Wie bereitet Ihr Euch auf einen Opernbesuch vor?

  • Meien Liebe Fairy! :fee: :fee:

    Dein Zitat:

    Liebes Streiferl, hast Du den Godunov in deiner Liste?????? Dich konsultiere ich jetzt zuerstmal!

    Ja habe ich, sowohl von Johann Mattheson als auch von Mussorgski, entschuldige, dass ich jetzt erst antworte,habe heute sehr lange UNI gehabt.

    Liebe Grüße und die obligaten Handküsse 274603315_2116777688491731_2120120322855743986_n.jpg274603315_2116777688491731_2120120322855743986_n.jpg sendet Dir Peter aus Wien. :wink:

  • Man(n) Frau zieht sich hübsch + diskret an, putzt die Schuhe nochmals und ruft ein Taxi für hoffentlich 2 Personen, egal was gespielt wird. :-H
    Robert, der Eitle :-I

  • diskret


    Wieso denn diskret????? Bist du etwa ein Spiesser, caro Roberto????? ?( 8|

    Liebes Streiferl, deinen Godunow hab ich längst gefunden und sogar die Oper halbwegs wiedererkannt :D
    Allerdings hätte ich von einem humorbegabten Theologiestudenten dann doch eine ausführlichere Würdigung des Gottesnarren erwartet- von wegen "ein Schwachsinniger!" :boese: :fee:

    Neulich habe ich mich auf einen Opernbesuch in der MET vorbereitet, der 5 Stunden dauerte und mich dazu animierte, einen Picknickkorb zu packen- wie in barocken Zeiten, als in der Oper noch geschmaust und geschwatzt wurde. Ich bin also mit Ziegen- und Schafskäse und Muskatellertrauben und Rotwein bewaffnet in den Godunow spaziert. ;+)

    F.Q.

    Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem und die Heilung eine musikalische Auflösung (Novalis)

  • Ziegen- und Schafskäse und Muskatellertrauben und Rotwein bewaffnet in den Godunow

    :klatsch: :klatsch:

    nur - beim Godunov hätte ich Wodka o.ä. mitgenommen statt Rotwein

    wir hatten gestern in der Zauberflöte Winter-Mandel-Schokolade dabei, die Inszenierung spielt in einem Ski-Dorf :yes:

    "Im Augenblick sehe ich gerade wie Scarpia / Ruggero Raimondi umgemurxt wird, und überlege ob ich einen Schokoladenkuchen essen soll?" oper337

  • Opernbesuch ohne Vorbereitung

    Wir haben den Thread "Opernbesuch ohne Vorbereitung" mit dem bereits bestehenden "Wie bereitet Ihr Euch auf einen Opernbesuch vor?" vereinigt. Die Themen sind doch zu ähnlich, und keine Vorbereitung ist auch eine Vorbereitung. Irgendwie.

    audiamus


    Kurzbeschreibung des Themas:

    In der Regel geht man ins Kino, ohne die Handlung des Films zu kennen. Man lässt sich überraschen. Im Sprechtheater ist das seltener der Fall, aber durchaus möglich. Im Musiktheater erscheint mir das extrem unüblich zu sein.

    Frage also:

    Habt ihr schon mal die Aufführung einer euch unbekannten Oper besucht und euch einfach vom Inhalt überraschen lassen? Wenn ja, mit welchem Erfolg?


    Thomas

  • Nabucco in Bologna

    Anlass der Threaderöffnung ist folgendes Erlebnis:

    Ich hatte mal wieder 50 Euro übrig und buchte den Ryanair-Flug nach Bologna. Kurz danach stellte ich fest, dass in der Woche im Teatro Comunale Verdis Nabucco gespielt wird. Jetzt hab ich zwar 9 Opern von Verdi, aber Nabucco ist nicht dabei. Bzgl. eines Opernbesuchs vor Ort war ich daher unschlüssig, zumal eine Online-Buchung auch nicht funktionierte. Dennoch bestellte ich vorab eine Aufnahme der Oper bei Amazon, diese kam aber erst am Tag meiner Abreise an. In Bologna entschied ich mich dann ganz kurzfristig zum Kauf einer Karte. 40 Euro, guter Platz, und das Theater muss man mal gesehen haben.

    Ich wusst aber definitiv nicht, um was es geht. Jaja, der Gefangenenchor. Juden in Babylonien, und Nabucco ist irgendwie der Chef der siegreichen Babylonier. Verdis Musik ist mir geläufig. Ich spreche Italienisch und bin insbesondere mit der Opernsprache gut vertraut. Hilft natürlich nur bei Übertiteln. Und die gab es sogar! Jetzt noch eine konventionelle Inszenierung, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen, dachte ich.

