BIBER, Heinrich Ignaz Franz: Die Rosenkranz-Sonaten

  • Eduard Melkus & Co.

    Danke für die herzliche Aufnahme, ihr habt mir damit Mut gemacht um weiter herauszuholen:

    Ich fang mal damit an, die von mir bekannte Aufnahmen ganz in der Reihenfolge einzeln ein wenig ausführlicher vorzustellen.

    Als Anfang steht die Interpretation durch:

    Eduard Melkus, Violine
    Continuo:
    Huguette Dreyfus, Cembalo
    Lionel Rogg, Orgel
    Karl Scheit, Laute
    Gerald Sonneck, Violoncello
    Alfred Planyavsky, Violone
    Hans-Jürg Lange, Barock-Fagott
    (Archiv Produktion, "Codex", 1968 )

    Wie schon aus dieser breiten Namensliste schnell herauszulesen ist, finden wir hier eine große, üppige Continuobesetzung. Ob diese Auffassung jetzt unhistorisch sei - oder gerade im Gegenteil! -, ob es die Intimität des Stückes nehme: diese Fragen seien nur dahingesellt. Wichtig ist im Endeffekt ja nur, ob die Interpretation, an sich selbst gemessen, überzeugt, oder nicht. Und sie tut es, keine Frage. Was wir vernehmen: barocker Pracht, strahlende Virtuosität, echte Spiritualität.
    Es wird gezeigt, das man religiöse Haltung nicht nur durch meditative Langsamkeit ausgedrückt werden kann (der Schüler von Melkus, Goebel, wie auch dessen Lehrlinge: Letzbor und Lotter werden das erneut zeigen). Nur ein Blick auf die oben eingelinkte Tabelle zeigt, dass Melkus oft da einen rasanten Tempo nimmt (z.B. in Sonaten V, VII, IX), wo andere Interpreten eher zu langsamen Tempi neigen.
    Was den Violinklang betrifft, kann man, nach meiner Meinung, nicht viel meckern: wunderbar vielseitig ist Melkus auf seinem Instrument: von prachtvoll-starken "Trompetenklang" reicht sein Können bis zu weich-melodiösen "Gesang". Er bewältigt die schwierigsten Stellen mit einer Virtuosität, die sich dennoch nie in den Vordergrund drängt, sondern wunderbar natürlich, einfach und ungekünstelt wirkt.
    Unbedingt gewöhnungsbedürftig ist aber der üppige Continuoklang für den meisten heutigen Hörer - vor allem für HIP-Fanatiker. Nach dieser "Gewöhnung" stellt sich aber heraus, dass auch da mit viel Musikalität gespielt wird. Ich habe nie den Eindruck gehabt, die Begleitung erdrücke den Solisten: er wird wirklich unterstützt, doch vernehmen wir Improvisiertes, und oft Klänge die für den Anfängen der HIP-Bewegung typisch waren (so z.B. den Fagott als Continuo-Instrument in den Sonaten V, XI, XIII, XV). Zum vollen Bild gehört noch, dass freilich diese "Schar" von Musiker nie alle zusammen, sondern in verschieden Gruppierungen, Variationen auftritt: so gibt es Sonaten die nur von einem Orgel oder von einem Cembalo begleitet wird.
    Der größte Nachteil dieser Aufnahme - mit ein wenig Ironie - ist, dass sie nicht mehr im Katalog steht. Zum Glück kann man sie aber als "http://www2.deutschegrammophon.com/cat/result?COM…RE=&per_page=10" Stream- oder mp3-Download von DG-online kaufen (freilich nicht dasselbe vor allem in Klangqualität nicht!). Hoffen wir aber das Beste, vielleicht wird diese hervorragende Aufnahme (die zweite, die je gemacht wurde!) wieder einmal auferlegt.
    :troest:
    Meine Bewertung auf einer Skala von max. 5 :juhu: -s:
    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Franzjosef Maier & Co.

