Bei The Most Dangerous Game (1932) kommt mir die Vorliebe für Klassische Musik nicht so vor, als wenn es etwas Krankes anregen soll - vielmehr ist es als Vorfreude zur Jagd gedacht; Graf Zaroff sieht die Jagd auf Menschen nicht als krank an, sondern als besonders anregend. Als besonders herausfordernd und konsequent. Deshalb funktioniert der Film auch so famos.
Na, Graf Zaroff sieht die Menschenjagd natürlich nicht als krank an, aber die Gesellschaft, die sich das im Kino reinzieht, schon. Er hat eine Narbe im Gesicht, ist mit der Jagd auf Tiere nicht mehr zufrieden und organisiert sich daher menschliche Opfer. Kombiniert wird diese Abartigkeit mit einer Vorliebe für klassische Musik, die Abrechnung erfolgt dann auch, als er am Klavier sitzt. Theoretisch haben zwar die Narbe im Gesicht, die Menschenjagd, weil ihn die normale Jagd nicht mehr befriedigt, und die klassische Musik nichts miteinander zu tun, ihre Kombination ist aber nicht zufällig.