• César Franck

    César Franck wurde 1822 in Liège (Lüttich, Belgien) geboren und zog dann mit seinen Eltern nach den ersten musikalischen Erfolgen nach Paris, wo er bis 1842 das Konservatorium besuchte. Er wurde ein weltberühmter Organist und als Professor ans Konservatorium berufen. 1890, ein Jahr nach der Uraufführung seiner d-moll-Sinfonie, erlag er den inneren Verletzungen, die er sich zugezogen hatte, als er von einer Pferdestraßenbahn angefahren wurde.

    In Capriccio ist er bisher mit zwei threads zu folgenden Werken vertreten:

    dem Klavierquintett

    und der achtsätzigen sinfonischen Dichtung Psyché


    Häufig eingespielt wurden seine Hauptwerke für Orgel, meist auf 2 CDs. Neben den bekannten großen Orgelwerken gibt es auch noch Sammlungen kleinerer Orgelstücke für den liturgischen Alltagsgebrauch bzw. als Material für den Orgelunterricht. Und Stücke für Harmonium gibt es auch. Auch wenn es nun also keine wirklichen Gesamteinspielungen der Orgelwerke in großer Zahl gibt, so ist Francks Orgelschaffen doch auf CD gut erschlossen.

    Die d-moll-Sinfonie ist eine der populärsten romantischen Sinfonien, auch hier gibt es keinen mangel an guten Einspielungen.

    Als weiteres Orchesterwerk mit Soloklavier erfreuen sich die Variations symphoniques einiger Bekanntheit und Beliebtheit.

    Auch das Klavierquintett und die Violinsonate sind fester Bestandteil des Kammermusikrepertoires. Um sie muss man sich nicht sorgen.

    Das Oratorium Les Béatitudes (Die Seligpreisungen, 1879) liegt erfreulicherweise in mehreren Einspielungen vor, ist aber nicht wirklich im Konzertrepertoire heimisch. Mir selbst dieses Oratorium etwas näher zu bringen wäre ein erhofftes Ziel dieses threads. Dazu später mehr.

    Ein nerviges "Für Elise" hat Franck auch komponiert, es ist der schmalzige Sakralschinken "Panis angelicus".

    Eine CD mit Liedern (Klavierbegleitet) kann man auch beschaffen, ich kene sie leider nicht.


    Das ist der Teil von Francks Werk, mit dem die musikliebende Weltöffentlichkeit einigermaßen vertraut ist / sein könnte. Defizite gibt es, was eine gute Gesamtaufnahme der achtsätzigen Tondichtung Psyché betrifft. Psyché ist also keine völlig unbekannte Hausnummer, aber eine akzeptable Einspielung steht noch aus, wenn ich den entsprechenden, oben verlinkten, thread noch richtig in Erinnerung habe.


    Habt ihr denn Erfahrung gemacht mit dem wenig- oder unbekannten Franck? Es gibt da immerhin noch vier Opern, vier Oratorien (inkl. die Seligpreisungen und die sieben Worte Christi am Kreuz), weitere große Orchesterwerke, liturgische Musik (u.a. zwei Orchestermessen), weitere Klavier- und Kammermusik und wer weiß, was noch alles...?

    Da gäbe es doch sicherlich wertvolle Sachen zu entdecken, große wie kleine... Nach einem Kirchenkonzert hatte ich mal wochenlang den Ohrwurm "Domine, non secundum peccata nostra facias nobis", den es leider nur auf einer überteuerten CD gibt (Hörproben sagen nicht viel aus darüber), soetwas könnte man doch bitteschön öfter mal als Füller nehmen...

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    Ins Gebüsch verliert sich sein Pfad, hinter ihm schlagen die Sträuche zusammen.