    Ganze fünfzehn Jahre nach Melkus meldete sich wieder jemand mit einer Gesamtaufnahme der Rosenkranz-Sonaten:

    Franzjosef Maier, Violine (auf dem Cover steht sogar: "Barockviolinen")
    Continuo:
    Franz Lehndorfer, "Barockorgeln" :)
    Max Engel, Violoncello, Viola da Gamba
    Konrad Junghänel, Theorbe (interessant: mit ihm werden wir uns bei der Goebel-Aufnahme wieder begegnen)
    Deutsche Harmonia Mundi, 1983

    Und wie gut er das tat!
    In gewisser Hinsicht finden wir hier eine Gegenkonzeption zu der eben behandeleten Interprätation: eindeutig kammermusikalisch besetzt, langsame Tempi... - jedoch ist etwas gemeinsam: das Werk und dessen "Geist" wird in beiden Fällen sehr ernst genommen, und mit großem Feingefühl, mit großem Herz - ich will sagen, mit einer aufrichtig religiösen Haltung musiziert. Bei Maier habe ich sogar oft den Eindruck hier wäre garnicht Violine gespielt, sondern gesungen. Und wirklich: sein Instrument scheint immer zu singen: freudige Arien, erdrückend-erhebende Lamentos, Wallfahrtslieder, und, und, und... bei ihm habe ich die Entdeckung gemacht, dass Biber oft recitativo-artige Passagen schreibt, an denen sich dann Lieder anfügen.
    Dieses "Singen" ist freilich nicht die einzig mögliche Annäherungsweise, dennoch ist sie durchgehend überzeugend und ebenso erklärt sie die überlangsamen Tempi (z.B. Sonata VII ist bei Melkus 6'38 lang, bei Maier 10'27; Sonata XII bei Melkus 4'53, bei Maier 8'34 - schon erheblich! freilich habe ich jetzt zwei extreme Beispiele gebracht), wie sie sich eben daraus auch ergibt.
    Die Continuo-Gestaltung lässt nichts zum Wünschen übrig, die drei Instrumentalisten werden mit großer Vielfalt eingesetzt, agieren als wichtiger, dennoch sich nicht ins Vordergrund drängender Teil des Gesamtklangs und garantieren von Anfang bis zum Ende eine kirchlich-religiöse Atmosphere. Hin und wieder sind sie bei flüchtigen Improvisationen zu ertappen, doch können diese nicht als solche erkannt werden, sondern integrieren sich ins musikalische Gewebe.
    Schlimmes kann ich von dieser Aufnahme also nichts berichten, nur dass auch diese leider nicht mehr erhältlich zu sein scheint.
    ;(

    Meine Bewertung:
    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Nun: ich reiße mich zusammen und stelle die nächste Aufnahme vor (danach reicht's für heute). Die Aufführenden sind:

    John Holloway, Violine
    Continuo: "Tragicomedia", das ist:
    Stephen Stubbs, Laute, Chitarrone
    Erin Headley, Viola da Gamba, Lirone
    Andrew Lawrence-King, Doppelharfe, Regal
    Virgin Classics, 1990

    Ich kann nicht bestreiten, dass mir bei dieser Aufnahme etwas fehlt.
    Aber sie ist doch so schön!, was sei das also?
    Weil sie ist wirklich schön. Holloway spielt mit Hingabe und es fehlt ihm auch an Ausdruckskraft, wie auch an Gefühl nicht. Jedoch spürt man - besser gesagt spüre ich -, als sei er ein wenig eintönig. Ich meine, als möchte er zu sehr an einer Grundstimmung, an einem fromm-naiven Klang sich festhalten: er weckt Erwartungen schon bei den ersten Tönen und immer wieder an mehreren Stellen - die er aber nicht, oder nur wenig einlöst. :schaem:
    Das ist jammerschade, weil man doch wunderschöne Momente mit ihm erleben kann, seine Continuogruppe ist bravourös so in stiller Begleitung, wie in entfesselter Improvisation - man muss gestehen: oft an der Messerscheide tanzend, dass die Violine unterdrückt wird (dazu kommt es aber nie).
    Schlecht ist also die Aufnahme nicht: bloß es gibt Bessere, und, was noch wichtiger (weil Vergleichen bringt ja meistens nicht viel): sie hätte auch besser gelingen können, alle Voraussetzungen sind da, man kann das durchaus heraushören. Gerade das, dieses uneingelöste Versprechen macht auch die Interprätation wieder ein wenig sympatisch.
    Ich muss noch erwähnen, dass (zwar bin ich nicht allein mit dieser meiner Meinung) diese Aufnahme für viele eine Referenzaufnahme ist, so hat sie die Redaktion "Penguin Guide" mit dem Preis "Rosette" ausgezeichnet, auch für BBC Radio 3 ist sie einer "First choice" wert (2008 ).

    Nach meiner Bewertung verdient sie nur:
    :juhu: :juhu: :juhu: (was auch nicht wenig ist)

    PS.: Erfreulich aber, dass diese Aufnahme für gedrückten Preis in der Reihe veritasX2 seit 2002 andauernd erhältlich ist.

