Eben gehört: ALLE Bachkantaten

  • Johann Sebastian Bach (1685-1750)

    Kantate BWV 28-Gottlob! nun geht das Jahr zu Ende

    Erstaufführung: 30. Dezember 1725


    • Aria (Soprano): Gottlob! nun geht das Jahr zu Ende
    • Choral: Nun lob, mein Seel, den Herren
    • Recitativo ed Arioso (Bass): So spricht der Herr: Es soll mir eine
    • Recitativo (Tenor): Gott ist ein Quell, wo lauter Güte fleußt
    • Aria Duetto (Alto, Tenor): Gott hat uns im herigen Jahre gesegnet
    • Choral: All solch dein Güt wir preisen


    Die Kantate beginnt sehr schön mit einer Sopran-Arie und einem sehr schönen Text.

    Gottlob! nun geht das Jahr zu Ende,
    Das neue rücket schon heran.
    Gedenke, meine Seele, dran,
    Wieviel dir deines Gottes Hände
    Im alten Jahre Guts getan!
    Stimm ihm ein frohes Danklied an;
    So wird er ferner dein gedenken
    Und mehr zum neuen Jahre schenken

    Es folgt der Choral Nun lob, mein Seel, den Herren. Die Bass Arie So spricht der Herr, ist eine wunderschöne Melodie.

    Der Bass singt mit wenigen Verzierungen.

    Der Text der nachfolgenden Tenor-Arie ist sehr schön.
    Gott ist ein Quell, wo lauter Güte fleußt;
    Gott ist ein Licht, wo lauter Gnade scheinet;
    Gott ist ein Schatz, der lauter Segen heißt;
    Gott ist ein Herr, der's treu und herzlich meinet.
    Wer ihn im Glauben liebt, in Liebe kindlich ehrt,
    Sein Wort von Herzen hört
    Und sich von bösen Wegen kehrt,
    Dem gibt er sich mit allen Gaben.
    Wer Gott hat, der muß alles haben.


    Es folgt eine Duett zwischen Alt und Tenor. Ein kurzer Choralbeendet die Kantate

    All solch dein Güt wir preisen,Vater ins Himmels Thron,

    Die du uns tust beweisenDurch Christum, deinen Sohn,

    Und bitten ferner dich:Gib uns ein friedsam Jahre,

    Für allem Leid bewahreUnd nähr uns mildiglich.

    Liebe Grüße Dirigent :wink:

    Die Kunst zu wissen, wann man das Orchester nicht stören soll.
    Herbert von Karajan (1908-1989)

  • Johann Sebastian Bach (1685-1750)

    Kantate BWV 29-Wir danken dir, Gott, wir danken dir

    Erstaufführung: 27. August 1731 zum Ratswechsel

    Zu Bachs Pflichten in seiner Leipziger Zeit gehörte jedes Jahr die Aufführung einer Festkantate, mit der dem jährlichen Ratswechsel ein angemessener Rahmen verliehen wurde. Immerhin neun solcher Ratswahlkantaten sind heute noch überliefert.


    • Sinfonia
    • Coro: Wir danken dir, Gott, wir danken dir
    • Aria (Tenor, Violin): Halleluja, Stärk und Macht
    • Recitativo (Bass): Gottlob! es geht uns wohl!
    • Aria (Soprano, Oboe, Streicher): Gedenk an uns mit deiner Liebe
    • Recitativo (Alt, Chor): Vergiß es ferner nicht, mit deiner Hand
    • Aria (Alt): Halleluja, Stärk und Macht
    • Choral: Sei Lob und Preis mit Ehren


    Die Kantate beginnt mit einer sehr schönen Sinfonia. Es ist eine Umarbeitung der Partita für Violine BWV 1006. Schon in der Sinfonia wird die Festlichkeit durch die reiche Instrumentierung zum Ausdruck gebracht. Pauken, Trompeten, Oboen, Orgel und Streicher umrahmen und heben die Festlichkeit hervor. Es folgt ein Chorsatz der sofort an die großartige h-moll Messe erinnert. Die einzelnen Gesangstimmen kommen sofort zum Einsatz und bilden ein sehr dichtes Stimmgefüge. Ein wundervoll festliches Stück, dass bis zum Schluss immer wieder gesteigert wird, durch Trompeten und Pauken. Es folgt eine wenig Verzierte Tenor-Arie die von der Violine und Orgel begleitet wird. Die Sopran-Arie begleitet von Oboen und Streichern spielt eine schmerzhaft, liebliche Melodie. Der Alt greift die Melodie und den Text von Satz 3+6 wieder auf. Laut Forscher ist das sehr ungewöhnlich für Bach.

