalumeaux, Streicher und Basso continuo d-moll): 1
    TWV 55:C3 – Hamburger Ebb und Fluth (auch: Wassermusik): 1
    TWV 55:C6 (Ouvertüre C-Dur, für 3 Oboen, Streicher und Basso continuo): 1

    Teil 2: Im Telemann-Projekt Capriccio enthaltene Werke geordnet nach Namen (angegeben sind die deutschen Namen, ggf. mit weiteren besonderen Bezeichnungen)

    Hamburger Ebb und Fluth (TWV 55:C3): 1
    Ino (TWV 20:41): 1
    Kleine Kammermusik (Twv 41:B1, 41:G2, 41:c1, 41:g2, 41:e1, 41:Es1): 1
    Konzert für zwei Chalumeaux, Streicher und Basso continuo d-moll (TWV 52:d1): 1
    Ouvertüre C-Dur, für 3 Oboen, Streicher und Basso continuo (TWV 55:C6): 1
    Wassermusik (TWV 55:C3): 1

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    Gibt es Änderungsvorschläge? Angemerkt sei, dass es nicht selten vorkommen wird, dass Beiträge zu bestimmten Werken an verschiedenen Stellen im Forum oder weit auseinander im selben Thread stehen. Daher habe ich mir eine Verlinkung mit Nummern gedacht. Beitrag Nr. 1 zur Wassermusik könnte dann link 1 sein, Beitrag Nr. 2 link 2 usw.

    Wenn neue Werke dazu kommen, müssen diese in die Liste eingefügt werden. Eben das kann ich nicht (mehr). Daher schlage ich vor, dass ich, wenn ich das Inhaltsverzeichnis ergänzen möchte, den neuen Beitrag schreibe, an einen Mod sende (z. B. Gurnemanz), den ich sodann bitte, das alte Inhaltsverzeichnis durch das neue zu ersetzen.

    Noch nicht geschaut habe ich, inwieweit "mein" Inhaltsverzeichnis sich von denen von Ecclitico unterscheidet (vielen Dank an dich für die Arbeit!). Vielleicht sollte ich das Erscheinungsbild an jene angleichen.

    Wichtig scheint es mir jedenfalls zu sein, demnächst mit dem Inhaltsverzeichnis online zu gehen. Es wäre schade, wenn sich andere Capriccios von der Ordnung des Projekts abschrecken ließen, weil sie sich an ihr stören (so hoffe ich z. B., die Tageszeiten bald wiederzusehen). Das Inhaltsverzeichnis mag helfen.

    :wink: Thomas

  • Daher schlage ich vor, dass ich, wenn ich das Inhaltsverzeichnis ergänzen möchte, den neuen Beitrag schreibe, an einen Mod sende (z. B. Gurnemanz), den ich sodann bitte, das alte Inhaltsverzeichnis durch das neue zu ersetzen.

    Kann ich gerne machen.

    Zitat

    Noch nicht geschaut habe ich, inwieweit "mein" Inhaltsverzeichnis sich von denen von Ecclitico unterscheidet (vielen Dank an dich für die Arbeit!). Vielleicht sollte ich das Erscheinungsbild an jene angleichen.

    Vielleicht eine gute Idee.

    Ansonsten: Viel Freude weiter mit der Telemann-Arbeit!

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Ich schlage vor, den angefangenen Thread zu den Konzerten (TWV 51-54) auf alle Konzerte zu erweitern.
    Allzuviele Aufnahmen dürfte es wohl nicht geben, zumindest würde ich keine größere Unübersichtlichkeit befürchten, als wenn mehrere parallele Threads zu den Konzerten gestartet werden, von denen einige nicht näher mit TWV-Nummern spezifiziert werden können.