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Hallo Tamás,

    im T-Forum hatten wir ja schon jede Menge Informationen zu den Rosenkranz-Sonaten gesammelt. Schön zu sehen, daß Medard-Klawirr nicht der einzige eifrige Sammler ist, und du auch teilweise zu ganz anderen Beurteilungen kommst.

    So richtig kenne ich bisher nur die Letzbor-Aufnahme, und wie ich schon mal geschrieben habe, stören mich auf Dauer dessen gelegentliche rhythmische Freiheiten doch sehr. In der Passagaglia (Nr. 16), in der das Continuo als Korrektiv fehlt, geraten Tempo und Rhythmus komplett außer Rand und Band: es wird munter halbiert und verdoppelt, und der Dreiertakt auch schon mal in einen Vierertakt umgewandelt. Das geht für meinen Geschmack eindeutig zu weit.
    Ohne diese Macke wäre die Aufnahme vielleicht Referenz, so würde ich sie als (immerhin noch!) sehr empfehlenswert einstufen.

    Beim Durchhören der verfügbaren Hörschnipsel auf der Suche nach Alternativen habe ich festgestellt, daß sich die Aufnahmen etwa je zur Hälfte auf zwei Stimmtonhöhen verteilen:
    415 Hz (die für Barockmusik in HIP üblichere, einen Halbton unter der heutigen stehende) und
    [nachträglich korrigiert: nicht 435, sondern]
    440 Hz (moderne Stimmtonhöhe).
    Ich vermute, daß das hauptsächlich von der eingesetzten Continuo-Orgel abhängig gemacht wurde (vielleicht auch umgekehrt, wer weiß).

    Es wäre mir sehr recht, wenn du zu den besprochenen Aufnahmen auch noch die Stimmtonhöhe erwähnen könntest, sofern sie im Booklet vermerkt ist (oder du sie durch Vergleichen selbst herausfinden kannst. Kleines Schnipsel an mich schicken geht auch...).
    Für die meisten Hörer dürfte diese Frage zwar völlig irrelevant sein, für mich macht es aber einen gewaltigen Unterschied, leider... muß ich fast sagen.

    Desweiteren wäre es auch interesant zu erfahren, wie "HIP" die besprochenen Aufnahmen sind. Eduard Melkus spielte meiner Erinnerung nach noch ziemlich konventionell, also mit (permanent?-)Vibrato und auf Stahlsaiten. Oder täusche ich mich da?

    Mehrere Violinen sind übrigens gar nicht unüblich. Die teils heftigen Umstimmungen der Saiten werden nicht von allen Instrumenten gleich gut vertragen (klanglich und technisch), daher nimmt man gerne an die drei Violinen zum Abwechseln. Bei Konzerten kommt es sogar vor, daß sich mehrere Spieler abwechseln. Auch keine schlechte Idee.

    Lieben Gruß,
    Khampan

  • Hallo Khampan,

    Als Referenzaufnahme halte ich die Letzborsche auch nicht: bloß für die packendste und eindrucksvollste, sogar tiefgründigste.
    Seine Extremitäten können auch störend wirken, das glaub ich gern. Mich hat er dennoch vollkommen überzeugt.
    Wo Stimmhöhen vermerkt sind, werd' ich sie mitteilen, versprochen.
    Leider in den bisher behandelten drei (Melkus, Maier, Holloway) fand ich diese Information nicht.
    Aber ich werde nachschauen, was ich herausfinden kann.
    Was di Schnipsel angeht... schreib mir auf csabrendeki[at]gmail[dot]com, wir werden's schon schaukeln... :pfeif:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Hallo Khampan,

    ich hab bei deinen Beitrag in Tam. nachgeschaut und folgendes kann ich dazu sagen:

    Manze und Pierot sind definitiv mit 440 Hz aufgenommen (info vom Booklet).

    Annegret Siedel spielt mit ca. 415 Hz - ein Vergleich zeigte, dass Melkus, Holloway, Hugget, Letzbor, Lotter und Reiter ebenfalls diese Stimmung benutzen scheinen - (ich bin aber keineswegs 100% sicher) - und mir dünkt Goebel wäre etwas höher, doch so hoch, wie Manze auch wieder nicht. Aber da mag ich mich auch leicht täuschen.

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Lieber Tamás

    Vielen Dank für diese detailierten Rezensionen, damit kann man wirklich etwas anfangen. Wenn das so weiter geht, bleibt es bei mir auch nicht bei drei oder vier Aufnahmen. Das macht wirklich Lust nach mehr.

