Daniel Barenboim - als Pianist, Dirigent und Institution

  • Zitat

    Wie bereits eine knappe Woche zuvor mit der Staatskapelle konnte der weiter angeschlagene Barenboim auf das langjährige Zusammenspiel auch mit den Philharmonikern bauen. Aus dem Orchester war von wenig Probearbeit und beim Konzert ungenauen Einsätzen zu hören. Demnach überging das Orchester im letzten Brahms-Satz bis auf ein Instrument geschlossen eine verfrühte Anzeige von Barenboim und intonierte gemeinsam erst zum musikalisch richtigen Zeitpunkt.

    Berliner Staatsoper sucht Nachfolge für Barenboim (msn.com)

    Beste Grüße vom Stimmenliebhaber

  • Zitat

    Wie bereits eine knappe Woche zuvor mit der Staatskapelle konnte der weiter angeschlagene Barenboim auf das langjährige Zusammenspiel auch mit den Philharmonikern bauen. Aus dem Orchester war von wenig Probearbeit und beim Konzert ungenauen Einsätzen zu hören. Demnach überging das Orchester im letzten Brahms-Satz bis auf ein Instrument geschlossen eine verfrühte Anzeige von Barenboim und intonierte gemeinsam erst zum musikalisch richtigen Zeitpunkt.

    Berliner Staatsoper sucht Nachfolge für Barenboim (msn.com)

    Woher stammt denn das Zitat? Der angegebene Link führt nicht weiter.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Zitat

    Wie bereits eine knappe Woche zuvor mit der Staatskapelle konnte der weiter angeschlagene Barenboim auf das langjährige Zusammenspiel auch mit den Philharmonikern bauen. Aus dem Orchester war von wenig Probearbeit und beim Konzert ungenauen Einsätzen zu hören. Demnach überging das Orchester im letzten Brahms-Satz bis auf ein Instrument geschlossen eine verfrühte Anzeige von Barenboim und intonierte gemeinsam erst zum musikalisch richtigen Zeitpunkt.

    Berliner Staatsoper sucht Nachfolge für Barenboim (msn.com)

    Woher stammt denn das Zitat? Der angegebene Link führt nicht weiter.

    :wink:

    Komisch, wenn ich draufklicke, führt er weiter. Jetzt nochmal?

    Berliner Staatsoper sucht Nachfolge für Barenboim
    Die Staatsoper Unter den Linden braucht eine neue musikalische Spitze. Nach dem Rückzug von Barenboim als Generalmusikdirektor deutet nichts auf einfache…
    www.msn.com

    Scheint ein DPA-Artikel zu sein, der von msn angeboten wird.

    Beste Grüße vom Stimmenliebhaber

  • Komisch, wenn ich draufklicke, führt er weiter.

    Das schon, aber Dein Zitat finde ich dort nicht.

    :/

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Ah ja. Vielleicht mal auf den blauen Button "Weiterlesen" klicken?

    Ok danke, habs jetzt gefunden.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Gestern gab bei den Berliner Philharmonikern wieder die – nun seltener werdende – Gelegenheit, Barenboim am Dirigentenpult zu erleben. Ich muss zugeben, dass seine Interpretationen, insbesondere des deutsch-österreichischen „Kernrepertoires“, meinen Nerv meist nicht treffen, und ich vermutlich bei einem Beethoven-, Brahms-, Mozart-, Schumann-usw.-Programm auf den Besuch des Konzerts verzichtet hätte. Nun gab es aber die reizvolle Zusammenstellung von Faurés Pélleas-et-Mélisande-Suite, Wagners Wesendonck-Liedern (mit Elīna Garanča) und Francks d-moll-Symphonie, die mich – verbunden mit der Befürchtung, dass es vielleicht nicht mehr allzu viele Gelegenheiten geben wird, diesen Ausnahmemusiker live zu erleben – zum Besuch animiert hat.

    Der Gang auf das Podium fiel Barenboim sichtlich schwer, aber den bereitgestellten Dirigierhocker ließ er wieder vom Podest nehmen und wirkte dann beim Dirigieren auch sicher (offenbar hat sich sein Gesundheitszustand seit den letzten Auftritten, von denen man las, wieder stabilisiert). Die Zeichengebung ist äußerst sparsam und setzt phasenweise auch ganz aus – aber dies scheint nicht vorrangig durch körperliche Einschränkungen bedingt, sondern geschieht offenkundig im Wissen um die Vertrautheit und das musikalische Einverständnis mit dem – ihm ja seit Jahrzehnten eng verbundene – Orchester. Und dies spiegelt sich auch in dem, was zu hören ist, wieder: Der Fauré gehüllt in einen warmen, sanften Streicherklang und die Wesendonck-Lieder mit wunderbar delikaten, dunklen, sehr „dichten“ Klangfarben (Garanča hat mich hier mehr überzeugt als in Ihrer Thielemann-Aufnahme, die ich zuvor angehört hatte). In ihrer zugespitzten Haltung aber besonders beeindruckt hat mich Barenboims Interpretation von Francks Symphonie: So langsam, fast statisch habe ich sie wohl noch nie gehört, der Aufschwung des Finales merkwürdig gebremst, aber die fast still stehenden Klangflächen zeitweise, die souverän angelegte weite dynamische Amplitude und die intensiven, ganz unhektisch ausgesungenen Bläserchöre (wie natürlich auch Wollenwebers wundervolles Englischhorn-Solo) vermittelten die kunstvolle Fraktur dieser Musik auf eine ganz besondere Weise.