    Der Schluss-Choral ist ein festlicher, vom ganzen Orchester begleiteter Lobgesang. Eine sehr schöne Kantate die ich bestimmt öfters hören werde.

    LG Dirigent :wink:

    Liebe Grüße Dirigent :wink:

    Die Kunst zu wissen, wann man das Orchester nicht stören soll.
    Herbert von Karajan (1908-1989)

  • Stimmt. Die Erinnerung ist so stark, dass man meinen könne, Bach habe nicht nur das Preludio aus BWV 1006 bearbeitet, sondern auch das "Wir danken dir, Gott". Jedenfalls, wenn man das "Gratias agimus" und das "Dona nobis pacem" der h-moll-Messe hört.

    Er hatte schon so sein ökonomischen Anfälle, der gute alte Johann Sebastian!

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Mir gefällt an BWV 29 vor allem die friedlich-idyllische Sopranarie (Satz 5, Gedenk an uns mit deiner Liebe); die anderen Sätze sind für meinen Geschmack allzu auftrumpfend und aufs Repräsentative angelegt. Wobei es genau darum natürlich ging bei einem offiziellen Anlass wie dem Ratswechsel. Da mussten es dann schon mal Pauken und Trompeten sein, die man damals eigentlich eher mit königlichen Herrschern in Verbindung brachte als mit städtischen Ratsherren.

    Im Eingangssatz das Präludium der E-Dur-Partita für Violine nun plötzlich auf der Orgel zu hören, ist ganz schön frappierend. Aber es klingt erstaunlicherweise in beiden Versionen ausgesprochen stimmig und gut.

    Gruß, Carola

    Vom Schlechten kann man nie zu wenig und das Gute nie zu oft lesen. Arthur Schopenhauer

  • BWV 29

    Mir gefällt der festliche Charakter diese Kantate sehr gut, v.a. die Orgel und Orchester im Eingangssatz sind absolut erhaben. Die anschließende, schöne Tenorarie galoppiert etwas unentschlossen mal in die eine, mal in die andere Richtung, wunderschön begleitet von der Violine.


    Ein weiterer Favorit ist die Sopranarie:

    Gedenk an uns mit deiner Liebe,
    Schleuß uns in dein Erbarmen ein!
    Segne die, so uns regieren,
    Die uns leiten, schützen, führen,
    Segne, die gehorsam sein!

    Alles in allem eine sehr schöne, festliche, und pompöse Kantate, die mir sehr gefällt und dich auch sicherlich öfter hören werde.

    „Orchester haben keinen eigenen Klang,den macht der Dirigent"
    Herbert von Karajan

    „nicht zehn Prozent meiner Musikleute verstehen so viel von Musik wie diese beiden Buben“.
    Karajan nach einem Gespräch mit den Beatles George Harrison und Ringo Starr.

  • Hallo Boris

    Ich hoffe dir geht es gut, hast du den Herrentag gut überstanden. Leider hatte ich letzte Woche wenig Zeit deshalb heute gleich zwei Kantaten.

    LG Dirigent :wink:

    Liebe Grüße Dirigent :wink:

    Die Kunst zu wissen, wann man das Orchester nicht stören soll.
    Herbert von Karajan (1908-1989)

  • Lieber Dirigent,

    jawoll, alles klar bei mir, ich hoffe, Du bist auch guter Dinge :thumbup:

    oh, tatsächlich, das waren ja zwei heute, huch, da muss ich ja dann noch "nachsitzen" - alsdann, BWV 28, ich komme...

    liebe Grüße in den Hohen Norden,

    Boris :wink:

    „Orchester haben keinen eigenen Klang,den macht der Dirigent"
    Herbert von Karajan

    „nicht zehn Prozent meiner Musikleute verstehen so viel von Musik wie diese beiden Buben“.
    Karajan nach einem Gespräch mit den Beatles George Harrison und Ringo Starr.