    Bis jetzt habe ich ja Reiter (Brilliant) und Lotter (Oehms), als nächstes kommt die Manze-Aufnahme nach Hause. Ich freue mich und werde dann mal meinen Senf dazugeben.

    liebe grüße aus luxemburg :wink:
    romain

    Dieser Thread muß weitergeführt werden!!!

  • Hallo Tamás,

    wegen Stimmtonhöhen - danke für die Berichtigung 440 statt 435 Hz.
    Goebel ist vielleicht etwas exaltierter, aber nicht höher gestimmt als Holloway und andere 415er.
    (kleinere Abweichungen je nach Tonart und Temperatur sind immer möglich, vielleicht hast du dich dadurch irritieren lassen).
    Melkus und Maier sind ja eher von theoretischem Interesse, solange die Aufnahmen nicht zu bekommen sind. Wir klären das am besten unter uns.

    Zu Spielzeiten von Melkus - ich habe den Verdacht, daß er einige Wiederholungen wegläßt. Anders kann ich mir die teilweise erheblichen Abweichungen von allen anderen Aufnahmen nicht erklären.

    Gruß,
    Khampan

  • Hallo Tamás,

    Zu Spielzeiten von Melkus - ich habe den Verdacht, daß er einige Wiederholungen wegläßt. Anders kann ich mir die teilweise erheblichen Abweichungen von allen anderen Aufnahmen nicht erklären.

    Gruß,
    Khampan

    Leider hab' ich keine Partitur des Werkes, mit dem ich das verfolgen könnte, aber ich bin keiner Auslassung Aufmerksam geworden: nein, er is wirklich sehr-sehr schnell da. :) Übrigens zu der Frage weiter oben: meines Wissens können diese Sonaten nurch durch HIP-Instrumente aufgeführt werden: die modernen Violinen würden die Belastung, die durch die Skordatur entsteht nicht ertragen. Informationen über die verwendeten Saiten gibt's da auch wenig.
    Manze schreibt in dem Begleittext, in seiner Einspielung (wie auch in Konzerten) würde nur eine Violine verwendet, und - was auch nicht weniger wichtig sei - ein Satz Saiten gleicher Zugkraft, Schafdarmsaiten ohne Metallumspinnung. Das sagt mir zu dieser Frage, das bei anderen Aufnahmen möglicherweise auch Darmsaiten mit Metallumspinnung vorkommen könen, vielleicht auch neben Darmsaiten ohne Umspinnung.

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Die erste Hälfte hab ich mit Müh und Not geschafft. Ob ich mich überwinden kann, die zweite anzugehen, weiß ich noch nicht. :thumbdown:

    Schlechte Nachrichten... Heute werd' ich auch selbst sehen (das Buch legt schon bestellt beim Händler). Ich hab gehofft, wem diese Sonaten so gut gefallen, dass sie ein Roman über sie schreibt, wäre auch ein wenig künstlerisch begabt...

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Reinhard Goebel und Musica Antiqua Köln

    Gehen wir mal weiter:

    Reinhard Goebel, Violine
    Continuo: Mitglieder der Musica Antiqua Köln, also:
    Phoebe Carrai, Violoncello
    Konrad Junghänel, Laute (was hab' ich gesagt?)
    Andreas Spering, Cembalo und Orgel
    Archiv Produktion, 1991

    Goebel und sein Ensemble gehörten - wir müssen leider den Vergangenheitsform wählen - zu den führenden Persönlichkeit der Alten Musik-Szene, so steht man mit großen Erwartungen zu ihre Einspielungen der Biberschen Sonaten. Diese Interprätation ist berücht, ja sogar berüchtigt dafür schnell, virtuos, ja sogar exzessiv zu sein: und das stimmt auch, wenn wir sie an andere Aufnahmen messen. Wenn ich aber ohne Erwartungen, ohne daran zu denken, wie andere das machen, mich ganz dieser Einspielung öffne, verspür ich immer eine tiefe Lyrik, und etwas poetisch Verhauchtes, das mir immer die barocke Vanitatum-Gedanke ins Erinnerung ruft. Goebel zeigt große Liebe die Sonanten gegenüber, und interprätiert sehr feinfühlig, persönlich und man spürt, dass die Werke geradezu erlebt werden. Die Schnelligkeit, die Virtuosität scheint mir nie zu dominieren: alles wirkt logisch, natürlich und gelassen: nichts Forciertes oder Nicht-dazu-gehörendes drängt sich auf. In diesem Punkt scheint Goebel eine geistige Nähe zu Melkus zu haben - das Interessante: soweit ich weiß hat Erstere beim Letzteren auch studiert...
    Die Continuo-Gruppe ist aber bei dieser Aufnahme sehr viel zurückhaltender, als wir das bei Melkus gesehen haben. Die Violine dominiert von der ersten Sekunde bis zur letzten. Damit wird die oben schon erwähnte lyrische Seite der Interprätation deutlich ausgehoben.
    Was ist aber dieses Lyrische am Spiel von Goebel? Meditativ ist er ja nicht - ganz im Gegeteil: er tendiert dazu dramatisch zu werden. Aber da ist etwas Flüchtiges, die Töne verhauchen Wellen schlagend, wie Steine in einem kleinen Teich geworfen. Das Ganze ist leicht und schwebend, nichts ist schwerfallend und niederdrückend, doch freut, weint und triumphiert auch der Hörer mit: mit viel Herz wird gespielt.

