Laurent Pelly - Die Opernarbeiten auf DVD

  • Laurent Pelly - Die Opernarbeiten auf DVD

    Laurent Pelly gehört zu den Regisseuren, deren Inszenierungen relativ leicht auf DVD zu finden sind. Was sicher auch daran liegt, dass mit Natalie Dessay eine der derzeit zugkräftigsten Sängerinnen ihn zu ihrem Lieblingsregisseur erklärt hat.


    Wunderbar sind seine Offenbach-Inszenierungen:


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    Und eine an die Perfektion grenzende Produktion ist Rameaus "Platée" mit einem überragenden Paul Agnew :juhu:




    Michel

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Ich halte Pelly für den Regisseur, der am stärksten in der Tradition von Ponnelle steht und desen Arbeiten sich durch enormen Witz auszeichnen. Wenn ich in der "Helena" den Auftritt des Paris im dritten Akt als gefönter Schlagerfuzzi sehe, kann ich mich jedesmal vor Lachen wegschmeißen... Bei Offenbach wäre noch die "Großherzogin von Gerolstein" zu ergänzen, in der Dame Felicity wieder eine phänomenale Leistung bringt, sowie "Hoffmanns Erzählungen". Am bekanntesten dürfte aber sicher seine Produktion der "Regimentstochter" sein ; die offizielle DVD stammt aus London, aber auch die Wiener Fassung kurisiert.

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)

  • Hier zwei Bildchen zum Vorgängerbeitrag nachgeliefert:


    ...


    "Les Contes d'Hofmann" konnte ich leider nicht finden...


    Dafür aber eine "Hänsel und Gretel"-Produktion aus Glyndebourne


    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Und nachzureichen wären noch Prokofjew "Die Liebe zu den 3 Orangen" aus Amsterdam:



    sowie Debussy "Pelléas et Mélisande" vom Theater an der Wien:



    Michel

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Nachzutragen wäre noch diese Inszenierung von Donizettis L'ELISIR D'AMORE aus der Opéra de Paris, die ich leider auch noch nicht habe.



    Paul Groves und Laurent Naouri kenne ich natürlich, aber der Rest der Besetzung sagt mir wenig. Immerhin ist dieser Ausschnitt schon mal ein ganz guter Appetitanreger, wenn er auch nicht mit dem Wiener ELISIR mit Netrebko und Villazon mithalten kann: "http://www.youtube.com/watch?v=4SXeTr5SQKI"


    Adina - Heidi Grant Murphy
    Nemorino - Paul Groves
    Belcore - Laurent Naouri
    Dulcamara - Ambrogio Maestri
    Giannetta - Aleksandra Zamojska


    Orchestre et Choeurs de l'Opéra national de Paris
    Conductor: Edward Gardner
    Stage direction & costumes: Laurent Pelly


    Aus Paris gibt es übrigens auch eine sehr schöne TV-Aufzeichnung von Pellys Inszenierung der ARIADNE AUF NAXOS mit Katharina Dalayman als Ariadne, einer grandiosen Nathalie Dessay als Zerbinetta und einer sehr guten Sophie Koch als Komponist (s. "http://www.youtube.com/watch?v=0z-oDS7lX5c"). Waldemar Kmentt ist der gewohnt zuverlässige Musiklehrer, und Jon Villars gibt die undankbare Rolle des Bacchus, und Pinchas Steinberg dirigiert. Diese Produktion wäre ein erstrangiges Desiderat auf DVD.


    Aus dem Palais Garnier stammt noch eine fantastische TV-Aufzeichnung von Puccinis GIANNI SCHICCHI mit Alessandro Corbelli, Roberto Sacca und Patrizia Ciofi. Die musikalische Leitung hat Seiji Ozawa. Leider wird es diesen Einakter wohl kaum auf DVD geben, aber wenigstens kann man Pellys Gabe für die Inszenierung von Komik im Drama (und vice versa) hier "http://www.youtube.com/watch?v=XhmTsHha9K4" auf YouTube ansehen: "http://www.youtube.com/watch?v=kKvT5eCfqLE".


