Duke Ellington - Der Mann, der Klangmagier des Jazz ?

  • Ok, ich habe gelesen, dass Harry Carney bei Ellington ursprünglich nicht als Baritonsaxophonist, sondern eher "allgemein" als Saxophonist bzw. mit dem Schwerpunkt Alt eingestellt wurde und erst, als er bereits in der Band war, seine Konzentration auf das Bariton vorgenommen und auch für Jahrzehnte beibehalten wurde.

    Das ist auch grundsätzlich richtig, doch der Duke hatte wohl früh erkannt, was das Baritonsax für einen Wert hatte für den Gesamtklang. Otto Hardwicke war Lead-Altist gewesen, nicht dann Johnny Hodges, das kam später erst. Daher wurde 1928 Hodges als der eigentliche Altist in die Band geholt.


    Noch eins: Maurice, Du schreibst, dass Rex Stewart immer Kornett gespielt hat. Weißt Du, ob das einen besonderen Hintergrund hatte? Ich frage mich dies, da ja Ellington sonst darauf bedacht war, eine möglichst große Klangfarbenpalette zur Verfügung zu haben und dementsprechend ja auch meist für variable Klangfarben arrangierte.

    Rex liebte das Kornett. Auch kam er mehr von Bix Beiderbecke her, so konnte er alle dessen Soli auswendig spielen. Rex war übrigens technisch derart fit gewesen, dass man bei ihm auch die Trompete nie vermisst hat. Du darfst nicht vergessen, dass um 1928 herum das Kornett noch sehr weit verbreitet war. Armstrong wechselte erst 1928 vom Kornett zur Trompete über.

    Stewart spielte zuvor eine lange Zeit bei Fletcher Henderson, kam also nicht mehr als Nobody 1932 in die Band hinein.

    Nun, die Klangfarbe beim Kornett war natürlich anders gewesen. Ich weiß nicht den Hauptgrund, aber es kann sein, dass er hier sich an Hendersons Kornettisten Joe Smith orientiert hat. Doch das ist nur eine wage Vermutung. Stewart brachte auch einen völlig eigenen Stil in die Band hinein, durch die "Half-Ventil-Technik", also das Drücken der Ventile über ein Soli nur zur Hälfte. Das ergab dann den etwas näselten Sound wieder.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Duke Ellington : Bigbands Live- Duke Ellington Orchestra AD: Live aus der Suttgarter Liederhalle vom 06.März 1967

    Ein Stück deutsche Jazzgeschichte wurde regelmäßig in Stuttgart geschrieben, wenn die Großen der USA in der dortigen Liederhalle zum Konzert antraten. Oftmals ging das über den damaligen Sender SWF, der sich inzwischen SWR heißt. Dort war nicht nur die ausgezeichnete Bigband tätig, die viele Jahre von Erwin Lehn geleitet wurde, sondern eben auch Musiker wie Oscar Pettiford.

    Duke Ellington erlebte 1967 sein vielleicht letztes, wirklich noch musikalisch gute Jahr, auch wenn kurz nach dem Konzert Billy Strayhorn verstarb an Krebs. Er lag zu dieser Zeit, als die Band in Europa weilte, bereits im Krankenhaus, das Ende war leider absehbar.

    Elington wählte ein ausgesprochen ansprechendes Repertoire aus, so einige Stücke aus der im Dezember 1966 eingespielten "Far East Suite", darunter das wunderbare "Mount Harissa", hier als "Knob Hill" abgezeigte Werk. Alle Solisten werden vom Duke vorgestellt.Etwa Cootie Willams, Cat Anderson, Harry Carney, Drummer Rufus Jones, John Lamb am Bass, Buster Cooper (Posaune), Johnny Hodges, Paul Gonsalves.

    Mit "Salomé" ist sogar ein Stück dabei, was mir überhaupt nichts gesagt hat bisher. Es wurde vom französischen Pianisten Ramond Fol geschrieben , mit dem die Ellington-Musiker, aber auch Ellington selbst, immer wieder gerne zusammengearbeitet haben.

    Auch klangtechnisch ist das ein gelungenes Album.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Hier eine weitere Verlinkung - mit Hörproben:

    :thumbup:

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Hallo Alle, erst mal vielen vielen Dank für die Informationen. Ich konnte das noch net alles lesen.