    Meine Bewertung:
    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Gunar Letzbor & Co.

    So gehe ich weiter, 1995 ist wieder eine Einspielung erschienen, von:

    Gunar Letzbor, Violine
    Continuo:
    Lorenz Duftschmid, Baß-Viola da Gamba
    Wolfgang Zerer, Orgel
    Wolfgang Glüxam, Cembalo
    Axel Wolf, Laute (er spielt dann auch bei Lotter)
    Michael Oman, Viola da Gamba (nur Sonaten I, X, XIII)
    Ulli Fussenegger, Kontrabass (nur Sonaten XI, XII)

    Schon der Anfang ist atemberaubend: während nur eine stille, aber kraftvolle Bassnote (also kein Akkord) gehalten wird, fliegt die Violine herein, wie ein verirrtes Vöglein, flattert hin und her...: erst hier konnt ich nachvollziehen, wieso vermeinen Einige in den Anfang der ersten Sonate Flügelflattern aushören zu müssen: hier kann ich sie aber sogar sehen. Mit geistigen Augen nur freilich. Und das ist für die Einspielung von Gunar Letzbor von der genannten ersten Note bis zum letzten der Passacaglia typisch: unerhört dramatisch, man möchte sogar sagen: draufgängerisch.
    Das könnte freilich eben ein Nachteil werden, doch der Künstler Letzbor, weiß es als Vorteil zu nutzen: bei ihm wird alles zum Ausdruck, aber Ausdruck von etwas Erhabenem, etwas Tiefem. Er hält die Thematik (also die Mysterien) immer vor Augen und wird ihr nie unwürdig. Da ist wirklich etwas Gegenreformatorisches an seinem Spiel, oder wie ich mir das ausmale: überzeugend, mitreißend, tiefreichend und erhebend, alles wollend. Und da gibt's nichts auszusetzen, wie er das macht.
    Das Continuo-Spiel ist auch so verführerisch, im Ausdruck immer die Violine ergänzend, unterstützend. Oft wird Improvisationen Raum gelassen, die aber immer wie die Ghirlande, Blütenkränze oder Puttos in der Malerei zur Heraushebung und zur Steigerung der Pracht dienen. Weil das eine prachtvolle Einspielung ist, jawohl. Prachtvoll, wie ein Barockoper, oder eine Messe zu 53 Stimmen... Hier sind manche Stellen - nicht so wie bei Goebel - schon gewichtig, doch die Auffassung ist gewisserweise doch ähnlich, wenn auch in unterschiedlicher Annäherung: beide Einspielungen sind sehr-sehr barock, ohne dabei bloß historisch korrekt zu wirken, mehr als das: das Barocke wird hier verinnerlicht, wie zu einer Lebensauffassung. So kann auch vorkommen, dass wenn auch die Spielweise hier oder da sogar unhistorisch wäre, sie jedoch barock bliebe, weil sie in ihrer Seele so ist.

    Meine Bewertung:
    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Marianne Rônez & Affetti Musicali

    Die nächste Aufnahme aus meiner Sammlung ist die von:

    Marianne Rônez, Violine (auf der Verpackung sogar hervorgehoben: Barockvioline)
    Continuo: Affetti Musicali, das ist
    Arno Jochem, Viola da Gamba, Violoncello
    Michael Freimuth, Theorbe
    Ernst Kubitschek, Kammerorgel
    Winter&Winter, 1998

