Bedeutende Gitarristen der Gegenwart - wer gehört dazu?

  • Aber das ist ja schon eher Akrobatik, was Du hier als Beispiel anführst!
    Wenn es um Bach als Plattform für schneller-höher-weiter geht, sprechen wir allerdings über verschiedene Dinge...

    Langsam könnte ich mich über das Zeug, was Du hier so schreibst schon ein bisschen aufregen... Aguirre spielt sehr schnell, aber er spielt trotz allem sehr musikalisch und bleibt dem Stück phrasierungstechnisch kaum etwas schuldig, trotz des hohen Tempos- Das hat mit schneller, höher, weiter absolut nichts zu tun. einfach mal genau hin hören...

    Hier noch die Aufnahme, die ich für die beste des Preludes halte, die ist nur wenig langsamer:

    "

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    " von Stephan Schmidt

    Wenn Du das Stück im halben Tempo von irgend einer Internetausgabe spielst, und entsprechend unsauber dann ist das Prelude und sicher auch die Chaconne tatsächlich nicht schwer auf der Gitarre, DANN hast Du vollkommen recht.

    Gruss Syrinx

    Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen, Wenn es nicht aus der Seele dringt Und mit urkräftigem Behagen Die Herzen aller Hörer zwingt.
    Goethe, Faust 1

  • Lieber Syrinx,
    liest Du eigentlich, was ich schreibe?
    Nur weil ich den Geigern, die das spielen, meine Achtung erweisen wollte,
    in dem ich darauf hinwies, daß sie es doch etwas schwerer haben damit,
    mußt Du nicht meine persönlichen Fähigkeiten, die Du nicht kennst,
    öffentlich diffamieren.
    Also noch einmal langsam: Natürlich ist das schwer,
    und ich achte die Leute hoch, die sich damit auseinandersetzen und es zu beachtlicher Meisterschaft darin bringen.
    Wenn ich dem Gefühl Ausdruck verleihen wollte, daß die Violinisten das vielleicht nicht so
    einschätzen können, wo es für unsereins doch etwas leichter geht, wollte ich doch nicht die
    Leistung der Gitarristen schmälern. Wirklich nicht.
    (wäre ja auch nicht so schlau :D )

    Kann ja auch sein, daß ich mich täusche.

    Gruss
    herr Maria

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • "

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    " von Stephan Schmidt

    OT off
    Das ist mal ne schöne Interpretation. Schöner Ton, vor allem in der Loure! Die Gavotte stelle ich mir persönlich einen Kick tänzerischer vor, aber die schönen Verzierungen machen das wett...
    leider konnte ich wg. langsamen Internets den Rest noch nicht hören..

    Gruss
    Herr Maria

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • liest Du eigentlich, was ich schreibe?
    Nur weil ich den Geigern, die das spielen, meine Achtung erweisen wollte,
    in dem ich darauf hinwies, daß sie es doch etwas schwerer haben damit,
    mußt Du nicht meine persönlichen Fähigkeiten, die Du nicht kennst,
    öffentlich diffamieren.

    Doch , doch ich lese... Wenn Du nochmals liest, wirst Du feststellen, dass ich überhaupt nichts über Dein Spiel geschrieben habe, deine Fähigkeiten also auch nicht diffamiert habe.

    daß die Violinisten das vielleicht nicht so
    einschätzen können, wo es für unsereins doch etwas leichter geht, wollte ich doch nicht die
    Leistung der Gitarristen schmälern. Wirklich nicht.
    (wäre ja auch nicht so schlau :D )

    Egal, letztendlich müsste man Geige und Gitarre auf gleichem Niveau spielen um jetzt genau zu sagen wo der Bach schwieriger ist. Ich bleibe auch dabei, dass das Prelude "sackschwer" ist, auch für Profis- ein Schüler von mir hat sich damit eine massive Sehnenscheidenentzündung damit eingefangen, nur mal so nebenbei- aber dabei lassen wirs jetzt, ok.