    War aber trotzdem nicht das Gelbe vom Ei. Weil: Den Text konnte ich sehr gut lesen, ich verstand jedes Wort. Es war auch genug Zeit zum Lesen, nicht wie bei einem Spielfilm mit Untertiteln: In Opern wird nicht so viel gequasselt. Aber es fehlten z.B. die Regieanweisungen. Die Inszenierung war in der Tat konventionell, aber dennoch nicht üppig. "Zeitlos", vornehm ausgedrückt. Immerhin erkannte man die beiden Gruppen (Assyrer/Juden) an der Farbe der Uniformen. Die unklare Zuordnung der Fenena wurde auch farblich gekennzeichnet. Aber die Motivation der handelnden Personen war nicht immer klar. Oder die Oper ist generell so holzschnittartig konzipiert, das werde ich in den nächsten Wochen herausfinden, wenn ich das Werk zuhause anhöre.

    Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass der Regisseur davon ausging, dass das Publikum den Inhalt der Oper kennt, dass er also nicht alles szenisch erklären muss. Was ja eigentlich logisch ist: Die Oper exisitiert seit 171 Jahren. Der Prozentsatz der Leute, welche die Oper zum ersten Mal in ihrem Leben sehen (und sich dennoch nicht darauf vorbereiten) dürfte gegen Null gehen. Aber wie sah das eigentlich bei der Uraufführung aus?

    Daher die Fragen:

    Muss man eine Oper auf eine spezielle Weise inszenieren, wenn davon auszugehen ist, dass das Publikum den Inhalt nicht kennt?

    Welche Erfahrungen habt ihr in dieser Hinsicht schon gemacht?


    Thomas

    PS: Vor ewig langer Zeit ist mir das schon mal passiert: 1985, Karlsruhe, Wildschütz (Lortzing). Damals kannte ich maximal überhaupt nur ca. 5 Opern. Wollte ins "Kleine Haus" des Staatstheaters zu einem Theaterstück, das war aber ausverkauft. Zum Trost schenkt man mir eine Freikarte für die Lortzing-Oper. Die war zwar auf deutsch, aber natürlich ohne Übertitel, ich verstand also nicht viel. Die Inszenierung war traditionell und auch üppig, trotzdem hatte ich den Eindruck, dass mir viel entgangen war. Seither ging ich nie mehr kenntnislos in eine Opernaufführung. Bis eben auf neulich in Bologna. Was an meiner Einstellung zu dem Thema nichts geändert hat. Aber vielleicht sehen andere das ganz anders...

  • Lieber Ecclittico ich gehöre zu dem gegen Null gehenden Prozentsatz denn ich habe Nabucco noch nie gesehen. Diese Oper wird eher selten gegeben und dass gerade Verdi Jahr ist, macht es vielleicht etwas besser, aber nicht in der Oper, in der ich vor Ort abonniert bin. Nix mit Nabucco. ;(
    Was die Vorbereitung auf Opernbesuche angeht: ich bereite mich normalerweise so wenig wie möglcih vor und auch wenn ich eine Oper nicht mal vom Hörensagen kenne oder es sich um eine Uraufführung handelt, ist das Einzige, was ich vorher evtl mache eine Lektüre der Synopsis ihrer Handlung. Vor allen Dingen, wenn ich die gesungene Sprache nicht verstehe. Sonst ncihts. Ich möchte der Aufführung so uneingenommen wie môglich entgegentreten und das Werk erstmal hören und sehen. Die Nachbereitung ist bei mir viel eher ein Thema und da lese ich gerne die Urteile anderer Personen, Presse, Bücher, Capriccio etc. um deren Einsichten mit meiner Live-Erfahrung abzugleichen und Dinge zu sehen, die ich vielleicht übersehen oder anders gesehen habe. Und andere Interpretationsansâtze kennenzulernen. Dass jede Opernauffûhrung eine mögliche Interpretation von Vielen ist, ist für mich eine Binsenweisheit und daran rütteln zu wollen, liegt mir fern. Ich sehe und höre genau das, was an diesem Abend dank der Regie, der Technik, des Dirigenten, Orchesters und der Sänger passiert bzw nicht passiert und das kann mir gefallen oder nicht. Eine "obkektive" Auffûhrung einer Oper kann es nicht geben, das geht wider die Natur des Theaters. Selbst wenn der Komponist selbst dirigiert und sogar inszeniert, gibt es noch immer etwas, das ihm nciht 100%ig zusagt, komponierende Dirigenten wie Verdi oder Wagner haben das genau gewusst. Ob der Regisseur die imaginierte Bekanntheit einer Oper heranzieht wenn er seine Inszenierung entwirft und mehr szenisch erklären will, wenn es eher unbekannte Opern sind? Das hängt sicher von seiner persönlichen pädagogischen Mission ab, wobei mir eine dezidierte künstlerische Mission letztlich lieber ist. Wenn Beides glücklich zusammenkommt wie zB. in Bergmanns Zauberflöte, um mal einen Klassiker zu nennen, umso besser.
    Auf jeden Fall ist es sehr schön für dich, wenn du mal so eben nach Bologna fliegen und dort Nabucco ansehen kannst. Ich kenne zwar diese sehr besuchenswerte Stadt, die so oft zwischen all den wunderbaren italienischen Stâdten links liegen gelassen wird, aber leider nciht das Opernhaus von innen. :fee:

    Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem und die Heilung eine musikalische Auflösung (Novalis)

  • Zitat:

    Was die Vorbereitung auf Opernbesuche angeht: ich bereite mich normalerweise so wenig wie möglcih vor und auch wenn ich eine Oper nicht mal vom Hörensagen kenne oder es sich um eine Uraufführung handelt, ist das Einzige, was ich vorher evtl mache eine Lektüre der Synopsis ihrer Handlung. Vor allen Dingen, wenn ich die gesungene Sprache nicht verstehe. Sonst ncihts. Ich möchte der Aufführung so uneingenommen wie môglich entgegentreten und das Werk erstmal hören und sehen.

    Meine Allerliebste Fairy! :fee: :fee:

    Ja zu was habe ich denn meine Streifengelichter geschrieben, da steht "fast" alles drin.

    Liebe Grüße und Handküsse sendet Dir Dein Streiferl aus Wien. :wink: :wink:

  • Eigentlich wollte ich mir nur den Opernspielplan ansehen, aber dann saß ich plötzlich am 30. 4. 11, um 17.00 Uhr in Triest im Teatro Verdi und sah Francesca da Rimini von Riccardo Zandonai.

    Habt ihr schon mal die Aufführung einer euch unbekannten Oper besucht und euch einfach vom Inhalt überraschen lassen?

    Der Inhalt hat mich nicht sonderlich überrascht :rolleyes: . Komponist und Oper waren mir allerdings nur dem Namen nach bekannt. Regie führte Giancarlo del Monaco. Die Bühne war völlig überfüllt von einem Blüten- und Rankenmeer, so daß ich an Anselm Feuerbachs Gemälde Paolo und Francesca denken mußte.

    So völlig unvorbereitet gehe ich ungerne in die Oper, weil ich fürche, daß ich dann doch zuviel verpasse.

    Wieder in Berlin wollte ich mir irgendwann mal eine Gesamtaufnahme kaufen, bin aber leider bisher nicht dazu gekommen.

    calisto

  • "Wie bereitet Ihr euch auf einen Opernbesuch vor?"

    Text auswendig lernen, Musik so gut es geht auswendig lernen, Partitur lesen und Details raussuchen, um die in der Aufführung zu hören. Allerdings schaue ich mir eine Oper sowieso nicht nur einmal an, sondern nach Möglichkeit so oft es geht.

  • Wenig bis gar nicht. Wenn man so wie ich früher ein Opernabo hat, dann geht man auch in Opern, von denen man noch nie gehört hat. Und wenn man dann noch den einen oder anderen Opernschaffenden kennt, dann noch viel mehr. Ich lasse lieber "auf mich wirken". Mir geht es eh am meisten um den Gesang, die Regie nehme ich als Plus oder Minus mit. Ich hatte bislang auch nur eine Inszenierung, bei der ich nie im Leben den Inhalt erfasst hätte (Eugen Onegin, Achim Freyer) - echt schlimm, die SängerInnen taten mir echt leid.

