Claude Debussy - Einzelgänger oder die Farbe in der Musik

  • Dann müssen Eure Admins eben noch eine Möglichkeit finden, Notenbeispiele auch mit Midi-Dateien zu verknüpfen :) .

    Diese Möglichkeit wäre wohl zu bedenken. Ansonsten kann man meines Wissens (ich kenne mich da allerdings gar nicht aus) auch selbst Aufgenommenes irgendwo im Netz deponieren und dann hier darauf verlinken. Diese technischen Dinge können wir evt. an anderer Stelle gern mal besprechen.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • das Lied als Quelle für Nuages (und angeblich auch den Beginn des 2. Teils von Stravinskys Le Sacre) gefunden, ohne irgendwelche negativen Anklänge (wie "gestohlen")

    Der deutlichste Bezug bei Strawinsky ist wohl der Beginn von Le rossignol. Wenn man abseits der irreführenden Diskussion um angebliche Plagiate diese Reminiszenzen (um mal zabkis Terminus zu gebrauchen) auch auf der semantischen Ebene betrachtet, dann fällt auf, dass es in allen drei Fällen um den Komplex Dunkelheit/Dämmerung/durchbrechendes bzw. gefiltertes Sonnenlicht geht. Ich verlinke auch noch mal die Ausführungen von Siglind Bruhn, die auf S. 62-65 alle drei Notenbeispiele bringt und Strawinsky hier (entgegen einer seiner Tagebuchnotizen) harmonisch näher an Debussy als an Mussorgsky sieht: http://edition-gorz.de/bru17-02b.pdf

    Würde ja gern mal hören, wie das klingt...

    Mussorgsky: https://www.youtube.com/watch?v=WkhAcvfh1gs (die Klavierbegleitung ab 4:16)
    Debussy in der Transkription für zwei Klaviere von Ravel (der besseren Vergleichbarkeit halber): https://www.youtube.com/watch?v=VVF4qUicxs8 (ab 0:05)
    Strawinsky, Le rossignol: https://www.youtube.com/watch?v=tcZJ_xamX1M (ab 0:21)

    :wink:

    .

  • Der Brachmann-Artikel ist allerdings kommentiert worden und der dritte Kommentar (von einem gewissen Thomas Wunsch) ist ziemlich aufschlußreich. Dessen letzter Absatz lautet:

    Zitat von Thomas Wunsch

    Rebikow ist ein schwacher Mussorgsky Imitator und unendlich viel epigonaler als Debussy, der, auch wenn er sich ganz gewiss von Wagner, Mussorgsky und auch Fauré, Massenet und Ravel (der allerdings ebenso viel seinerseits von Debussy) hat anregen lassen, doch eben eine vollkommen eigene und völlig unverwechselbare Musiksprache entwickelt hat.

    Alles, wie immer, IMHO.

  • Mussorgsky: https://www.youtube.com/watch?v=WkhAcvfh1gs (die Klavierbegleitung ab 4:16)Debussy in der Transkription für zwei Klaviere von Ravel (der besseren Vergleichbarkeit halber): https://www.youtube.com/watch?v=VVF4qUicxs8 (ab 0:05)
    Strawinsky, Le rossignol: https://www.youtube.com/watch?v=tcZJ_xamX1M (ab 0:21)

    Vielen Dank für die Links! Habe mir die entsprechenden Stellen angehört und finde die Ähnlichkeiten, besonders bei Debussy-Mussorgski, schon auffällig. Es scheint mir durchaus naheliegend anzunehmen, daß Mussorgski hier Debussy inspiriert hat ("Reminszenzen", warum nicht?), auch die semantischen Entsprechungen passen.

    Nur: Was Brachmann daraus schließt, finde ich absurd. Aber das wurde hier ja bereits hinreichend erläutert, ich mag das nicht wiederholen.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

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    Helmut Lachenmann

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