Otmar Suitner- Ein Österreicher in der ehemaligen DDR

  • Will aber auch sagen: meine Ablehnung ist nicht so ausschließlich oberflächlich, sondern rührt aus intensiver Beschäftigung- aber daran zweifelst Du ja nicht.

    Nein, absolut nicht. Dann passt es halt nicht, was den Otmar angeht.


    Im ostdeutschen Rundfunk lief im Grunde nur das, was auf LPs erhältlich war, also wieder Suitner und Annerose Schmidt.

    Lach...Annerose Schmidt. Der Name ist mir auch schon oft aufgefallen bei den alten Aufnahmen, besonders mit Masur.


    Denn natürlich wurde auch in anderen Ländern des "Warschauer Pakts" aufgenommen- nur an diese Aufnahmen heranzukommen, war so einfach nicht.
    Die standen nicht einfach im Regal im Geschäft

    OK, das hatte ich so nicht vermutet, denn an gute Musikbücher bin ich über die Ecke Dresden rangekommen damals. Die durften sogar als Paket gesendet werden. Bei LPs aus den anderen verbündeten Staaten habe ich das einmal so angenommen jetzt.

    Dann war es doch weitaus schwieriger gewesen als ich es befürchtet habe. Immerhin waren es ja Aufnahmen, die nicht primär für den Export bestimmt waren.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Lach...Annerose Schmidt. Der Name ist mir auch schon oft aufgefallen bei den alten Aufnahmen, besonders mit Masur.

    die Kombi (Suitner und Schmidt) ist mir auf diversen Flohmärkten nach der Wende auch begegnet - und ich muss Hempel komplett recht geben: es gibt nichts öderes, was Mozarts Klavierkonzerte angeht.

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • die Kombi (Suitner und Schmidt) ist mir auf diversen Flohmärkten nach der Wende auch begegnet - und ich muss Hempel komplett recht geben: es gibt nichts öderes, was Mozarts Klavierkonzerte angeht.

    die hat sie aber mit Masur aufgenommen.....Ebenso Chopin, Grieg KK und Weber (Konzertstück). Nicht für jeden Kram den schwarzen Peter an Suitner festmachen.

    Erstaunlich ist, dass man sie bei den Käufern völlig anders bewertet hat. Dort wird sie schwer gelobt.....

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Also, ich muss mich korrigieren!

    Krips ist doch langweiliger!
    Was mir bei Suitner komplett abgeht ist, dass er nie so spielen ließ, als ginge es um "ALLES". (Jedenfalls im Studio!)
    Man höre seine Jupiter mal gegen Klemp 1954!, dann weiß man, was ich meine. Gleiches gilt für 38, 39 und 40! Wo man bei anderen der Zeit (Szell zum Beispiel) auf der Stuhlkante sitzt, herrscht hier fröhlich flottes Musizieren.
    Aber genug des Bashings! Das hat er nun nicht verdient.
    Suitner hatte wohl auch das PECH, das die internationale Konkurrenz groß war und der Interpretationsstil sich zu wandeln begann. Da wurde er sozusagen zu einem Relikt aus ater Zeit, obwohl er dafür zu jung war. Die Zeit ging über ihn hinweg.
    Nur so meine Meinung.
    Gruß aus Kiel

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • Suitner hatte wohl auch das PECH, das die internationale Konkurrenz groß war und der Interpretationsstil sich zu wandeln begann.

    Immerhin hat seine Aufnahme von "Hänsel und Gretel" wohl so ihre Fans.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Krips ist doch langweiliger!

    Krips gilt eigentlich als exzellenter Mozart-Dirigent, komisch. Egal, das ist hier nicht das Thema.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Einige wenige Mozart-Klavierkonzerte gibt es auch mit der Kombi Schmidt/Suitner:

    z.B. wie von Lionel verlinkt die Nr.15, "eigentlich" eins meiner Lieblingskonzerte....

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  • Re Krips ist doch langweiliger!

