Das kann aber doch eigentlich für die Achte nicht gelten. Gerade deren Kopfsatz ist formal ziemlich kompliziert, mit der allmählichen Entstehung des Hauptthemas aus dem Einleitungsthema und umgekehrt der sich immer weiter entwickelnden Einbindung des Einleitungsthemas in den Allegro-Teil. Auch das Finale mit der ungewöhnlichen Verbindung von Sonaten- und Variationsform finde ich alles andere als simpel.
Vielleicht ist es auch eher der unproblematische Ansatz, das manchmal "musikantisch" genannte, was hier "simpel" rüberkommt: da wird nichts problematisiert, keine metaphysischen Kämpfe werden ausgestanden, und auch die von Yorick geforderte "Nähe zum Tod" ist kaum spürbar. Vielleicht nicht unähnlich dem angeblichen Fehlen von "Tiefe" bei Mendelssohn..