• ZukunftsMusik

    Hallo, liebe Capricciosi, meine Frage:
    derzeit beschäftige ich mich mit "Musik in der Zukunft". Ich bin Musikwissenschaftler. Nach einer Untersuchung zur diegetischen "Neuen Musik" im Spielfilm suche ich nun nach noch neuerer, nach "zukünftiger Musik", also nach diegetischer Musik in Science-Fiction-Filmen. Nun wäre ich sehr an Tips interessiert, in welchen SF-Filmen on scene Musik gemacht wird. Etwa 10-12 Filme habe ich bereits gefunden. Vielleicht gibt es im Forum Kundige, die derartige Filme erinnern.
    Beste Grüße: Fred Ritzel.

  • Es wäre sind falsch, die schon gefundenen Filme zu nennen. Einer der innovativsten Filme mit Zukunftsmusik ist wohl Forbidden Planet.

    Liebe Grüße Peter

    .
    Auch fand er aufgeregte Menschen zwar immer sehr lehrreich, aber er hatte dann die Neigung, ein bloßer Zuschauer zu sein, und es kam ihm seltsam vor, selbst mitzuspielen.
    (Hermann Bahr)

  • Mr. Ritzel, du verwirrst mich. Ich befürchte, du musst erst einmal konkretisieren, was du meinst:

    Meinst du mit diegetischer Musik solche Musik, die innerfilmisch ertönt, die also von den in der Filmszene auftretenden Charakteren gehört werden kann? Ist es dabei egal, ob die Musik innerfilmisch aus Lautsprechern kommt oder soll innerfilmisch live musiziert werden?

    Du schreibst, du suchst nach neuerer, nach "zukünftiger Musik", also nach diegetischer Musik. Das passt nach meinem Verständnis nicht zusammen. Neue Musik ist doch ein stehender Begriff für Musik nach etwa 1945, das ist nicht zukünftige Musik, sondern vergangene aber auch nicht diegetische.

    Was verstehst du unter zuküntiger Musik?

    Ein Beispiel: Der Film "Das fünfte Element". Darin wird auf einer Bühne gesungen. WIr hören nach meinem Verständnis diegetische Musik. Nur hören wir keine Neue Musik. Ob wir zukünftige Musik hören, weiß ich nicht. Darunter kann ich mir noch nichts vorstellen.

    Nenne doch einfach bitte ein paar Beispiel für von dir gefundene Szenen. Dann wird hoffentlich klarer, worauf du hinaus willst.

    :wink: Thomas

  • wahrscheinlich am bekanntesten (Star wars)

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    Ins Gebüsch verliert sich sein Pfad, hinter ihm schlagen die Sträuche zusammen.

  • Hm, ich scheine wieder mal zu kompliziert zu denken. Den anderen scheint klar zu sein, was du meinst. Dann verzichte ich auf eine Antwort.

  • Während der Barszene in Star Wars hört man eigentlich recht konventionellen Swing. Da wurde sich anscheinend keine große Mühe gegeben, darüber nachzudenken, wie eine Barmusik im was-weiß-ich-wie-vielten Jahrtausend klingen könnte. Oder die Macher glaubten an die sämtliche Zeitalter und Lichtjahre überdauernde Unverwüstlichkeit des Jazz... ;+)

    Da finde ich die Tanzmusik in Raumpatrouile Orion schon interessanter:

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    Ich weiß gar nicht, ob die auch von Peter Thomas stammt?

    Lieber Fred Ritzel,

    vielleicht könnten wir wirklich einmal erfahren, was bislang schon zusammen getragen wurde?

    :wink:
    Carsten

    „Beim Minigolf lernte ich, wie man mit Anstand verliert.“ (Element of Crime)

  • Während der Barszene in Star Wars hört man eigentlich recht konventionellen Swing. Da wurde sich anscheinend keine große Mühe gegeben, darüber nachzudenken, wie eine Barmusik im was-weiß-ich-wie-vielten Jahrtausend klingen könnte.


    Möchte darauf hinweisen, dass STAR WARS in der Vergangenheit, in einer weit entfernten Galaxis spielt, nicht in der Zukunft ;)

  • Zumindest habe ich auch immer noch die Meinung, dass das Genre Filmmusik an sich besonders gut geeignet zu sein scheint gewissermassen "Zukunftsmusik" auch kommerziell nutzbar einsetzen zu können.

    Ich denke dabei aber weniger an im Film von den Charakteren innerhalb der Handlung gespielter Musik (ich verstehe schon diese Intention dieses Threads), sondern mehr an die eigentlichen Möglichkeiten der Tonsprache des Soundtracks.

    Also gewissermassen eine klangliche Gestaltung, die sich aus dem ganzen Fundus der etablierten Kompositionstechniken bedient, dabei diese aber ganz und gar dem Zweck der musikdramatisch adäquaten Unterstützung der filmischen Handlung, Stimmung unterzuordnen.

    Beispiel:

    John Williams zeigt für mich im Score zu "AI" sehr anschaulich, wie gut beispielsweise eine Verbindung zwischen Spätromantik und Minimalistik die Polarität zwischen Roboterwelt und menschlicher Emotionalität musikalisch überzeugend herstellen kann.

    Siehe hierzu auch meinem entsprechenden Review hier im Komponisten-Thread zu John Williams.

    Leider scheint sich aber die ganz aktuelle Filmmusikszene immer mehr von dieser Möglichkeit zu entfernen, aber das ist eine andere Geschichte.

