Die DVD ist bestellt - Oper muß ich auch sehen. Bin wirklich mal gespannt!
Super. Ist halt nur der II. Akt, aber wenn die nicht, dann weeß ick och nich weiter.
Wolfram
Die DVD ist bestellt - Oper muß ich auch sehen. Bin wirklich mal gespannt!
Super. Ist halt nur der II. Akt, aber wenn die nicht, dann weeß ick och nich weiter.
Wolfram
Der gesamte zweite Akt aus der Londoner Tosca - Serie, das einzige längere Bilddokument mit der Callas.
Es gibt doch auch noch diese große Gala aus der Pariser Oper: In der ersten Hälfte einzelne Arien (Norma, Rosina, Leonore) konzertant, in der zweiten dann ebenfalls der zweite Akt der "Tosca" szenisch mit Gobbi als Partner.
Es gibt doch auch noch diese große Gala aus der Pariser Oper: In der ersten Hälfte einzelne Arien (Norma, Rosina, Leonore) konzertant, in der zweiten dann ebenfalls der zweite Akt der "Tosca" szenisch mit Gobbi als Partner.
Und dazu dann ja auch noch den II. Akt, wenn auch stark gekürzt, aus der Ed Sullivan Show, aber London hat eben den Vorteil, dass er wirklich Teil einer laufenden, sehr gut geprobten Aufführung war. Ist schon mehr wirkliches Theater als die anderen beiden Beispiele.
Wolfram
Was 'das einzige längere Bilddokument' angeht, hast du natürlich recht. Ansonsten gibt es ja eher nur 'Schnipsel' meistens ohne Ton (Medea, Norma, Butterfly, Traviata etc.)
Wolfram
Alles anzeigenUnd schon bin ich aus meiner mir selbst auferlegten Chronologie heraus.
Verdi: Il Trovatore
Callas - Baum - Simionato - Petroff / Picco 1950
Anders als auf dem Cover angegeben, handelt es sich hier um Ausschnitte der zweiten Aufführung des 'Trovatore' vom 27.06.1950. Ivan Petroff ersetzte Leonard Warren, ansonsten erscheint mir v.a. die Callas als wesentlich selbstsicherer an diese Figur der Leonara herangehend als in der ersten Vorstellung - nicht unbedingt zum Besseren. Faszinierend ihre vokale Beherrschung der Partie, nichts scheint ihr Schwierigkeiten zu machen, aber sie singt mit einem dramatischen Überdruck als wäre sie von der Kette gelassen. Weniger wäre hier wirklich mehr.
Wolfram
Die höre ich jetzt spontan heute Nacht auch gerade, falls diese Aufnahme wirklich das ist, was sie vorgibt zu sein:
Was ein Drama, was ein Zirkus - das ist wirklich Oper aus einer anderen Zeit. Leider ist die Tonqualität stellenweise extrem schlecht und beeinträchtigt stark den Eindruck beim Hören. Dass Callas tolle Koloraturen singen konnte, weiß man. Dass Baum zu nicht viel zu gebrauchen war, weiß man auch. Simionato kommt nur in einem kurzen Ausschnitt vor, habe ich aber aber noch nie so draufgängerisch singen gehört. Meine Entdeckung ist Ivan Petroff: Ich hatte bisher nicht einmal den Namen je gelesen, aber das ist wirklich eine tolle Baritonstimme, voll und dunkel, reich und mit bombensicherer Höhe, die der Sänger mit Kraft, Sicherheit und Musikalität einsetzt, wenn auch nicht immer mit Anmut - aber damit wäre er in diesem Ensemble auch fehl am Platze.
Das ist oftmals, wahrlich nicht immer, ein Problem dieser frühen Aufnahmen, dass Callas so sehr aus dem Vollen schöpfte und schöpfen konnte und dass dabei manche Feinheiten, die sie später entwickelte, noch auf der Strecke blieben. Es war halt Anfang.
Dass oftmals das gesamte Ensemble dem auch frönte, lag vielleicht an der Zeit, vielleicht aber auch an der sommerlichen Hitze in Mexico.
Wolfram
Dass oftmals das gesamte Ensemble dem auch frönte, lag vielleicht an der Zeit, vielleicht aber auch an der sommerlichen Hitze in Mexico.