    Dieses Problem stellt sich z.B. bei einer CD, die ich schon mal im Andrew-Manze-Thread empfohlen habe, mit folgenden Werken:

    Konzert für Flöte, Oboe d'amore, Viola d'amore, Streicher u. B.c. E-dur
    Konzert für Flöte, Violine, Streicher u. B.c. e-moll
    Konzert für Flöte, Streicher u. B.c. D-dur
    Konzert für Streicher u. B.c. Es-dur
    Konzert für Flöte, Chalumeau, Oboe, 2 Kontrabässe, Streicher u. B.c. G-dur

    (Man beachte besonders die Besetzung des letzten Konzerts - ebenso fantastisch wie drollig!)
    Im ansonsten sehr informativen Booklet finden sich keine Hinweise zu irgendwelchen Werknummern oder Jahreszahlen, heißt wohl, es gibt auch keine. Als Quellen sind diverse Bibliotheken von Dresden bis Stockholm genannt.
    Wo sollte man diese (wirklich tolle) CD besprechen, wenn nicht in dem genannten Thread?

    Gruß,
    Khampan

  • Khampan, dein Vorschlag stößt auf meine rückhaltlose Unterstützung!

    Viel wichtiger als peinliche Schubladentrennung/Sauberkeit der einzelnen Schubladen scheint mir, dass hier überhaupt nicht allzu selten Beiträge eintreffen.

    Zitat

    Konzert für Flöte, Chalumeau, Oboe, 2 Kontrabässe, Streicher u. B.c. G-dur

    SEHR interessant, das kenne ich auch nicht (im Gegensatz zum Konzert für Flöte, Oboe d'amore, Viola d'amore, Streicher u. B.c. E-dur, bei dessen Aufführung ich schon mehrfach mitgespielt habe) , Asche auf mein Haupt! Ich bitte dringend um eine wenn auch noch so kurze Beschreibung!

    Beste Grüße

    Bernd

  • Hallo Khampan,

    vielen Dank für deine Anregung. Bernd hat es richtig gesagt: Die schönste Ordnung nützt nichts, wenn sie dazu führt, dass nicht mehr geschrieben wird. Zum Beispiel scheint Peter Brixius - der neben mir und Bernd der weitere große Telemann-Liebhaber bei Capriccio sein dürfte - am System verzweifelt zu sein, was ich dem entnehme, dass der schöne Tageszeitenbeitrag wieder gelöscht wurde, ein neuer Wassermusikbeitrag angefangen wurde, obwohl schon einer bestand, der aber nicht fortgeführt wurde. Will sagen: Nicht einmal die interessierten Vielschreiber schreiben hier, sondern werden offenbar vom System gefrustet. Also muss sich etwas ändern. Nur was?

    Im April hatte ich gedacht, dass das Inhaltsverzeichnis zu größerer Übersichtlichkeit führen wird. Ob dem so ist, weiß ich nicht, irgendwie habe ich das aus den Augen verloren – nun ja, es gab keine Rückmeldung auf meine oben gestellte Frage.

    Nehmen wir die wirklich empfehlenswerte Manze-CD, die Khampan oben angesprochen hat. Doch, es gibt TWV-Nummern zu den dortigen Stücken. Sie lauten wie folgt:

    Konzert für Flöte, Oboe d'amore, Viola d'amore, Streicher u. B.c. E-dur (TWV 53: E1)
    Konzert für Flöte, Violine, Streicher u. B.c. e-moll (TWV 52:e 3)
    Konzert für Flöte, Streicher u. B.c. D-dur (TWV 51: D2)
    Konzert für Streicher u. B.c. Es-dur (TWV:43: Es1)
    Konzert für Flöte, Chalumeau, Oboe, 2 Kontrabässe, Streicher u. B.c. G-dur (TWV 50: 1)

    Sehr oft sind gerade bei CDs aus dem letzten Jahrtausend die TWV-Nummern nicht angegeben. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Nummern gibt. .