    Die Verpackung dürfte die schöhnste aber unpraktischste von allen zu sein. Auch ein Gesichtspunkt, wenn auch jetzt nicht so wichtig. Zeigt aber ein schönes Bild im Regal. :P
    Was die Musik betrifft: schwer einzuordnen: eigentlich schön, ich habe nichts auszusetzen, doch besonders begeistert bin ich auch nicht. Frau Rônez spielt mit einer speziellen, französischen Bogenhaltung, wobei sie die Haare mit dem Daumen festhält, so kann sie ihre Straffheit während des Spiels ändern. Daras kann ich aber bloß hören, das der Geigenklang dünn, fast schon kratzig wirkt, besondere Effekte aber keine. Nun gut. Sie spielt aber keine Frage mit Feinsinn, nichts wird "vergeigt"..., aber nichts Besonderes -
    vielleicht liegt der Fehler bei mir? Vielleicht erwarte ich etwas Zirkusmäßiges? Doch läge die Aufgabe nicht höher als die Sonaten "nur" schön einzuspielen?
    - es gibt ein ungarisches Sprichwort dafür: daraus ist zwölf gleich ein Dutzend. Die Sonaten werden hier geradezu "klassisch" gespielt, als wären sie schon Teil des Kanons, und als hätte jeder Violinist und jede Violinist es zur Aufgabe sie möglichst einmal einzuspielen. Sie sind schön, es gibt sogar ausgesprochen bezaubernde Stellen, jedoch nichts besonderes: der Genius der Werke ist nicht so präsent, wie z.B in den eben behandelten Aufnahmen.
    Es ist kein Tragik, wenn man nur diese Aufnahme besitzt ( :troest: ), damit hat man eine schöne und fehlerfreie Einspielung zu Hause, doch wer sich mehr mit diesen Sonaten auseinandersetzen möchte, wird diese allein nicht ausreichen.

    Meine Bewertung (ich werd' jetzt ganz streng):
    :juhu: :juhu:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Lieber Tamás

    Vielen Dank für Deine wunderbar bildhaften Beschreibungen der Aufnahmen. Mein Finanzminister protestiert langsam, weil immer mehr der von Dir besprochenen Aufnahmen auf meiner Wunschliste landen :thumbup:

    Bisher stehen in unserem Schrank Goebel, Holloway und Pierot. Deiner Begeisterung für Goebel schließe ich mich an - bis er durch Krankheit lahm gelegt wurde, war Goebel der aufregendste HIP-Geiger seiner Generation. Ich bin gespannt auf Deine Beschreibung der Pierot-Aufnahme, die mir ihrer Musikalität und Klangschönheit wegen auch sehr gut gefällt.

    Viele Grüße
    Michel

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Walter Reiter & Cordaria

    Na, noch ein paar Beschreibungen, damit ihr etwas zu lesen habt, ich verreise nähmlich für einige Tage, so muss ich bis Mittwoch die Reihe unterbrechen:

     

    Walter Reiter, Violine
    Continuo: Ensemble Cordaria, das ist
    Timothy Roberts, Cembalo, Kammerorgel
    Elizabeth Kenny, Theorbe (auch bei Huggett da)
    Joanna Levine, Violoncello, Viola da Gamba
    Frances Kelly, Doppelharfe (auch sie spielt bei Huggett mit)
    Mark Levy, Lirone
    Kah-Ming Ng, Regal
    (Signum Classics, 2000 für vollen Preis, aber auch bei Brilliant Classics, 2000 für kaum zehn Euro)

    Diese Aufnahme steht im Ruf die langsamste zu sein, was freilich nicht so ganz stimmt (Maier ist fast in allen Sonaten der langsamste, und auch Manze hadert nicht; s. "http://csabrendekilap.extra.hu/biber_index.htm" Tabelle). Jedoch da ist was Wahres dran, dass er aber auch langsam wirkt (das trifft für Maier und Manze nicht zu). Es ist etwas romantisches an seiner Annäherung, rasche Tempiwechsel, verzogene Noten, ein breites emotionales Spektrum, verspielte Virtuosität.
    Mancher mag viellecht diese Interprätation für unangemessen, oder unhistorisch (im Ausdruck) halten, eine Interprätation aber ist, nach meiner Sicht eben dann eine gelungene, wenn dabei das Werk neue Schattierungen bekommt, neue Seiten zeigen kann, so überzeugt mich die Reitersche vollkommen. Gespielt wird mit einem bisschen kratzigen, rauhen, jedoch warmen Ton, der zu großem Farbenreichtum fähig ist.
    Die Continuo-Gruppe ist zwar groß, bleibt aber meistens ganz im Hintergrund. Sehr typisch ist ein an gezupften Instrumenten reicher Klang (dementsprechend mit gelegentlichen Ausschmückungen der Harmonik).
    Was mich jedoch ein wenig befremdet, dass das Niveau in den verschiedenen Sonaten nicht gleich ist: hier oder da scheint die Puste nicht ausgereicht zu haben. Schade: sonst handelte es um eine der besten Einspielungen.