    Ich glaube, dass es in jedem Sänger einen einzigen, reinen und kleinen Ton gibt, welcher der wahre Ton der Stimme ist, und was immer man tut und wie man auch seine Stimme auf diesen Ton aufbaut, man muss zu ihm zurückkehren können, sonst ist es aus. (Agnes Baltsa)

  • Ich habe keinen passenderen Thread zum Thema "Öffentliche Proben" gefunden, daher poste ich es einfach mal hier:

    Habt ihr Erfahrungen mit öffentlichen Proben? Mich würden mal eure Erfahrungsberichte interessieren. Ich werde höchstwahrscheinlich bei einer öffentlichen Probe zu "Tristan und Isolde" dabei sein. Keine Ahnung, was mich da erwartet. Die Dame, mit der ich sprach (Theaterkasse), meinte, dass man im Vorfeld nie wüsste, welche Szenen so geprobt werden. Klingt ja auch logisch. Bin dennoch sehr gespannt darauf und frage mich, ob das im Nachhinein gut oder eher nicht so gut sein wird. Mich würde mal interessieren, ob euch solche öffentlichen Proben eher positiv oder negativ beeinflusst haben. Also, ob man z. B. das Stück/ die Oper dann im Nachhinein eher "technisch" betrachtet und das emotionale Empfinden darunter leiten könnte. Vielleicht ist ja aber auch das Gegenteil der Fall. Mir ist natürlich klar, dass es sich hier jeweils um subjektive Erlebnisse handelt, dennoch würden mich eure Erfahrungsberichte interessieren ...

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Liebe Newbie69,

    "echte" Proben sind im Regelfall - aus guten Gründen - nicht öffentlich. Die Künstler wollen ungestört arbeiten, um ein Stück zu erarbeiten. Und an seinem Arbeitsplatz will vermutlich auch niemand von uns von fremden Menschen beobachtet werden. Selbst bei den zahlreichen unter freiem Himmel abgehaltenen Festspielen sind die Aufführungsorte während der Proben daher zumeist für Besucher nicht zugänglich (was bei Touristen da und dort schon zu Verärgerung führen kann). Wenn eine Probe vor (dafür zahlendem ?) Publikum abgehalten wird, kann man davon ausgehen, dass es sich um eine einstudierte Werbeveranstaltung für ein Konzert/eine Opernaufführung handelt. Die legendären TV-Produktionen mit Bernstein, in denen seine Probenarbeiten gezeigt werden, sind das beste Beispiel dafür. Und auch die beliebten "Making of ..." Filme geben zumeist nur eine gestellte Atmosphäre wider. Es gibt auf CD (und früher Schallplatte) ein paar historische Probenausschnitte (ua. von Toscanini), die für mich echt klingen; das ist aber die Ausnahme der Regel.
    Egal ob echt oder gespielt, spannend ist es, jedenfalls für mich, bei Proben Sequenzen zu hören, die sonst so nicht zu erleben sind. Der Dirigent lässt ja bei Orchesterproben einzelne Gruppen oft alleine oder in unterschiedlichen Kombinationen musizieren und eine Oper klingt mit der bei Proben üblichen Klavierbegleitung doch etwas anders.

    Ganz anders ist die Situation bei Generalproben. Da wird (vor allem in der Oper) das ganze Stück durchgespielt, so wie es bei der Aufführung dann sein soll. Allfällige letzte Korrekturen auf Grund der Publikumsreaktionen erfolgen dann nachher wieder unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

    Ich hatte in meinem Leben drei Mal die Möglichkeit, tatsächliche Proben zu besuchen. Das erste Mal vor gut 40 Jahren hat mich der Dirigent (und Komponist eines der aufgeführten Werke) dazu eingeladen; ein weiteres Mal ging ich mit dem Klavierauszug in der Hand in Aschaffenburg frech in jene Kirche, in der gerade für die am Abend aufgeführte h-Moll Messe geprobt wurde (zugegeben, das war illegal); und in einem Opernhaus konnte ich mit einer kleinen Gruppe (am Rang ganz hinten und im Dunklen) im Rahmen einer Spezialführung ein paar Minuten einer ganz normalen Probe erleben.

    Michael/Brunello

  • Als wir seinerzeit für den Opernband der Reihe "Die Wiener Ringstraße" in der Staatsoper zu viert oder fünft in der Staatsoper tagelang fotografierten, durften wir während der Bühnenproben nur ganz kurz von einer Loge aus lauschen, weil wir sonst die Konzentration der Künstler beeinträchtigt hätten, was wir natürlich begriffen, aber klarerweise sehr bedauerten.
    Eine öffentliche Probe bleibt zwar, wie schon brunello sehr richtig betont hat, eine wenigstens teilweise "abgekartete" ( ;+) ) Sache, aber ist trotzdem interessant und sicher imstande, das Verständnis für die jeweilige Interpretation zu verbessern oder zu vertiefen - eine Chance, die man im Fall des Falles durchaus wahrnehmen sollte, so man für "work in progress" eine Ader besitzt. Viel Vergnügen also!