    Auf YouTube gibt es übrigens noch diesen - leider total verrauschten - Appetitanreger aus dem Antonia-Akt von Pellys Marseiller Inszenierung von LES CONTES D'HOFFMANN. "http://www.youtube.com/watch?v=D_5y0Zx2RRA"


    Und schließlich gibt es noch ein weiteres hübsches Bonbon: Laurent Pellys Lyoner Inszenierung von Offenbachs MONSIEUR CHOUFLEURI RESTERA CHEZ LUI mit Brigitte Hool unter der Leitung von Benjamin Levy: "http://www.youtube.com/watch?v=By429NYbH9A" ff (Insgesamt fünf Teile)


    Welch ein Glück, dass wenigstens Pelly zu Zeiten aktiv ist, wo zunehmend Videoaufzeichnungen von Opernaufführungen gemacht werden.


    :wink: Rideamus

    Ein Problem ist eine Chance in Arbeitskleidung

  • Beim Kramen habe ich festgestellt, daß offenbar auch eine Arbeit Pellys aus einem ganz anderen Bereich kursiert, nämlich eine Inszenierung von Shakespeares "König Johann"

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)

  • Wer bei YouTUbe unter Laurent Pelly recherchiert, wird auf mindestens drei weitere Beispiele seiner Inszenierungen für das Sprechtheater stoßen, hier zum Beispiel die von Goldonis DER LÜGNER aus dem Théatre National de Toulouse: "http://www.youtube.com/user/TNTcite#p/a/u/2/LSF9oUhWsao"


    Aus Toulouse stammen auch die Clips von Alan Bennetts TALKING HEADS und JACQUES OU LA SOUMISSION von Eugene Ionesco


    :wink: Rideamus

    Ein Problem ist eine Chance in Arbeitskleidung

  • Update

    Ich habe nun weitere Aufnahmen von Pelly-Inszenierungen bekommen, so dass ein Update meines obigen Eintrages angebracht ist:

    Pellys wirkungsvolle und beileibe nicht nur auf den komischen Effekt bedachte Inszenierung nimmt das bäuerische Milieu der Vorlage einmal ganz ernst. Sowohl Frau Murphy als auch Paul Groves sind einmal keine Operndiven beim Slummen, sondern verkörpern glaubhaft die Bauerntrampel, die sie eigentlich auch sind, was Adinas gebildetes Zitat des Liebestranks von Tristan und Isolde in diesem Zusammenhang einmal so deplatziert erscheinen lässt, wie es tatsächlich auch ist. Leider ist Frau Murphy zuweilen etwas schrill, und auch Paul Groves hat nicht das Niveau eines Rolando Villazon, so dass diese Aufnahme nur eine hochinteressante Alternative zu der Wiener Aufzeichnung mit Anna Netrebko und Villazon ist. Als solche aber ist sie es wert, dass man sie kennt, zumal der wunderbar eitle Belfiore Laurent Nourys und der herrlich schmierige Dulcamara Ambrogio Maestris Prachtstücke sind.


    Aus dem Pariser Palais Garnier stammt auch noch eine sehr schöne TV-Aufzeichnung zweier komischer Einakter, die Pellys origineller Einfallskraft großartig entgegen kommen: Puccinis GIANNI SCHICCHI mit Alessandro Corbelli, Roberto Sacca und Patrizia Ciofi sowie Maurice Ravels L'HEURE ESPAGNOLE mit Sophie Koch, Yann Beuron und Jean-Paul Fouchécourt. Die musikalische Leitung hat Seiji Ozawa. Leider wird es diese Einakter wohl kaum auf DVD geben, aber wenigstens kann man Pellys Gabe für die Inszenierung von Komik im Drama (und vice versa) in diesem Ausschnitt aus GIANNI SCHICCHI ansehen: "http://www.youtube.com/watch?v=XhmTsHha9K4" . Von der köstlich kleinbürgerlichen L'HEURE ESPAGNOLE, die dieser höchst originellen Komödie wunderbar gerecht wird, gibt es derzeit leider keine Ausschnitte, soweit ich feststellen konnte.


    :wink: Rideamus

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  • Laurent Pelly am Mariinsky

    Wie erst heute, d.h. gut 2 Wochen vor der Premiere, bekannt gegeben wurde, wird Laurent Pelly am Mariinsky-Theater Donizettis "L'elisir d'amore" inszenieren. Premiere ist am 24. Januar. Adina : Anna Netrebko.


    Gruß,


    Sune

  • Wie erst heute, d.h. gut 2 Wochen vor der Premiere, bekannt gegeben wurde, wird Laurent Pelly am Mariinsky-Theater Donizettis "L'elisir d'amore" inszenieren. Premiere ist am 24. Januar. Adina : Anna Netrebko.




