Zweite Geigen - in einem Instrumentalkonzert verzichtbar?

  • Wenn ich mir die Bestzung für ein Solokonzert zusammenstelle, schaue ich erstmal, was das Instrument selbst mitbringt.
    und dann stelle ich mir die Frage: will ich diese Klangfarbe im Orchester auch haben?
    lasse ich sie im Orchester weg?
    oder möchte ich, daß es eher verschmilzt?
    dann auch noch interessant: wie laut ist das Instrument?

    Was konkret beim Arpeggione heißen könnte: Vielleicht lieber die Bratschen weglassen?
    (heißt aber, es gibt keinen so prallen Tutti-Streicher-Satz...)
    oder gerade tiefe mittlere Streicher betonen, mit denen das A. verschmilzt?
    Dann wäre ich mir unsicher, ob die Bratschen und Celli nicht doch grundsätzlich lauter sind als das Arpeggione?

    Und dann kommt natürlich dir Frage, für wen schreibe ich das, was sind die realistischen Möglichkeiten?
    Bei den Holzbläsern dünne ich immer ganz gerne aus und beschränke mich auf ein paar Klangfarben, die ich für einen (für das Werk) charakteristischen Klang brauche.
    Oder ich lasse mich von den Möglichkeiten und Einschränkungen inspirieren, die ein bestehendes Ensemble mitbringt.

    Dein Verzicht auf die Harfe klingt, als hättest Du irgendwie ein Riesenorchester im Kopf...

    Vielleicht macht es auch Sinn, erstmal ein kleineres Ensemble zu versuchen, also eine Art "Kammerkonzert".

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht


  • Letzteres. Wie ich in den letzten Beiträgen schon sagte, erstmal Versuche mit kleinen Ensembles, Quintett, Quartett und sogar Duos. Für Kammerkonzerte ("Concerti da Camera") gibt es ja sehr schöne Beispiele von Antonio Vivaldi. Ist nur eigentlich eine andere Zeit.

    Das - in Wirklichkeit eher kleine, dafür aber wohl doch recht gut aufgestellte - Orchester würde mir bei meinen Versuchen jedenfalls, das ist nun sicher, gern helfen - und mir für die kleinen Ensembles auch mal nur einen Teil der Musiker zur Verfügung stellen.

    Der Arpeggione ist ein wirklich schön klingendes Instrument, auf Youtube gibt es gute Beispiele z. B. mit Nicolas Deletaille, vielleicht dem bekanntesten Arpeggione-Spieler derzeit.
    Von der möglichen Lautstärke her ist es leider etwas schwächer als das Cello, und z. B. Glissandos à la Britten (Cellosonate) sind wegen der Bünde so nicht möglich (es wird eben eher eine schnelle Abfolge von Halbtönen daraus). Dafür ist das Akkordespielen ein wenig leichter, da der Steg flacher ist (Wobei Doppelgriffe für gute Cellisten natürlich auch kein Problem darstellen - drei oder alle vier Saiten als Akkord zu spielen ist bedingt auch machbar). Man kann allerdings, das muss man bedenken, (und das unterscheidet Streichinstrumente nun mal grundlegend von Zupfinstrumenten) nur benachbarte Saiten gleichzeitig spielen (Pizzicato mal ausgenommen).

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