Siri erkennt fast alles

  • Siri erkennt fast alles

    Habt ihr ein iPhone oder iPad? Schaltet doch mal die Siri (das wenigstens etwas intelligente Spracherkennungsprogramm) scharf und fragte sie: "Siri, welche Musik ist das?", dann wird sie sagen: "lass mich mal hören". Wenn ihr ihr dann etwas über den Lautsprecher eines anderen Geräts oder am Klavier vorspielt ... ihr werdet Augen machen, was die alles kennt/erkennt. Zum Teil findet sie die exakte Aufnahme heraus, sofern sie diese in/mit iTunes abgleichen kann, aber auch Interpretationen, die sie nicht kennen kann, kann sie dem richtigen Stück zuordnen. Sollte man sich also mal im Konzert fragen, was die Zugabe war ... Siri wird es vielleicht wissen.

    Ins Gebüsch verliert sich sein Pfad, hinter ihm schlagen die Sträuche zusammen.

  • Sollte man sich also mal im Konzert fragen, was die Zugabe war ... Siri wird es vielleicht wissen.

    Im Prinzip eine super Idee -
    allerdings wird sie wohl mit einer "Ordnungswidrichkeit" bzw. einem Verstoß gegen das Urheberrecht verbunden sein.
    Tonaufnahmen in Konzerten sind i.A. nicht erlaubt.
    Oder ist diese Funktion auch ohne vorherige Tonaufnahme sozusagen "on the fly" möglich ?

    Ich persönlich gehe nach einem Konzert lieber ins Künstlerzimmer ... ;)

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • das wär schon möchlich, dass das eine Widrichkeit wäre

    War nur eine Vermutung, lieber "ThomasBernhard".

    Vielleicht findet sich ja ein rechtskundiges Forumsmitglied mit technischem Know-how, das dazu fachkundig Stellung nehmen kann.

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Vielleicht findet sich ja ein rechtskundiges Forumsmitglied

    ich schau ja nur dann und wann hobbymäßig ins Urheberrecht, kann mir aber nicht vorstellen, welches Recht verletzt sein sollte, wenn das Ding nicht speichert, sondern nur die Meldung zurückgibt "das ist jetzt Brahms Intermezzo op. 117,3". Denn dann hört die Maschine ja eigentlich auch bloß zu. (Man müßte denn im Urheberrecht die Hörerlaubnis für künstliche Intelligenz als eigenes Recht verankern ...)

    Ich kann mir allerdings denken, das sowas ggf. doch Ärger macht, denn wenn schon das "Mitlesen" solchen verursacht ...

    Oder man muß extra Eintritt für das Gerät zahlen ...

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    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Denn dann hört die Maschine ja eigentlich auch bloß zu.

    Keine Maschine "hört zu", so etwas können nur Lebewesen. Eine Maschine kann Schallwellen aufnehmen und technisch verarbeiten, also aufzeichnen und irgendwelche Signale weiterleiten usw. So etwas ist in Konzerten für gewöhnlich verboten, da bin ich mir ziemlich sicher.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Angesichts dessen wundert mich, wie oft die Daten, die der Windoof Media Player automatisch abruft, wenn ich eine CD einlege, schlicht falsch sind.
    Sie wären eh fast immer nutzlos, wollte man sie in einer vernünftigen Datenbank verwenden, da in unterschiedlichen Sprachen, einschl. asiatischer, oft sind auch nicht alle Tracks benannt, sondern ab irgendwann nur not "Titelnummer 13" usf. Aber oft verwechselt das Programm anscheinend einfach CDs mit ähnlichem Inhalt.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Keine Maschine "hört zu", so etwas können nur Lebewesen. Eine Maschine kann Schallwellen aufnehmen und technisch verarbeiten, also aufzeichnen und irgendwelche Signale weiterleiten usw. So etwas ist in Konzerten für gewöhnlich verboten, da bin ich mir ziemlich sicher.

    z.B. ein Hörgerät "hört zwar nicht zu", das ist ja klar, nimmt aber auf, verarbeitet und gibt sogar wieder - zeichnet aber nicht auf, und ist auch nicht verboten. Warum sollte es rechtswidrig sein, wenn es außerdem noch auf einem Minidisplay das Stück angibt?

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    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Warum sollte es rechtswidrig sein, wenn es außerdem noch auf einem Minidisplay das Stück angibt?

    Möglicherweise deswegen, weil es nicht wie ein Hörgerät Daten nur verändert ins Ohr weiterreicht, sondern weil ein solches Gerät die Daten noch mit externen Quellen abgleicht. Wird da nicht gesendet und empfangen? Und vor allem: Müssen dazu nicht Daten aufgezeichnet werden?

    Aber ich bin mit dieser Technik nicht sonderlich vertraut und mit den rechtlichen Konsequenzen ebenfalls nicht. Gut möglich also, daß ich mich hier irre.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

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    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • ... bin jedenfalls auf einschlägige Rechtssprechung gespannt, vor allem, wenn das Ding dann auch noch meldet "Interpretation von Mozarts d-Moll-Fantasie von Trifonow zu 91% Nachahmung der von Gilels" - und was man sich da noch so alles ausdenken kann.
    ;)

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    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Das Programm erkennt Musikstücke - weshalb sollte es gegen Urheberrecht verstoßen? Ich habe solche Handyprogramme schon erlebt - sie funktionieren ziemlich zuverlässig.


    jd :wink:

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Da werden sich die Nachbarn im Konzert (und die Künstler) aber freuen, wenn erst Du mit Siri plapperst, und dann Siri ihren small talk abläßt....
    :megalol:

    bei meinem Test hat's 2 von 3 nicht erkannt.

    erkannt: Buxtehude, BuxWV 221, Nun kommt der Heiden Heiland mir Ulrik Spang-Hansen (ist auch auf meinem iphone)
    nicht erkannt: Benedetto Marcello, Blockflötensonate op 2 nr 6, 1. Satz unbekannter Interpret
    nicht erkannt: WO/Bach, Jauchzet, frohlocket (SIC!!), Konzertmitschitt aus der Dresdener Frauenkirche 27.11.2011, Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Für Apple gibt es auch Soundhound, das geht ohne voriges Geplapper und ist nach meiner Erfahrung bei klassischer Musik zuverlässiger als Shazam. Ist bei mir mittlerweile ein fixer Zugabenbegleiter geworden.

    Wenn ich F10 auf meinem Computer drücke, schweigt er. Wie passend...

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