TAiKO MiraCles - die gesamte Klassik auf der Trommel

  • TAiKO MiraCles - die gesamte Klassik auf der Trommel

    nach vor wenigen Stunden erfolgter Entdeckung einer Bearbeitung der gesamten Bruckner - VIII. stellte sich heraus, daß ein(e) "TAiKO MiraCles" (was offenbar einfach heißt "Die wunderbare Trommel") kürzlich auf einen Schlag(!) über hundert Werke der Klassik auf yt eingetrommelt hochgeladen hat. Da könnte es allerlei zu besprechen geben., wofür dieser Faden dienen soll. Der Trommelkanal:
    "https://www.youtube.com/channel/UC3__NKHX3iv5HF1oN-4hoKQ"

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    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Unfaßbar - allein an Symphonien hat er alles Wichtige als komplette Versionen eingestellt: Beethoven, Mahler, Dvorak, Bruckner, Mozart... :faint:

    Auf die Idee muß man erstmal grundsätzlich kommen - aber sie gleich auf soviele Werke auszuweiten: unglaublich... 8|

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    Ich höre gerade Beethovens 1. - zumindest läßt sich festmachen, daß es ein Soundprogramm ist, was verwendet wurde (ab 2:30 kann man das hören). Dennoch...diese elendig langen Stunden am Computer. Dafür verdient der Mann einen Orden... :thumbup:


    jd :wink:

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • daß es ein Soundprogramm ist


    sowas dachte ich jetzt beim 2. Hineinhören in Bruckners Viii. auch - habe aber gar keine Erfahrung damit - liegen stellenweise eigenartige Eingabefehler vor, oder wurde von einer "regulären" Aufnahme ausgegangen, diese´von einer Software zunächst eingelesen?

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    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


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  • Aber viel länger als 5 Minuten kann ich da nicht zuhören, dann wird es langweilig. Die Werke sind ja nicht allein ihres Rhythmus wegen komponiert worden. Es gibt ja auch noch das thematische. Daher ist das Ganze vielleicht ganz nett aber doch reichlich nervtötend. Dann doch lieber eine anständige indische Raga.

    Eusebius

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Eine Tonaufnahme einzulesen, um daraus die Noten zu kreieren - ich denke nicht, daß sowas geht, auch wenn ich keine Ahnung von diesem Thema habe. Eher vielleicht einen digitalen Notensatz kopiert und die Stimmen neu an die Trommel vergeben.

    Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, Noten einzuscannen, wie es bei Texten möglich ist - das also nur der Notensatz in der Datei vorhanden ist und keine Abbildung davon. Sowas läßt sich leicht ins Soundprogramm einfügen und bearbeiten.


    jd :wink:

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  • Aber viel länger als 5 Minuten kann ich da nicht zuhören, dann wird es langweilig.


    Damit sprichst du genau den Knackpunkt an. Man hört Trommeln in verschiedenen Stimmungen - und sonst nichts. Ich habe zur Orientierung mir immer die Musik dazu gedacht, sonst kommt man in diesem Rhythmusdschungel ein bißchen durcheinander.

    Bruckner 8 habe ich auch nur stichpunktartig gehört: den Beginn, eine Sektion mittendrin und das Ende. Vieles erscheint mir seltsam reduziert getrommelt, vielleicht weil hier immer nur eine Instrumentenstimme genommen wurde, aber andere Stimmen halt ausgelassen wurden.

    Ich gebe zu: ich hielt das eigentlich für einen Joke. Doch jetzt, wo ich sehe, daß zur 8. noch so viele weitere Werke dazugekommen sind, frage ich mich, wie ernst der Macher das Ganze nimmt.


    jd :wink:

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  • Aber viel länger als 5 Minuten kann ich da nicht zuhören, dann wird es langweilig.


    alao ich habe Bruckner 8 so ziemlich geschafft, natürlich hör ich den "richtigen" Bruckner quasi mit - wundere mich eher, wie gut das teilweise geht - nach weiteren Stichproben Beethoven und Bruckner besser als Mozart und Brahms.
    Irgendwie denke ich doch , daß Aufnahmen verwendet wurden, Beethovens 3. und 5. lassen sich so altmodisch -latschig an.

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    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


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  • Es erschliesst mir absolut nicht was das soll !??!
    ;( Das Bruckner 8 - Gehacke in 1:17Stunde Spieldauer - da war mir schon nach der 1.Minute langweilig. Habe dann noch weiter vorgespult ... nichts :( ...

    Ich war im Bruckner 8 - Thread davon ausgegangen, dass es sich um gut gemachte Bearbeitungen für gestimmte Trommeln und Pauken handeln würde.So ne Enttäuschung, denn das wäre doch noch was gewesen - - - :thumbdown: aber das hier ist nicht nur für den Hörer, auch für den "Macher" totale Zeitverschwendung !

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    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • allein schon die musiksportliche Aufgabenstellung - irgendwo einsteigen und zu sehen , wie schnell erkenne ich die Stelle...

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    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


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  • Ich war im Bruckner 8 - Thread davon ausgegangen, dass es sich um gut gemachte Bearbeitungen für gestimmte Trommeln und Pauken handeln würde.