  • Lieber TB, danke für die Eröffnung: César Franck verdient sicher nähere Beachtung. Wenn ich bei mir nachschaue, finde ich nur Aufnahmen mit den von Dir genannten Werken. Ausnahme: das 1889 entstandene Steichquartett D-dur. Im Booklet meiner Aufnahme (es gibt aber einige Einspielungen des Werks) wird behauptet, es sei "im Grunde genommen - und dies ist sein besonderer Reiz - ein Orgelstück mit der Registrieranweisung: 1. Violine, 2. Violine, Viola und Violoncello":


    Bartholdy Quartett, Christophorus, aufg. 1986

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Lieber TB;

    neben den von Dir aufgezählten Werken finde ich noch Folgendes von César Franck sehr hörenswert:

    Sein Streichquartett in D-dur aus der Reifezeit,

    Prélude, Choral et Fugue pour piano; Prélude, Aria et Finale pour piano,

    die Variations Symphoniques pour Piano et Orchestre (hier mit einer hervorragenden Einspielung der Sinfonie gekoppelt)

    Die sinfonische Dichtung "Le Chasseur Maudit" ist auch recht populär; ich vermochte daran jedoch noch nie gefallen zu finden.

    Da spricht mich schon eher "Les Eolides" an. Mit "Les Djinns" für Klavier und Orchester müßte ich mich selbst erst einmal näher befassen. Für die Sviatoslaphilen unter uns: Sogar ER hat das Werk mit Kondraschin eingespielt.


    Zwei Dinge scheinen mir bei Franck bemerkenswert zu sein: Fast alle seiner hochrangigen Kompositionen entstanden erst in seinen letzten Lebensjahren, etwa ab 1880. Zu komponieren begonnen hat er bereits 1834. Und die Namen seiner Schüler bilden gewissermaßen das Who-is.Who der französischen Musik um die Jahrhundertwende: Chausson, Duparc, d'Indy, Lekeu...

    Cheers,

    Lavine :wink:

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Früher mochte ich mal die Sinfonie und den CHASSEUR MAUDIT sehr gerne und habe sie auch oft gehört. Das aber ist länger her.

    Dann besorgte ich mir im Rahmen meiner umfassenden Entdeckungsreise durch die französische Oper zwei Rundfunkaufnahmen seiner Opern HULDA und GHISELLE. Mit HULDA fremdele ich noch, denn die italienische Aufnahmeder Mailänder RAI unter der Stabführung von Vittorio Gui klingt mir nicht sonderlich authentisch, aber GHISELLE (die nichts mit dem Ballett von Delibes zu tun hat, sondern eine ziemlich wüste Geschichte aus dem französischen Frühmittelalter erzählt) ist eine faszinierende Oper, in der es kräftig wagnert. Leider gibt es kaum Textmaterial dazu. Franck konnte vor seinem Unfalltod nur das Particell fertigstellen und den ersten Akt instrumentieren. Seine Schüler, darunter Chausson und D'Indy, komplettierten die Orchestrierung später.

    Leider gibt es von dieser Oper wohl nur die mir vorliegende Aufzeichnung des holländischen Rundfunks einer Aufführung unter der Leitung von Kenneth Montgomery, aber wer sich ernsthaft für César Franck interessiert, sollte sie kennen.

    Ansonsten bleibt Franck mir eher fremd, da ich Orgelmusik nicht besonders gerne höre.

    :wink: Rideamus

    Ein Problem ist eine Chance in Arbeitskleidung

  • Meine Lieblingsaufnahme der Franck-Symphonie habe ich im vergangenen Jahr entdeckt:

    Janowski und das Orchestre de la Suisse Romande schaffen eine transparente, gut strukturierte Aufnahme; beim aufmerksamen hören bemerkt man, dass Franck eben nicht nur blockhafte, orgelgleiche Register-Instrumentierung beherrschte, sondern auch fein abgestufte Tonfarben kombiniert und mit subtilen Klangfarben arbeitet.

    Lucius Travinius Potellus
    Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety. (B.Franklin)

  • GHISELLE (die nichts mit dem Ballett von Delibes zu tun hat, sondern eine ziemlich wüste Geschichte aus dem französischen Frühmittelalter erzählt) ist eine faszinierende Oper, in der es kräftig wagnert. L

    Lieber Rideamus, ist dem wirklich so? Ich kenne "Ghiselle" nicht. Es wäre aber schon bemerkenswert, wenn ein Spätwerk Francks wagnerianisch klänge. Könnten die Wagnerismen auf das spätere Zutun von Chausson und d'Indy zurückzuführen sein?