    Meine Bewertung:
    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Alice Piérot & Les Veilleurs de Nuit

    Hallo Michel, jetzt hat das Warten schon ein Ende ^^ (ich müsste eigentlich schon packen, aber versuche ganz blitzschnell zu sein), weil ich ja eben hier angekommen bin:

    Alice Piérot, Violine
    Continuo: Les Veilleurs de Nuit, das sind:
    Marianne Müller, Viola da Gamba
    Pascal Monteilhet, Theorbe
    Elisabeth Geiger, Claviorganum (Stimmung: 440 Hz - glaub dann, Violine und weiteres richtet sich danach)
    Alpha, 2003

    Wie schon oben mehr als angedeutet, bin ich nicht so sehr von Frau Piérot begeistert (ob sie auf den Photos ein ganz hübsches Mädl zu sein scheint :D ). Klangschön ist ja, was sie macht, auch musikalisch - möglicherweise bin nur ich dafür taub, oder hatte mir zu viel davon erwartet, aber für mich ist sie kalt. Und das gleiche Gefühl, wie bei Frau Rônez: als möchte sie nicht interprätieren, nur schön dahinmusizieren. Es ist sehr unterhaltend, was sie macht, bloß packen will es mich nicht.
    Wie oben schon erwähnt, scheint sie mir zu sehr in einer Grauzone zu bewegen, oder wie mela das für mich formuliert hat: ist sie mir "weder Fisch, noch Fleisch".
    Ich kann ja nicht (und will auch nicht) bestreiten, dass sie mit einem wunderschön klingenden Geigenton spielt, und auch technisch bereitet ihr das Werk überhaupt keine Schwierigkeiten: die schwierigsten Passagen fließen von ihrer Violine immer mit den selben Selbstverständlichkeit; - aber das ist ja gerade mein Problem dann irgendwo: dass immer mit den selben!
    Auch das Continuo-Spiel finde ich dann an bestimmten stellen zu sehr sich nach vorne drängend (vielleicht nur weil gerade in den ersten Sekunden der ersten Sonate).
    Schlecht ist ja nicht bestellt, wer diese Einspielung wählt: nur, nach meiner Meinung, tun sich die wahren Schätze der Sonaten nicht wirklich auf (für mich jedenfalls).

    Meine Bewertung:
    :juhu: :juhu:

    (und nun muss ich wirklich weg, am Mittwoch geht's dann weiter, versprochen.)

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Monica Huggett & Sonnerie

    Halihalo!
    Ich bin - wie versprochen - von meinen Eltern zurück, kann also fortsetzen, was angefangen. (Wenn sich das Tempo etwas verlangsamt, liegt das daran, dass wir Zuwachs in Person eines kleinen Kätzchens bekamen, und es schläft zwar im Moment, jedoch ist es sehr spiellustig. :faint: )
    Heute:

     

    Monica Huggett, Violine
    Continuo: Sonnerie, dass sind:
    Emilia Benjamin, Viola da Gamba
    Elizabeth Kenny, Erzlaute, Theorbe, Barockgitarre (vgl.: Reiter-Aufnahme)
    Frances Kelly, Harfe (ebenfalls)
    Matthew Halls, Orgel, Cembalo (der neue Dirigent des ehemaligen King's Consortes)
    Sanctuary/Gaudeamus, 2004

    Damit ich nicht schnell als frauenfeindlich abgestempelt werde, habe ja bisher nur die beiden Einspielungen von Frauen bemängelt, erzähle ich jetzt nur Schönes über die Interpretation von Frau Huggett. Die gefällt mir nämlich: zwar meidet auch sie die Extremen, doch tut das mit viel Eleganz. Dadurch gewinnt ihr Spiel an Wärme, sogar an Humor an manchen Stellen, und wird viel persönlicher, als die Einspielungen ihrer beiden Kolleginen. Ihr Geigenklang ist hell, kennt viele Schattierungen, und klingt immer ganz gelassen leichtfüßig. Ist sehr-sehr tänzerisch.
    Die Continuo-Gruppe ist zwar groß, wird aber ganz sparsam eingesetzt. Auch hier wird das tänzerisch-höfliche deutlich: es gibt schon stellen wo man fast schon auf spanische Rythmen assoziiert.
    Eine rundum schöne Einspielung, wenn auch nicht die volle tiefe der Sonaten ausgeschöpft wird.
    Minder gefällt die Ausstattung: aif zwei separat erhältlichen Disks erhältlich (man bezahlt schon um die 30-40 Euro für das Ganze), das Booklet ist dabei auch nicht gerade dick, und es gibt auch einige Druckfehler dabei.