    Mich intressiert ein Nebengleis, nämlich ein Tontechniker vom Duke. Wenn ichs richtig erinnere war der in den 50ern, evtl auch noch 60er dem Duke sein Tontechniker in Europa. Der hatte ein Studio in Heidelberg und später auch noch eins in München. Als 3-jähriger war ich mal dort unter dem Mischpult abgelegt worden, in Heidelberg das war 1972. Der Typ war da schon älter und auch nimmer ganz gesund. Ein Bekannter meiner Mutter. Es gibt eine Schallplatte von Lou Bennett, - Lou plays for Clem - da wird das Haus in Heidelberg auch auf der Rückseite erwähnt. Falls jemand von euch Schallplatten vom Duke hat, die in Heidelberg aufgenommen worden sind, wärs cool für mich zu wissen welche das sind.

    der hies Clemens Brendel, das Studio hies CB Synchron.

    Deutsche Synchronkartei | Synchronfirma | CB-Film Clemens Brendel


    Danke mal und wünsch euch ne gute Zeit.

    Michael

  • Mich intressiert ein Nebengleis, nämlich ein Tontechniker vom Duke. Wenn ichs richtig erinnere war der in den 50ern, evtl auch noch 60er dem Duke sein Tontechniker in Europa.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass es keine reinen Studioaufnahmen des Duke in Deutschland überhaupt gibt. Meine Begründung ist relativ einfach. Der Duke war erst wieder 1958 in Deutschland live zu erleben. Das war z.B. in München am 14.11.1958. Damals gab er selbst im BR ein Interview, später spielte man ein Konzert im Kongresssaal des Deutschen Museums in München. Ein Mitschnitt davon ist MIR nicht bekannt, und wenn, wohl eher über de BR direkt.

    Am 07.10.1959, also etwa ein Jahr später, gab Ellington in Frankfurt ein Konzert. Auch davon wurde nichts veröffentlicht. Auch am 11.10.1959, wieder in München im Deutschen Museum, ist mir kein Mitschnitt bekannt. Außerdem stand der Duke zu dieser Zeit bei Columbia unter Vertrag. Die hätten niemals Aufnahmen unter einem anderen Label erlaubt.

    Dann war erst mal Pause mit den Auftritten in Deutschland. Die nächsten Daten, die in Frage kommen würden, wären ein Mitschnitt des SDR, damals Südwestfunks Stuttgart aus der Liederhalle in Stuttgart am 12,02,1963. Einen Tag war man erneut in München.

    Folgende Möglichkeiten bestehen nun:

    Bei einer dieser Konzerte war der gesuchte Mann zugegen.

    Der Duke könnte auf eigene Kosten Aufnahmen gemacht haben. Diese sind nur aus den USA bekannt. Daher halte ich das für unwahrscheinlich.

    Es gibt nur Einspielungen mit seinen Musikern, aber ohne den Duke. Der könnte zwar vor Ort gewesen sein, aber am Klavier saß er nicht. So sind Aufnahmen von Johnny Hodges bekannt geworden, die er, meines Wissens nach in Stuttgart gemacht hat. So, ich habe tatsächlich diese Aufnahmen gefunden. Die Aufnahmen wurden am 18.11.1958 in Stuttgart gemacht und unter dem Namen "Johnny Hodges and his Strings Plays the prettiest Gershwin". Mit dabei war eine Formation, die man unter dem Pseudonym "Stuttgart Light Orchestra" unter der Leitung von Wolfram Rohrig, arrangiert wurden die Stücke von Russ Garcia, veröffentlichte. Es wird aber kein Toningenieur genannt dabei.

    Ich konnte Dir jetzt nur sehr eingeschränkt weiterhelfen, das ist mir klar. Doch ich schließe wirklich aus, dass es reine Studio-Aufnahmen mit Duke Ellington oder ihm und seinem Orchester gegeben hat. Ich habe jetzt noch DIE Ellington-Bibel von Dr. Kaus Stratemann durchgeschaut, die mir zur Verfügung steht, aber auch dort ist davon nichts erwähnt worden. Im Gegenteil. 1959 gab es z.B. in Stuttgart viel zu viele Jazz-Konzerte in viel zu kurzer Zeit, und die Tournee war auch zeitlich sehr sehr knapp kalkuliert worden.

    Was Duke Ellington angeht, dürfte es hier im Forum kuam jemanden geben, der genauer über den Duke informiert sein dürfte. Auch meine Sammlung mit Aufnahmen des Duke ist sehr engmaschig, doch eine Studio-Aufnahme aus Deutschland kenne ich nicht. Heidelberg war keine Station für Bigbands dieser Qualität gewesen, weil Frankfurt und Stuttgart durch den Rundfunk viel bessere Bedingungen hatte.

    Allerdings sind einige Toningenieure unter uns, die das unter Umständen wissen könnten.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Ich habe es so verstanden , daß es um Clmens Brendel geht , wie ja im ersten Satz ausgeführt . Ich habe nix stehen , und Discogs hat nur 2 gelistet , aber die sind doch teilweise noch sehr lückenhaft .

