Buchempfehlung zur Musikgeschichte

  • Danke für den Hinweis, hm, wie redet man eigentlich einen Erzherzog korrekt an?

    Hoffentlich muss man den jpc-Hinweis zur Lieferbarkeit nicht allzu ernst nehmen, sonst gilt es langsam Weihnachtsgeschenke zu kaufen:

    Zitat

    Verfügbarkeit: Artikel voraussichtlich lieferbar innerhalb von 6 Monaten

  • wie redet man eigentlich einen Erzherzog korrekt an?

    Kaiserliche Hoheit, nehme ich einmal an. Aber vielleicht legt er hier nicht so viel Wert auf die korrekte Anrede... ;+)

    Liebe Grüße,
    :wink:
    Renate

    Unsre Freuden, unsre Leiden, alles eines Irrlichts Spiel... (Wilhelm Müller)

  • Kaiserliche und Königliche Hoheit, gerne auch Durchlauchtigster.

    "...es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen." - Johannes Brahms

  • Noch was neues - diesmal aus dem Chronos Verlag (Zürich) zu Boulez (im Dezember erschienen):

    Jörg Huber:
    Der Erbe der Moderne Weitergeben.
    Pierre Boulez dirigiert das Lucerne Festival Academy Orchestra. Eine Phono-Monographie

    180 S., 70 Abb., 2 CDs, ISBN: 978-3-0340-0969-0, EUR 31,00

    Hier gibt's sogar ein Bildchen:

    Viele Grüße,
    Medard

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.


  • Es sind ja nur 350 Komponisten drin, insofern ist es kein Wunder, dass die von Dir genannten Komponisten fehlen. Dafür sind ja die Aufsätze pro Komponist mehr als das, was sonst so ein Ein-Band-Lexikon hergibt.

    Die Dichte der behandelten Komponisten nimmt dann ziemlich stark zu, die zwischen 1940 und 1959 Geborenen sind recht üppig vertreten, wenn auch in etwas problematischer Auswahl, aber heute haben wir eben schon etwas mehr Abstand als in den 90ern, als die Auswahl getroffen wurde. Das lässt sich also nicht so recht vermeiden.

    In der Generation von Raff sind immerhin Dargomischsky, Franz, Gade und Cornelius (neben Liszt, Wagner, Verdi, Gounod, Franck, Smetana, Johann Strauss und Bruckner) drin. Ich würde da eher z.B. Alkan vermissen, finde an der Auswahl aber eigentlich nichts zu meckern.
    :wink:

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Meine Empfehlung:

    dtv-Atlas Musik

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Neues Handbuch der Musikwissenschaft

    Darauf hat bereits Cherubino aufmerksam gemacht:

    Wer keine Angst hat, tiefer in die Materie einzusteigen, dem sei das "Neue Handbuch der Musikwissenschaft" dringend ans Herz gelegt. Ich habe immer wieder mit viel Gewinn darin gelesen, es umfasst diverse Bände, die von namhaften Forschern geschrieben wurden. Das "NHdMw" ist nun auch nicht unbedingt ideale Bettlektüre, aber für einen interessierten Laien absolut verständlich und nicht komplizierter als der Eggebrecht.


             


    Abgebildet ist nur eine Auswahl aus dem dreizehnbändigen Werk, eine vollständige Übersicht findet sich hier.

    In vielen Bibliotheken einzusehen. Ansonsten habe ich die preiswertesten Angebote hier gefunden. Dafür muss man allerdings schon eine Zeitlang seine CD-Einkäufe und/oder Konzertbesuche etwas einschränken.

    Das ist von meiner Seite eine Empfehlung mit Vorbehalt, da ich immer nur ausschnittsweise in dem ein oder anderen Band herumlese. Qualitative und sonstige Schwankungen sind bei sovielen unterschiedlichen Autoren nicht zu vermeiden, der Forschungsstand ist auch meist derjenige der 80er Jahre. Aber fast immer, wenn ich einen der Bände konsultiert habe (zuletzt z.B. bezüglich des Kunstliedes im 20. Jahrhundert), fand ich die entsprechenden Kapitel sehr informativ und aufschlussreich, gelungen in der Synthese zwischen Überblick und exemplarischer Analyse, methodologisch reflektiert, auch um Kontexte bemüht und mit vielen Hinweisen auf weiterführende Literatur ausgestattet.


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Abgebildet ist nur eine Auswahl aus dem dreizehnbändigen Werk, eine vollständige Übersicht findet sich hier.

    In vielen Bibliotheken einzusehen. Ansonsten habe ich die preiswertesten Angebote hier gefunden. Dafür muss man allerdings schon eine Zeitlang seine CD-Einkäufe und/oder Konzertbesuche etwas einschränken.

    Es geht noch günstiger, jedenfalls für Teile des Neuen Handbuchs der Musikwissenschaft: Die Bände, in denen es um europäische klassische Musik geht (vom Altertum bis zum 20. Jahrhundert), sind als siebenbändige Geschichte der Musik erschienen, siehe hier direkt beim Laaber-Verlag. Vermutlich eine weniger edle Ausgabe, aber textidentisch und für einen Bruchteil des Preises.