    ... Alle Menschen werden Brüder.
    ... We need 2 come 2gether, come 2gether as one.
    ... Imagine there is no heaven ... above us only sky

  • Möchte darauf hinweisen, dass STAR WARS in der Vergangenheit, in einer weit entfernten Galaxis spielt, nicht in der Zukunft ;)

    :thumbup:

    Ups.Wie konnte ich das vergessen? Insofern muss Science Fiction-Musik nicht zwangsläufig Zukunftsmusik sein...:pfeif:

    „Beim Minigolf lernte ich, wie man mit Anstand verliert.“ (Element of Crime)

  • Wie steht es mit Fritz Langs "Metropolis"?

    Kann man den als SciFi-Film bezeichnen? Der spielt auf jeden Fall in der Zukunft, eine Art düstere Vision wie es einmal sein könnte.

  • Kann man den als SciFi-Film bezeichnen?

    Ich glaube, das hat mit der Fragestellung nichts zu tun. Auch wenn mir der Begriff "diegetische Musik" nicht ganz klar ist - bei Metropolis gibt es das sicher nicht, oder?

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • -- Diegetisch ---
    boa kennt ihr Fremwörter ?( ?( :love: :faint: also ich musste erst mal bei Wikipedia nachschlagen :stern: :hide:

    Hurz ist leider kein Spielfilm (und auch kein SF), nur eine Comedie-Szene, sonst wäre das aber bestimmt neue Musik

    Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum (Nietzsche)
    In der Tat spuckte ... der teuflische Blechtrichter nun alsbald jene Mischung von Bronchialschleim und zerkautem Gummi aus, welchen die Besitzer von Grammophonen und Abonnenten von Radios übereingekommen sind Musik zu nennen (H Hesse)
    ----------------------------
    Im übrigen bin ich der Meinung, dass immer Sommerzeit sein sollte (gerade im Winter)

  • -- Diegetisch ---
    boa kennt ihr Fremwörter ?( ?( :love: :faint: also ich musste erst mal bei Wikipedia nachschlagen :stern: :hide:

    Willkommen im Club. Das ging mir genauso als ich diesen Thread las aber auch bei anderen Beiträgen könnte ich oft sagen "mein täglich Fremdwort gib mir heute".

    Lionel

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Auch ich habe bei Wikipedia nachschlagen müssen... :whistling:

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Vielleicht keine "Zukunftsmusik" wie sich der Themenstarter das vorgestellt hat aber zumindet Musik mit wissenschaftlichem Hintergrund kommt in Spielbergs "Unheimliche Begegnung der dritten Art" vor. Als Kommunikationsmittel zwischen den Aliens und den Menschen dient dort die Weltsprache Solresol ("http://de.wikipedia.org/wiki/Solresol"), die u. a. auf Zoltán Kodály basiert.

    Lionel

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Die Melodie, mit der sich die Menschen und die Aliens am Ende verständigen, wurde später übrigens für eine Türglocke im James Bond-Film "Moonraker" verwendet :D

  • Filmbeispiele

    DIe mir bereits bekannten SF-Filme mit diegetischer Musik, also solcher, die on scene, oder innerbildlich, oder wie das immer ausgedrückt wird, sind: FIREBALL (US-TV-SERIE), STARTREK, RAUMPATROUILLE (TVSerie), ZARDOZ, FORBIDDEN PLANET, TESTPILOT PIRX (Polen/UDSSR), DARK STAR, LOGAN'S RUN, BARBARELLA, STARWARS (das Café), DAS FÜNFTE ELEMENT, FEUERVÖGEL, BRAVE NEW WORLD, STARTREK (ziemlic viel, dazu ein shr guter Text von Markuas Heuger). Einstweilen herzlichen Dank für die anregenden Antworten,,,,,
    Fred

  • Unklarheiten

    Leider muss ich schon zum zweiten Mal einen Beitrag formulieren (der erste war gleich verschwunden), ich beherrsche einfach das Copriccio-Programm noc h nicht. Natürlich würde ich gern jedem einzelnen Beiträger direkt antworten, weiß aber n icht, wie es geht!
    Entschuldigen muss ich mich für "diegetisch" - fachsprachlich in der FIlmanalyse (aber auch anderswo) üblich: Musikmachen bzw -hören, das die Personen in ihrem fiktionalen Filmraum ebenfalls wahrnehmen (in der "Diegese"). Manche sagen auch "on scene" oder "Bildton" u.ä.
    Die Frage nach der "Zukunftsmusik" im FIlm wird eigentlich an die visionäre Kompetenz der Filmkomponisten gestellt. WIe stellen sie sichvor, dass in der Zukunft Musik gemacht wird. Und dabei ist halt auch wichtig, in welcher musikhistorischen Zeit die Filme entstanden sind (Cage und die Barrons beim FORBIDDEN PLANET etc), .......
    Auch alte FIlme sind von Interesse. Dem Hinweis auf METROPOLIS werde ich nachgehen, denn die Stummfilmmusik von Huppertz versucht ja vielleicht Moderne!
    Mal sehen! Ich bin weiterhin gespannt auf Tips und Reaktionen.
    Nur das Beste: Fred.

  • Lieber Fred Ritzel, verstehe ich Dich da richtig: "Diegetische Musik" wäre also eine Musik, die in einem Film erklingt, der in einer uns entlegenen Zeit (ferne Vergangenheit oder ferne Zukunft, auch räumlich: in anderen Galaxien usw.) spielt, etwa: In einem SF-Film singt eine Figur ein Lied, das sich in seiner Gestalt völlig von unseren Vorstellungen unterscheiden muß, aber, da der Film nun einmal in unserer Welt entsteht, unseren Vorstellungen entspringen muß? Das bedeutet, ich müßte als Filmkomponist eine Musik schaffen, die ich eigentlich gar nicht schaffen kann?

    Ich selbst kenne da nur die bereits genannte Tanzmusik aus der Fernsehserie der 1960er: Raumpatroullie.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

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