Schöne Orgelstücke von Bach u.a.

  • Schöne Orgelstücke von Bach u.a.

    Weiß gerade nicht, wohin mit meinen Toccata & Fuge BWV 565 -Links, finde keinen passenden Thread, habe vielleicht gerade Tomaten auf den Augen :whistling:

    Nun, da ich gerade für x und y transkribierte Toccata & Fuge-Stücke gefunden habe, bin ich dann auch wieder zum wohlbekannten Orgel-Original-Ohrwurm zurückgekehrt,
    ist ja einfach phantastisch.

    Hier greift mein "good old Charles" = Karl Richter in die Orgeltasten:

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    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Im Bach-Orgelwerk-Gesamtaufnahmen-Thread hat Thomas Bernhard im Post #40 verschiedene Einstiegs-Orgelstücke gepostet, muß in die empfohlenen Stücke mal reinschnuppern!

    Thomas, vielleicht möchtest Du Deine Empfehlungen noch mal hierher kopieren? :)


    :wink:

    amamusica :pfeif:

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  • Höre gerade die dort u.a. empfohlene BWV 542,

    "BWV 542 Phantasie g-moll. - Kann man natürlich unangenehm erschlagend registrieren. Lohnt aber auf jeden Fall trotzdem zu geniessen.
    Die Fuge mit dem Thema "das Kaffeewasser kocht" bildet einen freundlichen Abschluss."

    hier gespielt von Ton Koopman, die anderen Stücke lasse ich erst mal warten.

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    Versuche gerade diese Kaffeewasser-kocht-Fuge zu identifizieren, üppig-"erschlagende" ;+) Orgeltöne höre ich jedenfalls gerne! :rolleyes:


    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
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    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
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  • Hallo MB,

    ist ja interessant, gibt's dazu Infos ?

    Gar ein weiteres "Albinoni-Adagio" ?

    Aber "schlimmstenfalls" hat halt jemand anderes etwas phantastisches geschrieben, gut klingt's allemal !


    :wink:

    amamusica :pfeif:

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  • [...] gibt's dazu Infos ?

    Ja, hier, unter "Autorschaft":

    "http://de.wikipedia.org/wiki/Toccata_und_Fuge_d-Moll_BWV_565"

    Demnach ist umstritten, aber nicht abschließend geklärt, ob Bach der Komponist von BWV 565 ist. Bei Wikipedia werden einige Autoren genannt, die sich mit der Frage beschäftigt haben. Ob der Artikel den gegenwärtigen Stand der Wissenschaft korrekt zusammenfaßt, kann ich nicht beurteilen.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Danke, Gurnemanz!

    Mit dem Thema werden sich noch so einige Musikwissenschaftler befassen können, schaun 'mer mal!

    Ein "Albinoni-Fall" scheint es ja nicht zu sein.

    Habe ja schon eine Lauten- und eine Akkordeonfassung des Stücks gefunden,

    aber fange jetzt mal mit good old Fantasia an,

    mit Leopold Stokowskis Orchesterfassung und Walt Disney's Bildern, die mich als KleinKäsehoch so beeindruckt haben!

    "

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    " (Grusel-Klangqualität)

    Besser: "

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    :wink:

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  • Hier aber erst mal jede Menge Bach-Orgelstücke gespielt von Ton Koopman:
    (Stücke-Nummern recht durcheinander)

    1/8: BWV 542 / 578 / 588 / 544
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    2/8: BWV 575 / 549 / 568 / 589 / 535 / 550
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    3/8: BWV 582 / 540 / 565
    Schon mal schön, der 582-Anfang!
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    4/8: BWV 564 / 538
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    5/8: BWV 566 / 532 / 546
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    6/8: BWV 575 / 549 / 568 / 589 / 535 / 550
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    7/8: BWV 533 / 569 / 537 / 545
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    8/8: BWV 577 / 541 / 539 / 534 / 547
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    Wird wohl hieraus sein?


