Es gab Jenufa von Janacek, eine Oper, deren Musik ich ganz großartig finde. Und ich habe meinen Augen zunächst gar nicht trauen wollen :stern: , aber auf der Bühne sah man tatsächlich weitgehend das, was man sich nach Kenntnis des Orts und der Zeit der Handlung erst einmal vorstellen würde!
Das ist mir letztes Jahr in der Hamburger Oper ebenso ergangen. Die Regie von Olivier Tambosi hat sich sehr eng am Libretto orientiert, so dass die Details verständlich waren. Z.B. das rote Käppchen des getöteten Kindes. Daran wird es ja unter dem Eis erkannt. Wenn man das weglässt fehlt m.E. ein wichtiges Element. Klar könnte man das auch anders lösen, aber der Librettist hat sich ja etwas dabei gedacht. Und vor allem: Die Inszenierung kam ohne spektakuläre Effekte aus, und hat einfach die Geschichte illustriert. Man konnte sich so auf die Musik konzentrieren. Ich gehe schließlich in die Oper um Musik zu hören. Sonst gibt es ja auch noch das Theater. Da gehe ich hin um ein Stück zu sehen. Nur wüten da mitunter auch Regisseure. Aber das ist eine andere Geschichte. Man kann (und soll) es ja auch nicht allen Recht machen. Aber ich freue mich trotzdem wenn ich eine Oper mal wiedererkenne, ohne befürchten zu müssen im falschen Stück gelandet zu sein.
Eusebius