Franz Schubert: Sinfonie C-Dur, D 944 "Die Große"
Da ich keinen Faden speziell dazu gefunden habe, mache ich ihn eben selbst auf.
Das genaue Jahr des Entstehens dieser Sinfonie ist nicht bekannt. Oft wurde es auf 1828 datiert, scheint es 2-3 Jahre früher entstanden zu sein.
Die Partitur wurde erst 1838 entdeckt, und zwar von Rober Schumann in Wien. Die Uraufführung fand am 21 März 1839 in Leipzig unter Felix Mendellsohn-Bartholdy statt.
Laut dem Musikwissenschaftler Ernst Hilmar soll sie identisch mit der Gmunden-Gasteiner Sinfonie D 849 sein.
Die Sinfonie besteht aus vier Sätzen:
1. Andante. Allegro ma non troppo
2. Andante con moto
3. Scherzo. Allegro vivace - Trio
4. Finale. Allegro vivace
Eine ausführliche Analyse darf von mir mal wieder nicht erwartet werden, aber die Freude darüber, wenn sie jemand hier einstellt.
Ein Punkt bezugs dieser Sinfonie ist sicher auch die Tempo-Frage, die bei diesem Werk immer ein bisschen problematisch scheint, zu rasch oder verschleppt liest man ziemlich oft.
Ich habe ganz oft zwiespältiges zu diesem Werk gelesen, vor allem was die Deutung angeht, von strahlend bis hintergründig-traurig, von blühend- lebensbejahend bis hin zu einer Art von "Katastrophe" im 2. Satz und einem Finale in dem es rast, wie ein Kreisel, der sich unaufhörlich dreht, aber nicht vom Fleck kommt.
Meine ganz persönliche Empfindung deckt sich (bisher) eher mit der positiven Sicht :
Für mich klingt sie nach Leben überhaupt.
Wobei das nichts mit fröhlicher Ausgelassenheit zu tun hat. Die Assoziation mit dem Kreisel finde ich sehr schlüssig, bedeutet mir vor allem aber, dass die überschäumende Freude/Energie aufsteigt, aber nicht herauskonnte aus dem Medium, es brodelt, aber das Gefühl der Freude, den Taumel würde ich fast sagen, wird man nicht los, es ist eine Art von Freude, die leicht hysterisch wird, man ist so übervoll von Leben und Freude, dass es beinah "wehtut", dieses Gefühl frisst innerlich auf
Um auf eine weitere Assoziation zu sprechen zu kommen, nämlich Beethovens 9.
Was Schuberts Finale in der C-Dur für mich unterscheidet von Beethovens Jubelchor der 9 ist, dass der ja versöhnlich, idealistisch und utopisch ist, bei Schubert finde ich das alles viel erregter, persönlicher und realistischer... bei Beethoven wird gehofft und angestrebt, im Kern von Schuberts Freude liegt die Gewissheit, dass diese nur ein glückseliger Moment sein kann, dass es allumfassende Freude nur ein Trugbild ist und schon die Schatten in sich selbst trägt. Das aber nur zu meinen Gedanken.
Mag auch an der Aufnahme liegen mit der ich sie kennenlernte :
George Szell und das Cleveland Orchestra
eher zügig interpretiert