    Anhand dieser CD lassen sich aber sogleich die Probleme einer Sortierung nach Bezeichnungen aufzeigen. Das Problem besteht darin, dass die Bezeichnungen nicht eindeutig sind. So ist das „Konzert für Flöte, Chalumeau, Oboe, 2 Kontrabässe, Streicher u. B.c. G-dur“ (TWV 50:1) nichts anderes als die Grillen-Symphonie, die Bernd daher womöglich doch kennt, aber eben unter anderem Namen, da diese Bezeichnung viel verbreiteter ist. Ist es mithin falsch, dieses „Konzert“ in den Konzert-Thread zu packen, wie Khampan vorgeschlagen hat? Gehört er nicht besser in den Symphonien(und Divertimenti…)-Thread?

    Die Überlegung liegt nahe, diese Probleme dadurch zu umgehen, dass man zwischen Sinfonien und Konzerten nicht trennt, sondern schlicht von Orchestermusik spricht. Nur ist auch das nicht durchführbar, wie das Beispiel des auf der CD enthaltenen „Konzert für Streicher u. B.c. Es-dur“ (TWV:43:Es1) zeigt. Dieses ist nämlich auch unter Sonate Es-Dur oder auch als Quartett Es-Dur verbreitet. Blöderweise gibt es die Namen nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Französisch. Im online verfügbaren französischsprachigen TWV steht zum Konzert für Flöte, Chalumeau…: „Sinfonie, en sol majeur, pour flûte traversière et/ou piccolo, hautbois, chalumeau, 2 violons, viole, 2 contrebasses concertantes et basse continue "Grillen Sinfonie". Und zum Onzert für Streicher und bc heißt es : „Quatuor, en mi bémol majeur, pour 2 violons, alto et basse continue“. Es gibt also, leider, noch mehr Bezeichnungen. Diese Bezeichnungsunübersichtlichkeit führt dazu, dass man meines Erachtens nur eine Ordnung in den Telemann-Kosmos bekommt, wenn man sich an den TWV-Bezeichnungen orientiert, zumal wenn man wie ich mehr als 30 Telemann-CDs besitzt und sich manchmal fragt, ob man von einem bestimmten Werk bereits eine Aufnahme besitzt. Daher habe ich mich nach einigem Überlegen für meine dann umgesetzte Systematisierung entschieden, die sich - wie ich finde mit gutem Grund - am TWV orientiert.

    Wie kann man dann aber eine CD wie die oben abgebildete vorstellen? Vielleicht sollte man dafür einen Extra-Thread eröffnen, z. B.: „Meine liebsten Telemann-CDs“. Solch ein Thread ist sicher publikumswirksamer als die bisherigen es sind. Da es dort wohl eher keine näheren Werkbeschreibungen gibt, stünden die Threads nicht in Konkurrenz.

    :wink: Thomas

  • In Sachen Telemann habe ich noch einen erwähnenswerten Literaturhinweis: Peter Cahn (Hg.): Telemann in Frankfurt

    Im übrigen würde ich mit dem Wunsch an Euch herantreten, doch einen thread mit CD-Einspielungstips für Telemanneinsteiger zu eröffnen. Quer durch alle Gattungen.

    Ins Gebüsch verliert sich sein Pfad, hinter ihm schlagen die Sträuche zusammen.

  • Telemann - ein Comeback möglich?

    Jetzt im Telemann-Gedenkjahr (Telemann starb vor 250 Jahren) würde es mich interessieren, einige Gedanken zur Rezeption dieses Komponisten anzustellen. Ich glaube man kann guten Gewissens behaupten, dass die vernichtende Kritik aus dem 19. Jahrhunderts, die am Schaffen dieses Komponisten geübt wurde, der Vergangenheit angehört und überwunden ist. Es gibt zahlreiche Künstler und Musikliebhaber, die Telemann sehr schätzen, und Einspielungen sind keine Seltenheit mehr. Ich habe mich die letzten Monate intensiv mit Telemanns Musik beschäftigt und bin zunehmend begeistert. Allerdings verhärtet sich bei mir auch ein Eindruck, welchen ich auch bei Haydns Musik habe: alles ist unglaublich fein und subtil, meist originell, aber auch emotional zurückhaltend. Emotionen kommen durchaus vor, werden aber sehr oft eher angedeutet. Wo Bach, Händel, Vivaldi, Mozart und Beethoven eine wunderschönen melodischen Einfall ausschlachten, gehen Telemann und Haydn sogleich weiter und widmen sich Neuem. Und falls wir in mehrsätzigen Werken doch einmal emotional Tiefschürfendens hören, wird diesem nachgefolgt von emotional völlig Neutralem. Ich denke, dass dies dem flächendeckenden Erfolg Haydns wie auch Telemanns bei der Eroberung der Herzen der Hörer im Weg steht. Ohne Zweifel wird aber das Renomée Telemanns weiter zunehmen, wie ja auch das Haydns, trotz gedämpfter Begeisterung der Hörerschaft für viele seiner Werke, sehr hoch ist. Völlig zurecht, und zwar in beiden Fällen!