    Franck, Sohn einer deutschen Mutter und eines deutschsprachigen Vaters, der erst 1872 französischer Staatsbürger wurde, war ja ein wichtiger Exponent bei der Überwindung des "Wagnérisme" in Frankreich. Wir haben das Thema in diesem Thread untersucht). Seine Schüler pflegte er eindringlich vor dem "Gift des Tristan" zu warnen; auf den Deckel seiner Tristan-Partitur soll er das Wort "Gift" geschrieben haben. Die Mahnung hatte nur begrenzten Erfolg, denn zumindest bei d'Indy und Chausson klang doch Manches an Bayreuther Einfluss durch.

    Dennoch sind auch bei Franck gewisse Parallelen zu Wagner erkennbar, etwa in der ausgiebigen Verwendung von chromatischen Rückungen, Leitmotivtechnik und vergleichsweise üppiger, "schwerer" Instrumentation. Die Abkehr von Wagner zeigt sich eher in der Hinwendung zu völlig unwagnerischen Gattungsformen wie der Kammermusik, der Klavier- und Orgelmusik und dem Oratorium. Insoweit möchte ich hier als interessante Rarität ein Werk nennen, das noch wesentlich unbekannter ist als "Les Béatitudes": 1859, lange Zeit vor den bekannten Meisterwerken, entstand "Les sept paroles du Christ sur la Croix".

    Cheers,

    Lavine :wink:

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Defizite gibt es, was eine gute Gesamtaufnahme der achtsätzigen Tondichtung Psyché betrifft. Psyché ist also keine völlig unbekannte Hausnummer, aber eine akzeptable Einspielung steht noch aus, wenn ich den entsprechenden, oben verlinkten, thread noch richtig in Erinnerung habe.

    Es gibt eine Gesamtaufnahme von "Psyché" aus Francks Geburtsstadt Lüttich, dirigiert von Paul Strauss.. Sie ist wohl vergriffen; Ich werde mich einmal umschauen, ob sie nicht irgendwo aufzutreiben ist.

    Cheers,

    Lavine :wink:

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    Oscar Wilde

  • Zitat von »Rideamus«



    GHISELLE (die nichts mit dem Ballett von Delibes zu tun hat, sondern eine ziemlich wüste Geschichte aus dem französischen Frühmittelalter erzählt) ist eine faszinierende Oper, in der es kräftig wagnert. L

    Lieber Rideamus, ist dem wirklich so? Ich kenne "Ghiselle" nicht. Es wäre aber schon bemerkenswert, wenn ein Spätwerk Francks wagnerianisch klänge. Könnten die Wagnerismen auf das spätere Zutun von Chausson und d'Indy zurückzuführen sein?

    Cher Lavine,

    ich müsste meine Aufnahme zwar endlich mal wieder hören, denn ich zitierte aus meinem Langzeitgedächtnis, aber Deinen Einwand übernehme ich unbesehen. Ich kann allerdings nicht sagen, in wie weit die Instrumentation des ersten Aktes, den Franck noch selbst instrumentieren konnte, von der der folgenden abweicht.

    Generell aber gilt, und da ist Dein Hinweis auf den anderen Thread richtig und wichtig, dass der französische Wagnerismus nicht zwangsläufig postwagnersche Musik im Sinne dumpfdeutscher Imitation bedeutet. Frühe Wagnerianer wie Chabrier haben m. E. sogar bewiesen, dass man Wagners stilistische Neuerungen viel intelligenter und unterhaltsamer einsetzen kann als dieser selbst es vermochte.

    Ich bin allerdings auch der Meinung, dass Weihrauch in die Kirche gehört und nicht in die Musik, und deshalb mag ich Francks Opernschaffen, wie überhaupt das viel verkannte seiner französischen Zeitgenossen und Nachfolger - jedenfalls auf der Basis des zu Wenigen, das ich kenne.

    :wink: Rideamus

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  • Caesar Frank: Klavierkonzerte

    Im Jahre 2008 kam mir durch eine CD-Sammlungsübernahme aus der Verwandtschaft die CD mit dem

    Klavierkonzert Nr.2 h-moll op.11
    Variationes brilliantes für Klavier und Orchester op.8

    in meine Sammlung. Also eher Zufall, denn sonst wäre ich nie darauf gestossen !