    :wink:

    amamusica :pfeif:

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  • Hier noch weitere Toccata & Fuge von-wem-auch-immer-Transkriptionen:

    Erstaunlich, wie dieses klanggewaltige Orgelstückauch als Lauten- oder genauer Theorben-Zupferei erklingen kann!
    Gespielt von Edin Karamazov:

    1/3: "

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    Teil 2 übrigens im Wald gespielt, mit Vogelgezwitscher, und zwar - barfuß!
    Lorenz - ? Wollten Dich doch nicht verschrecken...

    Gibt es auch auf einer Scheibe, mit noch anderen Stücken:

    ------------------------

    Eine ebenfalls ganz erstaunliche Akkordeon-Fassung, die wirklich "orgelig" klingt
    gespielt von Dmitriev (? da fehlt doch noch ein Namensteil :huh: )

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    ------------------------

    und auch die folgende Umsetzung der kraft- und machtvollen Orgeltöne in der Fassung für Harfe solo, gespielt von Varvara Ivanova ist definitiv hörenswert:

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    Fehlt noch was?
    Ungarisches Cimbalom? Bläserquintett? StreichTrio? ;+)


    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • 3/8: BWV 582 / 540 / 565
    Schon mal schön, der 582-Anfang!
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    Koopmans BWV582 ??? - also mir gefällt diese Aufnahme leider gar nicht.

    (Ist ein Sakrileg, so was öffentlich zu sagen, ich weiß ... :hide: ).

    Aber für mich klingt das nach "Wurstmaschine" oder Jahrmarktsorgel -
    keinerlei Registrierkunst, alles von vorn bis hinten in einer Klangfarbe "runtergehauen",
    als gäbe es auf einer Orgel keine Register.
    Und dann dieses dauernde Getriller und "Rumverziehren".
    Spätestens nach dem 10. Takt denke ich "Ja, ich weiß, Du kannst es",
    und es geht mir dermaßen auf den Keks, dass ich nur mehr darauf warte, wo er den nächsten "Tirili" reinhaut.
    Immerhin höre ich wenigstens aus diesem Grund noch durch bis zum Schluss
    und fühle mich dabei wie auf auf einer Autobahn -
    Brettern zwischen Lärmschutzwänden, Abwechslung nur durch das Holpern an Querrinnen ...

    Vielleicht haben seinerzeit ja die Register gestreikt,
    oder der "Sekundant" war nicht abkömmlich zum Registerziehen,
    oder der Maestro wollte "das Ding" einfach mal "in modo Nähmaschine" durchziehen ?

    Koopmans Passacaglia in obiger Aufnahme ist für mich jedenfalls eine ganz besondere Variante,
    meine persönliche "Negativ-Variante" ...

    Aber nichts für ungut, liebe amamusica, Geschmäcker sind verschieden und dürfen es auch sein.
    Lass Dir den Koopman also nicht madig machen, nur weil seine eine Passacaglia irgendeiner Berenice nichts gibt. :rolleyes:

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • keinerlei Registrierkunst, alles von vorn bis hinten in einer Klangfarbe "runtergehauen",


    In einer wichtigen Abschrift von BWV 582 (ein Autograph ist nicht überliefert) ist das Werk mit "Pro organo pleno" überschrieben.

    Mir scheint der "Organo pleno"-Ansatz barockem Denken viel näher zu stehen als ein Registerzauber à la Reger mit einer Ästhetik aus dem 19. Jhd., nach der man im Pianissimo beginnt und im alle überwältigenden Forte schließt.

    Ich meine, die Struktur des Werkes läge in den Noten, nicht in Registrierkünsten. Da gibt es geringstimmigere manualiter-Abschnitte, die per se leiser sind, da gibt es mittelstarken Satz und vollgriffiges Spiel. Die Dynamik ist schon eingebaut.

    Zu "runtergehauen": wie Koopman durch wechselnd dichtere und lockerere Artikulation schattiert, finde ich geradezu sensationell. Wozu das noch durch effekthascherisches Herumregistrieren übertünchen? Es ist doch alles da ...