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Lieber Felix,

    da bin ich doch geneigt, leise zu widersprechen. Erstens kann wohl kaum bestehen, gegen wen Bach, Händel, Vivaldi, Mozart und Beethoven im Verbund angeführt werden. Zweitens könnte es musikgeschichtlich hinterfragbar sein, gegen Telemann ein fehlendes Ausschlachten als Mangel anzuführen. Mir scheint es, dass das Ausschlachten ein Vorkommnis einer musikgeschichtlich späteren kompositorischen Entwicklung mit Beethoven im Zenit ist, der bekanntlich aus kürzesten Motiven Sinfonien zu bauen vermochte. Zu Telemanns Zeiten gab es Ähnliches meines Wissens noch nicht, jedenfalls bei Weitem nicht in dieser Form, so dass der Vorwurf, Telemann schlachte nicht genug aus ähnlich ahistorisch sein könnte wie der Vorwurf an Beethoven, er komponiere zu tonal - witzig übrigens, gerade J. S. Bach als Beispiel für Emotionen anzuführen, da doch C.P.E. seinerzeit vor allem deswegen vorgezogen wurde, weil der alte Bach unemotional, mithin veraltet komponierte. Drittens scheint mir der Befund der fehlenden Dringlichkeit, Emotion, Aufgeladenheit der Musik zu sehr von der Kammermusik Telemanns her betrachtet, wobei auch konkret bezogen auf die Kammermusik gefragt werden könnte, ob die emotionale Aufgeladenheit im Sinne eines kompositorischen Bekenntnisses nicht ein Verlangen ist, das erst sehr viel spätere Komponisten erfüllten können (Schostakowitsch!). Als positives Exempel für das, was Telemann emotional vermochte, möchte ich Ino anführen, ein spätes Meisterwerk und keineswegs prototypisch, gewiss, aber was für ein Drama; auch z. B. die polnischen Stücke sind weit entfernt von fein Ziseliertem. Schließlich fällt mir die Kanarienvogelkantate ein als Beispiel für einen Telemannschen Witz, der verblüfft und eine mir äußerst sympathische Emotion zeigt: Humor.