    Michel

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Vermutlich eine weniger edle Ausgabe, aber textidentisch und für einen Bruchteil des Preises.

    Oh, vielen Dank für den Hinweis: Subskriptionspreis bis zum 31. Dezember diesen Jahres: 248 €. Das rückt es fast schon in den Bereich eines - zugegebenermaßen recht teuren - Weihnachtsgeschenks...


    Zwanglos darf ich hier noch einen Hinweis auf ein Standardwerk nicht zur Musikgeschichte insgesamt, sondern zur Operngeschichte anfügen: Die exzellente Geschichte des Musiktheaters von Ulrich Schreiber, die schon immer unter dem dämlichen Titel Opernführer für Fortgeschrittene geführt wurde, ist jetzt in einer preiswerten broschierten Ausgabe erhältlich (99 €). Was hier an Werk- und Repertoirekenntnis sowie analytischer Kompetenz demonstriert wird, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Je weiter sich die Operngeschichte der Gegenwart nähert, desto ausführlicher wird Schreiber. Aber schon der erste Band (der bereits Ende der 80er erschienen ist) setzte Standards. Wo wurde man schon 1988 in deutscher Sprache derart ausführlich z.B. über Lully informiert?

    Opernführer für Fortgeschrittene, 3 Bde. in 5 Teilbdn.

    Die Geschichte des Musiktheaters.

    - Von den Anfängen bis zur Französischen Revolution
    - Das 19. Jahrhundert
    - Das 20. Jahrhundert I. Von Verdi und Wagner bis zum Faschismus
    - Das 20. Jahrhundert II. Deutsche und italienische Oper nach 1945. Frankreich. Großbritannien
    - Das 20. Jahrhundert III. Ost- und Nordeuropa. Nebenstränge am Hauptweg. Interkontinentale Verbreitung



    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • So weh es tut, denn Ulrich Schreiber hat mir sehr viel bedeutet, je mehr ich den Opernführer für Fortgeschrittene benutzt habe, umso deutlicher wurden mir die Schwachstellen des Werkes - wenigstens bei den Gegenständen, bei denen ich ihn befragt habe. Ich habe ihn in früheren Zeiten propagiert (und etwa gegenüber Ecclitico - unter einem anderen Namen -) nachdrücklich verteidigt. Aber die Schwierigkeiten eines solchen Unternehmens liegen darin begründet, dass es Zeiträume gibt, die hervorragend ausgeleuchtet werden - und andere, bei denen das nicht zutrifft. Dass ich bei Gluck so einiges bemäkeln kann, nehme ich nicht übel, weil da mein Informationsstand gut ist. Aber Nichtgluckisten ....

    Christian Köhn hat - vollkommen zu Recht - bemängelt,. dass Giselher Klebe "vergessen" wurde. Und so wird man leider doch eine größere Anzahl von Lücken entdecken, die es in einem solchen Führer mE nicht geben darf. Ach ja, was mir dann immer unangenehm viel Arbeit macht, wenn ich den Schreiber benütze: (an)zitierte Stellen sind nicht nachgewiesen. Da findet man eine interessante Äußerung, verbringt dann aber viel Zeit damit, das Zitat zu verifizieren.

    Dies gesagt, das Werk bietet so viel, es gibt bis dato keine Alternative, deshalb bleibe ich bei meiner Empfehlung. Dass er sich deutlich an Adorno orientiert, ist für mich einer der Pluspunkte BTW.

    Liebe Grüße Peter

    .
    Auch fand er aufgeregte Menschen zwar immer sehr lehrreich, aber er hatte dann die Neigung, ein bloßer Zuschauer zu sein, und es kam ihm seltsam vor, selbst mitzuspielen.
    (Hermann Bahr)

  • So weh es tut, denn Ulrich Schreiber hat mir sehr viel bedeutet, je mehr ich den Opernführer für Fortgeschrittene benutzt habe, umso deutlicher wurden mir die Schwachstellen des Werkes

    Die gibt es zweifellos, sind teils auch in der Konzeption begründet: Ein einziger Autor, auch wenn er Schreiber heißt, kann nicht in allen Epochen und Bereichen gleich sachkundig sein. Bestimmte, versehentliche oder absichtliche Lücken (Klebe mit Sicherheit absichtlich) sind auch nicht zu leugnen. Außerdem - das ist manchmal eine Stärke, manchmal eine Schwäche - unterrichtet Schreiber ja auch bei den ausführlicheren Opernbesprechungen nicht über alle relevanten Aspekte, sondern konzentriert sich häufig auf einige exemplarische Punkte und/oder auf eine ihm besonders am Herzen liegende Hypothese. Mit subjektiven Urteilen geizt der Autor nicht (was sein gutes Recht ist). Und manche inhaltlichen und stilistischen Eigentümlichkeiten nerven nach einer gewissen Zeit. Aber das Positive überwiegt weit - ich kann gar nicht sagen, wieviele Hinweise auf mir unbekannte Werke und Anregungen bezüglich bekannterer Werke ich aus diesen Büchern bekommen habe. So hat mich seinerzeit das hervorragende Berlioz-Kapitel erst auf die richtige Spur gesetzt.