  • Auch in diesem Jahr war Daniel Barenboim mit seinem West-Eastern Divan Orchestra wieder bei den Salzburger Festspielen zu Gast. Auf dem Programm standen Beethovens erstes Klavierkonzert und Brahms´ zweite Symphonie, als Solistin war eigentlich Martha Argerich vorgesehen, mit der Barenboim ja seit ihrer gemeinsamen Jugendzeit viel zusammen gearbeitet hat. Nach Argerich wie üblich abgesagt hatte, wurde sie durch Igor Levit ersetzt. Das Salzburger Konzert war Teil einer Tournee durch mehrere Städte, unter anderem Luzern (beim Lucerne Festival), Köln etc.

    Die Kritiken waren nicht gut. Der Schweizer Kritiker Chris­tian Berzins stellte eine Frage, die viele andere wahrscheinlich nur hinter vorge­hal­tener Hand stellen: „Wer sagt Daniel Baren­boim: ‚Lass gut sein‘?“ Ich würde allerdings auch fragen: Wer hat das Recht dazu, so etwas zu sagen. Und ich würde annehmen, dass Barenboim durchaus genug Menschen um sich herum hat, die ihn beraten. Trotzdem ist es interessant, inzwischen solche Kritiken zu lesen.

    Beim nächsten gemein­samen Auftritt bei den Salz­burger Fest­spielen war dann plötz­lich von einem groß­ar­tigen Konzert zu lesen. Bleibt die Frage: War das Konzert wirk­lich so viel besser, oder haben die öster­rei­chi­schen Rezen­senten sich einfach nur etwas tauber gestellt?

    Um die Frage für mich zu beantworten, hilft nur: Selbst hinhören. Ich habe die Radioübertragung des Salzburger Konzertes gehört und hätte ich eine Rezension schreiben müssen, wäre sie genau so gut ausgefallen wie die, die in der Presse erschienen sind. Was ich da gehört habe, fand ich richtig, richtig gut. Igor Levit ist ein toller Pianist, das West-Eastern Divan Orchestra trägt seinen Dirigenten auf den Händen und Barenboim muss offebar einfach nur da sein, mit dem Charisma und der Präsenz, die er hat, um diese Musikerinnen und Musiker zu einem motivierten, transparenten, lebendigen, konzentrierten Spiel zu animieren.

    Ich weiß nicht, ob die anderen Konzerte der Serie tatsächlich schwächer waren, dieses hier, das ich gehört habe, fand ich aber sehr gut.

    Ich liebe Wagners Musik mehr als irgendeine andre. Sie ist so laut, daß man sich die ganze Zeit unterhalten kann, ohne daß andre Menschen hören, was man sagt. - Oscar Wilde

  • Die hiesige Kritik (Kölner Konzert) war positiv, wenn nicht euphorisch, sowohl was den Pianisten als auch das Orchester als auch, vor allem, deren Zusammenspiel betrifft.

    West-Eastern Divan Orchestra in der Philharmonie: Kölner Publikum feiert Daniel Barenboim
    Das West-Eastern Divan Orchestra spielte das erste Konzert seiner aktuellen Tour vor vollen Rängen in der Kölner Philharmonie. Die große Martha Argerich musste…
    ga.de

    (Bezahlschranke)

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • (Bezahlschranke)

    Was wurde denn gespielt?

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • (Bezahlschranke)

    Was wurde denn gespielt?

    maticus

    Bei dem Konzert in Salzburg:

    Auf dem Programm standen Beethovens erstes Klavierkonzert und Brahms´ zweite Symphonie

    Ich wäre erstmal davon ausgegangen, dass das Programm bei allen Konzerten der Tournee identisch war.

    Ich liebe Wagners Musik mehr als irgendeine andre. Sie ist so laut, daß man sich die ganze Zeit unterhalten kann, ohne daß andre Menschen hören, was man sagt. - Oscar Wilde

  • Wer sich ein eigenes Bild machen möchte, kann das Konzert (jn zwei Teilen) übrigens noch bis Sonntag beim Österreichischen Rundfunk abrufen:

    Beethoven:

    Salzburger Festspiele 2023 - Matinee | SO | 03 09 2023 | 11:03
    West-Eastern Divan Orchestra, Dirigent: Daniel Barenboim; Igor Levit, Klavier. Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 in C-Dur op. 15;…
    oe1.orf.at

    Brahms:

    Salzburger Festspiele 2023 - Matinee | SO | 03 09 2023 | 12:06
    West-Eastern Divan Orchestra, Dirigent: Daniel Barenboim (aufgenommen am 17. August im Großen Festspielhaus Salzburg in 5.1 Surround Sound)
    oe1.orf.at

    Ich liebe Wagners Musik mehr als irgendeine andre. Sie ist so laut, daß man sich die ganze Zeit unterhalten kann, ohne daß andre Menschen hören, was man sagt. - Oscar Wilde

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!