    Die "Ciacona" für Violine solo kommt auch ohne Registrieren aus. Die 8-Minuten-Fuge in h-moll aus dem WK I auch. Tolle Musik.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Nun, liebes Mauerblümchen, da bin ich etwas anderer Meinung.

    Das Wesen einer Orgel, "ihr Leben", sind für mich auch und ganz besonders ihre Register.
    Das macht den Unterschied aus zu Cembalo, Klavier, Geige etc.,
    auf denen die Interpreten die Klangfarben und Schattierungen in anderer Weise als durch einen gezielten "Knopfdruck/Registerzug" erzeugen.

    Die "Ciacona" für Violine solo kommt auch ohne Registrieren aus. Die 8-Minuten-Fuge in h-moll aus dem WK I auch. Tolle Musik.


    Wahrlich tolle Musik.
    Aber ohne Klangfarben (= Register bei der Orgel) spielt sie kein Geiger, kein Pianist,
    allenfalls ein älteres Modell eines Synthesizers mag so "spielen".
    Sie "registrieren" auf andere Weise, als es ein Organist durch den Einsatz von Registern vermag, sie nutzen eben die spezifischen Eigenschaften ihrer Instrumente.

    ...

    Das Barock war eine sinnenfrohe und äußerst farbenprächtige Epoche.
    Ich bin mir sicher, man wollte "Farben" (= Registrierkunst) an der Orgel.
    Warum sonst hätte man damals Register gebaut?

    In einer wichtigen Abschrift von BWV 582 (ein Autograph ist nicht überliefert) ist das Werk mit "Pro organo pleno" überschrieben.

    Der Kopist wollte es so,
    doch dass das der Wille von J.S.B. gewesen sein soll, mag ich mir nicht vorstellen.

    Er, der anerkannte Meister der Registrierkunst, wünscht sich ein durchgehendes "organo pleno" für ein Werk,
    das geradezu einlädt, die Klangfarben der Register bei der Interpretation zu nutzen?

    Nach dem was ich dazu gehört habe, soll Bach dieses Werk selbst oft gespielt haben, wiederholt anlässlich einer "Orgelabnahme".
    Da wird er wohl nicht nur das Plenum zu Gehör gebracht haben, sondern anhand "seiner Passacaglia" doch die ganze Bandbreite der Disposition aufgezeigt haben ...

    "Wie" er es gemacht hat, können wir leider nicht mehr hören, allenfalls vielleicht die Beschreibung eines Zeitgenossen dazu lesen.
    Höchstwahrscheinlich aber nicht mit

    Registerzauber à la Reger mit einer Ästhetik aus dem 19. Jhd., nach der man im Pianissimo beginnt und im alle überwältigenden Forte schließt.




    Das "Wie" war allerdings schon immer eine interessante Frage, in jeder Epoche.
    Immer ist das "Wie" auch Ausdruck der jeweiligen Epoche,
    oftmals auch der "Ausschlag des Pendels in die Gegenrichtung" der vorangegangenen Epoche.

    Der "Reger-Style" als der Ausdruck der Generation unserer Großeltern,
    Koopmans Version vielleicht die (radikale) Antwort darauf?

    Meinen Geschmack trifft Koopmans obige Interpretation dennoch nicht.

    ...wie Koopman durch wechselnd dichtere und lockerere Artikulation schattiert, finde ich geradezu sensationell. Wozu das noch durch effekthascherisches Herumregistrieren übertünchen? Es ist doch alles da ...

    Oh nein, in meinen Ohren ist da eben nicht alles da.
    Koopmans Interpretation hat für mich etwas Lebloses.
    Es fehlt ihr die Registrierkunst als eine für mich wesentliche Komponente der Orgelmusik.

    Ganz plakativ ausgedrückt:
    Für Koopmans Interpratation braucht es keine Orgel,
    ein mehrmanualiges Pedalcembalo wäre das adäquate Instrument gewesen.