    OT off
    Das ist mal ne schöne Interpretation. Schöner Ton, vor allem in der Loure! Die Gavotte stelle ich mir persönlich einen Kick tänzerischer vor, aber die schönen Verzierungen machen das wett...
    leider konnte ich wg. langsamen Internets den Rest noch nicht hören..

    :prost:

    Gruss Syrinx

    Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen, Wenn es nicht aus der Seele dringt Und mit urkräftigem Behagen Die Herzen aller Hörer zwingt.
    Goethe, Faust 1

  • Damit sind wir vielleicht auch wieder beim Thema, den Russell dürfte zu den herausragenden Gitarristen der Gegenwart gehöre

    David ist so eine Art "Übervater" für die jetzige Generation der Gitarristen. Er hat sein Wissen und Können in einer Vielzahl von Kursen weitergegeben und momentan fährt die Gitarrenwelt sozusagen die Ernte ein. ich schätze ihn als Pädagogen nochmehr als als Spieler, wobei er schon ein sehr sehr guter Spieler ist. Übrigens ist er wohl der einzige Gitarrist der Welt der seit Jahren nur von Konzerten und Kursen leben kann. Als Spieler ist er mir manchmal zu sehr Ästhet, manchmal fehlt mir doch ein bisschen was impulsives oder auch spontanes in seinem Spiel. Auf CD ist das natürlich noch stärker, als live ausgeprägt (was übrigens das Problem vieler Gitarrenaufnahmen ist, da man mit der modernen Aufnahmetechnik bei der Gitarre Sachen hört, die normalerweise keinen Menschen stören würden...., viele spielen dann auf Sicherheit.) Von der Geläufigkeit ist ihm die heutige Generation halt schon ein wenig überlegen, dennoch Hut ab. ich werde mir die Bach-CD demnächst mal anhören und dann gerne was drüber schreiben.

    Gruss

    Syrinx

    Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen, Wenn es nicht aus der Seele dringt Und mit urkräftigem Behagen Die Herzen aller Hörer zwingt.
    Goethe, Faust 1

  • Hallo Syrinx und Philmus, und alle anderen Gitarrenexperten,

    was ich auf YouTube von Stephan Schmidt aus seiner Bach-CD höre, gefällt mir sehr, freue mich immer, wenn bei den (hoffentlich nicht zu hitzigen) Diskussionen schöne Links herauskommen!

    Ich bin ja viele Ebenen unter Euch, Hauptsache, Herz und Seele freuen sich über die Töne.

    Allerdings freue ich mich gar nicht über den Preis der CD, sie ist zwar um einiges günstiger als die von "Barry Lyndon" (völlig absurder Preis), aber dennoch :shake: .

    Zum Glück gibt es YouTube, die Rettung der schmalen Geldbeutel!

    Neben Stephan Schmidt tauchte bei YouTube auch Göran Söllscher mit vielen Bach-Stücken auf, auch die Chaconne...

    "

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    ...gut? oder... ...für Euch Experten :pinch: ?

    (Inzwischen gewöhne ich mich etwas an die Gitarren-Chaconne. Das Göran Söllscher-Tempo sagt mir jedenfalls spontan zu, müßte aber noch in Ruhe vergleichen.
    Und hier wo ich jetzt bin habe ich überdies keine Kopfhörer, also nur der blecherne Laptop-Lautsprecher :wacko: )
    Aber irgendwie bleibt meine Vorliebe für die Violin-Chaconne... ...wahrscheinlich auch einfach mit zu vielen Emotionen und Erinnerungen gekoppelt...
    ...und klingt aber auch ganz anders, wirkt in meinen Ohren ganz anders, auf der Violine.

    Und entschuldigt, wenn ich immer wieder in den Thread "hineintrample"!

    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Neben Stephan Schmidt tauchte bei YouTube auch Göran Söllscher mit vielen Bach-Stücken auf, auch die Chaconne...

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    ...gut? oder... ...