    Beim KK Nr.2 op.11 (und auch op.8) handelt sich um Frühwerke aus Kindertagen die um 1935 entstanden sein müssen. Die autographe Partitur wird in der Pariser Nationalbibliothek verwahrt. Vom Klavierkonzert Nr.1 op.9 wurde keine Handschrift entdeckt. Ist also verschollen. Beide KK und die Variationen sind also im Kindesalter von 12 - 13 entstanden, in der er bereits seinen ersten Personalstil zeigte.

    :) Nun ja, diese Klavierkonzert-Werke sind mit diesem Hintergrundwissen ganz nett anzuhören ... daher keine Wertung von mir.


    JanClaude vanden Eynden, Klavier / Nouvel Orchestre Symphonique / Edgar Doneux
    KOCH SCHWAN, 1983, ADD

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Mit "Les Djinns" für Klavier und Orchester müßte ich mich selbst erst einmal näher befassen. Für die Sviatoslaphilen unter uns: Sogar ER hat das Werk mit Kondraschin eingespielt.

    Diese fulminante Richter-Aufnahme vom 30. Dezember 1952 mit dem Moskauer Jugendorchester ist sogar äußerst leicht zu beziehen, z.B. hier

    oder auch in diesen beiden Billig-Boxen
     

    Eine "teleton-taugliche" :-H Digitaleinspielung von "Les Djinns" möchte ich aber auch noch empfehlen (ich mag diese Aufnahme sehr gern): Vladimir Ashkenazy (Klavier und Leitung) mit dem RSO Berlin (dem heutigen Deutschen Symphonie-Orchester Berlin), aufgenommen im März 1989. Auf dieser CD finden sich auch lobenswerte Einspielungen der Sinfonie d-moll und von "Psyché":
    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51A5R…L500_AA300_.jpg]
    Diese Ashkenazy-CD, die ich seit über 20 Jahren besitze, wird zu meiner Verwunderung gerade im Marketplace für 1 Cent verramscht:
    "http://www.amazon.de/gp/product/B00…&sr=1-1&seller="

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Hallo music lover,

    ich habe die :D teleton-taugliche CD für den Hammerpreis bestellt ! *** Die Werke Les Djinns und Psyche habe ich nämlich gar nicht vorliegen und die Ashkenazy-Aufnahme der Sinfonie d-moll interessiert mich zudem sehr - das DSO Berlin; Decca-Klangtechnik; Ashkenazy - das sollte mich überzeugen ! Danke für die INFO.

    Ich besitze von der Sinfonie d-moll wirklich gute Aufnahmen, die alle 3 ihre eigenen positiven Seiten haben:

    1. Karajan / Berliner PH (EMI); hier sind die Sinfonischen Variationen mit Weissenberg am Klavier gekoppelt
    2. Raymond Leppard / RPO (RPO); eine fabelhafte CD mit audiophiler Klangtechnik, die die Werke Les Eolides und Le Chasseur Maudit enthällt.
    3. Bernstein / Orchestre Natioanl de France (DG); meine Lieblingsaufnahme der Sinfonie d-moll ! Die CD enthällt auch meinen Favoriten für Roussels Dritte --- mit Lenny natürlich !

    *** Die beiden Sinfonischen Dichtungen Les Eolides (1876) und Le Chasseur Maudit (1882) liegen mir aber auch in einer excellenten Interpretation von Ernest Ansermet vor, die 1961 und 1967 aufgenommen wurden. Ansermet´s französischer Charme überzeugt noch mehr als Leppard und die nur unbedeutend rauschenden Aufnahmen klingen fabelhaft.
    :thumbup: Die feurige Dramatik die Ansermet in Le Chasseur Maudit entfacht, ist ein Genuss erster Klasse ! Im Gegensatz zu General Lavine, der das Werk in Beitrag 3 erstmals erwähnt, hat mich das Werk mit seinem ersten Ohrwurmthema und seiner aufgewühlten Aussagekraft von Anfang an in den Bann gezogen (bin eben seit eh und je Liszt-Fan der Sinf.Dichtung !).
    :!: Ich halte diese Werke für zwei ganz wichtige sinfonische Beiträge von C.Franck.

