• Händel-Bücher

    Hallo, Ihr Lieben,

    wie gerade im Faden Händel: Welche Opern „muss“ man haben? diskutiert, brauchen wir endlich einen eigenen Ort für Literaturempfehlungen zu Leben und Werk des großen Meisters!

    Als Ausgangspunkt kopiere ich einige Beiträge aus dem Händelopern-Thread:

    Für Kurzinformation ist das ja auch alles in Ordnung und auch das Diskografie Verzeichnis , aber ich will mehr , deshalb liebe ich einfach das gedruckte , habe viele der Händeljahrbücher und div. andere Nachschlagewerke . Z.B für mich unentbehrlich .....

     
     

    übrigens der Oratorienführer ist im Allgemeinen sehr gut , für Händel speziell ist der Marx unentbehrlich !

    LG palestrina

    "Händel. Die Opern" von Silke Leopold ist nicht nur als Nachschlagewerk zu empfehlen. Das ist es zwar auch, aber der größere Teil des Buches widmet sich verschiedenen Aspekten der Händelschen Opern allgemein. So findet man etwa ein Plädoyer für die da-capo-Form ebenso wie sehr anschauliche Erläuterungen zu Händels ständigem Ringen, die opera seria lebendig zu gestalten -- und tatsächlich gibt es frappierend viele Beispiele, was Händel, zumindest punktuell, alles an Konventionen über Bord geworfen bzw. geschickt variiert hat. Interessant auch die Informationen zu den Libretti, die, je intensiver man sie betrachtet, gar nicht mehr sooo absurd scheinen wie auf den ersten Blick!

    Beste Grüße, Amaryllis

    PS: Pardon, ich sehe gerade, das geht ein bisschen in Richtung eines alten Fadens: Händel und die Opera Seria


    Dem kann ich mich in vollem Umfang anschließen.

    Dazu dann noch ein paar Biografien - Burrows, Hogwood, Rampe und Messmer etwa - und (wenn man es sich günstig schnappen kann) Winton Deans "Handels Dramatic Oratorios and Masques" sowie seine beiden Bände zur Oper Händels und schließlich Ruth Smiths "Handels Oratorio's and 18th Century Thought" und schon hat man die kleine Händel-Bibliothek gut bestückt. Auf Romain Rollands kleine Biografie kann ich übrigens aufgrund ihres Enthusiasmus auch nur schwer verzichten.

    :wink: Agravain

    Zum Schluss noch diese Empfehlung -- zwar kein Buch, aber eine wirklich sehr interessante Webadresse:

    Da sich ja in den letzten Tagen/Wochen einige Händelfreaks, -kenner, -liebhaber, -freunde im Forum zu Händelopern bzw. -oratorien zu Wort gemeldet haben, hoffe ich auch hier auf rege Beteiligung -- es muss ja nicht sofort sein.

    :wink: Viele Grüße, Amaryllis

  • Danke,für den Thread :juhu:

    Vielleicht kann ja jeder Händel Freak eine Rezension über sein absolutes Lieblingsbuch schreiben ???

    Ich habe - glaube ich - 3 gelesen, aber nicht sehr tiefgängig...Müsste sie in der Bib nochmal leihen, um mein Wissen aufzufrischen... :hide: Ich hab' mal irgendeine Diss(?) über den Messias oder Schwerpunkt gelesen, aber finde die nicht...Könnte auch aus einem Oratorienführer sein, wo ich nur über den Messias gelesen habe...Jahre her...

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960)

  • Guten Abend!

    An der Stelle möchte ich kurz das Buch, das mir in der ersten Phase meiner Händelbegeisterung, d. h., vor etwa zwanzig Jahren, sehr viel gegeben hat, erwähnen. Es handelt sich um "Wenn Händel ein Tagebuch geführt hätte" von István Barna. Leider besitze ich das Buch nicht, da ich damals noch viel aus der Bibliothek ausgeliehen und gelesen habe. Es ist inzwischen auch nur noch antiquarisch erhältlich. Händels Leben, vor allem aber Entstehung und zeitgenössische Rezeption seiner Werke werden durch geschickte Wahl von Aussagen seiner Zeitgenossen (plus verbindender Texte) ungemein spannend und plastisch zum Leben erweckt. Das sagt mir zumindest meine Erinnerung -- ich habe damals richtig mit dem Händel mitgelitten: kommt das Oratorium XY nun bei den Londonern an oder nicht?? Was für eine Aufregung jedes Mal... Vielleicht sollte ich mir das Buch, schon aus nostalgischen Gründen, für den eigenen Bestand endlich besorgen!

    LG, Amaryllis

  • Ich hatte mal "Wenn Mozart ein Tagebuch geführt hätte"... habe ich, glaube ich, aber entsorgt :hide:

    Ich besitze das Buch/Biographie von Romain Rolland, die alte rororo Biographie (Friedenthal), das Buch von Marx zu den Oratorien, Rampes "GF Händel und seine Zeit", sowie ein "Leben Händels" von W. Pieck, das ich aber noch nicht gelesen habe. Der Rolland ist zumindest aus historischen Gründen sehr interessant und Rolland kommentiert erstaunlich viele Werke (die ihm alle eigentlich nur in der Chrysander-Ausgabe vorgelegen haben können, regelmäßig aufgeführt wurde davon am Beginn des 20. jhds. nur wenig). Die rororo ist zur Musik sehr bescheiden, sonst vermutlich auch etwas veraltet, aber ganz gut zu lesen. Da gibt es sicher inzwischen besseres
    Marx zu den Oratorien würde ich sehr empfehlen. Der Preis ist leider etwas knackig (ich meine, ich hätte vor ein paar Jahren ein gutes Gebrauchtexemplar für knapp 20 EUR erwischt) und den neuen Reclam-Oratorienführer kenne ich nicht, daher kann ich keinen Vergleich ziehen.

