Liedkunst am "Weißen Hirsch"

  • Liedkunst am "Weißen Hirsch"

    Die Dresdner Musikfreunde möchte ich auf einen Liederzyklus „Liedkunst am Weißen Hirsch“ aufmerksam machen.
    An vier Liederabenden sangen bzw. singen im wiedererstandenen Kurhaussaal des ehemaligen Lahmann-Sanatoriums Lieder von Mahler, Strauss, Schubert, Quilter, Vaughan u.a. Künstler, die inzwischen am Loschwitzer Elbhang beheimatet sind.
    Die Klavierbegleitung hat Jobst Schneiderat übernommen.
    Im ersten der vier Liederabende bot die finnisch-schwedische Sopranistin Camilla Nylund Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“ von Gustav Mahler und der holländische Tenor Anton Saris Lieder von Franz Schubert.
    Die hervorragende Akustik des von seiner Kino-Nutzung befreiten Raumes ermöglichte Anton Salis, seine stimmlichen Möglichkeiten hervorragend zu nutzen. Frau Nyland brachte bei den forcierten Passagen den relativ kleinen Raum zum Teil an seine Grenzen.
    Im zweiten Liederabend sang Michael Heim „Die schöne Müllerin“.
    Der Liederzyklus wird am 12. Februar 2017 mit der „Winterreise“, gesungen von Anton Saris, fortgeführt.
    Am 28. Mai bieten dann Anton Saris und Riku Pelo einen „Englischen Liederabend“.

  • Aus dem Unterforum "Kunstlied" hierher verschoben.

    "...es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen." - Johannes Brahms

  • Der Tenor Anton Saris singt "Die Winterreise"

    Obzwar Zeitgenossen, waren der Dessauer Wilhelm Müller (1794 bis 1827) und der Vorort-Wiener Franz Peter Schubert (1797 bis 1828) recht unterschiedliche Charaktere.
    Beide aus einfachen Familien stammend, hatte sich der Freimaurer Wilhelm Müller an den Freiheitskriegen gegen die Truppen Napoleons aktiv beteiligt und sich für den Unabhängigkeit der Griechen vom Osmanische Reich im griechisch-türkischen Krieg engagiert.
    Auch an den politischen Strömungen der Zeit, war er mit Wort und Schrift unter anderem durch aktive Freundschaften zu Friedrich Ludwig Jahn, Gustav Schwab, Ludwig Uhland und Lord Byron beteiligt.
    Während sein 1823 von Franz Schubert vertonter Gedichtzyklus „Die schöne Müllerin“ auf des Poeten persönlicher Lebenskrise einer unglücklichen Liebe zu der Dichterin Luise Hensel zurückzuführen war, können die Gedichte der Winterreise nicht mit schwierigen persönlichen Lebensumständen Müllers gedeutet werden.
    Vielmehr dürfte Wilhelm Müller der Winter als Metapher seiner Resignation gegenüber den politischen Verhältnissen der Restauration der Metternich-Zeit gedient haben.
    Dank seiner optimistischen Grundeinstellung hat der 1823 bis 1824 entstandene Gedichtzyklus durchaus auch optimistische, der Natur zugewandte Züge.
    Franz Schubert war zwar auch den fortschrittlichen Strömungen seiner Zeit gegenüber aufgeschlossen. Denn hätte er nicht die zum Teil verbotenen Schriften gekannt, wären ihm Müllers Gedichte kaum bekannt geworden. Aber Schubert blieb zeitlebens der Stadt Wien verbunden und letztlich war es bei der Sympathie gegenüber den Demokraten seiner Zeit geblieben.


    Im Vorfeld hatte das dritte Konzert des Zyklus „Liedkunst am Weißen Hirsch“ unter keinem guten Stern gestanden.
    Das erkrankte Ehepaar Nylund-Saris war erst in der Nacht vom Samstag in einer etwas abenteuerlichen Reise aus dem finnischen Vaasa von der Beerdigung des Vaters zurückgekommen. Die Frau Nylund hatte sich auch in Berlin beim Tannhäuser vertreten lassenmüssen.
    Da aber der niederländische Tenor Anton Saris bei Stimme war, erlaubte es doch die gute Akustik des kleinen Saales, dass der Künstler Wilhelm Müllers Texte mit Franz Schuberts Kompositionen sowie die Stimmungswechsel zwischen Natur, Liebe und Tod beeindruckend interpretieren konnte. Seine Tenorstimme füllte den Raum klar aus und letztlich, nicht zuletzt dank einer hervorragenden Vorbereitung, war von einer gesundheitlichen Einschränkung nichts zu merken.
    Dazu sicherte die einfühlsame Begleitung durch den Pianisten Jobst Schneiderat den begeisternden Konzertabend, so dass wir uns auf Weiterungen der Konzertreihe freuen können.

    Nun hatte ich die Wahl, wo im Forum der Beitrag platziert werden sollte.
    Der Faden Kunstlied wäre denkbar gewesen. Auch als Konzertbericht wäre der Bericht passend. Letztlich habe ich mich für die Nachricht aus der Klassikszene im Anschluss meines Hinweises auf die „Liedkunst am Weißen Hirsch“ entschieden.

  • Englischer Liederabend am "Weißen Hirsch"

    Mit einem englischen Liederabend wurde am 28.Mai der Zyklus "Liedkunst im vormaligen Kurhaus-Saaldes Lahmann-Sanatoriums am Weßen Hirsch" abgeschlossen.
    Der Initiator der Veranstaltungsreihe, der holländische Tenor Anton Saris, und sein finnischer Freund, der Bariton Riku Pelo, sangen Lieder von Eric Coates, Ralph Vaughan Williams, Benjamin Britten und Roger Quilter.
    Begleitet wurden die Sänger am Flügel von Jobst Schneiderat.
    Die hervorragende Akustik des Saales ermöglichte den Künstlern, den selten zu hörenden Liedern zu einer beeindruckenden Wirkung zu verhelfen.

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