Ein paar Anmerkungen zu männlichen und weiblichen Interpreten :
Die Aufnahme Greindl / Klust habe ich auf zwei LPs. Greindl, der mich vor vierzig Jahren zum Gesang animierte, bietet eine balsamische, jedoch auch fehlerhafte ( Text und Musik ) Interpretation im " alten Stil ", will heißen : v o r FiDi.
Pears / Britten bieten Schubert at his best ! Allerdings möchte ich mich dem Diktum von Frau Schwarzkopf anschließen :
" Ein bisschen schöner sollte die Stimme schon sein. " Goerne / Brendel vermitteln H ö r genuss. Sehen sollte man den Bariton besser nicht : Er fasst sich während der Darbietung etwa fünfzig Mal an die Nase. Zum Schluss hört man nicht mehr zu, sondern zählt still mit......Theo Adam, " King of Wobble ", hat eine indiskutable Aufnahme veröffentlichen lassen.
Wunderlich hat diesen Zyklus m. W. nie gesungen - leider. Christa Ludwig hat, begleitet von James Levine, noch vor ihrem Karriereende eine beglückende Interpretation auf CD abgeliefert. Frau Fassbaender habe ich live erlebt und in ihrer sehr eigenwilligen Interpretation den Komponisten kaum wieder erkannt. Die beste " weibliche " Einspielung ist für mich die von Shirai / Höll. Mitsuko Shirai vermittelt einen quasi neutralen, androgynen Typus, der unserer Phantasie größtmöglichen Raum bietet.
Dieser Zyklus kann eine musikalische Vita über Jahrzehnte definieren. Ich weiß, wovon ich spreche.
Ciao. Gioachino