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Lieber brunello! Lieber Waldi !

    Besonders gut kann ich mich an die Proben von H.v.K. erinnern, er mochte es schon gar nicht wenn irgendwer sich bei Proben ins Haus setzte, auch Karl Böhm war nicht anders, nur bei H.v.K. war es noch schwieriger denn oft spielte da gar nicht das Orchester und er hatte LPs mit, die gar nicht von ihm dirigiert wurden, zumindest in den Jahren 1958 - zu seinen letzten Jahren als Operndirektor. Er hatte ganz andere Tempi und die LPs waren, teilweise, von Toscanini, Bruno Walter und anderen dirigiert. Man hatte dann bei der Generalprobe eine ganz andere Musik gehört, aber es wurde sehr oft großartige Meisterleistungen die er oft genug zelebrierte.

    Aber zur Ausgangsfrage ich persönlich habe zu "meinen" Lieblingsopern - und Operetten ein ganz eigenes Verhältnis. Ich brauche, auch heute nicht, einen Klavierauszug oder Libretto dazu. Ich will ja nicht angeben, aber ich kenne viele Stücke schon mehr oder weniger in- und auswendig z.b. Zauberflöte, Carmen, Fledermaus, La Bohéme, Tosca, Turandot e.t.c.

    Liebe Grüße sendet Euch Euer Peter.

  • Im Revier bieten ja einige Opernhäuser öffentliche Proben an. Klar verändert das anwesende Publikum den Probenbetrieb durchaus. Allerdings kommt es darauf an, wer probt. Eine Dirigentin hat da auch schon mal einen Darsteller vor allen ganz schön kritisiert. In den öffentlichen Proben wird aber sonst eher an kleineren Details gefeilt und nur sehr wenig Kritik geäußert. Oft finden die Proben ohne Kostüme und mit angedeuteten Bühnenbild statt. Ich finde aber es lohnt sich so eine Probe zu besuchen, da man vorher eine kleine Einführung erhält und manche Details in der Probe sichtbarer sind als in der Aufführung. Meist sieht man in der Probe einen Ausschnitt. aus dem Stück, mal mit Orchester, mal mit Klavoerbegleitung. Ich finde es dann auch spannend, die Aufführung in voller Pracht zu erleben. Durch die Einführung und den Probenbesuch achte ich dann auch auf mehr Details. Einmal habe ich auch mal eine richtige Probe ohne Publikum erlebt. Das war sehr spannend, viele Details, die in der Probe sehr herausgefeilt werden, sind in der Aufführung gar nicht mehr so stark zu sehen. Aber es ist verständlich, dass Proben in der Regel nichtöffentlich sind. Ein Intendant meinte mal zu mir, das wäre, wie anderen beim Zähne putzen zuzuschauen. Trotzdem finde ich das Angebot, ein Werk in einer Phase des Entstehens zu sehen, immer wieder spannend.
    Viele Grüße
    Florian

  • Ich rasiere mich, dann ziehe eine frisch gewaschene schwarze Jeans und ein frisches längs gestreiftes Hemd an. Vor Ort gönne ich mir ein Faltblatt, was sich Programm schimpft, auch wenn es mehr als 5 euro kostet. Während der Aufführung versuche ich, nicht mitzusingen, nicht zu heulen und an den richtigen Stellen zu klatschen.

    Helli

  • Als wir seinerzeit für den Opernband der Reihe "Die Wiener Ringstraße" in der Staatsoper zu viert oder fünft in der Staatsoper tagelang fotografierten, durften wir während der Bühnenproben nur ganz kurz von einer Loge aus lauschen, weil wir sonst die Konzentration der Künstler beeinträchtigt hätten, was wir natürlich begriffen, aber klarerweise sehr bedauerten.
    Eine öffentliche Probe bleibt zwar, wie schon brunello sehr richtig betont hat, eine wenigstens teilweise "abgekartete" ( ;+) ) Sache, aber ist trotzdem interessant und sicher imstande, das Verständnis für die jeweilige Interpretation zu verbessern oder zu vertiefen - eine Chance, die man im Fall des Falles durchaus wahrnehmen sollte, so man für "work in progress" eine Ader besitzt. Viel Vergnügen also!

