• Toccata Classics

    Das britische Label Toccata wurde von Martin Anderson gegründet und hat sich auf die Produktion selten aufgeführter Werke spezialisiert. Details findet man auf der Heimseite:

    "https://toccataclassics.com"

    Mittlerweile sind annähernd 250 CD's veröffentlicht worden, die ein interessantes Spektrum bieten.
    Wer sparen möchte, kann dem Discovery Club beitreten, was im Jahr 20 £ kostet, und die Einkäufe um 30% günstiger macht. Ausserdem bekommt man als Begrüßungsgeschenk einen Gutschein über 30 £. Die Mitgliedschaft, die auf ein Jahr begrenzt ist, lohnt sich also in jedem Fall, wenn man denn an den Aufnahmen interessiert ist. Um sich einen Eindruck zu verschaffen kann man seit Neuestem alle Tracks der CD's ohne Zietlimit anhören. Man kauft also gerade bei den ausgesprochenen Raritäten keine Katze im Sack. Reinhören- und sehen lohnt sich in jedem Fall. Ich habe dort schon so manche Musik entdeckt, die für mich komplett neu aber hochinteressant war.

    Eusebius

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Bei JPC gibt es derzeit übrigens eine Preisaktion Toccata Classics. Sämtliche Tonträger sind im Preis um 50% reduziert.

    Diese Aufnahme würde mich schon reizen,

    die im Direktverkauf bei TC 13,50 GBP (17,32 EUR) kostet. Allerdings zögere ich noch, da der Orgelklang etwas mulmig eingefangen zu sein scheint.

    Danke für diesen interessanten Hinweis:

    "Um sich einen Eindruck zu verschaffen kann man seit Neuestem alle Tracks der CD's ohne Zeitlimit anhören."

  • die im Direktverkauf bei TC 13,50 GBP (17,32 EUR) kostet.

    Hinzu kommt noch das Porto. Die Aktion bei jpc ist in jedem Falle lohnend (7,99 € pro CD), wenn man nicht wie oben erwähnt dem Discovery Club beitreten möchte. Dort sind eine Reihe von Aufnahmen sogar für umgerechnet 6 € (+ Porto) zu bekommen.
    Ich habe natürlich in großem Stil zugeschlagen, und dabei so manche interessante bis großartige Aufnahme erhalten. So z.B. das Klavierwerk von Heino Eller (1887-1970), einem estnischen Komponisten, der mir bis dato vollkommen unbekannt war. Ich habe bislang nur wenig anhören können, aber das hatte mich veranlasst alle 5 bisher erschienenen Folgen zu erwerben.

    Ich poste hier nicht alle Cover, denn die bekommt man beim Aufruf einer CD über den Namen angezeigt.

    Aus der letzten Lieferung möchte ich auch noch die beiden Klavierquintette von Friedrich Gernsheim erwähnen:

    Das ist wunderbare Kammermusik (werde ich demnächst mal in meinem Faden "Raritäten der Kammermusik" erwähnen). die zwar ihre Nähe zum Brahms-Kreis nicht verleugnen kann, aber keineswegs epigonenhaft ist, sondern durchaus eigenständig.

    Peter

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Die Aktion läuft mal wieder:

    https://www.jpc.de/s/Toccata+zum+…&rubric=classic

    Eusebius, Du besitzt nach deinen Postings hier im Forum sowohl die Toccata- als auch die cpo-Aufnahme der Gernsheim-Klavierquintette? Findest Du eine davon deutlich empfehlenswerter?

    Und kennt jemand die CD mit Veress-Streichquartetten?

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Eusebius, Du besitzt nach deinen Postings hier im Forum sowohl die Toccata- als auch die cpo-Aufnahme der Gernsheim-Klavierquintette? Findest Du eine davon deutlich empfehlenswerter?

    Das ist leider ein Irrtum. Ich besitze derzeit lediglich die Toccata Aufnahme. Wegen dem von mir sehr geschätzten Oliver Triendl würde ich mir jedoch auch die cpo Einspielung zu legen wollen.

    Eusebius

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Der umtriebige Martin Anderson findet tatsächlich ständig unbekanntes Repertoire, das ein Kennenlernen lohnt. In der Februarlieferung macht er auf zwei Symphoniker des 20. Jahrhunderts aufmerksam, von den es bisher keine Aufnahmen gibt: Rodney Newton (*1945) und Fridrich Bruk (*1937). Ersterer hat 13, letzterer sogar 18 Symphonien komponiert.

