Must watch: Digital Concert Hall (suche Empfehlungen)

  • Must watch: Digital Concert Hall (suche Empfehlungen)

    Hallo zusammen und frohe Weihnachten mit etwas Verspätung meinerseits,
    ich möchte schnell zum Thema kommen, folgendes:
    Ich hab, wie letztes Jahr ein 7-Tages-Ticket der DCH welches ich bereits eingelöst habe. Jetzt stellt sich mir die Frage, was soll ich anhören? Karajan's erste Brahms und seine Tschaikowsky-Interpretation sind bereits gehört. Was nun?
    Was könnt ihr mir empfehlen?

  • Sibelius 5 mit Paavo Järvi. Und dann im Vergleich Simon Rattle. Entlarvend.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Elgars Sinfonie Nr. 2 mit Kirill Petrenko vom Mai 2009. Eine der besten Interpretationen, die ich von diesem Werk kenne.

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Sibelius 5 mit Paavo Järvi. Und dann im Vergleich Simon Rattle. Entlarvend.

    Naja...Järvis sprödes Klangbild und sein fehlendes Gespür für das Accelerando des ersten Satzes ist doch öde im Vergleich...tatsächlich finde ich Rattles Version aus dem Dezember 2014 die Beste (in der DCH). Daneben sind die 1., 3., 4., 6., und 7. aus dem Februar 2015 ebenfalls mustergültig.

    Aber es geht hier ja um Empfehlungen....da hätte ich mehr, als du in 7 Tagen schauen könntest, lieber Retro. Eine Auswahl:

    • Prokofjew, Klavierkonzert Nr. 2 mit Yuja Wang (Mai 2015). Herausragende Interpretation! Und hier muss ich Paavo Järvi als passenden Partner wirklich loben :D Spannend, tiefgründig, unterhaltend...voller Energie und mit großem Enthusiasmus von allen Beteiligten gespielt.
    • Dvorak, Symphonie Nr. 7 mit Herbert Blomstedt (Februar 2016).Vielleicht die großartigste Siebte, die ich kenne (Kubelik eingeschlossen). Überwältigend, was der damals 88 jährige Blomstedt hier rausholt! Laut aufdrehen und genießen (Franz Berwald im Vorprogramm dieses Konzerts ist auch eine Entdeckung wert!).
    • Beethoven, Symphonie Nr. 7 mit Daniel Barenboim vom 12.11.1989. Drei Tage nach dem Mauerfall wollte Barenboim ein spontanes Willkommenskonzert für die Ostberliner veranstalten. Der Saal war gerappelt voll, die Stimmung hochemotional und die Interpretation entsprechend aufgeladen. Gottseidank wurde das mitgefilmt.
    • Beethoven, Symphonie Nr. 9 mit Herbert von Karajan vom 31.12.1977. Für mich war das ganz einfach immer schon eine der überwältigensten Aufführungen der Neunten. Karajan stand nach mehreren schwierigen Operationen wieder am Pult und wollte es bei diesem live in alle Welt ausgestrahlten Silvesterkonzert noch mal wissen. Regie führte der Altmeister des Konzertfilms Humphrey Burton.
    • Hans Zender - Schuberts Winterreise, eine durchkomponierte Interpretation mit Christian Elsner (Tenor) und Simon Rattle. Dieses "Late Night Konzert" vom 29.11.2014 ist für alle Liebhaber der Winterreise und diejenigen, die es werden möchten, wärmstens zu empfehlen. Zender interpretiert den Klavierpart zwar teilweise exzentrisch modern, verleugnet oder verliert dabei aber nie die Schubertsche Grundstimmung.
    • Carl Nielsen, Symphonie Nr. 5 mit H. Blomstedt (Mai 2013). Blomstedt gilt seit jeher als Kenner und Förderer von Nielsen. Umso toller, dass er den Berlinern dieses Repertoire ans Herz legt. Sehr gute Aufführung, kein Esa-Pekka Salonen oder Bernstein, aber trotzdem.
    • Strauss, Eine Alpensinfonie mit Andris Nelsons (Oktober 2015). Klar, "muss man mögen"...aber Nelsons lässt hier einfach die Zügel los und die Berliner beweisen, was für ein überwältigender Klang immernoch in ihnen steckt.
    • Brahms, Klavierquartett Nr. 1 in der Orchesterfassung von Schönberg mit Peter Eötvös (September 2014). Auch oft Brahms "5. Symphonie" genannt, ein echter Geheimtipp mit Hörspaß-Garantie. Auch die Musiker haben hier sichtlich Freude daran.
    • Bartok, Konzert für Orchester mit Pierre Boulez (Europakonzert 2003 aus dem Mosteiro dos Jerónimos). Tolle Interpretation eines wahren Fachmanns in einer interessanten akustischen Umgebung.
    • Haydn, eine »imaginäre Orchesterreise« von und mit Simon Rattle (September 2015). Laut Rattle ist Haydn der "größte Komponist, den wir nicht kennen". Diese zehnteilige Montage von Rattle enthält viel vom Humor und der Originalität des großen Klassikers, einschließlich seiner Musik für "Spieluhren".
    • Beethoven, Symphonien Nr. 1-8 mit Simon Rattle vom Oktober 2015. Auch wenn Rattle hier nicht viele Fans zu haben scheint...bei diesem (in der Fachpresse hochgelobten) Zyklus aller Symphonien gab es keine einzige, wo ich nicht entweder "auf der Stuhlkante" saß oder Tränen in den Augen hatte. Das knallt, ist beschwingt, modern, hoch virtuos gespielt und trotzdem irgendwie romantisch. Diese 3. und 6. Symphonie sind einfach nur Weltklasse, was soll da noch kommen....? (Einziger Wermutstropfen ist die 9.)

