• Was aber hat um alles in der Welt Sibelius da zu suchen??
    Der rangiert bei mir irgendwo zwischen Ernst Pepping und Egon Wellesz! Nur wurde er propagiert, die beiden anderen nicht!


    Auch ich widerspreche hier vehement. Ernst Pepping und Egon Wellesz haben praktisch Null Nachwirkung gezeitigt. Es ist zu spät am Abend um all die Komponisten aufzuzählen, deren Schaffen ohne Sibelius so nicht denkbar wäre: praktisch alle US-Komponisten, praktisch alle Skandinavier, fast alle Briten usw. Man muss Sibelius nicht mögen, aber seinen Einfluss auf die Symphonie des 20. Jhdt kann man nicht negieren.

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Wen hat er denn beeinflußt?

    Schostakowitsch, eher nein,
    Tüür, eher nein,
    Vaugham Williams? Nur wenn es ihm nützte.
    Die Amerikaner?
    Die Deutschen, Östereicher nach 1945?
    Wen sonst?

    Also ist es nur noch so ne Saga! Dahingeplaudert.

    Sibelius ist wie die Insel im Inari See. Nix drum herum und solitär!

    Gruß aus Kiel

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • Blödsinn!

    Zitat

    Es ist zu spät am Abend um all die Komponisten aufzuzählen, deren
    Schaffen ohne Sibelius so nicht denkbar wäre: praktisch alle
    US-Komponisten, praktisch alle Skandinavier, fast alle Briten usw

    Dafür reicht maximal eine Zeile!
    Also schreib es! Liste sie auf!
    Ives: ich lach mich tot ! Barber ebenso, Vaugham Williams: Never, selbst Elgar, Delius. Walton hätte sich den Vergleich verbeten!! Was noch? Britten? Ohh ne!
    Gruß aus Kiel

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • Dafür reicht maximal eine Zeile!
    Also schreib es! Liste sie auf!
    Ives: ich lach mich tot ! Barber ebenso, Vaugham Williams: Never, selbst Elgar, Delius. Walton hätte sich den Vergleich verbeten!! Was noch? Britten? Ohh ne!
    Gruß aus Kiel


    In der englischen Wikipedia findet man zu VW`s 5. Symphonie folgendes:

    "Vaughan Williams dedicated the Symphony to Jean Sibelius. At the time, the Finnish composer was fashionable among British composers; Arnold Bax and William Walton had already written symphonies of Sibelian influence. The ascription originally read "Dedicated without permission and with the sincerest flattery to Jean Sibelius, whose great example is worthy of all imitation."

    Ich glaub, gleich lach ICH mich tot (wäre allerdings schade)!

    Im Zweifelsfall immer Haydn.


  • Auch ich widerspreche hier vehement. Ernst Pepping und Egon Wellesz haben praktisch Null Nachwirkung gezeitigt. Es ist zu spät am Abend um all die Komponisten aufzuzählen, deren Schaffen ohne Sibelius so nicht denkbar wäre: praktisch alle US-Komponisten, praktisch alle Skandinavier, fast alle Briten usw. Man muss Sibelius nicht mögen, aber seinen Einfluss auf die Symphonie des 20. Jhdt kann man nicht negieren.

    Ich habe manchmal den Eindruck, die "Deutsche Brille" und das verheerende (Fehl-) Urteil Adornos negieren das Bild Sibelius immer noch nachhaltig in Deutschland,
    der "Rest" der Welt aber hat das nie für wichtig erachtet, und das ist auch gut so.


    Sibelius ist wie die Insel im Inari See. Nix drum herum und solitär!

    im Sinne von Einzigartig, wie Mahler, Schostakowitsch,...
    Überall gilt Sibelius als bedeutend, bloß nicht so sehr in Deutschland...siehe weiter oben: Adorno!


    Herzliche Grüße:
    KALEVALA :wink:

    Die Wahrheit ist hässlich: wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. (Nietzsche)


    Es gibt nichts Überflüssigeres und Schädlicheres als wie Musik. Wenn ein Mensch eine gewisse Zeit lang Musik hört, wird sein Gehirn faul und unseriös. (Ayatollah Khomeini)

  • Seit gestern lese ich die Sibelius-Biographie von Volker Tarnow und sie gefällt mir in Bezug auf Schreibstil und Informationsdichte bisher sehr gut.

    Ich habe auch neulich angefangen, bin wegen Zeitmangels leider noch nicht weit gekommen. Der Schreibstil gefällt mir auch sehr gut. Locker und salopp, habe oft schmunzeln müssen.

    Ins Gebüsch verliert sich sein Pfad, hinter ihm schlagen die Sträuche zusammen.

  • Ich glaub, gleich lach ICH mich tot (wäre allerdings schade)!

    Dabei soll lachen doch so gesund sein...aber, ich bitte dich, halte Maß...ich fände es auch sehr schade! :S


    Herzliche Grüße:
    KALEVALA :wink:

    Die Wahrheit ist hässlich: wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. (Nietzsche)


    Es gibt nichts Überflüssigeres und Schädlicheres als wie Musik. Wenn ein Mensch eine gewisse Zeit lang Musik hört, wird sein Gehirn faul und unseriös. (Ayatollah Khomeini)

  • Keine Sorge, habe es noch einmal überlebt. ;+)

    Na, dann kann ich ja jetzt beruhigt schlafen gehen. ^^


    Buona notte:
    KALEVALA :wink:

    Die Wahrheit ist hässlich: wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. (Nietzsche)


    Es gibt nichts Überflüssigeres und Schädlicheres als wie Musik. Wenn ein Mensch eine gewisse Zeit lang Musik hört, wird sein Gehirn faul und unseriös. (Ayatollah Khomeini)

  • Hyvää yötä!