    Es ist mir seit 40 Jahren ein Rätsel, dass ein so öder Dirigent wie Krips ein so hohes Ansehen geniest.
    Bei 2001 gab es mal Beethoven alle neune in nem schwarzen Schuber. Nach Konvitschny, auch so öde!
    Ich Trottel habe es mir gekauft und dann... man muss ja kreativ sein, verschenkt.
    Der Beschenkte hat mich nie wieder eingeladen.
    Gruß aus Kiel

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • die Kombi (Suitner und Schmidt) ist mir auf diversen Flohmärkten nach der Wende auch begegnet - und ich muss Hempel komplett recht geben: es gibt nichts öderes, was Mozarts Klavierkonzerte angeht.

    Schmidts Schumann-Aufnahmen, bei Berlin Classics gibt's eine Tripel-CD, höre ich ganz gerne. Und das ohne DDR-Sozialisation. Spieltechnisch bietet sie vielleicht nicht das Ultimum, aber öde ist das jedenfalls nicht.

    Nur weil etwas viel Arbeit war und Schweiß gekostet hat, ist es nicht besser oder wichtiger als etwas, das Spaß gemacht hat. (Helge Schneider)

  • Ich Trottel habe es mir gekauft und dann... man muss ja kreativ sein, verschenkt.
    Der Beschenkte hat mich nie wieder eingeladen.

    Das gehört sich aber nicht. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Immerhin kann man CD's auch sehr gut als Untersetzer für Gläser oder Flaschen verwenden. LP's sogar als Platzteller. Da haben dann die Gäste gleich was zum gucken. Und es macht was her. :D :wink:

    Peter

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Leute, hier geht es um Otmar Suitner und nicht um irgendwelche "Trotteln", denen Joseph Krips nicht gefällt.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Also wir sind von LPs als Platzteller abgekommen, weil die bei uns nicht in die Spülmaschine passen. Leider!

    Aber zum Thema: Suitner habe ich wenig. Die Dvořák-Sachen zum Beispiel. Lang nicht mehr gehört, als solide, aber nicht besonders herausragend abgespeichert.

  • Bei den "Ungarischen Tänzen" fehlt mir die Leichtigkeit, aber auch das Feuer in den schnellen Stücken. Das ist mir doch zu harmlos eingespielt. Schade, denn die Denon-Aufnahmetechnik sorgt für einen erstklassigen Klang. AD: Aug./Sept.1989 in Berlin

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Suitner hatte wohl auch das PECH, das die internationale Konkurrenz groß war und der Interpretationsstil sich zu wandeln begann.

    Ich glaube nicht, dass das so war. Wenn ich an die Abende in der Staatsoper denke, die er dirigierte, bei denen immer endlose Langeweile herrschte (wenn die Inszenierung es nicht rausriss, was an diesem Hause nur äußerst selten – fast nur in den jeweils 2-3 Vorstellungen, die sich eine Berghaus-Inszenierung halten konnte – vorkam), und wenn ich an die Plattenaufnahmen denke, die ich damals natürlich alle gekauft habe, weil es nichts anderes gab, würde ich sein Problem eher darin vermuten, dass er einfach nur unteres Mittelmaß war. Dass er in der DDR gewirkt hat (übrigens ist der Threadtitel falsch: er wirkte in der DDR, nicht in der »ehemaligen«, was war sie nämlich erst, als er dort nicht mehr wirken konnte, weil es sie nicht mehr gab), kann nicht das Problem gewesen sein. Mit seinem Pass konnte er ja frei reisen, und wenn sich die internationalen Opernhäuser und Plattenfirmen um ihn gerissen hätten, hätte ihn nichts daran gehindert, diese Angeboten anzunehmen. (Es ist ja nicht so, dass im westlichen Ausland gar nicht bemerkt wurde, wenn da gute Kräfte unterwegs waren. Selbst Ludmila Dvorakova wurde nach Bayreuth geholt – sicherlich eher wegen ihrer enormen Bühnenausstrahlung als wegen ihrer wahrhaft furchterregend jaulenden Stimme, aber immerhin.) Es dürfte sich wohl eher umgekehrt verhalten: Dass er in der DDR war, ermöglichte ihm, trotz seiner Mittelmäßigkeit vergleichsweise attraktive Positionen wie den Chefposten der Dresdner Staatskapelle und den an der Berliner Staatsoper einzunehmen und damit über eine enorme Machtfülle zu verfügen.

