Und dieser muß den Protagonistinnen bekannt gewesen sein.
Daher ärgert mich das Geschwafel der Protagonistinnen um so mehr, obwohl es natürlich gut gemeint ist.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Man muß den Machern dieser Aufnahme zu Gute halten, dass sie die alte Aufnahme mit Leonid Brumberg nicht kannten, scheint sie doch nur einem kleinen Kreis von Sammlern überhaupt bekannt zu sein. Ich selber kannte nicht einmal etwas von dieser Komponistin, bin aber von dem was ich bisher gehört habe sehr angetan. Zwar ist die Klangsprache ein deutlicher Anachronismus, aber das gefällt mir persönlich besser als vieles von dem was z.B. nach dem Krieg so komponiert wurde. Ich goutiere ja auch Musik von Bortkiewicz, der auch sehr schöne Klavierkonzerte geschrieben hat. Auf jeden Fall ist es im Sinne der sowjetischen Doktrin nicht "formalistisch", hätte also eigentlich eine größere Verbreitung erfahren sollen.
Maria Lettberg, die auf der neuen Aufnahme spielt, ist ja nicht irgendwer. Sie hat immerhin eine beachtliche Aufnahme aller Klavierwerke von Alexander Scriabin vorgelegt, die ich ganz großartig finde. Allerdings ist meine Erfahrung mit dieser Pianistin, dass ihre Studioaufnahmen besser sind als wenn sie im Konzert auftritt. Sie wirkt auf der Bühne unsicher und stellt kaum Kontakt zum Publikum her. Aber sie ist sehr gescheit, und hat ja auch über Scriabin promoviert. Ich hatte einmal Gelegenheit mich mit ihr etwas ausführlicher zu unterhalten.
Also auch wenn die Ankündigung als Erstveröffentlichung falsch ist, so denke ich das man sich die Aufnahme sobald sie erschienen ist zulegen sollte.
Peter