    Ich finds ein wenig unsensibel, wie ich Söllscher allgemein nicht besonders mag. Die DG hat ein besonderes Händchen dafür drittklassige Gitarristen zu puschen.
    Bach klingt bei Söllscher manchmal ganz gut, weil er oft auf ner 10-saitigen spielt, das macht Bachbesser spielbar, weil sich dann wie in den Lautenfassungen die Bässe einfach nach unten verlegen lassen und klingt auch sehr gut. Aber wenn man genau hinhört, ist es dennoch nicht sehr spannend. Die Chaconne scheint aber auf ner 6-saitigen gespielt zu sein

    Versuchs mal damit, auf einer historischen Gitarre gespielt (die es bei Bach freilich noch lange nicht gab, aber was solls):

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    Paolo Pegoraro aus Venedig, international allerdings eher aus der 2. Reihe, ein sehr sensibler Spieler

    Ich finde dennoch Marchione absolut überragend, wirklich schade wg der Klangqualität bei youtube.


    Und entschuldigt, wenn ich immer wieder in den Thread "hineintrample"!

    Ach da mach dir mal keine Gedanken, is ja kein Club hier ^^

    Gruss

    Syrinx

    Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen, Wenn es nicht aus der Seele dringt Und mit urkräftigem Behagen Die Herzen aller Hörer zwingt.
    Goethe, Faust 1

  • und war ziemlich von den Socken ! So hatte ich das noch nie gehört. Russell spielt mit einer für mich unglaublichen Souveränität und Gefühl. Unbedingt empfehlenswert

    Hallo Zatopek,
    ich habe die Bachcd mit Davis Russell inzwischen gehört. Souverän ist das ganz sicher. und um Klassen besser, als z.B. John Williams- Ich finde vieles aber ein wenig musikalisch aufgesetzt, vielfach auch überdeutlich (in den Akzenten) gespielt. Manche Akzente verstehe ich schlicht nicht ganz und ab und zu fehlt mir dann auch die berühmte grosse Linie. Mit dem Sound, den der Tonmeister hier erzeugt hat, habe ich auch so meine Probleme- insgesamt zu perkussiv um z.B. in BWV 998 Preludio wirklichen Fluss zu erzeugen. Die Chaconne gefällt mir von der CD noch am besten, da passt sein manchmal etwas zackiger Stil doch teilweise sehr gut.
    Das ist kritik auf hohem Niveau, wie schon gesagt - er spielt wirklich sehr gut, aber zwischen Stephan Schmidts Bach sehe ich eben schon auch Welten liegen- klanglich und vor allen Dingen von der musikalischen Natürlichkeit und Logik- es ist einfach wieder mal zum wahnsinnig werden, das ausgerechnet diese Aufnahme vergriffen ist. :cursing:

    Gruss :wink:

    Syrinx

    Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen, Wenn es nicht aus der Seele dringt Und mit urkräftigem Behagen Die Herzen aller Hörer zwingt.
    Goethe, Faust 1

  • Ob Paul Galbraith als bedeutend im Sinne dieses Threads zu bezeichnen ist, vermag ich nicht zu sagen - aber wahrscheinlich schon, ist sein Spiel doch immerhin von Andrés Segovia geadelt worden.


    Zitat

    At the age of 17, Galbraith won the Silver Medal at the Segovia International Guitar Competition. Andrés Segovia, who was present, called his playing “magnificent.”


    Jedenfalls gefällt mir das, was er hier * mit Hilfe seiner achtseitigen Gitarre (mit Stachel) zu Tönen formt, außerordentlich gut. Im übrigen finde ich die Gitarrenhaltung, in Gestalt einer Violoncello-Position, schon sehr bemerkenswert, die mir so noch nie begegnet ist.

    * Transkription BWV 639

  • Großartige klassische Gitarristen der jüngeren und/oder sehr jungen Generation, die mir jetzt so spontan einfallen, sind:


    Zoran Dukic (*1969) (okay, der ist schon etwas älter, wurde bisher aber glaube ich noch nicht genannt)

    Jorge Caballero (unglaublich, der Mann sprengt alle Grenzen der Gitarre, Yamachita 2.0)

    Marcin Dylla (*1976)

    Goran Krivokapic (*1979)

    Lukasz Kuropaczewski (*1981)

    Thibaut Garcia (*1994) (sehr jung, tolle Bühnenpräsenz, spielt unglaublich musikalisch)


    Gruß,
    Felix

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