Eure Lieblingsschauspieler/innen

  • Lieblingsschauspieler historisch USA: Stan Laurel und Oliver Hardy

    Lieblingsschauspielerinnen international:

    Jodie Foster
    Geboren 1962 in Los Angeles. Von früher Kindheit an, durch ihre Mutter forciert, im Fernseh- und Filmbusiness. Stark genug, als selbstbewusste Darstellerin, Regisseurin und Produzentin mittlerweile schon Jahrzehnte dort zu bestehen. Martin Scorsese besetzte sie 1974 in „Alice lebt hier nicht mehr“ mit einer markanten Nebenrolle und 1976 in „Taxi Driver“ mit der heiklen Rolle einer jungen Prosituierten - dafür wurde sie erstmals für den Oscar nominiert. Teilweise provokante und sehr vielseitige Rollenauswahl – 1976 etwa auch „Das Mädchen am Ende der Straße“, die Selbständigkeit und Unabhängigkeit einer individuellen 13jährigen zeigend. 1988 „Angeklagt“, erster Oscar für die Darstellung eines Vergewaltigungsopfers. Zweiter Oscar für die FBI-Agentin Clarice Starling in „Das Schweigen der Lämmer“ (1991), die einem inhaftierten wahnsinnigen Psychiater (gespielt von Anthony Hopkins) ihr Innerstes offenbaren muss, um an einen Frauenmörder heranzukommen. 1991 auch erste Langfilm-Regiearbeit „Das Wunderkind Tate“ über einen hochbegabten Jungen, der weitere Regiearbeiten folgen sollten, zuletzt „Der Biber“ (2011) mit Mel Gibson. 1994 besonders ambitionierte Filmrolle „Nell“, eine in der Natur aufgewachsene junge Frau, die mit der Zivilisation konfrontiert wird. Aus letzter Zeit hervorhebenswert das provokante Selbstjustizdrama „Die Fremde in dir“ (2007) und Roman Polanskis Verfilmung des Yasmina Reza Theatererfolgs „Der Gott des Gemetzels“ (2011). Vielfach Filme total prägende Hauptrollen mit Frauengestalten, die sich, oft auf sich allein gestellt, behaupten müssen.

    Kate Winslet
    Geboren 1975 in Reading (England). Welterfolg 1997 neben Leonardo DiCaprio in „Titanic“, aber schauspielerisch sehr vielseitig auch in Independent-Produktionen im Einsatz. Schräge Rollen etwa in „Heavenly Creatures“ (1994), „Quills“ (2000) oder „Vergiss mein nicht!“ (2004). Großartige Frauenfiguren in „Herzen in Aufruhr“ (1996), „Marrakesch“ (1998), „Iris“ (2002) oder „Little Children“ (2006). Branaghs Opheila in „Hamlet“ (1996). Schauspielerisch grandiose Wiederbegegnung mit DiCaprio in „Zeiten des Aufruhrs“ (2008), im selben Jahr auch „Der Vorleser“, der Oscar hier für eine Frau, deren Analphabetismus ihr Leben nach den Zweiten Weltkrieg bestürzend bestimmt. Neben Jodie Foster die zweite weibliche Hauptrolle in Polanskis „Gott des Gemetzels“ (2001). Reizvolles Schwanken zwischen Mitfühlen erweckenden Frauengestalten und schrägen Experimenten.

    Lieblingsschauspieler international:
    Nach wie vor Robert DeNiro
    Schauspielerisch phantastische Palette, zusammen mit den größten Regisseuren gestaltete unvergessliche Rollen, vor allem zwischen 1973 und 1995.

    National:
    Silke Bodenbender und Matthias Brandt. Fernsehfilme bei denen Bodenbender oder/und Brandt mitwirken, bieten schauspielerisch für mein Empfinden fast immer Überdurchschnittliches.

