Lass stecken, Grafafner, müder.
WAGNER: Der Ring des Nibelungen – Größtes Werk der Operngeschichte?
Am 12. Dezember wird eine neue Forensoftware installiert. Die Arbeiten dauern voraussichtlich etwa eine Stunde und werden zwischen 13:00 und 18:00 Uhr stattfinden. Für die Dauer der Installation wird das Forum nicht verfügbar sein!
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Ich wäre für eine zyklolineare Zeitvorstellung!
LG
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Hinsichtlich des Rings bleibe ich bei zyklischer Zeitvorstellung.
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Die Frage ist doch, zyklische oder lineare Zeitvorstellung?
Und dies Problem, es liegt in Euch, Ihr Nicker, nicht in der Musik, nicht im Stoff und nicht in den Figuren.
Mit einem müden Lächeln und einer abfälligen Handbewegung,
Euer Graf
Vielleicht auch möglich, nach B.A. Zimmermann: Die Zeit als Kugel!
Mit einer abfälligen Fußbewegung ...
DiO :beatnik:
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Ich wäre für eine zyklolineare Zeitvorstellung!
Also linientreues Zeitrecycling.
Ginge. -
Also linientreues Zeitrecycling.
Ginge.Und täglich grüßt der Göttervater?
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"Schabst Du das Schello, schäbiger Schuft?"
"Ich goge die Giege, garstiger Gauch!"
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Zu dumm, dass die Zeit erst im Parsifal zum Raum wird...
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Die Frage ist doch, zyklische oder lineare Zeitvorstellung?
Und dies Problem, es liegt in Euch, Ihr Nicker, nicht in der Musik, nicht im Stoff und nicht in den Figuren.
Mit einem müden Lächeln und einer abfälligen Handbewegung,
Euer Graf
Sicherlich ist das EIN Ansatzpunkt der Problematik. Ich finde aber nicht, dass die Zeitvorstellung allein über Neuanfang / Kein Neuanfang entscheidet. Es dürfte genauso entscheidend sein, ob man einen Neuanfang nur an der Form / Struktur oder auch am Inhalt (bei gleichbleibender Form / Struktur) festmacht. Wird das Macht-Vakuum am Ende des Rings einfach nur neu gefüllt oder entsteht eine neue (andere?) Struktur?
DiO :beatnik:
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Dazu müsste ich wissen, was Du mit Inhalt meinst...
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Werter Missetöner,
mit Inhalt würde ich z.B. meinen: In einer Monarchie wird ein schlechter König durch einen guten König ersetzt, die Monarchie bleibt aber. Inhalt verändert, Form / Struktur gleich. Wird der schlechte König das Staatsoberhaupt einer neuen Demokratie: Inhalt gleich, Form neu. Es kann sich natürlich auch beides ändern. So in diese Richtung ...
DiO :beatnik:
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Ich denke, was auf das Ende des "Ringes" folgt, muss Spekulation bleiben. Wir haben hier gerade gewissermaßen den Lauf der Welt von ihrem Entstehen bis zu ihrem Untergang verfolgt - wer weiß schon, was nach dem Ende der Welt, nach dem großen Untergang kommt? Es deutet viel daarauf hin, dass im Prinzip alles wieder von vorne beginnt, dass die ganze Welt, also auch ihre Machtsysteme, in einen ewigen Kreislauf aus Werden und Vergehen eingebunden ist, aber sich ist das nicht - sicher ist nur, dass egal was entseht wieder vergehen wird.
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Werter Opernteufel,
jetzt ist endlich bei mir auch der Groschen gefallen. Dauert bei mir öfters länger :hide: . Das "Ende" vom Ring erscheint mir also so:ZitatEs deutet viel darauf hin, dass im Prinzip alles wieder von vorne beginnt, dass die ganze Welt, also auch ihre Machtsysteme, in einen ewigen Kreislauf aus Werden und Vergehen eingebunden ist
und die musikalische Anspieleung auf Sieglindes Schwangerschaft bemäntelt bloß, dass eigentlich sich nichts Neues in dieser Immanenz herausbildet; man könnte auch sagen, sie verbleibt in der Naturverfallenheit, wie sie in Cherubinos Zitat beschrieben wurde; symbolisiert durch die Rheintöchter am Ende und der passiv zuschauenden Menschenmenge. Zweifellos ist in dieser Deutung ein spekulatives Moment enthalten...