    Heute jedenfalls gibt es einige neue Interpretationsansätze, die versuchen, die Registrierkunst bei der Interpretation der Passacaglia einzubeziehen -
    weitab von "übertünchen durch effekthascherisches Herumregistrieren", sondern als konsequente Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten des Instruments Orgel.
    Effekthascherisch und übertrieben empfinde ich persönlich hingegen Koopmans überreiche Anwendung von Trillern und Verzierungen -
    in meinen Ohren ist das ein völlig unnötiges "Zer-Tirilieren" einer großartigen Struktur, die ohne derlei Zierrat gerade auf einer Orgel wundervoll klar erkennbar wäre.

    Soweit zu später Stunde,
    LG Berenice

    Liebe Grüße,
    Berenice

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  • Ist ja spannend, Berenice!

    Orgelmäßig bin ich auf dem Niveau "keine Ahnung, aber man hört Klänge".

    Daß da irgendwelche unnötigen Triller und sonstige Verzierungen und zu wenig Register dabei ist, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen,
    dazu muß man sich schon besser auskennen mit der Materie.

    Und bei Stücken, die ich das erste Mal höre, achte ich einfach nur auf die Musik, ob mir die als solche zusagt, oder ob meine Ohren :pinch: bzw :|

    Daher war ich einfach nur froh, auf YouTube eine schöne Sammlung gefunden zu haben, schien mir jetzt kein ganz lausiger Interpret zu sein, aber offensichtlich ist er nicht der beste :S

    So werde ich auch andere Links anklicken, vielleicht spielt jemand anderes besser, kannst Du denn Links bzw. einen Spieler empfehlen?

    CDs werde ich mir sicher nicht kaufen, aber immer wieder mal einen Link anhören ist schon schön

    Eines ist klar: Orgel ist so konserven-ungeeignet, die sollte man live in der Kirche erleben, wo insbesondere die tiefen Töne so richtig durch einen durch gehen :rolleyes:

    Danke für Deine Info, was man nicht alles lernt! :)


    :wink:

    amamusica :pfeif:


    Wobei die Meinungen wohl auch auseinandergehen - Dirigent lobt bei "eben gehört" den Koopman wiederum sehr,
    wer wie was, das überlasse ich Euch Fachleuten! ;+)

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • ...schien mir jetzt kein ganz lausiger Interpret zu sein, aber offensichtlich ist er nicht der beste :S



    Oh nein, liebe amamusica,
    so sollte mein Posting partout nicht rüberkommen!

    Koopman ist fraglos ein höchst bedeutender Künstler und Wissenschaftler!
    Einzig diese Passacglia hat mir nicht gefallen aus Gründen, die ich versucht habe, oben darzulegen.

    Warum überhaupt meine Meinungsäußerung dazu?

    Bachs "582" ist eines meiner allerliebsten Werke und mich interessiert deshalb so gut wie jede Interpretation.
    Als "Fachmann" würde ich mich allerdings nicht bezeichnen.

    Hatte kürzlich dazu eine Sendung mit einem zweistündigen, breit angelegten Interpretationsvergleich gehört,
    ("http://www.br.de/radio/br-klassik/programmkalender/sendung488406.htm"l)
    in der nach eingehender Analyse von mehr als einem Dutzend Interpretationen Koopmans Version - für mich völlig überraschend und unschlüssig - als "krönender Abschluss" vorgestellt wurde.
    Wäre interessant, ob hier noch jemand diese Sendung gehört hat, bzw. wie er/sie dieses Statement des Autoren Matthias Keller erlebt hat.
    Ich hatte jedenfalls den Eindruck, einem jener "Jünger" aus Koopmans großer Fangemeinde begegnet zu sein, für die sich Koopman als unantastbares Heiligtum darstellt.

