Schumann – verkannt?
Ohne Frage, in den letzten Jahren ist Robert Schumann immerhin wieder bei den Musikhistorikern mehr wahrgenommen worden, so sind z.B. einige wichtige Bücher im Schumannjahr 2006 (150. Todestag) publiziert worden, so z.B. das neue Schumann-Handbuch von Ulrich Tadday, oder das Buch über Schumanns letzte Jahre in Endenich von Bernhard Appel, auch erscheint demnächst in einer Neuauflage die Rowohlt-Monographie von Barbara Meier, aber letztlich verkauft sich Schumann nicht, wird bei der breiten Masse von Klassikhörern nicht wahrgenommen. Man kann dies am geringen Interesse für Schumann-Threads in diversen Klassikforen erkennen (überzeugt mich hier und jetzt vom Gegenteil ) - aber vor allem ebay ist ein guter Indikator für die Beliebtheit von Komponisten.
Unlängst habe ich eine Gesamtausgabe seiner Klaviermusik - 16 LPs eingespielt von Karl Engel - auf besagter Verkaufsplattform für 1 Euro (!) ersteigern können, es handelt sich im Übrigen um eine sehr seltenene Einspielung ein Überangebot kann also nicht die Ursache sein. Und dass war nicht das erste Mal, dass ich ein Schnäppchen ergattern konnte, das mich vom Preis her peinlich berührte.
Weshalb ist das so, warum wird Schumann vom durchschnittlichen Klassikpublikum (nahezu) ignoriert? Zu melancholisch? Zu irre? Ist die überpräsenz Schuberts schuld? Was meint ihr?
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