    Das Cover verschweigt leider den Inhalt mit Cesar Franck !
    Decca, 1961-1967, ADD

    :vv: Die Bezeichnung "teletontauglich" hatte seinerzeit unser geschätzer Thomas Pape bei tamino aufgebracht. Dort ist auch bekannt, dass ich gut klingende Einspielungen mehr schätze ...

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • fulminante Richter-Aufnahme

    ... dann ist es Zeit, die faszinierende Aufnahme des fis-moll-Klaviertrios vom Trio Richter, Oleg Kagan und Natalya Gutman zu nennen:

    Sie ist gleichermassen eher dunkel-schwer und sehr expressiv-dramatisch angelegt wie Richters Einspielung des Klavierquintetts mit dem Borodin-Quartett.

    Beide Aufnahmen sind auf Youtube zu finden.

  • Ich kenne bislang von César Franck ein einziges Stück, nämlich seine " Sonate für Klavier und Flöte A-Dur ", und die gefällt mir ausnehmend gut.
    Scheint bisher noch nicht erwähnt worden zu sein?
    (Dieses Stück gab es in meiner Jugend in der Plattensammlung der Eltern einer Freundin, ich war gerade für mehrere Tage bei ihr zu Besuch. Das war ein Stück, das ich am Anfang nur sonderbar fand, aber nach mehrmaligem Anhören gelang mir der Zugang, und finde es seitdem wirklich wunderschön.)

    z.B. nur Teil 1: "

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    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Ich kenne bislang von César Franck ein einziges Stück, nämlich seine " Sonate für Klavier und Flöte A-Dur ", und die gefällt mir ausnehmend gut.
    Scheint bisher noch nicht erwähnt worden zu sein?

    Doch: Als Sonate für Violine und Klavier. Das ist die Besetzung, für die César Franck das Werk komponiert (und dem belgischen Geiger Eugene Ysaye gewidmet) hat. Joseph Gingold soll übrigens seine Schüler immer mit dem Hinweis "Franck Sonata, not Frank Sinatra!" amüsiert haben ;+) .

    Viele Grüße,

    Christian

  • 1cent für Psyche und Les Djinns

    Meine 1cent-CD (aus Beitrag 10) habe ich jetzt endlich per Luftpost erhalten. Für den Preis kann man gerne mal etwas länger warten.

    Die Sinfonie d-moll mit Ashkenazy gefiel mir durch ihren recht straffen Zugriff gut. Der erste Satz (17:03) hätte bei aller Detailtreue aber etwas mehr Emotion vertragen können; so es wie Bernstein(DG) vorgemacht hat um diesen interessanter zu gestalten. Weit besser das Andante (9:38), das Ashkenazy nicht zum Adagio zerdehnt, sondern zügig durchzieht - kurzweilig ! Im 3.Satz (9:18) dreht Ashkenazy dann endlich auf - Klasse und spannend gemacht. TOP-Klangtechnik ! Insgesamt bleibt mein Favorit aber klar = Bernstein !

    Meine Neuzugänge sind auf der CD Psyche und Les Djinns für Klavier und Orchester.
    Die Werke haben mir ganz gut (nicht sehr gut) gefallen ... vom Hocker hauen bedarf es anderer Werke... Meine Erwartungshaltung war etwas höher, wiel hier mehr Wind darum gemacht wurde als es für dieses "romantische Geplänkel" nötig gewesen wäre. Ashkenazy präsentiert die beiden Stücke sauber, gut klingend und angemessen; auch in Les Djinns am Klavier. Mehr ist wohl bei dem Material auch nicht drin - keine grosse Sache. :D Für den Preis war diese Francksche CD-Erweitung meiner Sammlung OK !

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Das Oratorium Les Béatitudes (Die Seligpreisungen, 1879) liegt erfreulicherweise in mehreren Einspielungen vor, ist aber nicht wirklich im Konzertrepertoire heimisch. Mir selbst dieses Oratorium etwas näher zu bringen wäre ein erhofftes Ziel dieses threads.