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Werter Opernteufel,
jetzt ist endlich bei mir auch der Groschen gefallen. Dauert bei mir öfters länger :hide: . Das "Ende" vom Ring erscheint mir also so:und die musikalische Anspieleung auf Sieglindes Schwangerschaft bemäntelt bloß, dass eigentlich sich nichts Neues in dieser Immanenz herausbildet; man könnte auch sagen, sie verbleibt in der Naturverfallenheit, wie sie in Cherubinos Zitat beschrieben wurde; symbolisiert durch die Rheintöchter am Ende und der passiv zuschauenden Menschenmenge. Zweifellos ist in dieser Deutung ein spekulatives Moment enthalten...
Wie ich weiter oben im Thread bereits schrieb, so sehe auch ich zweifellos eine zyklische Form im "Ring". Eine zyklische Form, die über die lineare Form gesiegt hat, was man z.B. auch anhand zweier wichtiger Objekte im "Ring" symbolisch deuten könnte: Der zyklische, runde Gegenstand "Ring" überlebt, der lineare Gegenstand "Wotans Speer" zerbricht. Allerdings bin ich doch der Auffassung, dass eine zyklische Bewegung durchaus variieren kann und nicht deckungsgleich mit der vorherigen sein muss. Ein Fünkchen Varianz leuchtet noch. Ob deswegen der Tag schon aufdämmert sei dahingestellt. Aber es ist - und darin stimme ich mit Euch überein - so oder so ein spekulatives Moment. Und das ist gut so.
DiO :beatnik:
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Wotan weiß, dass Siegfried den Ring bekommen wird und heißt das auch gut. Er verzichtet souverän auf seine Macht und übergibt sie freiwillig seinem Enkel
Aber ist nicht die Ring-Macht eine ganz andere als Wotans Speeres-Vertrags-Macht?
Ehrlich gesagt habe ich nie richtig verstanden, wie sich die Macht, die sich angeblich mit dem Besitz des Ringes verbindet, konkretisiert. Der Ring schafft weder unbegrenzten Besitz, also Geld-Macht, noch unbegrenzte Waffenstärke, also Kriegs-Macht, noch irgendwelche Zauberkräfte heran, oder?
Die Speeresmacht habe ich so verstanden, das Wotan als oberster Diplomat (Supermoderator :stumm: ) durch Verträge die verschiedenen Interessen im Reich geschickt austariert und gegeneinander neutralisiert. Stimmt das so?Danke dir, Bernd, für die klugen Antworten (und allen anderen viel weiter oben auch)!
Grüße,
Don Segafredo -
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Zitat
Das tut aber nicht der Ring an sich, sondern, genau wie beim Feuer um den Walkürefelsen, das niemanden wirklich verbrennen kann, die Angst vor seiner Macht, die aber nichts macht.
Zumindestens zwingt Alberich die Nibelungen durch die Macht seines Ringe die Nibelungen zur ständigen Maloche......
Zögert ihr noch? Zaudert wohl gar?
Zittre und zage, gezähmtes Heer:
rasch gehorcht des Ringes Herrn......... -
Die fallen aus Unwissenheit auch nur drauf rein.
Allein der Glaube an die Macht steuert die fern.Der einzige, den es wirklich physisch erwischt, ist Mime. Aber den verkloppt Alberich eigenhändig, nicht der Ring.
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ja, so ist es einleuchtend..
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Das tut aber nicht der Ring an sich, sondern, genau wie beim Feuer um den Walkürefelsen, das niemanden wirklich verbrennen kann, die Angst vor seiner Macht, die aber nichts macht.
Der Ring ist ein Un-Ding.Und selbst Wotan fällt auf die Legende rein? Woher hat dann diese Legende, die doch wohl die Wagalaweias aufbringen, ihre Macht? In wessen Interesse liegt es, dass sie geglaubt wird? Jedenfalls nicht in dem von Vater und Töchtern Rhein, denn die würden damit ja nur die Juwelendiebe anlocken. Oder wurde es ihnen zu langweilig, etwas zu beschützen, das eh keiner haben will? Ist der Ursprung des ganzen Schadens nur die übermütige Faselei von überdrüssigen Teenagern? Das wäre mir doch ein wenig zu wenig.
D.F.
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