Kaprálová, Vítězslava (1915 – 1940). Komponistin, Dirigentin
Vítězslava Kaprálová wurde am 24. Januar 1915 in Brno (Brünn) geboren und ist die Tochter der Sängerin V. Kaprálová und des Komponisten V. Kaprál und war die Frau des Schriftstellers Jiří Mucha. Ihre umfangreiche musikalische Ausbildung erhielt sie u. a. bei V. Petrželka, Z. Chalabala, V. Novák, V. Talich, Ch. Munch und bes. B. Martinů, zu dem sie ein sehr enges Verhältnis hatte. Sind in den früheren Kompositionen die tschechischen Komponistenvorbilder erkennbar, so machen sich später besonders französische Einflüsse bemerkbar. Nach der Eroberung der Tschechoslowakei durch die Nationalsozialisten blieb sie in Paris im Exil. 1940 wurde sie vor den vorrückenden deutschen Truppen nach Montpellier evakuiert, wo sie aufgrund einer schweren Krankheit, vermutlich Tuberkulose, am 20. Juni 1940* verstarb. - Obwohl Kaprálová nicht sehr alt wurde, hinterlässt sie ein Gesamtwerk von ca. 50 Werken, darunter das Klavierkonzert in d-moll op. 7, die Militär-Sinfonietta op. 11 (Smetana-Preis), den Liederzyklus „Für Immer“ op. 12, die Variationen über das Thema der Kirchenglocken von Saint Etienne du Mont op. 16 und das Streichquartett op. 8. – Das Kapralova Quartett ist nach Vítězslava Kaprálová benannt.
* Einige Quellen geben den 16.06.1940 an.
In die Gedenktafel übernommen - Michel