  • ein sehr starkes Statement lieber Argonaut!

    Sowas habe ich mir vor wenigen Jahren noch getraut. Hier kriegt man von Fans leicht "eins auf die Birne".
    Von mir den Dank für die klaren Worte.
    Gruß aus Kiel

    PS. Eigentlich sollte ich mir mal wieder Barbirolli, Horenstein und Tennstedt vornehmen. :thumbup:

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • Lieber Argonaut,

    Du formulierst nun weitaus kompromissloser, was auch meine Meinung ist.

    Trotzdem habe ich mal wieder einen Schubert rausgekramt, die Sinfonien 1+2 von der LP.
    Aufnahmetechnisch sind sie ja so richtig gut, der frühe Schubert will mal wieder nicht recht zünden bei mir mit Suitner. Irgendwie so wie Maurice selbst es bei den Ungarischen Tänzen beschreibt.
    Gestern noch hörte ich einen Mitschnitt aus Boston(!) mit ihm und Brendel mit Mozarts KV466...äh, nicht zu Ende.... :S .
    Suitner und icke, das wird einfach nichts mehr in diesem Leben- werde darum nun fortan hier schweigen.

    Herzliche Grüße,
    Mike

    "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst." Voltaire

  • Suitner und icke, das wird einfach nichts mehr in diesem Leben- werde darum nun fortan hier schweigen.

    Lach.....Nein, warum denn? Ich beiße Dich deshalb nicht. Ich kann gegen seinen Schumann, Dvorak und die Brahms-Sinfonien nichts Schlechtes sagen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Dass er in der DDR gewirkt hat (übrigens ist der Threadtitel falsch: er wirkte in der DDR, nicht in der »ehemaligen«, was war sie nämlich erst, als er dort nicht mehr wirken konnte, weil es sie nicht mehr gab)

    Nein, der ist richtig. Stand heute ist diese Zeit Vergangenheit, also "ehemalig", damals DDR. Was soll daran falsch sein? Er konnte auch nicht mehr wirken, weil er es gesundheitlich nicht mehr konnte.


    Ich glaube nicht, dass das so war. Wenn ich an die Abende in der Staatsoper denke, die er dirigierte, bei denen immer endlose Langeweile herrschte (wenn die Inszenierung es nicht rausriss, was an diesem Hause nur äußerst selten – fast nur in den jeweils 2-3 Vorstellungen, die sich eine Berghaus-Inszenierung halten konnte – vorkam), und wenn ich an die Plattenaufnahmen denke, die ich damals natürlich alle gekauft habe, weil es nichts anderes gab, würde ich sein Problem eher darin vermuten, dass er einfach nur unteres Mittelmaß war.

    Wenn das denn so gewesen ist, frage ich mich, warum er sich dann dort hatte 30 Jahre halte können. Irgendwo ist da ein Haken bei. Ich kann seine Arbeit als Operndirigent nicht beurteilen, da ich keine höre, auch mag ich keinen Mozart, daher muss ich hier auch passen, doch wie bereits geschrieben, kann ich sonst nicht so negativ urteilen wie Du es machst.

    Auch sein Bruckner finde ich ordentlich bis gut (4.5. & 7. Sinfonie habe ich da). Seinen Mahler kenne ich nicht, aber die Erste mit der Dresdner Staatskapelle soll sehr gut sein, das werde ich bald hören, da ich diese Einspielung erworben habe. Die Fünfte soll allerdings weniger gut geworden sein, da habe ich aber auch nur mal gelesen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

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