    Es schadet natürlich nicht, wenn man die führenden Enzyklopädien zur Operngeschichte zusätzlich heranzieht: Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters (hier als Beispiel das Komponisten- und Werkregister des ersten Bands) und The New Grove Dictionary of Opera (hier kann man auch online recherchieren, allerdings m.W. nur kostenpflichtig über den Pay-per-Use-Zugriff u.a. der Bayerischen Staatsbibliothek).


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Ein einziger Autor, auch wenn er Schreiber heißt, kann nicht in allen Epochen und Bereichen gleich sachkundig sein. Bestimmte, versehentliche oder absichtliche Lücken (Klebe mit Sicherheit absichtlich) sind auch nicht zu leugnen.

    Das sehe ich auch so. Die Leistung dieses einzelnen Autoren kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Auch ist mir der manchmal deutlich subjektive Zugriff weit sympathischer als ein quasi-objektiver. Wenn man mal den Schreiber gut kennen gelernt hat, kann man damit gut umgehen. Aber es ist doch eine gewisse Rechtfertigung für den Titel "Opernführer für Fortgeschrittene" ...


    Es grüßt Peter

    .
    Auch fand er aufgeregte Menschen zwar immer sehr lehrreich, aber er hatte dann die Neigung, ein bloßer Zuschauer zu sein, und es kam ihm seltsam vor, selbst mitzuspielen.
    (Hermann Bahr)

  • Wo wir schon beim Thema (relativ) preisgünstiger Neuausgabe sind: Auch Teile des Handbuchs der Musikalischen Gattungen aus dem Laaber-Verlag sind in Sonderausgaben erschienen.

    Einige Beispiele der Originalausgabe :


    Als Sonderausgaben daraus sind die Bände über Streichquartett, Tasteninstrumente und Oper erschienen:


    Auch hier sind natürlich bei der großen Anzahl verschiedener Autoren Stil- und Qualitätsunterschiede zu erwarten. Der Band "Oper des 17. Jahrhunderts" von Silke Leopold liest sich jedenfalls sehr gut.

    Michel

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Musikgeschichte in digitalisierter Form (83844 Seiten):

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41QGW6N5C8L._SL500_AA300_.jpg]


    Bei 2001 kürzlich für knapp 10 EUR gesehen.

    Nutzbar mit dem Zusatzprogramm "Digitale Bibliothek". Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer digitalisierter Texte, z.B. Biographien über Komponisten von Bach bis Wagner oder Riemanns Musiklexikon. Bisweilen sind solche DVDs/CDs auch in öffentlichen Bibliotheken aufzustöbern.

  • Diese Buch habe ich heute gekauft. Es enthält keine Beschreibungen bekannter Opern, sondern Essays u.a. über Albéric Magnards Guercoeur und Bérénice. Da mir Magnard erst hier im Forum vorgestellt wurde, habe ich sofort zugegriffen. Aber auch die weiteren Essays scheinen interessant zu sein.
    Herzliche grüße von calisto

  • Dieses Buch habe ich heute gekauft. Es enthält keine Beschreibungen bekannter Opern, sondern Essays u. a. über Albéric Magnards Guercoeur und Bérénice. Da mir Magnard erst hier im Forum vorgestellt wurde, habe ich sofort zugegriffen. Aber auch die weiteren Essays scheinen interessant zu sein.


    Liebe Calisto,

    ganz herzlichen Dank für diesen tollen Tip! Da es sicher nicht nur in Sachen Magnard, sondern auch bezüglich der anderen Essays über Opernraritäten für mich hoch interessant sein dürfte, habe ich hier sofort zugeschlagen. :D

    :wink:
    Johannes

  • Gestern im Antiquariat gefunden :

    Für kleines Geld . :klatsch:

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • Ersteres Kenne ich.Da hast Du einen guten Kauf gemacht.

    Ich würde mal nach DEM Buch schauen :





    Kein "Schnäppchen,aber sehr hochwertig aufgemacht.Ein tolles Buch,ich habe das Vorgängerbuch damals bei Zweitausendeins nachgeworfen bekommen.Vielleicht erinnert sich jemand daran....

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51YAFx-jo1L._.jpg


    Leider funktioniert HIER der Einfügungslink bei Amazon auch nach drei Versuchen nicht.Hier musst also der "Ersatz-Link her,sorry.


    Dieses Buch gab es auch immer mal wieder bei Zweitausendeins.Sehr schön und edel aufgemacht.Jetzt natürlich zum Schnäppchenrpeis,aber damals auch nur knappe 20 €

    VG,Maurice

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Hallo Maurice,
    es erscheint nicht, beschreibe dann nochmals den TITEL und den AUTOR !

    LG palestrina

    Jetzt kam es hinterher , Danke

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

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