  • BWV 28

    Exotischerweise höre ich mitten im Mai eine Arie mit dem Titel "Gottlob geht nun das Jahr zu Ende", bei einer so schönen Arie tue ich das allerdings auch sehr gerne. Streicher und Bläser drängen im Wechselgesang stark vorwärts, der Sopran ergeht sich in mannigfaltigen, wilden Rouladen und Koloraturen.

    Schön auch der nachfolgende Chor, eher getragen und gesetzt, schlicht und vornehm besingt er Gottes Güte und trostreiche Kraft.

    Im nachfolgenden Rezitativ finden sich so schöne Formulierungen wie

    Gott ist ein Quell, wo lauter Güte fleußt;

    Zumal ich diese alten Formen wie "schleußt" und "fleußt" ja gar zu possierlich finde und mich sehr daran ergötze.

    Besonders schön auch das Duett Alt und Tenor:

    Gott hat uns im heurigen Jahre gesegnet,
    Dass Wohltun und Wohlsein einander begegnet.
    Wir loben ihn herzlich und bitten darneben,
    Er woll auch ein glückliches neues Jahr geben.
    Wir hoffens von seiner beharrlichen Güte
    Und preisens im voraus mit dankbarm Gemüte.

    Neben dem schönen Text auch herrlich die sich harmonisch umeinander rankenden Stimmen zu Orgel- und Streicherbegleitung.

    Besser als so kann ein (Halb)jahr gar nicht enden :D Man erinnere mich im Dezember, dass ich diese Kantate zum Jahresausklang spätestens noch einmal auflege :thumbup:

    „Orchester haben keinen eigenen Klang,den macht der Dirigent"
    Herbert von Karajan

    „nicht zehn Prozent meiner Musikleute verstehen so viel von Musik wie diese beiden Buben“.
    Karajan nach einem Gespräch mit den Beatles George Harrison und Ringo Starr.

  • Besser als so kann ein (Halb)jahr gar nicht enden :D Man erinnere mich im Dezember, dass ich diese Kantate zum Jahresausklang spätestens noch einmal auflege :thumbup:


    Hallo

    Das finde ich gut an dir, fast immer den richtigen Spruch drauf und ich muss lachen :thumbup: Der Regen geht mir auf den Keks :hide: schon seit Stunden plätschert es.

    Hast du den Beitrag von Florian von der CD auf der Insel beantwortet?

    LG Dirigent :wink:

    Liebe Grüße Dirigent :wink:

    Die Kunst zu wissen, wann man das Orchester nicht stören soll.
    Herbert von Karajan (1908-1989)

  • fast immer den richtigen Spruch drauf und ich muss lachen

    Lieber Dirigent,

    das geht mir bei Dir genauso. Ich muss immer noch lachen, wenn ich an den "Dritten Mann" bei Eurem Skatspiel denke - und so viele Anekdoten mehr.

    Ah, der einsame Insel - Thread, da muss ich doch mal vorbeischauen, habe ich noch nicht näher in Augenschein genommen... :thumbup:

    „Orchester haben keinen eigenen Klang,den macht der Dirigent"
    Herbert von Karajan

    „nicht zehn Prozent meiner Musikleute verstehen so viel von Musik wie diese beiden Buben“.
    Karajan nach einem Gespräch mit den Beatles George Harrison und Ringo Starr.

  • Johann Sebastian Bach (1685-1750)


    Kantate BWV 30-Freue dich, erlöste Schar

    Erstaufführung: 24.06.1738 in Leipzig

    Kantaten zum Johannisfest

    Johann Sebastian Bach schrieb für das Johannisfest drei Kantaten.

