Alles anzeigenIn Würzburg soll es eine Studenten-Flatrate für das Mainfrankentheater (Oper, Schauspiel, Philharmonisches Orchteser, Ballett...) geben.
Grund: Zu wenig junges Publikum.
5% der Plätze sollen dafür reserviert werden
Konsequenz: der Studentenwerksbeitrag würde um 2 Euro pro Semester steigen.
Studentenwerk ist dagegen.
Da würden ja Leute zahlen müssen, die gar nicht hingehen...
(Bezahlen nicht ganz ganz viele Studenten Dienste des Studentenwerkes, die sie nie in Anspruch nehmen..? Also, von allen Angeboten des Studentenwerkes war ich nur in der Mensa... selber schuld, oder?)
Am Ende würde gar das Theater 140.000 Euronen p.a. vom Studentenwerk bekommen, und es ginge gar kein Student hin? TsTsTsTs...
2350 der 35000 Würzburger Studenten haben sich in einer online-Petition dafür ausgesprochen.
Das sind 6,7%. Gleiche Größenordnung wie die Klassikanhänger in der Allgemeinbevölkerung, tendenziell sogar etwas mehr.
Es haben wollen heißt allerdings noch nicht hingehen.
Bereits heute gibt es in Würzburg kostenlose (!) Karten für Erstsemester. Restkarten gibt es für alle auf Studentenausweis für 9 Euro. Bei einer Auslastung von ca. 75% noch nicht einmal ein Pokerspiel an der Abendkasse. (ich war in den 70ern als Wehrpflichtiger in WÜ. Damals hat die Karte 5 DM gekostet und es war immer etwas frei...)
Zu wenig junges Publikum.
(hatten wir schon oben)
Vielleicht auch zu wenig altes.
739+92 Plätze macht 821 Plätze. 25% davon sind im Mittel leer: 205... 41 für die Studi-Flatrate. Bleiben 164...
(Ok: es werden normalerweise nicht beide Häuser parallel bespielt. Ändert aber nichts an der Grundüberlegung.)
Kartenpreis max. 44 € (Premiere Musiktheater), mittlere Kategorie Musiktheater normal ca. 30 €.
Also: am Preis kann's nicht liegen...
Soweit zu: Schleuderpreise
Als Student sind die Karten eh schon vergünstigt. Ich kann mir schwer vorstellen, dass Kinder aus bürgerlichen Haushalten das von den Eltern nicht unterstützt bekommen. Ich würde es fördern, ohne dabei Druck auszuüben. Bei Bafög könnte man eine solche Kulturausgabe miteinbauen, natürlich mit Nachweis, wer davon Gebrauch machen will. Vo einem eifrigen studiosus sollte man zumindest erwarten dürfen, sich einmal wirklich auf ein Violin- oder Klavierkonzert einzulassen, andernfalls hat man an einer Universität nicht allzu viel verloren.