Exil im Exil: Vertriebene und geflohene Musiker/Dirigenten im 20. Jahrhundert
Ich fange mal an, Personen zu benennen, die bis 1933 eine wichtige Rolle in Deutschland spielten und die "gegangen wurden" weil sie nicht mehr mit dem Regime zurecht kamen oder weil ihr Leben bedroht war. Manche haben zu lange gezögert, sie haben es mit dem Leben bezahlen müssen. Viele aber, die gegangen sind und nach dem Ende des Schreckens darauf zählten, dass man sie erwartet, mussten traurig erkennen, dass man mittlerweile prima die Restauration des Musiklebens ohne sie zustande brachte.
Oder wie mir (weit vor Pediga) mal ein Mensch aus Zwönitz sagte: "Wir (er meinte die Generation vor ihm) mussten an der Heimatfront aushalten, während die da in Luxushotels lebten und über uns herzogen."
Aber nun als Beginn:
Otto Klemperer
Zitat1933 flog ich aus Deutschland, wenn auch nicht mit dem Flugzeug
So beschreibt in der "Selbstbiografie" Otto Klemperer den Beginn seiner langen Reise durch die Welt, die ihn von Berlin 1933 nach Los Angeles, Montreal, Budapest und nach London führen sollten.
Er war als Jude und "Kulturbolschewik" nicht mehr erwünscht und ging ins Exil. Er hat darunter gelitten, musste ins geistlose Los Angeles, trotz Thomas Mann, Schoenberg und anderen als Nachbarn. Nach 1945 wollte ihn keiner mehr in der BRD haben, so blieb er ein Gast (in Köln, München und Berlin) und wirkte umso mehr in Amsterdam.
Fritz Busch: Die Nazis wollten ihn, er aber nicht, da haben sie ihn verjagt.
Ich will heute nicht mehr schreiben, hoffe auf Beiträge und Namen. Details are welcome.
Gruß aus Kiel