    BWV 7 Christ unser Herr zu, Jordan kam“

    BWV 30, "Freue dich, erlöste Schar"

    BWV 167 „Ihr Menschen, rühmet Gottes Liebe“

    Die Kantate "Freue dich, erlöste Schar" geht auf die weltliche Kantate "AngenehmesWiederau" (BWV 30a) zurück, welche Bach 1737 zu Ehren des Gutsherrn von Wiederau aufführen liess. Das Libretto ist von Christian Friedrich Henrici alias Picander, der Bachs wichtigster Textdicher war.

    • Coro: Freue dich, erlöste Schar
    • Recitativo: Wir haben Rast
    • Aria: Gelobet sei Gott, gelobet sein Name
    • Recitativo: Der Herold kömmt und meldt den König an
    • Aria: Kommt, ihr angefochtnen Sünder
    • Chorale: Eine Stimme lässt sich hören
    • Recitativo: So bist du denn, mein Heil, bedacht
    • Aria: Ich will nun hassen
    • Recitativo: Und obwohl sonst der Unbestand
    • Aria: Eilt, ihr Stunden, kommt herbei
    • Recitativo: Geduld, der angenehme Tag
    • Coro: Freude dich, geheilgte Schar

    Diese Kantate besteht aus 12 Sätzen und mit fast 37:00 Minuten auch eine lange Kantate. Die Basis der Komposition war die Weltliche Kantate ( Angenehmes Wiederau) und wurde umgeschrieben. Die 12 Sätze sind unterteilt in zwei Teile und enden jeweils mit einem Chorsatz. Diese Kantate beginnt mit einem festlichen in D-Dur gehaltenen Eingangschor, der mit seinen knapp 4:00 Minuten auch recht umfangreich gestaltet ist. Der erste Satz gefällt mir sehr gut, man ist gewillt ihn mehrmals zuhören. Es folgt ein Bass Rezitativ, gefolgt von einer Bass Arie. Die Bass Arie ist wundervoll ausgeschmückt, mit Koloraturen und Verzierungen. Man möchte gar nicht, dass diese Arie aufhört.

    Gelobet sei Gott, gelobet sein Name,
    Der treulich gehalten Versprechen und Eid!
    Sein treuer Diener ist geboren,
    Der längstens darzu auserkoren,
    Daß er den Weg dem Herrn bereit.

    Die Alt Arie Nr.5 ist mit fast 5:00 min relativ groß und wenig verziert. Der erste Teil endet mit einem schönen Choral.

    Eine Stimme läßt sich hören
    In der Wüste weit und breit,
    Alle Menschen zu bekehren:
    Macht dem Herrn den Weg bereit,
    Machet Gott ein ebne Bahn,
    Alle Welt soll heben an,
    Alle Täler zu erhöhen,
    Daß die Berge niedrig stehen.

    Im zweiten Teil sticht wieder die sehr lange Bass Arie, Satz 8 hervor, die Melodie und die Begleitung ist feierlich und anmutig. In Satz 10 singt der Sopran in schönen Koloraturen umspielt von einer schönen Melodie. Es folgt ein schlichtes Tenor-Rezitativ, und die Kantate endet, wie sie begonnen hat mit einem schönen Choral. Die Melodie ist wiederum in D-Dur gehalten und gleich wie der Anfangschoral. Alles in allem eine schöne von Anmut getragene Kantate, die es lohnt mehrmals zu hören.

    LG Dirigent :wink:

    Liebe Grüße Dirigent :wink:

    Die Kunst zu wissen, wann man das Orchester nicht stören soll.
    Herbert von Karajan (1908-1989)

  • Johann Sebastian Bach (1685-1750)
    von dieser CD


    Kantate BWV 30a-Angenehmes Wiederau

    Eine Weltlich Kantate zur Einweihung von Gut Wiederau bei Leipzig, des Herren Johann Christian von Hennicke

    Erstaufführung: 28.09.1737

    • Chorus: Angenehmes Wiederau
    • Recitativo (Schicksal, SAT): So ziehen wir
    • Aria (Schicksal): Willkommen im Heil, willkommen in Freuden
    • Recitativo (Glück): Da heute dir, gepriesner Hennicke
    • Aria (Glück): Was die Seele kann ergötzen
    • Recitativo (Schicksal): Und wie ich jederzeit bedacht
    • Aria (Schicksal): Ich will dich halten
    • Recitativo (Zeit): Und obwohl sonst der Unbestand
    • Aria (Zeit): Eilt, ihr Stunden, wie ihr wollt
    • Recitativo (Elster): So recht! ihr seid mir werte Gäste
    • Aria (Elster): So, wie ich die Tropfen zolle
    • Recitativo (Elster, SAB): Drum, angenehmes Wiederau
    • Aria [Chorus]: Angenehmes Wiederau
      Die Kantate ist eine Umarbeitung der Kantate BWV 30.