    Im Mai 2014 in Hameln zu hören.
    Da es sich quasi um die Wiederholung eines Konzertes von 2010 (glaube ich) handelt, das Maßstäbe gesetzt hat, glaube ich, behaupten zu können: Man darf sich auf einen großartigen Abend freuen.

    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere.

  • Fast alle seiner hochrangigen Kompositionen entstanden erst in seinen letzten Lebensjahren, etwa ab 1880. Zu komponieren begonnen hat er bereits 1834.


    Dankenswerterweise hat Maldoror hier in Beitrag 2704 auf ein frühes Orchesterwerk von 1846/47 hingewiesen: Ce qu'on entend dans la montagne op. 13.



    Diese etwa 25minütige sinfonische Dichtung, die auf einem Gedicht Victor Hugos basiert ("Avez-vous quelquefois, calme et silencieux, monté sur la montagne, en présence des cieux ?"), war ein mutiger und zu ihrer Entstehungszeit fast avantgardistischer Geniestreich. Die Musik wirkt in ihrer flächigen Struktur und mit ihren kühnen Harmonien moderner als das Meiste, was Franck 40 Jahre später komponierte. Hier klingt er so, als wolle er sich in die Schule Berlioz/Wagner/Liszt einreihen - später orientierte er sich ganz anders. Jahre bevor Franz Liszt die sinfonische Dichtung als Gattung "erfand", hatte der junge Franck ihm schon vorgegriffen. Unbedingt entdeckenswert!

    Neben der sattsam bekannten Sinfonie enthält die CD (David Hurwitz gab dafür die Traumnote 10/10) auch noch die mir bislang völlig unbekannte Ballettmusik aus der um 1880 entstandenen Oper "Hulda". Diese spielt im mittelalterlichen Norwegen und wurde erstmals 1979 in UK vollständig aufgeführt, hat sich seitdem anscheinend aber nicht durchgesetzt.

    Cheers,

    Lavine :wink:

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Ce qu'on entend dans la montagne

    Die Musik wirkt in ihrer flächigen Struktur und mit ihren kühnen Harmonien moderner als das Meiste, was Franck 40 Jahre später komponierte. Hier klingt er so, als wolle er sich in die Schule Berlioz/Wagner/Liszt einreihen

    Findet noch jemand außer mir, dass gerade der Beginn dieses Werkes ähnlich klingt wie Wagners Rheingold-Vorspiel? Mit ähnlich meine ich zwar nicht unbedingt die Notation an sich, sondern die darin liegende Stimmung, dieses Anschwellen und Aufsteigen, den Grundkanon. Ich muss jedenfalls immer gleich daran denken.

    "Allwissende! Urweltweise!
    Erda! Erda! Ewiges Weib!"

  • Findet noch jemand außer mir, dass gerade der Beginn dieses Werkes ähnlich klingt wie Wagners Rheingold-Vorspiel?

    Eine gewisse Ähnlichkeit ist da: der liegende, unbegleitete Kontrabasston am Anfang, die darübergestellten Dur-Dreiklänge der Geigen, allgemein die harmonische Ereignislosigkeit - die dann allerdings bald aufgebrochen wird.

    Frappierend finde ich, dass Liszt das Hugo-Gedicht fast gleichzeitig (1848/49) in seiner gleichnamigen symphonischen Dichtung zur Vorlage gewählt hat. Das sind auch teilweise ähnliche Klangwelten. (Liszt hatte in dieser Zeit auch Kontakt zu Franck und hat ihn gefördert.)


    Francks Stück gibt's übrigens hier vollständig:

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    Viele Grüße

    Bernd

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  • Ce qu'on entend dans la montagne op. 13

    Das ist schon ein seltsames Stück. Teilweise faszinierend in seiner Klanglichkeit (gerade am Anfang), aber dann in seinen endlosen, fast primitiven, harmonisch monotonen Steigerungswellen auch befremdend. Wenn man nicht wüsste, dass hier ein Organist komponiert hat - man würde es gleich erraten. In mancher Hinsicht sehe ich eher Parallelen zu Bruckner als zu Liszt oder Wagner.


    Viele Grüße

    Bernd

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