    God natt!

    (Sibelius Schwedisch war bekanntlich besser als sein Finnisch):
    KALEVALA :wink:

    Die Wahrheit ist hässlich: wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. (Nietzsche)


    Es gibt nichts Überflüssigeres und Schädlicheres als wie Musik. Wenn ein Mensch eine gewisse Zeit lang Musik hört, wird sein Gehirn faul und unseriös. (Ayatollah Khomeini)

  • Also: Schostakowitsch natürlich! Wer sonst??!!

    Einspruch, Euer Ehren! Bei Schostakowitsch bin ich mir nicht sicher, welcher Wert ihm als Sinfoniker im 20. Jhd. wirklich zukommen mag. Ist das wirklich so komplex wie, sagen wir, Henze, Prokofieff, Norgard?

    Wen hat er denn beeinflußt?

    Tubin. Norgard. Kokkonen. Aho. Rautavaara. Sallinen. Tüür. Um nur ein paar zu nennen. Felix Meritis sagte es schon: Welchen Sinfoniker des Ostseeraumes im 20. Jhds. hat er denn nicht beeinflusst?

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Für Tarnow ist Sibelius der neben Mahler bedeutendste Symphoniker des 20. Jahrhunderts, Punkt.

    Einspruch, Euer Ehren! Bei Schostakowitsch bin ich mir nicht sicher, welcher Wert ihm als Sinfoniker im 20. Jhd. wirklich zukommen mag. Ist das wirklich so komplex wie, sagen wir, Henze, Prokofieff, Norgard?


    Och, nö!

    Ich habe ja gerade die Sinfonien von Sibelius liebgewonnen, und sie haben auch einiges zu bieten. Ich würde sie auch fast auf dem Level der Sinfonien Mahlers sehen. Mahler ist meist ausgedehnter, dafür aber oft auch nah an der Kitschgrenze. Allerdings hat Mahler noch andere Ebenen zu bieten wie Ironie oder Absurdes, was ich bei Sibelius nicht so sehe, was seine Sinfonien aber auch nicht benötigen.

    Aber als Sinfoniker (des 20. Jahrhunderts) würde ich Schostakowitsch doch noch als ganz anderes Kaliber einordnen. Die Sinfonien 4, 8, 10, 13, 14, 15 sind doch unbestrittene Meisterwerke unterschiedlichster Art. Und selbst so eine "kleine" Sinfonie wie die 9. ist aus zeitgechichtlicher-historischer Sicht mutig und genial. Die 11. ist ein absoluter Straßenfeger. Ebenso würde ich auch Weinberg als einen der größten Sinfoniker des 20. Jahrhunderts sehen, und das nicht nur aus quantitativer Sicht. Da reichen m. E. weder Mahler noch Sibelius heran. Von der Genrevielfalt mal ganz zu schweigen. Schostakowitsch und Weinberg haben sich in allen musikalischen Genres ausgetobt. Das kann man nun weder von Mahler noch von Sibelius sagen. Aber gut, es geht um Sinfoniker...

    Und ich verstehe nicht so ganz, wie man Prokofjew auch nur ansatzweise als größeren Sinfoniker als Schostakowitsch ansehen kann. Das würde ich gerne mal dargelegt bekommen.

    Bei Henze und Norgard kenne ich mich nicht aus.

    Um es klar zu sagen: alle der genannten sind unzweifelhaft große Sinfoniker. Aber mir fällt es schwer, etwa Sibelius als *den* größten (des 20. Jahrhunderts) anzusehen. Schon allein deswegen, weil er mindestens zwei Jahrzehnte verschenkt hat, in den er noch einige Meisterwerke hätte vorlegen können.

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Aber mir fällt es schwer, etwa Sibelius als *den* größten (des 20. Jahrhunderts) anzusehen. Schon allein deswegen, weil er mindestens zwei Jahrzehnte verschenkt hat, in den er noch einige Meisterwerke hätte vorlegen können.


    Das letzte Argument leuchtet mir nicht ein: Hätte Beethoven noch 20 Jahre länger gelebt, ohne eine einzige weitere Symphonie zu komponieren, hätte das seinen Rang als großen Symphoniker sicher nicht gemindert.

    Aber Sibelius hat schon zweifellos seinen ganz eigenen, oft melancholisch-manisch-verbohrten Klang, den ich nicht missen möchte. Ob er damit bedeutender oder weniger bedeutend als die anderen genannten Symphoniker des 20. Jahrhunderts ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

    Da es hier um Bücher über den Komponisten geht, nicht um eine Würdigung insgesamt, schlage ich vor, diese Diskussion dort fortzusetzen:

    Jean Sibelius - in seinen "Augen gab es keinen Fortschritt" - was ist dran an diesem "mystizistischen Eremiten"?

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Zitat

    Habe vor kurzem dieses gelesen:

    [Blockierte Grafik: http://www.jpc.de/image/w300/front/0/2134805.jpg]

    Sehr informativ, wenn man sich für die Symphonien interessiert, leider kommen die symphonischen Dichtungen entschieden zu kurz :(


    Und staubtrocken geschrieben ist es auch noch....Aber es ist sehr handlich.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Zitat

    ... oft melancholisch-manisch-verbohrten Klang ...


    Hätte von mir stammen können, diese Formulierung.

    Arroganz beiseite. Sie gefällt mir und trifft ins Schwarze!

    Zum Thema nur ganz kurz: Ein Sibelius-Buch kaufe ich mir nicht; der Grund kann erraten werden ... ;(

    Gruß an Gurnemanz und den Rest der Welt!

    Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

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