Meine Lieblingsaufnahme ist die von Rene Jacobs.
Don Giovanni: Johannes Weisser. Einer meiner Lieblingssänger dieser Partie. Wie bereits schon irgendwo in diesem Forum niedergeschrieben, fasziniert mich der Don Giovanni als lyrischer BAriton mehr, als wenn ein Bass die Partie singt (trotzdem haben es auch Bässe zu meinen Favoriten als Giovanni geschafft). Ich finde, ein Giovanni ist mehr ein junger Erwachsener, Mitte 2o, welcher einfach nicht erwachsen werden will, als der dämonische Verführer ab 4o. Und genau so singt Weisser die Partie. Hier sind noch einige technische Mängel in der Tiefe zu hören, welche der Sänger später noch beheben konnte (zu hören in der Schöpfung unter Jacobs).
Sein Diener wird von Lorenzo Regazzo gesungen, bei welchem ich eigentlich keine Kritik habe oder finden kann. Das gleiche gilt für Sunhae Im, Nicolas Borchev undKenneth Tarver als Zerlina, bzw. Masetto oder Ottavio.
Mehr Kritik habe ich schon für Alexandrina Pendatchanska, welche die Elvira als Bartoli Nachamerin singt, nur die Darstellung gelingt ihr nicht ganz so reif, wie der Bartoli.
Olga Pasichnyk gibt die Anna auch mehr so wie ich sie mir vorstelle, als die Partie meistens gesungen wird. Keine hysterische, drammatische Anna, sondern junges Mädchen mit lyrischer Stimme. Leider bleibt sie dann aber doch interpretatorisch zu blass, dass sich jemand mit dieser Art der Interpretation abfinden könnte.
Der Star dieser Aufnahme ist für mich aber Jacobs, zusammen mit dem Freiburger Barockorchester. Selten habe ich den Giovanni so als Drama Giocoso gehört, wie bei Jacobs. Liegt sicher auch am HIP-Klang, welchen ich bei Mozart auch richtig finde. Das Orchester folgt Jacobs jedenfalls in jeden Abgrund, ich finde eigentlich auch nicht die richtigen Worte: Ich liebe diesen Giovanni!
LG