Ich glaube schon, dass das etwas zeitgebundenes ist - oder vielleicht auch etwas kulturell gebundenes. Diese Art von Oper funktioniert nur mit einem Publikum, dass die Stücke gut kennt, sowohl die Geschichten als auch die Musik. Dann kann man so eine Art von Show abziehen: Alles, was du kannst, kann ich noch lauter. Spitzentöne in jeder Länge, Höhe und Lautstärke nicht dort, wo der Komponist sie hingeschrieben hat, sondern dort, wo und wie sie in der Situation gerade passen. Tempo, Tempo, Tempo (das Terzett im dritten Akt geht ja so nach vorne, dass man kaum noch den Text artikulieren kann). Wer zu schwach ist, bleibt auf der Strecke.
Das ist wahnsinnig toll, das ist Oper als spontanes, lebendiges Erlebnis, Oper als spektakuläre Show. Und das funktioniert nur in einem bestimmten kulturellen Umfeld, nämlich in einem Umfeld, das erstens mit den Stücken an sich gut vertraut ist, und das zweitens bereit ist, diese Art des Umgangs mit den Stücken mitzuleben.
Das ist alles richtig, wobei es wohl v.a. in der italienischen Oper so funktionierte und das ja auch sehr lange noch. Ich erinnere mich auch noch an Aufführungen, v.a. mit Bonisolli, wo es immer auch um musikalisches Protzen ging und wo das Publikum das sehr wohl goutierte. Großer Zirkus eben und wenn man das live erlebt, kann das durchaus etwas faszinierendes haben, wenn es am richtigen Ort passiert.
Damit trifft man in der Regel nicht das wirkliche Drama, wird der Komposition auch nicht gerecht, aber, wie gesagt, es hat, in der richtigen Stimmung, auch etwas Mitreißendes.
Nun muss man der Callas wirklich zugute halten, dass sie in manchen frühen Aufnahmen durchaus versucht Differenzierungen hineinzubringen. Aber sie ließ sich natürlich auch mitreißen oder war halt noch nicht so weit. Bei diesem 'Trovatore' war es natürlich auch so, dass sie die Partie vorher mit keinem Dirigenten einstudieren konnte, völlig auf sich selbst gestellt war und was sie da aus der Partie gemacht hat, ist gerade in der ersten Aufführung wirklich bewundernswert.
Wolfram
Verdi: Un Ballo in Maschera
Thomas: Mignon
Proch: Arie und Variationen
Callas / Wolf Ferrari - RAI Turin, 12.3.1951
Ein 'Ecco l'orrido' ohne Orchestereinleitung, ein bruchstückhaftes 'Io son Titania', immerhin vollständige 'Variazioni', dafür alles in unterirdischer Tonqualität. Aber vielleicht ist sogar das was fehlt der schmerzhafteste Verlust. 'Leide, leise' aus dem Freischütz und so weiß niemand mehr, wie sie diese Arie des deutschen Repertoires gesungen hat.
Callas ist superb bei Stimme. Ihre Amelia ist düster und drückend gefärbt, die Titania ein ausdrucksreiches Stück mit exzellenten Verzierungen und der Proch eine absolute Lehrstunde.
Trotz all der Nachteile ist dies hier aber ein Grund für das verzückte Lauschen.
Wolfram
Verdi: I Vespri Siciliani
Callas - Kokoliós-Bardi - Mascherini - Christoff / Erich Kleiber 1951
Callas beim Maggio Musicale, was eine äußerst fruchtbare und wichtige Zeit für sie bedeutete. Ein faszinierendes Porträt ihrerseits, mit großen Momenten ('In mia man') mit manchen kleinen Fehlern, aber immer Leidenschaft und Ausdruck und zu dieser Zeit noch schier unbegrenzte technische Möglichkeiten. Leider ist mir die Oper immer ein wenig fremd geblieben. Alleine 30 Minuten Ballett! Und leider wurde die folgende Oper nicht aufgenommen: Haydns 'Orfeo', ebenfalls unter Kleiber. Wie gerne würde ich fünf Toscas für diesen Haydn oder den Stradella oder die Mailänder 'Entführung' geben.
Wolfram
Verdi: Aida
Callas - del Monaco - Dominguez - Taddei / de Fabritiis 1951
Man geht ins Volle. Emotionaler Überdruck. 'Hören Sie nicht hin, ich habe gesungen wie eine Wildkatze' (damals in Mexiko). Das ist manchmal schon eher Tigerkäfig, wenn man alle Beteiligten berücksichtigt. Feinste Kunst ist es nicht, aber auf der Stuhlkante sitzt man trotzdem die ganze Zeit.
