Welche Werke eurer Lieblingskomponisten könnt Ihr nicht ab?
Wir sind es gewohnt unsere Lieblingskomponisten mit Zähnen und Klauen zu verteidigen oder zumindest mit lange gelernter, äusserer Gleichmut Schmähungen über sie ergehen zu lassen, ohne zum Schwert zu greifen. Aber gibt es bei ihnen nicht einige Werke, die uns selbst auf den Wecker gehen, bei denen man kolportierte Klischees bestätigt findet? In diesem Thread ist jeder eingeladen seine zähneknirschenden Geständnisse zu machen. Nicht erwünscht sind Schmähungen von Werken ungeliebter Komponisten. (Wenn also z.B. Arundo Donax hier schriebe: "Bei Wozzeck wächst mir Gras in den Ohren" oder wenn KALEVALA schriebe: "beim Tannhäuser verfaulen meine Zimmerpflanzen" dann wäre das eine Themenverfehlung. ;+) )
Dann mache ich mal den Anfang:
J.S. Bach. Definitiv mein Abgott, aber auch hier - leider, leider - gibt es Werke, die halte ich nicht aus. Genaugenommen sind es seine Motetten, die mir den letzten Nerv ziehen. Für meine Ohren sind die Werke vollkommen von aufdringlichem Kontrapunkt durchwuchert, jede Gesangslinie, sobald sie schüchtern ihr Haupt erhebt, wird genüsslich niedergeschrie(b)en. Nein, das ist mir zuviel des Guten.....
Joseph Haydn. Fast alles von diesem Komponisten liebe ich, aber seine Duos für Violine und Viola, Hob. VI:1-6 sind schlichtweg die langweiligste Musik, die jemals komponiert wurde. Nicht ungefährlich.
Felix Mendelssohn. Hier knirschen die Zähne, aber sein Serenade & Allegro giocoso op. 43 für Klavier und Orchester ist wirklich ein vollkommen hohles, biedermeierliches Geklimper der ödesten Art. Bei so etwas bekommt man all die Vorurteile über Mendelssohn von ihm selbst frisch serviert. Der "Lobgesang" steht auf einer viel höheren Stufe als op. 43, aber gemocht habe ich das Werk nie. Irgendwie zusammengestoppelt ohne wirkliche Inspiration. Leider.
Béla Bartók. Hmm, da gibt es wenig bis gar nichts, das mir wirklich missfiele. Aber seine 44 Duos find ich schon ziemlich laaaaangweilig.......