    Ich habe noch einen "Konzertführer Händel" aus der ehemaligen DDR, der ist nicht so toll, zu einigen Chorwerken aber auch nicht schlecht, falls man ihn günstig findet. (Den analogen "Konzertführer Beethoven" habe ich als Teenager mir noch zu Vorwendezeiten mal besorgt, wenn ich recht erinnere, jedenfalls ist der m.E. besser.)
    Rampes Buch ist auch nicht schlecht, vielleicht keine ganz optimale Mischung zwischen recht speziellen Einzelaufsätzen und sehr allgemein gehaltenen Beiträgen, und von denen, die ich hier nenne, mit Abstand das anspruchsvollste und wissenschaftlichste.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • die alte rororo Biographie (Friedenthal)

    Den habe ich auch mal gelesen. Es ist nicht das aller-stärkste Buch von ihm....Vermutlich auch, weil man ihn vom Verlag her eingeengt hat..., aber ich mochte den Stil.---(Ich müsstes es nochmal lesen...) Zu der Zeit war ich ein Friedenthal Fan, weil ich mir alles so einfach erschließen konnte, aber da war ich 13-15...Friedenthals Goethe-Bio mag ich aus Nostalgie Gründen heute noch...Boyle ist da eher eine Enzyklopädie...Safranski liest sich aber sehr schön, wenn auch wissenschaftlich nicht ganz korrekt...(Die Fehler sind vernachlässigenswert)...

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960)

  • Kommen wir mal zu Büchern, in denen Fiktion und Wissen vermischt sind, z.B. zu Händel: Ein biographischer Roman von Paul Barz, den ich als kurzweilig, informativ, sprachlich eher schlicht, charakterisieren würde. Verschiedene Facetten von Händels Charakter werden beleuchtet, man weiß am Ende nicht, ob man den Meister nun sympathisch finden soll oder nicht -- ein charmantes Monster eben!

    Im Übrigen ist Paul Barz auch Urheber des Stücks Mögliche Begegnung der Herren Bach und Händel im Jahre 1747, welches der Autor noch vor dem o.g. Roman verfasste. Vor Jahren habe ich das im Theater gesehen: recht amüsant, wirklich nahe sind mir die beiden dadurch nicht gekommen. Jedenfalls existiert davon ein Hörspiel:

    :wink: Amaryllis

  • Ein zugegebenermaßen sehr kurzes Werk sollte an dieser Stelle sicher nicht fehlen: Georg Friedrich Händels Auferstehung von Stefan Zweig, entweder solo, oder innerhalb der Sammlung "Sternstunden der Menschheit":

     

    Hier wird Händel auf weniger als hundert Seiten ein sprachgewaltiges, fast hymnisches Denkmal gesetzt – anhand der sogartigen Beschreibung der drei Wochen dauernden fieberhaften Komposition des Messias, allen scheußlichen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Widerständen zum Trotz!

    :wink: Amaryllis

  • Liebe Amaryllis, da kann dir ja nur zustimmen gut geschrieben und sehr kurzweilig ! Top !

    Dieses kleine Erzählung von Gert Jonke , gesprochen von Ulrich Tukur kann ich auch sehr empfehlen , höre ich gerne und des öfteren !

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • Aus aktuellem Anlass (---> Rätselthread) möchte ich auf ein originelles Händelbuch hinweisen:

    Ich fresse einen Kapaun. Zu Tisch bei Georg Friedrich Händel von Marianne Reissinger (2001)

    Dazu aus der einzigen bisherigen, wie ich finde, recht treffenden Amazon-Rezension:

    Zitat

    Man findet in dem ansprechenden Buch eine einfühlsame Darstellung des Lebens und der Musik des Menschen Georg Friedrich Händel, verbunden mit einer liebevollen Darstellung seiner kulinarischen Eßgewohnheiten.
    Musikhistorisch erfährt man sehr viel über seine verschiedenen Schaffensperioden und seine Wirkungsstätten. [...] Auch die schönen Rezepte sprechen für sich, sind sie doch ein Spiegel der Eßgewohnheiten der damaligen Zeit, ein Stück kulinarische Kulturgeschichte. Ein Buch, nicht nur sehr empfehlenswert für Musikliebhaber der Barockmusik und für Hobbyhistoriker, sondern auch für alle, die den leiblichen Genüssen zugetan sind.

    Ich muss sagen, die Gerichte wären mir allesamt zu schwer, aber interessant ist es trotzdem.

    :wink: Amaryllis

  • Wer gut arbeitet, der soll auch gut essen,
    beides ist ja bei ihm ganz offensichtlich zutreffend und gut dokumentiert ^^


    Herzliche Grüße:
    KALEVALA :wink:

    Die Wahrheit ist hässlich: wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. (Nietzsche)


    Es gibt nichts Überflüssigeres und Schädlicheres als wie Musik. Wenn ein Mensch eine gewisse Zeit lang Musik hört, wird sein Gehirn faul und unseriös. (Ayatollah Khomeini)

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