    Eine wunderschöne weltliche Kantate, die Bach zum Einzug von Gut Wiederau aufführte. Johann Christian von Hennicke, der Hausherr war sehr verbunden mit dem Dresdner Hof unter August dem Starken. Um sein Jahresgehalt aufzubessern nahm Bach solche Aufträge gerne an. Auch ein Bach beklagte sich wenn zu wenig Bestattungen in manchen Jahren vorkamen, denn diese waren schon fest im Budget eingeplant. :whistling: Ja das liebe Geld hat die Menschen schon immer verändert leider meistens zum negativen. Also hatte die Pest auch was gutes, es füllte den Geldbeutel :-H

    Bewusst habe ich die Kantate bis heute zweimal gehört und sie gefällt mir gut. ?( Ich habe eine Idee, ein neues Herrenhaus bauen, und dann Festlich durch den Thomanerchor mit BWV 30a einweihen lassen. :thumbup:
    LG Dirigent :wink:

    Liebe Grüße Dirigent :wink:

    Die Kunst zu wissen, wann man das Orchester nicht stören soll.
    Herbert von Karajan (1908-1989)

  • BWV 30

    Und wieder ist es Zeit für den Bach des Tages! :D

    Einführend der Choral:

    Freue dich, erlöste Schar,
    Freue dich in Sions Hütten!
    Dein Gedeihen hat itzund
    Einen rechten festen Grund,
    Dich mit Wohl zu überschütten.

    "Dich mit Wohl überschütten" - wieder so eine plastische, griffige Formulierung, die mir so gefällt, wie so oft bei diesen Kantaten. Und in der Tat überschüttet uns Johann Sebastian Bach mit Wohllaut.
    "Gelobet sei Gott, gelobet sein Name" ist in der Tat, wie der Dirigent ausgeführt hat, ein Juwel, eine wunderschöne Arie, die rhythmisch reizvoll ist und sehr schön von den Streichern umspielt wird.
    Ein weiterer Favorit ist die Altarie, toll auch der Text:

    Eilt und lauft, ihr Adamskinder,
    Euer Heiland ruft und schreit!

    Eine sehr anrührende Vorstellung, dass Gott nach seine Kindern "ruft und schreit", und sich nicht nur gelassen in seiner Allmacht sonnt.
    Besonders die Flötenbegleitung ist sehr charmant und lieblich bei dieser wunderschönen Arie.

    Ich will dich nicht betrüben,
    Hingegen herzlich lieben,
    Weil du mir so genädig bist.

    Erwidert der Bass in seiner munteren, lebhaften Arie.

    Alles in allem eine sehr hörenswerte Kantate, die weniger durch exaltierte Koloraturen und Virtuosität besticht als durch Schlichtheit und Eleganz.

    „Orchester haben keinen eigenen Klang,den macht der Dirigent"
    Herbert von Karajan

    „nicht zehn Prozent meiner Musikleute verstehen so viel von Musik wie diese beiden Buben“.
    Karajan nach einem Gespräch mit den Beatles George Harrison und Ringo Starr.

  • Hat jemand eine Aufnahme-Empfehlung für BWV 29? Ich besitze hier anscheinend nur Rotzsch/Leipzig und während mir einige dieser Aufnahmen, nicht zuletzt wegen ausgezeichneter Sänger, ziemlich gut gefallen, ist hier die Sinfonia zu lasch und blutarm...

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Hat jemand eine Aufnahme-Empfehlung für BWV 29? Ich besitze hier anscheinend nur Rotzsch/Leipzig und während mir einige dieser Aufnahmen, nicht zuletzt wegen ausgezeichneter Sänger, ziemlich gut gefallen, ist hier die Sinfonia zu lasch und blutarm...