    Daneben viele andere: Martina Gedeck, Birgit Minichmayr, Dieter Pfaff (die ganze Bloch Reihe mit allen "Patienten"-Charakteren), Helmut Lohner

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • 4. Marcello Mastroianni. Im Gegensatz zum Vorgenannten ist kein Schauspieler der intensiven Momente, der ausgestellten Virtuosität, des Berg und Tal. Ich weiß nicht einmal ob ich ihn wirklich einen "großen Schauspieler" nennen würde. Aber er ist mit seinen großen Kinderaugen, seiner dramaturgischen Intelligenz und Zurückhaltung, seinem italienischen Feuer, das er nie 'exhibiert' hat sondern dass einfach da war, seiner mit den Jahren immer dichter werdenden Aura durch so viele bedeutende Filme der Filmgeschichte stolziert, gehüpft, getrottet, geschlichen und getanzt, dass er in diesem Moment-Ranking nicht fehlen darf.


    Ich weiß noch, dass ich als Kind immer unbedingt seinen Professor Sinigaglia aus "I Compagni" heiraten wollte (...ich weiß, ich war ein komisches Kind) :D

    "Allwissende! Urweltweise!
    Erda! Erda! Ewiges Weib!"

  • Das ist ja genauso schwierig wie die Lieblingssänger..... :stern:
    Abgesehen von den grossen Stars wir Vivien Leigh, Cary Grant, Liv Ullman, Cate Blanchett, Audrey Hebburn, Sean Penn, Michel Piccoli, Charlie Chaplin, Marlon Brando etc die hier schon genannt wurden und von denen ich Etliche auch sehr mag: drei französische Schauspierinnen die mich sehr beeindrucken:
    Jeanne Moreau, die grande dame berühmt u.A. durch Bunuels Tagebuch einer Kammerzofe, Jules und Jim, Die Liebenden
    Juliette Binoche, die geistige "Tochter" von Jeanne Moreau in Deutschland bekannt durch Die Liebenden von Pont Neuf, Chocolat oder Der englische Patient
    Emmanuelle Devos, die in Deutschland wahrscheinlich kaum bekannt sein wird, aber eine genauso unverwechselbare Persönlichkeit ist und mir besonders gut in "Le temps des aventures" gefallen hat Mit den ganz bekannten Frnazösinnen wie Catherine Deneuve, Fanny Ardant oder Brigtitte Bardot kann ich weniger anfangen. Wer mich in Deutschland serh beeindruckt hat, ist Katharina Thalbach z.B. als Friedrich der Zweite. Unglaublich, dass eine Frau diese Rolle so wunderbar spielen kann. Mir gefallen auch Keira Knightley oder Emma Thompson in englischen Filmen sehr.

    Bei männlichen Schauspielern bin ich hin und hergerissen. Ein gewisses Mass an antiker eher mediteranner Schönheit, gepaart mit einigen Ecken und Kanten sind für mich erotisch zwar unwiderstehlich, aber auch eher unschône Typen wie Harvey Keitel (den ich in "Das Piano" von Jane Campion und diversen anderen Fimen umwerfend fand ) oder sogar Roberto Benigni (vor allen Dingen wenn er Dante auf der Piazza di Santa Croce rezitiert :faint: ) finde ich toll. Gerard Depardieu oder Inspektor Morse (dessen Name mir leider gerade nciht einfällt) sind ja nun wahrlich auch nicht "antik schön" zu nennen, aber einfach tolle Darsteller in Charakterollen. Die Qual der Wahl ist wirklich sehr schwierig. Es fällt mir wahrscheinlich leichter zu nennen, wen ich nicht mag...... :fee:

    Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem und die Heilung eine musikalische Auflösung (Novalis)

  • 1. Jean-Louis Trintignant.

    4. Marcello Mastroianni.

    5. Da ich das "große Fressen" genannt habe, fällt mir Michel Piccoli ein

    Mit diesen drei Herren kann ich auch sehr viel anfangen. Trintignant hat außerdem in einem der besten Italowestern die Hauptrolle gespielt: Leichen pflastern seinen Weg. Was er dort als Silence für eine Präsenz hat, ist einfach grandios - und noch dazu

    Klaus Kinski - was für eine durchgeknallte Type war der doch speziell in diesem Film! Als Aguirre hat er dem noch die Krone aufgesetzt... :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Das große Fressen: da fehlen noch die beiden anderen. Der eine ein Italiener: Ugo Tognazzi, der in Ein Käfig voller Narren ein erstaunliches Gegengewicht zu Michel Serrault schaffen konnte. Der andere war Franzose: Philippe Noiret. Allein die Filme mit Bertrand Tavernier (Der Saustall, Das Leben und nichts anderes, Der Uhrmacher von St. Paul) sind von einer Intensität, die trotz ihrer Zurückhaltung einem den Boden unter den Füßen wegziehen können; und dann noch Masken, Zazi oder Die Bestechlichen (als Korrumpel :D ).


