Bayreuther Festspiele

  • Wenn das stimmt was zu lesen ist, dann hat Andris Nelsons meine ungeteilte Hochachtung. Katharina Wagner ist eindeutig mit der Leitung der Festspiele überfordert. Das Renommee ist schon weitgehend verloren, und wenn ihr jetzt auch noch der Thielemann auf der Nase herumtanzt, muß sie sich nicht wundern wenn Dirigenten und Sänger das Weite suchen. Früher war für derartiges ja ihr Vater verantwortlich, der auch ungern Rücksicht nahm. Der Stiftungsrat hat sich allerdings von ihm erpressen lassen, und wider besserees Wissen dessen Tochter zur Intendantin ernannt. Wenn Bayreuth noch eine künstlerische Zukunft haben soll, muß diese Entscheidung so bald wie möglich revidiert werden. Am Besten man schickt Herrn Thielemann auch gleich in die Wüste, und hat dann die Gelegenheit eines Neuanfangs.

    Peter

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Na, Mahlzeit. Warum hab ich mir denn eine Karte gekauft? Ok, um das Werk zum zweitenmal an seinem originalen Bestimmungsort zu erleben. Aber sonst sicher nicht wegen Regisseur Laufenberg und auch nicht wegen des der Papierform nach eher soliden als hervorragenden Sängerensembles.

    :thumbdown: :boese1:

    Hoffentlich setzt man mir jetzt nicht Peter Schneider vor. Tschuldigung an alle Peter-Schneider-Fans, falls es die geben sollte.


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Hoffentlich setzt man mir jetzt nicht Peter Schneider vor. Tschuldigung an alle Peter-Schneider-Fans, falls es die geben sollte.


    Ich würde nicht so weit gehen, mich als "Fan" zu bezeichnen, aber zumindest hat Peter Schneider beim Benzodiazepin-Tristan von Herrn Marthaler eine sehr hörenswerte orchestrale Leistung zu verantworten gehabt.

    Ansonsten ist der Vorgang für die Festspiele m. E. katastrophal, wirklich überraschen tut er mich nicht.

    LG :wink:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • aber zumindest hat Peter Schneider beim Benzodiazepin-Tristan von Herrn Marthaler eine sehr hörenswerte orchestrale Leistung zu verantworten gehabt


    Nää, das hab ich aber ganz anders gehört. Das schlechteste Dirigat, das ich im Festspielhaus erlebt habe (und das meine Erfahrungen aus unzähligen Peter-Schneider-Dirigaten der letzten 30 Jahre bestätigt hat). Den Tristan hat Herr Thielemann im letzten Jahr unvergleichlich viel besser zum Erklingen gebracht. Vielleicht macht Thielemann ja jetzt doch den Parsifal, als Wagner-Dirigent ist er schließlich deutlich talentierter denn als Musikdirektor der Festspiele. Aber wahrscheinlich kommt doch Schneider. Oder Adam Fischer.

    PS: Oder Axel Kober. Ogott.


    Viele Grüße

    Bernd

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  • Bedenklich das.
    Und was lese ich da "Uwe Eric Laufenberg übernahm – und kündigte an, zwecks Religionskritik auch Frauen in Burkas auftreten zu lassen". Da kommen dann ja nur die Blumenmädchen in Frage. Das macht natürlich Sinn. Sie werden durch die Burka wieder "eingekeuscht". Aber in der Inszenierung von Harry Kupfer, die wir vor vielen Jahren dort gesehen hatten, gab es statt der Mädels nur Monitore, zwischen denen Parsifal dann herumtollte. Das war auch nicht besser. Man kann natürlich die Blumenmädchen sich der Burka und der übrigen Bekleidung entledigen lassen. Das ist dann richtig religionskritisch, da tobt der IS. Aber was das alles mit Parsifal zu tun haben soll wissen nur die Regiespezialisten. Der tumbe Zuschauer lässt sie gewähren und wundert sich (über gar nix mehr). Jo mei mir san scho Hund, gell?

    Peter

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Ansonsten ist der Vorgang für die Festspiele m. E. katastrophal, wirklich überraschen tut er mich nicht.


    mich hats doch etwas erstaunt, weil relativ kurz vor der Premiere.
    Wir wollen uns am 15.08. den Parsifal reinziehn: vor allem wegen dem Bayreuth-Klang und ist 1. Bayreuth-Besuch.
    Schade das Boulez nicht mehr möglich ist.
    Alexander Joel fänd ich nicht schlecht. Ist mit dem Werk vertraut. Aber käme er quasi als Newcomer mit der speziellen Akkustik in kurzer Zeit klar ?

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • und kündigte an, zwecks Religionskritik auch Frauen in Burkas auftreten zu lassen


    Da ist Herr Thiel leider falsch informiert. Die entsprechende Passage in einem Spiegel-Interview lautete folgendermaßen:

    SPIEGEL: [...] Die Blumenmädchen sollen bei Ihnen Burka tragen.
    Laufenberg: Durch eine Burka kann man nicht singen. Sie tragen schwarz, weil sie in Trauer sind. Wenn man aber alles, was schwarz ist und am Körper hängt, als Burka betrachtet, kann man die Kostüme auch als Burka interpretieren.