    Das sehe ich auch so. Ich habe nur versucht, die möglichen Daten so exakt als möglich einzuengen, aber auch zu beschreiben, dass die Chance, das jetzt noch herauszufinden, eher gering sein dürfte. Es gibt dazu nun mal keinerlei Anhaltspunkte, auch der Timner (der alle Besetzungen mit Aufnahmedaten festgehalten hat, die er finden konnte) konnte nicht weiterhelfen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Wow, vielen Dank für eure Mühe!

    Auf der Holy Hill Platte, ist die Heidelberger Thingstätte abgebildet, die befindet sich auf dem Heiligenberg. Da haben n paar Heidelberger wohl gedacht sie müßten auf den Woodstock Zug aufspringen. ...

    Ich meine im Hinterkopf zu haben das der Duke mal in der Heidelberger Stadthalle gespielt hat, glaube das war auch 1958.

  • Wow, vielen Dank für eure Mühe!

    Gerne.

    Ich meine im Hinterkopf zu haben das der Duke mal in der Heidelberger Stadthalle gespielt hat, glaube das war auch 1958.

    Dafür gibt es keine echten Hinweise oder schriftliche Beweise. Das meine ich nicht wie ein Polizist, sondern dafür konnte ich in den zur Zeit besten Büchern keinerlei Vermerk finden. Auch wäre die Stadthalle dort (ohne dass ich sie kenne) damals zu klein gewesen. Der Duke hatte nur in wirklich großen Hallen oder Häusern gespielt.

    Viele Grüße sendet Maurice

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  • Hi Maurice, ich wußt net wie man ein Bild hier rein lädt, habe deshalb mein Titelbild benutzt! Kannst ja mal anschauen. Das hab ich vor vielen Jahren mal im Internet gesehen. Obs echt ist weiß ich nicht.

    Ich habe noch eine Kassette die der CB 1970 mal für meine Mutter besprochen hat, ( als Phonopost damals von Heidelberg zu uns nach Hause geschickt ;) ) da redet er über den Duke etc. ... auch über Johnny Hodges, also kann man da die Zeit evtl schon n bissl eingrenzen. Ich werd mir das mal bei Gelegenheit anhören und dann berichten. Danke für deine Mühe und dein Interesse.


    LInk : https://www.pinterest.de/pin/awesome-po…77546617997831/


    Michael

  • Hi Maurice, ich wußt net wie man ein Bild hier rein lädt, habe deshalb mein Titelbild benutzt! Kannst ja mal anschauen. Das hab ich vor vielen Jahren mal im Internet gesehen. Obs echt ist weiß ich nicht.

    Ich habe noch eine Kassette die der CB 1970 mal für meine Mutter besprochen hat, ( als Phonopost damals von Heidelberg zu uns nach Hause geschickt ;) ) da redet er über den Duke etc. ... auch über Johnny Hodges, also kann man da die Zeit evtl schon n bissl eingrenzen. Ich werd mir das mal bei Gelegenheit anhören und dann berichten. Danke für deine Mühe und dein Interesse.

    Das ist sehr interessant, danke Dir für den Link. Ich weiß, dass es 1950 war, und zwar kann man das aus dem Plakat erlesen. ERSTMALS UND EINMALIG ist eine wichtige Angabe. Ich habe nach wie vor sonst keine Hinweise dafür gefunden, aber am 10.Juni 1950 gab die Band ein Konzert in Hamburg. Es ist das einzige Jahr, was zeitlich passen würde.

    Es gibt ja einen Mitschnitt aus Zürich, nämlich vom 02.Mai 1950. Allerdings stimmt die Angabe mit den 24 Solisten nicht. 18 Musiker, dazu Kay Davis, Gesang und der Duke selbst ergibt 20 Musiker.

    Damit sollte es diese BEIDEN Konzerte tatsächlich gegeben haben. Echt sehr sehr interessant. Wie gesagt, ich habe keinerlei direkte Hinweise darüber vorgefunden, in keinem Buch, nur die Konzerte der Tournee im Stratemann gefunden. Das Buch schreibt aber auch, dass nicht alle Konzerte mehr aufgelistet werden können. Offenbar fehlen darüber die Unterlagen. Die Band Die amerikanische Zeitschrift "Varity" schrieb, dass die Band am 30.Juni 1950 wieder in den USA angekommen war. Ob per Flugzeug oder Schiff blieb unerwähnt.

    Als letztes, gelistetes Konzert wurde der 10.Juni 1950 erwähnt. Die Zeit hätte ausgereicht, dass die Band am 14.06.1950 in Heidelberg hatte spielen können. Es ist also durchaus denkbar, dass man diese beiden Konzerte kurzfristig eingeschoben hatte.

    Damit dürfte der 14. Juni 1950 das von Dir gesuchte Datum gewesen sein. Verblüffend. Mit diesem Plakat konnte ich also sofort wieder recherchieren.