    Schwierig, schwierig. Ich besitze Koopmann und Herreweghe, wobei ich gerade bei der Sinfonia auch Herreweghe ein wenig lasch finde. Koopmanns Interpretation ist knackiger und schwungvoller, man scheint sie aber nur noch als Teil Gesamtaufnahme zu bekommen.

    Die Dreierbox zu Volume 20, in der sich BWV 29 ebenfalls befindet, gibt es anscheinend nicht mehr einzeln zu kaufen.

    Insgesamt werden die Ratswechselkantaten offenbar nicht allzu oft eingespielt, man bekommt sie praktisch nur über eine der Gesamtaufnahmen.

    Gruß, Carola

    Vom Schlechten kann man nie zu wenig und das Gute nie zu oft lesen. Arthur Schopenhauer

  • :hide: ich sehe gerade, dass ich vor einigen Monaten bei den BIS-Angeboten eine CD mit Suzuki gekauft habe, die BWV 29 enthält... vielleicht sollte ich die erst einmal anhören (Die CD stand noch nicht korrekt bei Bach) :hide:

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Die Dreierbox zu Volume 20, in der sich BWV 29 ebenfalls befindet, gibt es anscheinend nicht mehr einzeln zu kaufen.


    Ich habe auch noch mal das Internet durchsucht, und finde die Dreierbox auch nicht mehr. Aber wer die Kantaten liebt wird die Gesamtaufnahme von Koopman lieben.

    LG Dirigent :wink:

    Liebe Grüße Dirigent :wink:

    Die Kunst zu wissen, wann man das Orchester nicht stören soll.
    Herbert von Karajan (1908-1989)

  • Ist das nicht diese?


    jd :wink:

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Johann Sebastian Bach (1685-1750)

    Kantate BWV 31-Der Himmel lacht! Die Erde jubiliert

    Erstaufführung: 21.04.1715 in Weimar


    • Sonata
    • Coro: Der Himmel lacht! Die Erde jubiliert
    • Recitativo (Bass): Erwünschter Tag! Sei, Seele, wieder froh!
    • Aria (Bass): Fürst des Lebens! starker Streiter
    • Recitativo (Tenor): So stehe dann, du gottergebne Seele
    • Aria (Tenor): Adam muß in uns verwesen
    • Recitativo (Soprano): Weil dann das Haupt sein Glied
    • Aria (Soprano): Letzte Stunde, brich herein
    • Choral: So fahr ich hin zu Jesu Christ


    Eine wundervolle Kantate, sie beginnt mit einer prachtvollen Sonate die fast fanfarenartig beginnt. Die Besetzung der Orchesterstimmen ist ungewöhnlich hoch. Der Eingangschor, eine Chor fuge jubiliert und spiegelt den Festlichen Charakter wieder. Es folgt ein Bass-Rezitativ Erwünschter Tag! Alle Rezitative werden vom Basso Continuo begleitet. Die Sopran Arie ist schön umspielt, die Oboe führt die Melodie an. Die Stimme ist schön verziert und kündet die Choralmelodie des Schlusschores an. Ein schöner, sehr kurzer Choral, beendet die Kantate.

    LG Dirigent :wink:

    Liebe Grüße Dirigent :wink:

    Die Kunst zu wissen, wann man das Orchester nicht stören soll.
    Herbert von Karajan (1908-1989)

  • Hat jemand eine Aufnahme-Empfehlung für BWV 29? Ich besitze hier anscheinend nur Rotzsch/Leipzig und während mir einige dieser Aufnahmen, nicht zuletzt wegen ausgezeichneter Sänger, ziemlich gut gefallen, ist hier die Sinfonia zu lasch und blutarm...

    Tatsächlich ist Rillings Einspielung der Sinfonia nach meinem Dafürhalten die knackigste. Ist vieleicht ein bisschen seltsam, ist aber so.
    Selbst Suzuki ist da mE nicht so feurig, auch Harnoncourt II nicht.

    :wink: Agravain

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!