    Meine Bewertung:
    :juhu: :juhu: :juhu:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Pavlo Beznosiuk & Co.

    Übrigens ich hab' den Grafschen Rosenkranz-Sonaten-Roman gekauft, gelesen... ich empfehle ihn ehrlich niemandem. Sogar als Sommerlektüre schwach.

    Jetzt zu etwas weit Besserem:

    Pavlo Beznosiuk, Violine
    Continuo:
    David Roblou, Cembalo, Kammerorgel
    Paula Chateauneuf, Theorbe, Erzlaute
    Richard Tunnicliffe, Viola da Gamba, Violone
    Zwischen den einzelnen Sonaten liest Timothy West Auszüge aus englisch-sprachigen jesuitischen Marienpsalter.
    Avie, 2004

    Bin ich möglicherweise doch frauenfeindlich? 8|
    Pavlo Beznosiuk tut nämlich hier nichts besonderes. Er spielt nur sehr schön. Meidet Extreme, zwingt keine eigene Interpretation auf, man könnte meinen, ähnlich wie ich das bei Frau Pierot und Frau Ronez gescholten hab. Woher kommt nun, dass ich diese Aufnahme jedoch viel lieber mag?
    Die Sache ist ähnlich, wie mit Frau Huggett: diese Aufnahme erlebe ich weniger trocken als die der beiden Französinnen ( 8| bin ich vielleicht frankophob?). Beznosiuk tut wirklich nichts: er zaubert nicht, wie das Maier, Reiter oder Manze tun, überrumpelt uns nicht, wie Melkus, Goebel, Letzbor oder Lotter, er öffnet sich dieser Sonaten nur. Und für mich ist es überzeugend, wie er das macht. Die Continuo-Gruppe ist fast immer sehr zurückhaltend, bloß es gibt da stellen (z.B. in 13. Sonate), wo Improvisationen eingeschoben werden - die, wie interessant oder klangschön auch sind, doch ebenso aufgezwungen wirken. Schade.
    Die Lesungen werden von einer sonoren Männerstimme vorgetragen, nicht weniger klangschön und musikalisch, als die Sonaten. Auch machen sie eine schöne Stummung und die Zäsur, die so entsteht ist auch sehr nützlich: man hat nach jeder Sonate Zeit sich "frisch zu machen" für die nächste.

    Meine Bewertung:
    :juhu: :juhu: :juhu:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Andrew Manze & Richard Egarr

    Und noch eine aus 2004! Und nicht die schlechteste...

    Andrew Manze, Violine
    Continuo:
    Richard Egarr, Cembalo, Orgel
    Alison McGilivray, Violoncello (Sonata XII)
    harmonia mundi france, 2004

    Diese Aufnahme ist wirklich rundum perfekt!
    Ich war zuerst äußerst skeptisch, als ich gesehen hab', dass nach den Violinsonaten 1681 Manze jetzt sich an den Rosenkranzsonaten heranwagt: ich fürchtete Virtosentum, wilde Bogenjagde zu hören - so kaufte ich auch die Einspielung ziemlich spät: als ich aber es dennoch tat, wurde ich vollkommen im positiven Sinne enttäuscht: es ist ja ein Wunder, wie Manze hier musiziert: ohne zu übertreiben: seine beste Platte (zwar gibt es viele gute unter ihnen)!!!
    Am Anfang scheint noch alles gewöhnlich: keine große Maniere, versucht nicht den Hörer zu überrumpeln: eher langsam zu verzaubern. Wunderschöner Geigenklang, schöngeformte Melodien, ein Hauch Wehmut... leise und intim.
    Intimität: das ist das Schlüsselwort. Man fühlt sich wie in einem Gespräch.
    Das Ganze wird natürlich unterstützt dadurch, das als Continuo nur ein einziges Instrument fungiert, zurückhaltend, mit spielerisch-seriösen Figurationen.
    Trotz dieser Minimal-Besetzung wirkt die Einspielung nie puritanisch, geschweige denn eintönig: ganz im Gegenteil: es tun sich dutzende von Farben auf, und man wird leicht der Auffassung einverstanden, diese Duo-Besetzung sei das einzig richtige (historisch scheint sie die autentischere zu sein).
    Für mich DIE Referenzaufnahme!

    Meine Bewertung also:
    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Meine Bewertung:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

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