    Naja, ich fand es eher witzig, daß jemand überhaupt eine ganze Symphonie - noch dazu Bruckners 8.! - allein mit Trommel arrangiert. Aber eine "gut gemachte Bearbeitung", wie du sie verlangst, ist nicht mit Solo-Trommel zu bewältigen. Mit anderen Worten: ich halte das für eine konsequent durchgezogene Parodie, nicht für eine ernsthafte Bearbeitung. Schon beim Hören der ersten zwei Minuten fiel mir auf, daß das einfach nicht funktionieren kann.

    Aber jetzt sieht es so aus, als sei es nie als Scherz gedacht gewesen. Insofern habe ich mich geirrt... :S


    jd :wink:

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

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  • Und was kommt als nächstes? Den gesamten Ring auf der Maultrommel gespielt oder Bachs Passionen auf dem Kamm geblasen? Gibt's vielleicht alles schon; heutzutage wundere ich mich über nichts mehr.

    Armin

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Zitat

    Und was kommt als nächstes? Den gesamten Ring auf der Maultrommel gespielt oder Bachs Passionen auf dem Kamm geblasen? Gibt's vielleicht alles schon; heutzutage wundere ich mich über nichts mehr.

    Nein, aber in einer Bearbeitung für Dudelsack, Schalmei und Alphorn..... :hide:

    Ich würde es als sinnvoll für einen Schlagwerker halten, aber sonst kann damit kein Mensch was anfangen. Es würde aber nur helfen, wenn dann auch die Aufnahme mit den Noten für den betreffenden Schlagwerker zu hören ist, um es dann anschließend auch nachzuspielen.

    Es ergibt schon Sinn, so gibt es im Jazz für diverse instrumente sog. "Play Alongs", also zunächst die Einspielung eines Stückes (z.B. Summertime) komplett mit Melodiestimme und Rhythmusgruppe, und dann zum Üben nur die Rhythmusgruppe ohne Melodie. Die Noten werden als Buch mitgeliefert. Meist sind es so 10 Lieder, die ein Band ergeben. Das nur mal als Möglichkeit, dessen Sinn ich erkennen kann.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Ich höre gerade Beethovens 1. - zumindest läßt sich festmachen, daß es ein Soundprogramm ist, was verwendet wurde (ab 2:30 kann man das hören). Dennoch...diese elendig langen Stunden am Computer. Dafür verdient der Mann einen Orden...

    Der heißt aber nicht zufällig fahl5, oder?

    Christian

  • Hi,

    ich denke, von "Stunden am Computer" kann hier nicht die Rede sein... Das "gängige" Material gibt es mittlerweile kostenlos oder für vergleichsweise kleines Geld als Midi-Datei (die die Notendaten enthält). Notenscanner gibt es selbstverständlich auch.

    Wenn ich das also habe, ist es eine Sache von Sekunden, jede Stimme mit jedem beliebigen Klang zu hinterlegen. Dann spielt man es ab und nimmt es auf, fertig.

    Der Kollege Fahl macht sich durchaus die Mühe, authentische Klänge zu verwenden und bislang ungehörte Kompositionen zugänglich zu machen, also lasst den bitte mal in Ruhe.

    Die 5. von Beethoven mit Trömmelchen gerendert braucht dagegen wirklich kaum jemand. IMHO.

    Helli

  • sonst kann damit kein Mensch was anfangen


    och, ich kann schon etwas damit anfangen (umso schlimmer , nicht wahr? ;+) )
    zunächst hat die Sache als ein einigermaßen verrücktes Aneignungsunternehmen, in dem wenigstens nicht gesülzt und geschmalzt wird, für mich ein Sympathie-Plus.
    Ich sehs quasi als einen klingenden Analyse- und Abstraktionsvorgang.
    Ich finde schon beeindruckend, daß auch bei Stücken , die ich nicht kenne und die ich also auch nicht "mithöre", sich für mich schlüssige Abläufe ergeben.

    Ganz unschlüssig bin ich mir betr. des Herstellungsverfahrens :
    Großenteils denke ich, daß direkt eine auf Grund der gedruckten Noten erstellte Notendatei maschinell umgesetzt wurde. Dann gibt es aber auch so seltsame Fehler , die ich mir nicht anders erklären kann , als daß eine Notendatei auf Grund einer akustischen Vorlage erstellt wurde , und die Software sich quasi "verhört" hat.

    Kraß z.B. im allerletzten Takt des Finales von Bruckner VIII, in dem man auf der "Zwei" noch einen nachgeklapperten Schlag hört - wie soll so etwas anders zustande kommen , als daß eine Art Nachhall oder Echo von einem Programm als "Ton" interpretiert wird?
    Oder die teils synkopische Ausführung von Triolen (als 1/8 - 1/4 - 1/8) z.B. im Seitensatz des 1.Satzes, - vielleicht weil in einer Einspielung etwas drängend-verzögernd gespielt ?

    Vielleicht mag jemand dazu noch etwas sagen, wenn nicht aus musikalischem, dann aus technisch-detektivischem Interesse.

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


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