    Quelle: Spiegel-Interview mit Laufenberg


    Und ich hab nix gegen Burkas, Monitore und nackte Blumenmädchen. Nur gegen Absagen des Dirigenten.


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Alexander Joel fänd ich nicht schlecht.


    Der wäre in der Tat eine großartige Wahl, über die ich mich sehr freuen würde. Es bliebe allerdings die Frage, ob er so kurzfristig verfügbar wäre.

    Ansonsten muss halt Herr Thielemann himself ran. Ich bin ja dafür, den Verantwortlichen für einen Schlamassel selbigen anschließend zur weiteren Bearbeitung zu überlassen - so wie Boris Johnson beim Brexit (da hat's leider nicht geklappt). :D

    LG :wink:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Nää, das hab ich aber ganz anders gehört. Das schlechteste Dirigat, das ich im Festspielhaus erlebt habe (und das meine Erfahrungen aus unzähligen Peter-Schneider-Dirigaten der letzten 30 Jahre bestätigt hat). Den Tristan hat Herr Thielemann im letzten Jahr unvergleichlich viel besser zum Erklingen gebracht. Vielleicht macht Thielemann ja jetzt doch den Parsifal, als Wagner-Dirigent ist er schließlich deutlich talentierter denn als Musikdirektor der Festspiele. Aber wahrscheinlich kommt doch Schneider. Oder Adam Fischer.

    PS: Oder Axel Kober. Ogott.


    Vielleicht habe ich Peter Schneiders Leistung angesichts der "Inszenierung" in dieser quasi-halbkonzertanten Produktion :D etwas zu positiv beurteilt. In Bezug auf Axel Kober sind wir uns einig.

    LG :wink:

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  • Interview mit Laufenberg (Spiegel)

    wo ist da das Interview ?(

    Ansonsten muss halt Herr Thielemann himself ran.

    seinen Salzburger Parsifal find ich eine Wucht... übringens gar nicht so weit entfernt von Joel in Braunschweig.....

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  • Es wird wohl kaum jemand werden, der noch nie in Bayreuth dirigiert hat. Darauf verwette ich mein Parsifal-Ticket.

    z.B. Levine wäre eine Alternative, allerdings mit Rollstuhl.....

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  • Kirill Petrenko hat man ja auch effizient vergrault, so dass nunmehr schon zwei sehr bedeutende Wagner-Dirigenten unserer Zeit ihren Bayreuth-Abschied vollzogen haben. Traurig...

    LG :wink:

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  • Ich oute mich gern als Peter Schneider Fan. Kaum ein anderer Dirigent der letzten 30 Jahre hat mehr Bayreutherfahrung als er. Für mich ein Kapellmeister bester alter Schule. Dass das Genialische, Einzigartige und Besondere bei ihm dann nicht zu erwarten ist, ist nun einmal so. Trotzdem würde ich beseeltes Orchsterspiel und größte Sängerfreundlichkeit erwarten. Das ist schon sehr viel, finde ich, wenn man bedenkt, dass in 4 Wochen Premiere sein soll und muss.
    Es kommt mir auch noch Markus Poschner, GMD in Bremen, in den Sinn. Der bereitet gerade die Saisonpremiere mit Parsifal in Bremen vor. Ich kenne Poschner aus Konzerten in Berlin und Bremen und habe Mahler 1 und 7 mit den Bremer Philharmonikern in meiner iTunes Mediathek. Sehr guter Mann, finde ich.

  • Poschner hat noch nie in Bayreuth dirigiert.

    Ich vermute (befürchte), dass Peter Schneider und Axel Kober die wahrscheinlichsten Kandidaten sind.

    Sodann vielleicht noch - das fände ich interessanter - Philippe Jordan: hat Parsifal schon in Bayreuth dirigiert (2012, noch in der Herheim-Inszenierung), hat anscheinend - noch - einen guten Draht zur Festspielleitung (soll 2017 die Meistersinger-Premiere dirigieren) und sein Terminkalender weist im Juli und August keine anderen Termine auf.

    Unwahrscheinlich, aber denkbar sind auch folgende Dirigenten mit Bayreuth-Erfahrung: Marc Albrecht (dirigiert nächste Saison in Amsterdam den Parsifal), Daniele Gatti (dirigierte bis 2011 in Bayreuth die Herheim-Inszenierung) oder Adam Fischer (der aber schon lange nicht mehr in Bayreuth war).


    Viele Grüße

    Bernd

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  • Thomas Hengelbrock hat doch auch schon in Bayreuth dirigiert. Parsifal hat er schon dirigiert. Und Zeit hat er auch

    Der ist zu intelligent, um sich sowas anzutun. Außerdem wird der GMD der Festspiele sich nicht so einen Konkurrenten ins Haus holen. Lasst den Besserwisser selbst ran, er hat sich den Mist auch selbst eingebrockt.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

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