    Mein lieber Recordatorio, vielen Dank, daß du mich noch an diese Giganten erinnert hast... :thumbup:


    jd :wink:

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Lee Remick - in "Vierzig Wagen westwärts (The Hallelujah Trail)" mit dem köstlichen Burt Lancaster als Gegenspieler.

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Unter den französischen Filmschauspielerinnen ist eine meiner liebsten Stéphane Audran, die in die Filmen von Louis Buñuel und Claude Chabrol brillierte.

    Und von den Italienerinnen wurde Monica Vitti noch nicht genannt. Vor allem in Michelangelo Antonionis Filmen hat sie mich sehr beeindruckt.

    Judi Dench ist eine meiner liebsten britischen Schauspielerinnen. Großartig in "Iris", "Der Duft von Lavendel", "Schiffsmeldungen", "Cranford" etc. Eine grandiose Schauspielerin und eine wunderschöne alte Dame!

    :wink:
    Renate

    Unsre Freuden, unsre Leiden, alles eines Irrlichts Spiel... (Wilhelm Müller)

  • Ja, die Briten:

    Sir Laurence Olivier, Sir Alec Guiness, über die brauchen wir ja gar nicht zu schreiben.

    Aber heute: Colin Firth - was für ein Mr. Darcy (mit der bezaubernden Jennifer Ehle) und jüngst als George VI. in The King's Speech

    Jeremy Irons - Wiedersehen mit Brideshead ( :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: ) Die Unzertrennlichen, Das Geisterhaus und auch (1985) konzertal als Professor Higgins (wundervoll mit Kiri te Kanawa und Warren Mitchell)

    Liam Neeson (Ire) - Schindlers Liste, Michael Collins


    :wink: :wink: Kristin

    Vom Ernst des Lebens halb verschont ist der schon der in München wohnt (Eugen Roth)

  • Der andere war Franzose: Philippe Noiret. Allein die Filme mit Bertrand Tavernier (Der Saustall, Das Leben und nichts anderes, Der Uhrmacher von St. Paul) sind von einer Intensität, die trotz ihrer Zurückhaltung einem den Boden unter den Füßen wegziehen können; und dann noch Masken, Zazi oder Die Bestechlichen (als Korrumpel :D ).


    Ja, unbedingt!!! :juhu:
    Hinreißend fantastisch sein Major Dellaplane im oben erwähnten "Das Leben und nichts anderes"!


    Ein deutschsprachiger Schauspieler, der noch jung und tätig ist und große Begeisterung bei mir auslöst ist :

    Nicholas Ofczarek

    Gestern lief erst wieder auf Arte ein Film mit ihm, aber ich finde ihn vor allem auch als Theater-Schauspieler enorm talentiert.
    Allein sein Jedermann, den 2010-2012 in Salzburg auf die Bühne gebracht hat, hat mich sowas von überzeugt. Endlich mal nicht mehr diese Altherren, sondern ein moderner Jedermann, das Gesicht des neuen reichen Mannes als geschniegelter, zynisch-gelangweilter Jungbörsianer. Und was eine Wucht der Ofczarek ausstrahlen kann, wie ein junger Stier und dabei trotzdem mit Subtilität arbeiten kann.
    Für mich einer der besten, jungen Schauspieler, die wir so haben.

    "Allwissende! Urweltweise!
    Erda! Erda! Ewiges Weib!"

