Das Traditionsorchester aus Weimar allerdings gibt sich unter seinem ukrainischen Chefdirigenten Kirill Karabits lieber als kompakt auf Tourneeperfektion getrimmter Klangkörper, alles sauber modellierend, auf den Punkt effektvolle Höhepunkte setzend, eine durchaus beeindruckende Klangschönheit und –balance offenlegend, aber eben alles mehr abrufend als aus dem Augenblick heraus fesselnd.
Das Orchester gibt das Seine wie eine gut geölte Maschine dazu, klanglich reizvoll, in den Einsätzen gut auf die Harmonie achtend, auf Dirigentenschlag auch ein Fugato abrufen könnend, weiter aber mehr funktionell als musikdramatisch offensiv agierend.
Lieber Alexander, wenn ich die wertschätzende Art bedenke, mit der Du künstlerische Leistungen zu würdigen pflegst, dann ist das hier ein gnadenloser Verriß! Ich glaube, ich hätte mich sehr geärgert, wenn ich dieses Konzert miterlebt hätte, trotz Sophie Pacini, die offensichtlich überzeugte.
Vielen Dank für Deinen informativen und aufschlußreichen Bericht!