    Viele Grüße und vielen Dank für dein Bemühen um Telemann
    Thomas

  • Ich denke, weil jeder seine eigenen Vorstellungen der Begriffe "Emotion" usw.. hat, ist Widerspruch zu meinen Aussagen wohl vorprogrammiert. Aber zunächst möchte ich noch einmal versichern, dass ich Telemann für einen hervorragenden Komponisten halte, der locker gegen Vivaldi oder andere besteht. Ich denke sogar, dass einige Kompositionen Telemanns locker neben Händel und Bach stehen können. Dasselbe gilt Mn für Haydn im Vergleich mit Mozart und Händel. Es ist also für mich keineswegs eine Qualitätsfrage sondern eine Ausdrucksfrage. Der Humor, den Du so richtig ins Feld führst, gilt auch und gerade für Haydn. Aber ist Humor leidenschaftlich oder eher abstrakt? Ich denke zweites. Auch bei der Fokloristik ist gerade Haydn die Paralelle. Was für Telemann die Polen waren, waren für Haydn die Ungarn und Kroaten.
    Der Begriff "Ausschlachten" ist vielleicht zu protzig, aber das thematische Material in den Vordergrund zu schieben, trifft es eher. Sowohl bei Bach, Händel als auch Vivaldi - wahrscheinlich den drei beliebtesten Barockkomponisten - kommt das häufig vor. Schmissige, gut erfundene Themen oder Melodien werden genutzt, um die Aufmerksamkeit des Hörers aufrecht zu erhalten. Und das gilt auch für Bach, der sich oft minutenlang am selben thematischen Einfall abarbeitet. Bei Telemann und Haydn kommt mir das alles viel ephemärer vor. Einige Sekunden blitzt die schönste Stelle, schönste Harmoisierung aller Zeiten auf und - schwupps - schon ist sie wieder weg.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Seit voriger Woche gibt es im Frankfurter Holzhausenschlößchen eine Ausstellung über Telemanns Frankfurter Zeit mit allerhand Material aus seinem Nachlaß:
    http://www.frankfurter-buergerstiftung.de/node/2504
    Die Digitalisierung und Onlinestellung des Bestandes ist vor kurzem in Angriff genommen worden.

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)

  • Telemannsche Klangrede à la Harnoncourt

    Heute bin ich zufällig darauf gestoßen, dass Harnoncourt Telemann in seinem Buch „Musik als Klangrede“ ein Kapitel von immerhin acht Seiten widmet, in dem er richtiggehend für Telemanns Musik wirbt und sehr gelungen besondere Stärken Telemanns hervorhebt. „Telemann - der vermischte Geschmack“ heißt es und es beginnt: „Im Norden Deutschland war es vor allem Georg Philipp Telemann, der eine Verschmelzung des italienischen und des französischen Geschmacks bewirkte.“ Telemann habe eine besondere Vorliege für ungewöhnliche Klänge und Klangkombinationen besessen und für alle erdenklichen Instrumente komponiert. Und während die allgemeine Musikauffassung dazu neigt, den historischen Reputationsverlust Telemanns am Fortgang der Musikgeschichte vom Barock hin zum Sturm und Drang festzumachen, auch Felix spricht oben vom größeren Ausdruck bzw. Emotionen bei anderen Komponisten, führt Harnoncourt aus, Bach, Händel und Telemann hätten als erste die Idiome der neuen Klangsprache gefunden, welche aus dem Barock in die Klassik geführt habe und hätten kühnste Klangträume fixiert (dieses Fixieren steht im Gegensatz zum Improvisieren; Harnoncourt erläutert näher, den Weg vom kargen Notengerüst, welches das Arrangieren, Ausfüllen und Improvisieren der Musiker voraussetzte, hin zum Auskomponieren auch der früheren Improvisationen). Die Klangpaletten beider hätten eine Reichhaltigkeit erreicht, die erst zweihundert Jahre später wieder erreicht worden sei. Im Folgenden nennt Harnoncourt mehrere Beispiele, deren klangliche Besonderheiten er erläutert. In der Ouvertüre F-Dur für zwei Hörner und Streichorchester z. B fielen die langsamen Sätze aus dem üblichen Rahmen damaliger Musik, da Telemann die besondere Eignung des Hornklangs für romantisch-lyrische Melodien entgegen dem Üblichen in den langsamen Sätzen als Horncantabile eingesetzt habe. In einem weiteren Konzert trete ungewöhnlicherweise das Fagott neben die Flöte als konzertierendes Soloinstrument, in einem Concerto mit vier Violinen ohne Bass, sprängen Melodie und Bass derart von einem Instrument zum andere, dass harmonisch kühnste Klangfarbenspiele entstehen würden usw.

    Lesenswerte acht Seiten, meine ich, die Freude machen, das Geschriebene nachzuhören und verdeutlichen, weshalb Telemann schon immer ein Vergnügen vor allem für ausübende Musiker war. Dem Fagottisten bringt es Spaß, endlich mal etwas anderes zu spielen als immer nur Continuo. Der Violinist findet sich plötzlich als Generalbass wieder, der Hornist muss nicht mehr Jäger sein, sondern darf auch mal schwelgen.