    Koopman selbst ist übrigens ein absolut "lockerer Typ", immer bereit zu Reflektion und Innovation, der derlei "Anbetung" weder nötig hat, noch in irgendeiner Form "darauf steht" - ganz im Gegenteil, er liebt kritische Auseinandersetzung, auch mit seinem eigenen Wirken.

    LG Berenice

    P.S.
    Liebe amamusica,
    falls Du Zeit und Lust hast, Dich intensiver mit BWV582 zu beschäftigen:
    ein Teil der im obigen Link aufgeführten Interpretationen findet man auch auf YT,
    die von Hansjörg Albrecht, die mir wegen ihrer Registrierkunst besonders in Erinnerung geblieben ist, leider nicht.

    Liebe Grüße,
    Berenice

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  • Liebe Berenice,

    Vielen Dank für diese Erklärungen!

    Bin ja völlig ahnungslos in Orgel-Dingen, werde mal schauen und versuchen, auf die von Dir angesprochenen Dinge zu achten.

    Jedenfalls macht mich das jetzt wieder neugierig, war jetzt wieder bei Laute, werde wieder in die Orgel-582 reinhören, egal, wieviel ich dann wirklich raushöre!
    (Der Kaffee ist an mir auch recht vorbeigerauscht :hide: , aber schön war's doch :) )

    :wink:

    amamusica :pfeif:


    Ah, mein "good old Charles" spielt das auch, ganz schlecht wird der ja auch als Organist nicht gewesen sein, denke ich,
    der galt doch früher als hervorragend
    Werde mal auf diese Register-Sache achten, mal sehen, ob meine Ohren das können
    "

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  • Bachs "582" ist eines meiner allerliebsten Werke und mich interessiert deshalb so gut wie jede Interpretation.

    Dann wärest Du doch hier genau richtig: Bachs Passacaglia für Orgel BWV 582

    Daher habe ich die letzten Beiträge, die sich auf BWV 582 beziehen, dorthin kopiert.

    :gurni:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Nachdem ich im sehr empfehlenswerten DDR-Bach-Mehrteiler mit dem Erkennen der Passacaglia BWV 582 ein Erfolgserlebnis ;+) hatte,
    mußte ich bei Teil 3 mit dem Stück bei der Einweihung der neuen Orgel in Kassel passen - das war jedenfalls auch ein sehr hörenswertes Stück. :)
    Der Film gibt der Musik sehr schön Raum!


    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
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  • Inzwischen habe ich bei der von Thomas Bernhard u.a. empfohlenen "Fantasie g-moll BWV 542"
    die "Kaffeewasser-kocht"-Fuge doch hören können, ist nach ein paar Mal gar nicht schwer :) , ist einfach die gesamte 2. Hälfte :whistling:


    Und die 2 Orgelstücke aus der 3. Folge des DDR-Bach-Films habe ich inzwischen auch "geknackt" ;+) - es lebe der Abspann! :hide:

    In Kassel wurde zur Orgelweihe 1732 (höchstwahrscheinlich) das Stück "Dorische Toccata & Fuge BWV 538" gespielt
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    Was für ein Stück! :juhu: :rolleyes:

    Und im Film spielt Bach zum Dank für die Ernennung zum Hofkompositeur in Dresden die "Toccata & Fuge F-Dur BWV 540"
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    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Ich schreibe mal was zum "u. a." im Titel des Threads:

    Maurice Duruflé: Toccata aus der Suite op. 5

    Die ganze Suite ist natürlich hörenswert, aber die finale Toccata ist der Fetzer schlechthin. Galt zur Zeit der Komposition als das schwierigste Orgelstück überhaupt.

    Hier live mit Raúl Pietro Ramírez in einer sehr transparenten Wiedergabe. In französischen Kathedralen hat man vielleicht mehr "Sound", aber man hört weniger Noten.

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    Viel Vergnügen!

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Und gleich noch so ein Knaller:

    Jéhan Alain: Litanies

    Es spielt Marie-Claire Alain, die Schwester des Komponisten.

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    MB

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