    „Music is a nexus. It's a conduit. It's a connection. But the connection is the thing that will, if we can ever evolve to the point if we can still mutate, if we can still change and through learning, get better. Then we can master the basic things of governance and cooperation between nations.“ - John Williams

  • Ich empfehle das Europakonzert 2016, und zwar wg. des wunderschönen Violinspiels von Vilde Frang in Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert :verbeugung2:

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Die Berliner Philharmoniker bieten im aktuellen Newsletter ein kostenloses 7-Tages-Abo und eine Jahresbroschüre an, da musste ich nun doch endlich mal zuschlagen. Als erstes werden die nächsten Tage die beiden Harnoncourt Konzertmitschnitte dran sein (Beethoven C-Dur Messe und 5. Symphonie sowie Haydn Orlando Paladino), und dann: Danke für die vielen interessanten Tipps in diesem Thread!

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Hallo, Freunde des gepflegten Musikgenusses,
    das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und ich werde in der nächsten Zeit mein 7-Tage-Ticket wieder einlösen müssen. Daher, wie letztes Jahr, meine Frage: Was ist denn dieses Jahr alles so hörenswertes in der DCH erschienen? Archivmäßig.

  • Guck mal in den Oboen-Thread; da habe ich gerade seit vergangenen Sonntag ein paar meiner persönlichen Highlights empfohlen ....

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Mal sehen, ob ich alle zusammen bekommen habe:
    Bach: h-Moll-Messe (Koopmann; Oktober 2017)
    Strauß: Don Juan, Brahms: 4. (November 2017; Hongkong)
    Dvorak: Neue Welt (Dudamel)
    Vivaldi: Vivaldi Abend (Marcon; Oktober 2012)

    Kannst du noch mehr empfehlen?

  • Gerade heute teilweise getuckt: die allerneueste Aufnahme von vor wenigen Tagen mit Vilde Frang

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Gut gefallen hat mir das Konzert vom 10. September 2017 mit der Dirigentin Susanna Mälkki und dem Solisten Gil Shaham, Violine

    - Ferruccio Busoni: Tanzwalzer, op. 53
    - Béla Bártok: Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 Sz 112
    - Johann Sebastian Bach: Partita für Violine solo Nr. 3 E-Dur BWV 1006: Gavotte en Rondeau (als Zugabe)
    - Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur, op. 43

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Gerade eben begeistert mich das Koopmann-Konzert vom 30. Januar 2010 sehr.
    Die 3. Orchestersuite von Bach BWV 1068 wird in einem mir bisher nie begegneten "Affentempo" gespielt, was dem Werk sehr gut steht. Es klingt sehr frisch, aber insgesamt sehr durchsichtig und klar bei wunderbar vollem Klang. So höre ich sogar noch einiges Neues in diesem eigentlich doch recht abgenudeltem Werk. 8o
    Auch die nachfolgende Haydn-Sinfonie, die ich noch nicht kannte, wird ebenfalls sehr flott, frisch und durchsichtig und klar gespielt. Gefällt mir ebenfalls sehr.

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Ich bin ziemlich beeindruckt von der ersten Brucknersinfonie mit Ozawa, die ich gerade eben gehört habe. Schade, dass es so wenig Bruckner mit Ozawa gibt und diese Erste mit ihm wird's wohl nur in der Concerthall geben. Endlich habe ich mir auch mal das Heiligtum des britischen, romantischen Oratoriums angehört: Elgars "Dream of Gerontius", geleitet von Barenboim. Interessant wäre wohl der Verggleich mit der vor kurzem erschienen CD - Aufnahme, dort aber mit der Staatskapelle. Kennt jemand beide Aufnahmen?

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