    Das von mir oben vermisste dickere Buch von 500 bis 600 Seite ist übrigens inzwischen erschienen: Siegbert Rampe, "Georg Philipp Telemann und seine Zeit", Laaber-Verlag.

    2 Mal editiert, zuletzt von Knulp (2. Dezember 2021 um 20:46)

  • Der Klangsinn Telemanns ist wirklich erstaunlich, auch in kleiner besetzten Werken wie den Pariser Quartetten, die für mich mehr und mehr den Gipfel telemannscher Kompositionskunst darstellen. In Harnoncourts Aufzählung fehlen allerdings die großen Franzosen, allen voran Lully, Rameau oder Leclair. Die französische Musik war die größte Inspirationsquelle Telemanns, die italienische schätzte er deutlich weniger.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Volle Zustimmung zu den Pariser Quartetten! Für mich gibt es bei Telemann allerdings mehrere Achttausender, auch die Tafelmusik finde ich übermäßig gelungen. Ino finde ich äußerst stark und und und.

    Harnoncourt lasse mal außen vor. Ich habe acht Seiten sehr kurz zusammengefasst und das wiedergegeben, was für mein Werbe-Vorhaben zweckmäßig war.

    Dass die französische Musik die größte Inspirationsquelle war, unterschreibe ich noch, aber schon mit Vorbehalten, weil dort eine Wertigkeit hineinkommt, die ich nicht ohne Einschränkung anerkennen mag. Nicht mit gehe ich bei deinem Satz, Telemann habe die italienische deutlich weniger geschätzt. Spricht nicht dagegen, dass er in diversen Werken den italienischen Musikstil aufgenommen und teils mit dem französischen kombiniert hat, sind manche Suiten doch nichts anderes als italienische Konzerte in französischer Form? Stichwort "vermischter Geschmack". Wir sind wahrscheinlich nicht auseinander, wenn ich etwas zurückhaltender formuliere: Telemann hat mit großer Kunst Nationalstile aufgenommen und verarbeitet, vorrangig französische und italienische, aber z. B. auch polnische. Die französische Musik war ihm dabei besonders wertig.

    Wenn man die Großerzählung von u. a. Telemann als einen der ersten vollständigen Auskomponierer aufnehmen möchte, mag man darin einen Grund für die Wertschätzung des französischen Stils finden, der deutlich strenger in den musikalischen Regeln bzw. Vorgaben war, während die Freiheiten der italienischen Musizierpraxis Telemann ausformulierte Klangsinnlichkeit gestört haben mag. Das ist aber bereits sehr spekulativ.

    Einmal editiert, zuletzt von Knulp (3. Dezember 2021 um 08:24)

  • Das stimmt schon, der vermischte Stil ist sein Markenzeichen (obwohl es das bei Bach ja auch reichlich gibt). Ich meinte aber auch nicht, dass Telemann die italienische Musik überhaupt nicht schätzte! Ich habe meine Weisheiten aus den Begleitheften zu den Violinkonzerten aufgenommen bei cpo, in denen von Telemanns relativ geringer Begeisterung für die italienische Konzertform gesprochen wird, v.a. im Vergleich mit der französischen Ouvertüre. Tatsächlich hat er - für telemannsche Verhältnisse! - nur wenige Violinkonzerte geschrieben, und angeblich äußerte er sich kaum zu ihnen. Der frühere Telemann komponierte übrigens viel Kammermusik im Sonata da chiesa Stil. Strenge Werke für telemannsche Verhältnisse aber ziemlich schön, wie ich finde. Später aber schien er doch sehr französisch orientiert zu sein, und seinen Besuch in Paris bezeichnete er als den Höhepunkt seines Lebens. Ich muss sagen, eine wirklich ordentlich ausführliche Biographie Telemanns würde ich gerne mal lesen.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

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