  • Ergänzend zu den vielen tollen Schauspielern/innen, die hier schon genannt wurden, werfe ich noch ein paar weitere Namen in die Runde:

    James Stewart: Allein schon seine Rollen in den Hitchcock-Filmen sind grandios aber auch seine weiteren Filme schrieben Filmgeschichte , wie z. B. "Der Flug des Phoenix", "Winchester '73", "Die Glenn Miller Story", "Lindbergh - Mein Flug über den Ozean", "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" oder "Meine Braut ist übersinnlich" ("Bell, Book and Candle"; der Film entstand 1958 nach "Vertigo" und zeigt die beiden Hauptdarsteller Stewart/Novak dieses mal in heiter-amüsanten Rollen).

    Steve McQueen: Der Prototyp des wortkargen Actionhelden, der nicht lange um den heissen Brei herumredet. Er machte tolle Filme, wie z. B. "Gesprengte Ketten", "Bullitt", "Getaway", "Nevada Smith" oder "Papillon"

    Tom Hanks: Dieser vielseitige Schauspieler verkörperte immer wieder unterschiedliche Rollen jeweils absolut überzeugend und dabei spielt es keine Rolle, um welches Filmgenre es sich handelt. Erinnern möchte ich an Filme wie "Forrest Gump", "Cast Away", "Philadelphia", "Schlaflos in Seattle", "Apollo 13", "The Green Mile", "Catch me if you can", Road to Perdition" oder "Terminal". Gespannt bin ich auf seinen neuen Film "Captain Phillips", den ich mir heute im Kino ansehen werde.

    Martin Held: Fabelhafter Charakterschauspieler, der es immer glänzend verstand, seinen Figuren ironische Sichtweisen abzugewinnen. Vor allem kann man das in der Filmsatire "Rosen für den Staatsanwalt" anschaulich sehen oder auch im Film "Die Herren mit der weißen Weste".

    Gert Fröbe: Allein seine düsteren Rollen in "Es geschah am hellichten Tag" oder in "James Bond 007 - Goldfinger", übrigens für mich der beste Bond-Bösewicht aller Zeiten, sind grandios. Aber auch das humorvolle Fach beherrschte Fröbe meisterhaft wie der Film "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" zeigt.

    Damit hier keiner denkt, ich kenne nur Schauspieler bzw. zähle nur diese zu meinen Lieblingsschauspielern, so möchte ich natürlich auch einige tolle Schauspielerinnen nennen. Berühmte Namen wie Ingrid Bergman, Marilyn Monroe, Audrey Hepburn, Katherine Hepburn, Grace Kelly oder Kim Novak wurden ja bereits genannt.

    Als Hitchcock-Fan denke ich da z. B. an Eva Marie-Saint ("Der unsichtbare Dritte"), Tippi Hedren ("Die Vögel" und "Marnie"), Vera Miles ("Der falsche Mann", "Psycho") oder an Janet Leigh ("Psycho").

    Wenn ich mir die deutsche Filmszene anschaue, fallen mir Namen ein wie z. B.:
    Heike Makatsch: "Margarete Steiff", "Hilde" oder "Das Wunder von Lengede"
    Jessica Schwarz: "Kammerflimmern", "Der Liebeswunsch", "Der rote Kakadu", "Romy", "Die Tür" oder "Das Lied in mir"
    Nadja Uhl: "Die Stille nach dem Schuss", "Sommer vorm Balkon", "Der Baader Meinhof Komplex" oder "Mogadischu"
    etc...

    Lionel

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Spontan fallen mir ein:

    GENE HACKMAN (Der Dialog, Superman I, Narrow Margin-12 Stunden Angst, Poseidon Inferno, French Connection, Mississippi Burning-Die Wurzel des Hasses, Der Staatsfeind Nr. 1, Die Royal Tenenbaums, Extrem-Mit allen Mitteln)

    MARLON BRANDO (Endstation Sehnsucht, Der letzte Tango in Paris, Superman I, Apocalypse Now)

    sowie

    James Dean, Oskar Werner, Burt Lancaster, Curd Jürgens, Jean-Pierre Léaud, Alain Delon, Dirk Bogarde

    und

    Tom Cruise (besonders für Eyes Wide Shut).