    Danke, lieber Waldi! Und ja, es ist sicher auch eine Marketingstrategie, da bin ich ganz bei dir/ euch. Das Stichwort "Interpretation" ist mir auch wichtig. Als ich z. B. neulich (in Bielefeld) den Tannhäuser sah, waren wir, Freundin und ich, im Nachhinein auch froh, an der Einführungsveranstaltung teilgenommen zu haben, obwohl ich das Stück ja schon kannte und mir zuvor nicht sicher war, ob es sich lohnen würde.


    Lieber brunello! Lieber Waldi !
    Besonders gut kann ich mich an die Proben von H.v.K. erinnern, er mochte es schon gar nicht wenn irgendwer sich bei Proben ins Haus setzte, auch Karl Böhm war nicht anders, nur bei H.v.K. war es noch schwieriger denn oft spielte da gar nicht das Orchester und er hatte LPs mit, die gar nicht von ihm dirigiert wurden, zumindest in den Jahren 1958 - zu seinen letzten Jahren als Operndirektor. Er hatte ganz andere Tempi und die LPs waren, teilweise, von Toscanini, Bruno Walter und anderen dirigiert. Man hatte dann bei der Generalprobe eine ganz andere Musik gehört, aber es wurde sehr oft großartige Meisterleistungen die er oft genug zelebrierte.

    Aber zur Ausgangsfrage ich persönlich habe zu "meinen" Liebelingsopern - und Operetten ein ganz eigenes Verhältnis. Ich brauche, auch heute nicht, einen Klavierauszug oder Libretto dazu. Ich will ja nicht angeben, aber ich kenne viele Stücke schon mehr oder weniger in- und auswendig z.b. Zauberflöte, Carmen, Fledermaus, La Bohéme, Tosca, Turandot e.t.c.

    Liebe Grüße sendet Euch Euer Peter.

    :juhu: Peter, das liest sich grandios. Von deinen Erlebnissen zehrst du sicher heute noch.


    Im Revier bieten ja einige Opernhäuser öffentliche Proben an. Klar verändert das anwesende Publikum den Probenbetrieb durchaus. Allerdings kommt es darauf an, wer probt. Eine Dirigentin hat da auch schon mal einen Darsteller vor allen ganz schön kritisiert. In den öffentlichen Proben wird aber sonst eher an kleineren Details gefeilt und nur sehr wenig Kritik geäußert. Oft finden die Proben ohne Kostüme und mit angedeuteten Bühnenbild statt. Ich finde aber es lohnt sich so eine Probe zu besuchen, da man vorher eine kleine Einführung erhält und manche Details in der Probe sichtbarer sind als in der Aufführung. Meist sieht man in der Probe einen Ausschnitt. aus dem Stück, mal mit Orchester, mal mit Klavoerbegleitung. Ich finde es dann auch spannend, die Aufführung in voller Pracht zu erleben. Durch die Einführung und den Probenbesuch achte ich dann auch auf mehr Details. Einmal habe ich auch mal eine richtige Probe ohne Publikum erlebt. Das war sehr spannend, viele Details, die in der Probe sehr herausgefeilt werden, sind in der Aufführung gar nicht mehr so stark zu sehen. Aber es ist verständlich, dass Proben in der Regel nichtöffentlich sind. Ein Intendant meinte mal zu mir, das wäre, wie anderen beim Zähne putzen zuzuschauen. Trotzdem finde ich das Angebot, ein Werk in einer Phase des Entstehens zu sehen, immer wieder spannend.
    Viele Grüße
    Florian

    Auch dir vielen Dank, Florian. Und gut zu wissen, dass im Ruhrgebiet auch andere Opernhäuser solche Proben anbieten. Muss mal gezielt darauf achten.


    .... Während der Aufführung versuche ich, nicht mitzusingen, nicht zu heulen und an den richtigen Stellen zu klatschen.

    :D Sehr sympathisch. Ich find' s übrigens sehr schön, wenn Männer Gefühle zeigen können. Dass man sich das Mitsingen verkneifen muss, finde ich allerdings auch sehr schade. "Gehört sich" einfach nicht. :( Ich verkneife mir ja sogar die Lippenbewegungen bei einem klass. Konzert/ einer Oper (wobei ich bisher ja leider nur drei Opern live erlebt habe). Habe allerdings nie verstanden, weshalb das Publikum bei solchen Kraftwerken an Emotionen ganz starr und steif dazusitzen hat ... empfinde es noch immer als eine Art Zumutung. Diese Etikette ist wirklich das Einzige, was mich an der klass. Musik stört. Hm.

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



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