• Ein Beitrag von mir aus einem anderen Forum angepasst hierher kopiert:

    Brilliant Classics hat in letzter Zeit einige Scheiben mit einem jungen holländischen Organisten herausgebracht: die Rede ist von Matthias Havinga (geb. 1983), u.a. ehemals Schüler des von mir hochgeschätzten und leider kürzlich verstorbenen, Jacques van Oortmerssen, Preisträger mehrerer Wettbewerbe, Titularorganist und Assistenzdozent für Orgel in Amsterdam, zudem international vielbeschäftigter Konzertorganist (man schaue nur einmal in seinen enggestrickten Konzertkalender). Dieser Matthias Havinga hat eine, jedenfalls mich, vollkommen überzeugende Einspielung der Konzerte für Orgel BWV 592-594, 596, 974 vorgelegt. Havinga bewältigt die Werke auf einem außerordentlich klangschönen Instrument, geschmackvoll und abwechslungsreich registriert, ein, aus meiner Sicht, sehr schönes wohldosiertes Non-Legato-Spiel pflegend, was dem Zuhörer dieser CD die Schönheiten dieser Kompositionen bis ins Detail vermittelt. Mit anderen Worten, einzelne Noten werden, da sie befreit sind von der Überlappung durch eine vorangehende Note in ihrem Ansatz deutlicher und konturierter, die Transparenz und Kontrapunktik der Werke werden zwanglos offenbar.


    [Blockierte Grafik: http://www.jpc.de/image/w300/front/0/4964704] rec. at the Lutheran Church, Kotka, Finland, 2010.


    Liebe Leute von Brilliant Classics: bitte mehr von Matthias Havinga.


    Ach ja, wer sich einen ersten Überblick zu Havinga verschaffen möchte, möge einmal dessen Kanal bei YT besuchen:

    https://www.youtube.com/user/mhavinga

    z.B. das mitreißend musizierte BWV 577: https://www.youtube.com/watch?v=WuoxijdFKA0 (unbedingt anhören!)

    Weitere Veröffentlichungen bei BC:


    [Blockierte Grafik: http://www.jpc.de/image/w300/front/0/6675651]


    Daraus, z.B. die Chromatische Fantasie, d-moll, von Herrn Sweelinck mit diesem Interpreten, der die Orgel der Jacobuskirche in Zeerijp, Niederlande, traktiert, nein bespielt, denn man hört der Interpretation eine unbändige Spielfreude und Vergnüglichkeit an.


    Und abschließend diese Einspielung Havingas, die ich allerdings noch nicht kenne: [Blockierte Grafik: http://ec2.images-amazon.com/images/P/B007X8ZDZE.03._SS300_SCLZZZZZZZ_.jpg]

  • Ganz im Sinne einer romantischen Aufführungspraxis begegnet uns Johann Sebastian Bach in der Lesart von Käte van Tricht. Wenn man van Tricht gehört hat, versteht man Stokowskis Bachbearbeitungen umso besser, frei nach dem Motto, dass das Regelwerk einer Schule niemals wichtiger sein darf als die eigene musikalische Entscheidung des Interpreten/der Interpretin. Man begegnet hier einer einzigen großen Steigerung von ganz leise bis zu Fortissimo.

    Neben BWV 582 finden sich auf der nachfolgenden CD noch BWV 541, 544, 548 und 572 - Crescendo - Decrescendo - dichtes Legato - dynamische Differenzierungen - eigenständige Klangsinnlichkeit verbinden sich zu einem Dokument einer(-s) romantischen Aufführungshaltung (-stils) à la Karl Straube an der mit vier Manualen und 101 Registern ausgestatteten Sauerorgel des Bremer Doms - deshalb nicht nur historisch hochinteressant.

    Zum Lebenslauf der Künstlerin und zu ihrem künstlerischen Umfeld vgl. die Mitteilungen bei MDG und hier, mwN.

    Zu ihrer Bachdiskografie, siehe hier.

  • neben Philippe Lefebvre und Jean-Pierre Leguay, seit 1985 in der Nachfolge von Pierre Cochereau (seinerzeit noch zusammen mit Yves Devernay, der 1990 verstorben ist).
    :wink:

    Zum Zeitpunkt meines Beitrages war Jean-Pierre Leguay schon nicht mehr Titularorganist in ND. Dieser ist Ende 2015 in Rente gegangen. Sein Nachfolger ist seit Anfang 2016 Vincent Dubois, der sich in einem Kandidatenrennen zuletzt gegen Karol Mossakowski durchgesetzt hat.

  • So auch vergangene Woche, als ich auf den Organisten Johannes Geffert gestoßen bin.
    Hier seine Home-Page:
    "http://www.johannesgeffert.de/biographie.htm"
    Ist er denn hier evtl. jemandem bekannt, bzw. kann jemand eine Art "Einordnung", oder sogar eine CD-Empfehlung abgeben?

    Vielleicht diese?

    Delikat registriert, mit einem ausgeprägten Sinn für Feinheiten und wechselnde Klangfarben meistet Johannes Geffert seinen Bach an der historischen König-Orgel (1727, rest. 1934/1981 - III/35), der in der Eifel gelegenen Basilika Steinfeld.

    Hier noch Erhebendes aus der Provinz, :) , was einem das Herz aufgehen lässt:

    https://www.youtube.com/watch?v=zMt45XXhun8 (2011)


    Veronika Sauerzapf, die seit 1951 ihren Dienst in Leimen verrichtet und 2016 ihr 65jähriges Oranistinnenjubiläum gefeiert hat.

  • neben Philippe Lefebvre und Jean-Pierre Leguay, seit 1985 in der Nachfolge von Pierre Cochereau (seinerzeit noch zusammen mit Yves Devernay, der 1990 verstorben ist).
    :wink:


    An anderer Stelle habe ich mitgeteilt:

    Heute Abend im Fernsehprogramm bei Arte ab 23:00 Uhr Die Orgel von Notre-Dame de Paris:


    Zitat

    Die Orgel der Kathedrale Notre-Dame de Paris ist eine der kostbarsten und komplexesten Orgeln der Welt. Im 19. Jahrhundert wurde sie von dem berühmten Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll restauriert – und er machte daraus sein Meisterstück. In der Sendung führt Olivier Latry, einer der vier amtierenden Organisten der Notre-Dame de Paris tief hinein in das Innerste der Orgel.


    Online bei Arte+7 bereits jetzt verfügbar hier.

    Bei YT, hier.

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