  • Meine unvollständige Liste als Momentaufnahme:

    Helen Mirren (Prime Suspect, Elizabeth I., The Queen, The Cook, the Thief, his Wife and her Lover)
    Meryl Streep (Julie und Julia, Sophie's choice, The Iron Lady)
    Bette Davis (All about Eve, Was geschah wirklich mit Baby Jane?)
    Maggie Smith (Downton Abbey)
    Tilda Swinton
    Romy Schneider
    Marianne Faithfull (Irina Palm)
    Glenn Close
    Julia Jentsch
    Gisela Stein
    Sophie Rois
    Jared Leto (Mr. Nobody, Requiem for a Dream),
    Jack Nicolson (Einer flog über das Kuckucksnest, About Schmidt)
    Sean Penn (Milk)
    Jacques Dutronc (Süßes Gift)
    Sidney Poitier

    :wink: Talestri

    One word is sufficient. But if one cannot find it?

    Virginia Woolf, Jacob's Room

  • Oh ja, danke Talestri, ich habe noch Tilda Swinton für "We need to talk about Kevin" vergessen. Ich wundere mich, dass sie für so eine Leistung keinen Oscar bekommen hat (und nicht einmal nominiert war). Da stellt sich die Frage, ob Natalie Portman in "Black Swan" wirklich "besser" war oder einfach nur schöner aussah (im Film).

    "Nicht immer sind an einem Misserfolg die Künstler schuld.
    Manchmal ist es auch das Publikum, das indisponiert ist."
    Leonie Rysanek (1926-1998)

  • Oh ja, danke Talestri, ich habe noch Tilda Swinton für "We need to talk about Kevin" vergessen. Ich wundere mich, dass sie für so eine Leistung keinen Oscar bekommen hat (und nicht einmal nominiert war). Da stellt sich die Frage, ob Natalie Portman in "Black Swan" wirklich "besser" war oder einfach nur schöner aussah (im Film).

    Das frage ich mich auch. Ähnlich wie 2010, als Sandra Bullock mit dem politsch korrekten "Blind Side" gegen die schauspielerisch in Bestform spielende Mery Streep gewinnen konnte.
    Für Tilda Swinton kommen noch "Orlando", '"The War Zone" und die Derek Jarman-Filme hinzu.

    :wink: Talestri

    One word is sufficient. But if one cannot find it?

    Virginia Woolf, Jacob's Room

  • Ahh, weil du es grad erwähnst, Sandra Bullock mag ich auch sehr gerne!

    Sie ist keine Diva, und nimmt sich nicht allzu ernst, kann witzige Rollen genauso spielen wie ernstere Sachen.

  • Und nun die Frauen..

    .. wieder nur auf Film bezogen. (Wo die Nachwelt dem Mimen durchaus Kränze flicht und auch eine überzeit- und v. a. örtliche Zusammenschau einfacher ist.)

    1. Meryl Streep. Keine originelle Wahl, ich gesteh's ein. Aber während "Silkwood" dem Kind, das ich war, zwar einen starken Eindruck hinterließ, aber natürlich keine Aufmerksamkeit auf die Darstellung lenkte, werde ich nie einen Freitagabend in Argentinien vergessen, als ich spätabends nach Hause kam, meine damalige Freundin bereits schlief und ich den Fernseher durchzappte und an einer spanisch untertitelten Version von "Plenty" hängenblieb, die mindestens schon 40 Minuten lief als ich einschaltete.. ich verstand den Film an jenem Abend nicht mehr wirklich ganz, aber ich war gebannt durch das Enigma, den Wahnsinn und die [m. E. fast nur in diesem Film] irisierende Erotik der Hauptfigur und ihrer Darstellerin. Das war lange vor dem zweiten oder dritten 'Comeback' oder 'Stardom' durch "Prada". Wer kurz einen Eindruck sich verschaffen will von der atemberaubende Spannweite und Dimension dieser Schauspielerin, der halte z. B. die Szene, wo sie in "Ironweed" in den Klavierladen geht, zutiefst elend, arm, kaputt und doch glänzend noch darunter, neben die erzählende, leuchtend-schöne und innerlich zerstörte Polin im Fensterrahmen in "Sophies Choice", und dann daneben den ersten kostümierten Mutti-Auftritt, komisch ohne zu denunzieren, in "One True Thing", und daneben die 'abdrehende' Drogen-Hotelszene in "Adaptation", und daneben die Stelle, wie sie Julianne Moore am Ende von "The Hours" zuhört, ohne etwas zu sagen, und doch alles begreift und begreifen lässt.. ich mach mal lieber Schluss.. ;)