    Die erste Symphonie von Rodney Newton von 1967 habe ich gerade gehört, ein tonales Werk, das nicht im Entferntesten etwas mit der damals dominierenden Musik zu tun haben will. Der Schostakowitsch der 5. Symphonie, Ralph Vaughan Williams, Alan Hovhaness, Malcolm Arnold, George Lloyd, das sind so die Komponisten, in deren Sphäre sich Newtons erste bewegt. Wem diese Komponisten gefallen, der sollte auch hier mal reinhören. Es lohnt sich m.E.

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Josef Schelb Orchestermusik

    Josef Schelb (1894-1977) war ein deutscher Komponist, Pianist und Hochschullehrer, der u.a. bei Hans Huber in Basel studiert hat. Von 1929 bis 1958 war er Professor an der Badischen Hochschule für Musik in Karlsruhe. In welchem Verhältnis er zur Hitler-Diktatur stand, habe ich nicht herausfinden können, er wurde nach dem Krieg als "Mitläufer" eingestuft. Er selbst hat angegeben: "Ich habe nie nazistische Texte komponiert und meine musikalische Auffassung wurde als modern, undeutsch und international abgelehnt".
    Inwieweit dies auf die bis dahin komponierten Werke zutrifft werden wir nie erfahren, 1942 vernichtete ein Bombenangriff alle bis dahin geschriebenen Werke. Nichtsdestotrotz hat Schelb noch gut 150 Werke komponiert, darunter 13 Symphonien.
    Toccata hat kürzlich eine erste CD mit Orchesterwerken von Schelb herausgebracht, die das Oeuvre dieses Komponisten zur Diskussion stellt. Die in den 1970er Jahren geschriebenen Musiken für Orchester Nr. 3 und Nr. 4 sind m.E. sehr hörenswert, stilistisch ähneln sie Hindemith und Honegger. Damit waren sie natürlich zu ihrer Entstehungszeit völlig out. Wie immer bei Toccata kann man sie komplett probehören.

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Die erste Symphonie von Rodney Newton von 1967 habe ich gerade gehört, ein tonales Werk, das nicht im Entferntesten etwas mit der damals dominierenden Musik zu tun haben will.

    Ich habe dazu andernorts einen Thread eröffnet.
    Dominanz der Richtungen bspw. in den 60er Jahren

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Die in den 1970er Jahren geschriebenen Musiken für Orchester Nr. 3 und Nr. 4 sind m.E. sehr hörenswert, stilistisch ähneln sie Hindemith und Honegger. Damit waren sie natürlich zu ihrer Entstehungszeit völlig out.

    Echt? Ich dachte, dass z.B. Harald Genzmer (stilistisch SEHR nahe an Hindemith) auch in den 70er Jahren noch sehr erfolgreich war.

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  • Meine Vermutung scheint sich zu bestätigen:
    Dominanz der Richtungen bspw. in den 60er Jahren
    In den 70ern dürfte Schelb also eher im Mainstream der Konzertprogramme, sofern sie überhaupt aktuelle Musik gebracht haben, anzusiedeln sein.

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  • Hallo zusammen,

    danke für Eure Hinweise! :)
    Es taucht doch immer wieder Neues auf, dass es zu entdecken gilt.
    Den Hörproben nach scheint die Musik von Josef Schelb mir gefallen zu können. Wandert gleich mal auf meine sich offenbar niemals verkürzende Liste. :)

    BTW und OT gibt es da auch SQ:

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:

    "it's hard to find your way through the darkness / and it's hard to know what to believe
    but if you live by your heart and value the love you find / then you have all you need"
    - H. W. M.

  • Für sehr wenig Geld gibt es am Marktplatz diese Kammermusik CD, die ich schon besitze, aber noch nicht gehört habe, wie so vieles :versteck1: .

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Von Schelb gibt es eine Reihe von CDs - der ist also keine "Toccata-Classics-Entdeckung".
    Komponisten, die mir aus Büchern bekannt waren, und bei denen ich mich gefreut habe, endlich Aufnahmen zu finden, waren Bernhard Sekles, Lehrer von Hindemith, und Riccardo Malipiero, der erste Zwölftöner in Italien.


    Diese CDs habe ich und sogar gehört.
    :D
    Gefällt mir.

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  • Von Schelb gibt es eine Reihe von CDs - der ist also keine "Toccata-Classics-Entdeckung".

    Das habe ich auch nicht behauptet, ich habe ja selbst auf eine schon ältere CD hingewiesen. Es ist aber m.W, die erste mit Orchesterwerken und dürfte schon deshalb zumindest theoretisch ein breiteres Publikum finden als die Kammermusik-CDs.

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

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