Die 12 Töne bilden die Reihe, die wiederum in ihren 48 (4 x 12) Erscheinungsformen auftreten kann. Es ist aber eben nicht so, dass das gesamte Stück lediglich aus 12 Tönen besteht. Bei op. 33a habe ich vorhin nochmal nachgesehen. Da gibt es z. T. sogar in identischer Tonlage die Töne cis und des, auch wenn sie klanglich auf dem Klavier natürlich gleich sind.
Das ist doch Semantik. Du definierst "cis" und "des" als zwei verschiedene Töne, die gleich klingen, und sagst, dass es deshalb in zwölftönigen Stücken mehr als zwölf Töne gibt. Schönberg (und ich) würden indes "cis" und "des" (im Kontext der gleichstufigen Stimmung) als zwei verschiedene Schreibweisen desselben Tons definieren. Zwölftonreihen beinhalten immer zwölf Töne, die aber je nach Kontext in einer bestimmten Schreibweise einfacher zu lesen sind und deshalb nicht immer in derselben Schreibweise gesetzt werden.
Schönberg hat übrigens, während er seine Suite, Op. 29 komponierte, an einer neuen Notenschrift speziell für Zwölftonkompositionen getüftelt, in der es für jeden Ton nur eine Schreibweise gibt. So sehen die ersten sechs Takte des zweiten Satzes der Suite in dieser Notenschrift aus: http://archive.schoenberg.at/compositions/s…_resize:100_pr_