    2. Isabelle Huppert. Ich versuche nicht zuerst an ihre Eis-Rollen zu denken, obwohl sie in diesen - zuvörderst der "Klavierspielerin" - gradezu archetypisch und alptraumhaft gut ist, fast ohne eine Miene zu verziehen. Ich denke z. B. an das unschuldige fröhliche Lied, dass sie zwischen ihrer Abtreib-Arbeit in "Frauensache" trällert, oder an ihr böses, gegen Gott rebellierendes Gebet am Ende desselben Films. Oder daran, wie sie aus dem existenziell geratenden Couplé in "8 Frauen" danach wieder in die pure Parodie kippt. Oder wie sie in "Villa Amalia" ihren Kindheitsgefährten umarmt und ihr dabei urplötzlich, nach Minuten scheinbarer Regungslosigkeit, die Tränen in die Augen schießen. Oder an die leise, ein wenig spitzbübische Fröhlichkeit in der Mitte der "Spitzenklöpplerin". Eine Schauspielerin oft des äußersten Minimalismus, mit einer fast übermenschlichen Fähigkeit dazu, der Kamera ihre Gedanken mitzuteilen, und zur Konzentration aller Leinwandenergie auf das Innere.

    3. Romy Schneider. Keine so universelle, auch keine ganz so intellektuelle Schauspielerin wie die Vorgenannten. Aber die Schneider der '70er hatte einen Leinwandmagnetismus, eine geradezu kreatürliche und doch aristokratische Erotik (manchmal schlecht 'benutzt' wie in "Nachtblende"), die ihresgleichen sucht. Ihre in Würde verzweifelnde Elisabeth von Österreich (in Viscontis "Ludwig II."), ihre libertäre und zu ihrem Unglück großzügig an das Leben und die Liebe glaubende Lily in "Das Mädchen und der Kommissar", ihre weltkundige und lebenshungrige Anna in "Le Train".. jedes Mal habe ich mich neu verliebt, auf eine merkwürdig halb-platonische Art, die infiziert war von dem Pathos und dem geistigen Atem der die Gestaltungen der Schneider von Jahr zu Jahr stärker und fast wie unbewusst durchwehte.

    4. Cate Blanchett. Das Lachen der Hepburn im "Aviator", das rauchige Schnarren Bob Dylans in "I'm not there", der magisch-elbische Ton der Galadriel im "Herrn der Ringe" und das fast gewürgte Plappern der Jasmine im neusten Woody Allen sind Töne, die schwerlich aus einer Schauspielerin kommen zu können scheinen und es doch tun. Cate Blanchett steht in der Linie der großen Wandlungsfähigen und hat doch eine ganz eigene, unbeugsam-unbequeme, rebellische Menschlichkeit, die in allen ihren Rollen brennt. Der Film der dieser Menschlichkeit die größte Plattform, die tiefste Entfaltung geboten hat, ist in meinen Augen "Heaven" von Tom Tykwer, der in ihrem Oeuvre als 'kleine' Produktion oft zu unrecht vergessen wird.

    5. Anna Magnani. Es haben wohl nicht allzu viele Frauen Marlon Brando an die Wand gespielt wie dies Anna Magnani in "Der Mann mit der Schlangenhaut" getan hat. Die Rollen der Magnani hatten oft etwas zutiefst Volkstümliches, Raues, Überlebensgroßes (man denke an "Rom, offene Stadt"), aber auch eine Tendenz zur Caprice und zur Drift in den Wahnsinn ("Die tätowierte Rose"), die selten mit solcher Tragik, aber auch Komik, und solcher hundertprozentigen Authentizität eine Leinwand gefüllt haben.