Wolfram
Verdi: La Traviata
Callas - Valletti - Taddei / de Fabritiis 1951
Die erste aufgezeichnete 'Traviata' der Callas. Schier unglaublich, mit welcher Vehemenz, Kraft und Agilität sie die Verzierungen der großen Arie im ersten Akt 'durchstürmt'. Ansonsten ist in ihrem Porträt noch sehr viel 'Anfang' zu verspüren, all die Feinheiten kommen später (1955/56 oder 1958), dann allerdings auch immer gepaart mit stimmlichen Problemen.
Valletti war ein idealer Alfredo, auch wenn er nie Leidenschaft eines di Stefano entwickeln konnte. Taddei (ich habe ihn noch in dieser Rolle erlebt - meine Güte, bin ich alt ) ganz Autorität mit ausdrucksvoller, schöner Stimme beeindruckt sehr.
Wolfram
Puccini: Tosca (Auszüge)
Callas - Poggi - Silveri / Votto 1951
Callas in Brasilien. 'Tosca', 'Norma', 'Traviata' stellte sie dort vor und gab ein Konzert zusammen mit Silveri, Christoff - und Renata Tebaldi (!), von dem leider kein Mitschnitt vorliegt. Ein Duett haben sie sowieso nicht gesungen.
Die 'Tosca' in Rio liegt immerhin in Ausschnitten vor, wenn auch sehr verrauscht. Callas ist nicht so richtig gut bei Stimme - oder Laune, was möglicherweise auch auf die Partner zurückzuführen ist.
Wolfram
Verdi: Macbeth
Donizetti: Lucia di Lammermoor
Verdi: Nabucco
Delibes: Lakmé
Konzert - Rom, 18.11.1952
Callas - de Fabritiis
In Rom präsentierte Callas zwei Partien, die sie erst im Laufe des Jahres erstmalig auf der Bühne verkörpern würde: Lady Macbeth und Lucia. Beide Arien sind überaus gelungen. Callas wunderbar bei Stimme, aber es ist v.a. ihr Umgang mit Tempo und dem richtigen Timing, das sie hier einmal mehr scheinbar instinktiv anwendet. Die Abigaille - Arie (leider ohne Cabaletta) kann man nun endlich in ziemlich guter Tonqualität hören und die 'Glöckchenarie' ist wird wesentlich sicherer dargebracht als in der Studio - Aufnahme, auch wenn das Stück ihr selber wenig Gelegenheit bietet, ihre Ausdrucksfähigkeiten einzusetzen.
Wolfram
Rossini: Armida
Callas - Albanese - Filippeschi - Raimondi / Serafin 1952
Callas wieder beim Maggio Musicale und wieder mit einem singulären Auftreten und einer ebensolchen Leistung. Fünf Tenöre blieben da mehr oder weniger auf der Strecke, die technische Qualität der Aufnahme leider auch. Wobei da kein ursächlicher Zusammenhang besteht.
Wolfram
Donizetti: Lucia di Lammermoor
Callas - di Stefano - Campolonghi / Picco 1952
Wenn man nicht Karajan und Serafin hätte... Aber wie in der 'Traviata' - es ist halt live und damit nicht perfekt. Callas auf dem Weg, instinktiv auf dem richtigen. Es wird alles noch feiner, noch differenzierter, aber auch stimmlich weniger souverän.
Wolfram
Donizetti: Lucia di Lammermoor
Vier 'Wahnsinnsarien' - 10./14./26.06.1952
Callas / Picco
Falsches Bild, aber das richtige konnte ich nicht kopieren.
'Maria Callas - The Four Madnesses' heißt die CD, auf der zusätzlich zu der GA vom 10.06.1952 drei weitere 'Wahnsinnsszenen' zu hören sind, die Callas in dieser Serie dargebracht hat.
In der Premiere am 10.06. konnte das Publikum eine Zugabe 'erzwingen' und Callas - Was kost' die Welt? - sang die gesamte Szene einschließlich Cabaletta noch einmal und wenn das überhaupt möglich ist, noch gelockerter und sicherer. Ein ähnliches Bild dann am 14.06., während sie am 26.06. in solch guter Verfassung und Singlaune war, dass sie spontan weitere Verzierungen und Schwierigkeiten einbaute, Dinge, die sie später allerdings wieder wegließ.
Überwältigend der Zusammenklang mit Flöte und Orchester, die musikalische Intelligenz, mit der sie die Phrasen aneinanderbindet, ohne das der Eindruck einer Anreihung von vokalen Schwierigkeiten entsteht, dann ihr präzises Timing - nie kommt sie zu früh oder zu spät - und eben ihre technische Brillanz.
Wolfram
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