PLATTI, Giovanni Benedetto - Ein Italiener in Würzburg
Erst vor wenigen Monaten bin ich mehr oder weniger zufällig auf den Barockkomponisten Giovanni Benedetto Platti aufmerksam gemacht worden. Ich muss zugeben, dass ich Platti bisher nicht einmal dem Namen nach gekannt habe.
Bereits über das Geburtsjahr des aus Padua stammenden Komponisten scheiden sich die Geister. Selbst der einschlägige Wikipedia-Eintrag nennt vier verschiedene mögliche Daten. Wahrscheinlich erblickte Platti 1697 das Licht der Welt. Als Musiker wurde er in seinem Heimatland Italien ausgebildet. Dort verschaffte er sich einen guten Namen als Oboenvirtouse.
Im Jahre 1722 holte der Fürstbischof von Schönborn Platti als Musiker in seine Würzburger Hofkapelle. Hier lebte und wirkte Platti für den Rest seines Lebens bis zu seinem Tod 1763.
Platti komponierte zahlreiche geistliche Werke, Kammermusik und Solokonzerte. Sein "Greatest Hit" ist wohl das ohrwurmträchtige Oboenkonzert, das er sich offensichtlich selbst auf den Leib geschrieben hat. Eine Aufnahme des Oboenkonzerts ist auf dieser schönen CD von Albrecht Mayer enthalten.
Die CD ist übrigens auch wegen der anderen eingespielten Stücke von Vivaldi und anderer Zeitgenossen Plattis sehr zu empfehlen.
Eine weitere CD mit Werken von Platti hat die Akademie für alte Musik Berlin im vergangenen Jahr herausgebracht. Im Mittelpunkt dieser Aufnahme stehen Plattis Umarbeitungen von Violinsonaten seines Zeitgenossen Arcangelo Corelli zu klangstarken Concerti grossi.
Außerdem enthält die CD ebenfalls eine Aufnahme des bereits erwähnten Oboenkonzerts (Solistin ist Xenia Löffler, die mit Albrecht Mayers prominenter Konkurrenz problemlos mithalten kann).
Weiterhin sind von Platti zahlreiche Triosonaten und Sonaten für Tasteninstrumente erhalten. Eine Gesamtaufnahme der letztgenannten Klaviersonaten, bei der erstmals ein moderner Steinway-Flügel zum Einsatz gekommen ist, wird voraussichtlich im kommenden Frühjahr erscheinen.
Wer kennt weitere empfehlenswerte Aufnahmen mit Musik von Platti?
Viele Grüße
Frank