    6. Annie Girardot. Vielleicht nenne ich sie zuallererst wegen ihrer schmerzensvollen Prostitutierten in "Rocco und seine Brüder". Selten habe ich eine Frau die so wenig klassisch hübsch oder attraktiv war, solche Sinnlichkeit (ohne jedes Anzügliche) verströmen sehen. Bitterkeit war oft in ihren Rollen, wie der Irène in dem bemerkenswerten "Stau" oder der unsäglich unglücklichen Mutter in "Jedem seine Hölle". Vor allem aber war Mut und Größe in allem, was sie spielt, bis hin zu der furchtbar einengenden, und furchtbar engen, erbärmlichen Mutter der "Klavierspielerin", in der sie als alte Frau noch einmal internationale Aufmerksamkeit bekam.

    7. Kate Winslet. Hat sich kontinuierlich immer mehr 'erspielt', nie auf die Hübsche-Frau-Karte gesetzt (obwohl sie sehr sexy sein konnte) und viel Sinn für Komik bewiesen, in kleinen ("The Holiday") und großen ("The Eternal Sunshine..") Filmen, oft mit einem sehr irdischen Touch und dann doch wieder (Kirchenszene in "The Reader") zur Transzendenz vorstoßend; eine das Psychologische aus dem ff beherrschende, aber nicht routiniert servierende, sondern sich immer wieder erkämpfende Schauspielerin ("Revolutionary Road").

    ________________________________________________________________________________________________________

    Musica est exercitium metaphysices occultum nescientis se philosophari animi

  • Zuviele .....

    Ja, sicher sind Namen wie Challie Chaplin, James Stewart, Elizabeth Taylor und Audrey Hepburn immer in einer solchen Liste ....

    Ich nenne mal (im Bewußtsein der zwangsläufigen Unvollständigkeit meiner Liste ... )

    Michele Pfeiffer
    Stéphane Audran
    Jodie Foster
    Charlotte Rampling
    Romy Schneider
    Helena Bonham-Carter

    Peter Ustinov
    CharlesLaughton
    Michael Caine
    Gerd Fröbe
    Jack Nicholson
    Sean Connery

    LG
    tastenrabe

  • 5. Anna Magnani. Es haben wohl nicht allzu viele Frauen Marlon Brando an die Wand gespielt wie dies Anna Magnani in "Der Mann mit der Schlangenhaut" getan hat. Die Rollen der Magnani hatten oft etwas zutiefst Volkstümliches, Raues, Überlebensgroßes (man denke an "Rom, offene Stadt"), aber auch eine Tendenz zur Caprice und zur Drift in den Wahnsinn ("Die tätowierte Rose"), die selten mit solcher Tragik, aber auch Komik, und solcher hundertprozentigen Authentizität eine Leinwand gefüllt haben.


    :yes: :yes: :yes:
    Auch so eine Frau, die eine Aura hatte, dass es einen wegpusten kann, allein ihr Augen und ihr Blick sagen dir alles, was du wissen musst. Die Einzige, die ich ihr als ebenbürtig in der Wirkung auf mich empfand (beide haben auch sowas was Herbes), ist ja Irene Papas.

    Einer aus der jüngeren Garde, der erst seit ein paar Jahren zu größerer Bekanntheit gelangt ist, den ich aber sehr gut finde :

    Michael Fassbender

    Das erste Mal habe ich ihn in Steve McQueens Debütfilm "Hunger" gesehen und schon da dachte ich mir, mensch, warum ist der Mensch eigentlich nicht bekannter. Total intensiv wie er die halbstündige, völlig ungeschnittene Szene (zusammen mit Ian Cunningham) im Besucherraum absolviert, da sist große Schausspielkunst! Und in "Shame" vom selben Regisseur legt er ja als Sexsüchtiger eine Art One-Man-Show hin. Noch Stunden nachdem ich diesen Film im Kino gesehen hatte, schaute mich auf einmal wieder DIESES Gesicht an, Dieses Gesicht!!! Gott, Fassbender, was war das nur für ein Gesicht?! Der pure innere Schmerz der Verzweiflung, am Ende der großen minutenlangen, verdrießlichen Sex-Szene...so ein Gesicht kann man nicht schauspielern, das muss man fühlen! Dieses Gesicht...ich glaube fast, ich habe noch nie etwas so Trauriges gesehen, dass mir so fast körperlich wehgetan hat! Keine Ahnung wie der Mann das gemacht hat... :juhu:

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