    Viele Grüße sendet Maurice

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  • Meine Ansicht war immer, das der Duke sich nur zuständig fühlt den Rahmen zu stellen und die anderen machen lässt. Ob das so ist weiß ich selbst nicht, weil ich nicht sehr tief da drin bin.

    Ganz kurz dazu: In der frühen Ellington-Phase war es ein gemeinsames Erarbeiten, was das Improvisieren angeht. Ein Musiker hatte einen guten Einfall und der Duke hielt es fest. Manchmal sagte er auch einfach nur, der Musiker solle einfach das, was er gerade espielt hatte, am kommenden Abend wieder spielen sollte. Dieses Prinzip hat sich der Duke bis ca. 1943/44 so beibehalten, aber er schrieb natürlich auch Stücke seinen Solisten quasi auf den Leib.

    Dabei behielt er immer die Qualitäten seiner Musiker im Auge,, bzw. im Ohr. So war bis zum Eintritt Ben Websters und Jimmy Blantons das Solistische vor allem in den Händen des Blechs, dazu kamen natürlich Barney Bigard an der Klarinette, Otto Hardwicke am Altsax (vor allem), Harry Carney an der Klarinette und dem Baritonsax (damals noch ein reines "Füllinstrument" ohne große solistische Bedeutung) und dann natürlich auch von Johnny Hodges am Soransax und natürlich dem Altsax.

    Doch vor allem wurde der berühmte "Jungle-Sound", bestehend aus den Klängen von Trompete oder Posaune, bei denen durch den Einsatz zweier spezieller Dämpfer ( Plunger = Wah-Wah-Effekt & "Pixie", einem kleinen Dämpfer, der zuerst in den Trichter gesteckt wurde und über dem man dann den Plunger verwandte, so dass der Sound einer sprechenden, klagenden oder schreienden Stimme sehr nahe kam) über allen anderen Klängen stand.

    Jahr für Jahr kamen neue, wiederum sehr interessante Musiker mit jeweils neuen, völlig eigenen Sounds in die Band hinein. Oftmals waren sie völlig unbekannt, oder Empfehlungen anderer Bandleader, die mit ihnen nicht viel anfangen konnten. So kam etwa der Trompeter Cootie Williams 1929 in die Band, nachdem er zuvor bei Chick Webb einfach nicht zur Entfaltung kam, Webb aber sein Potential erkannte.

    Insgesamt ist das aber ein sehr sehr komplexes Thema. Man müsste dazu etwa sich mal die Mühe machen, die drei 1928 mit drei unterschiedlichen Solisten eingespielten Fassungen von "Black and Tan Fantasy" anhören. Sie wurde für drei verschiedene Labels gemacht, mit einem Abstand von nur sechs Monaten. Das Ergebnis ist verblüffend. Hier muss man sich wirklich fragen, wie weit der Duke bereits seinen Einfluss geltend machte. Vermutlich hat er dem Musiker jeweils genau gesagt, was er wie haben wollte.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Am 6.6.1981 lief in Bayern3, eine Radiointerview mit dem Clemens Brendel. Thema war seine Beziehung zu Duke Ellington. Er berichtet das er ca 25 Jahre mit Duke zusammen gearbeitet hat etc. ... Hauptsächlich zwischen 1950 und 1960. Ich hab das von einer Kassette mal digitalisiert, weiß jetzt aber nicht ob ich hier ein mp3 reinstellen darf bzw. kann, wg Copyrights etc. die reden dort auch über das Stück wo es um den blinden Käfer geht, der Nachts genausoviel sieht wie alle anderen ...


    Wenn jemand weiß wie man das im Archiv findet: der Moderator hieß Rainer Wallraff - 6.6.1981, Welle Bayern 3 - Showtime - Thema, Clemens Brendel als Interviewgast bzgl. Duke Ellington.

  • Am 6.6.1981 lief in Bayern3, eine Radiointerview mit dem Clemens Brendel. Thema war seine Beziehung zu Duke Ellington. Er berichtet das er ca 25 Jahre mit Duke zusammen gearbeitet hat etc. ... Hauptsächlich zwischen 1950 und 1960.

    Dann hat das wohl tatsächlich 1950 begonnen. Das deckt sich ja auch mit dem, was Du und ich nun quasi gemeinsam zusammengetragen haben. Der Kreis schließt sich also langsam, aber sicher. Und da der Duke nach 1950 einige Jahre nicht in Deutschland unterwegs war, sind es dann nur die Jahre 1950, 1958 und 1959, also drei Jahre effektiver Zusammenarbeit. Ob er 1963 noch zuständig war, dürfte man erst einmal nicht mehr klären können.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

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