    Lieber Sune,



    da du ja in der beneidenswerten Lage bist, diese Inszenierung am Mariinsky-Theater erleben zu können, freue ich mich jetzt schon auf deine Eindrücke bezüglich der Inszenierung und natürlich der Anna Netrebko.


    Ich wünsche dir einen schönen Opernabend


    Mozartinaa

    " Das Österreichisch klingt wie ein einzig großer Topfenknödel "......Zitat aus der Krimiserie "Bella Block"

  • Massenet: Cendrillon

    Freunde dieser Massenet-Oper werden sich freuen, dass demnächst die Inszenierung von Laurent Pelly aus London (und Brüssel) auf DVD erscheinen soll:



    - die Titelrolle singt Joyce DiDonato, es dirigiert Bertrand de Billy.

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Ich bin ein großer Fan dieser Oper, die zu meinen liebsten zählt, und würde diese DVD fast blind bestellen - bei der Kombination. Neben Elina Garanca ist nämlich Joyce DiDonato die Einzige, der ich heutzutage zutraue, die Idealbesetzung Frederica von Stade (s. Mehrstimmige Ostereier - Das zweite große Ensemblerätsel) in meinem Favoritenkreis zu verdrängen (s. den Thread zu Rossinis paralleler Oper LA CENERENTOLA hier: http://www.capriccio-kulturforum.de/oper/3876-rossini-la-cenerentola-–-der-triumph-des-guten) und eine Inszenierung Pellys, zumal mit dem Dirigat DeBillys, lohnt sich eigentlich immer, selbst wenn man sie mal nicht so sehr mag, was mir ausgerechnet bei einer anderen Massenet-Oper, DON QUIJOTE, passierte.


    Ich bin sehr gespannt, was Fairy Queen, die das in Lille live sehen wird, zu berichten weiß, und hoffe, die Oper wird danach etwas bekannter und beliebter werden. Wenn ich dazu komme, werde ich sie mal etwas eingehender vorstellen.


    :wink: Rideamus

    Ein Problem ist eine Chance in Arbeitskleidung

  • und würde diese DVD fast blind bestellen

    genau das werde ich wohl tun - denn obwohl ich Massenet nicht unbedingt zu meinen Lieblingskomponisten zähle und ein Kitschstück wie Werther nur mit Mühe bis zum Ende durchhalte :S , fand ich Cendrillon beim ersten und bisher einzigen Live-Kontakt an der Opéra Comique in Paris sehr, sehr schön. Und DiDonato kann sollte das wirklich toll machen.


    Trailer: "http://www.youtube.com/watch?v=SaYUcJKol5s"


    und etwas weniger offizielle Ausschnitte:
    "http://www.youtube.com/watch?v=egQKb-XbnG0"
    "http://www.youtube.com/watch?v=TjASVrDdT40"
    "http://www.youtube.com/watch?v=av8AwaCrEXE"
    "http://www.youtube.com/watch?v=Vh-1qfkCJvU"
    "http://www.youtube.com/watch?v=XyBxnhjOPQM"


    :wink: Michel

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Hier unsere Besetzung, die mir bis dato nicht allzu viel sagt, aber ich gehe mal davon aus, dass jemand wie Pelly nicht mit schlechten Sängern arbeitet.


    Direction musicale Claude Schnitzler
    Mise en scène et création costumes Laurent Pelly
    Reprise de la mise en scène à Lille Benoît De Leersnyder
    Décors Barbara de Limberg
    Lumières Duane Schuler
    Chorégraphie Laura Scozzi
    Reprise de la chorégraphie à Lille Karine Girard
    Assistant costumes Jean-Jacques Delmotte
    Chef de chant Nathalie Steinberg


    Avec
    Renata Pokupic Cendrillon
    Gaëlle Arquez Le Prince Charmant
    Marie-Ange Todorovitch Madame de la Haltière
    René Schirrer Pandolfe
    Kathleen Kim La Fée
    Valérie Condoluci Noémie
    Sarah Jouffroy Dorothée
    Christophe Fel Le Roi



    Ich habe das Glûck das Ganze gleich zweimal zu sehen: die Generalprobe, zu der die Oper Lille, die ien vorbildliches soziales Engagement hat, Plätze für meine jugendlichen Patienten zur Verfügung stellt und auch Gespräche mit Sängern und anderen Mitarbeitern vorgesehen sind und einmal in meinem normalen Abo. Ich kenne diese Oper überhaupt nicht, bin aber Thäis und Manon-Fan und freue mich schon riesig auf diese Entdeckung! :jub:


    Lieber Rideamus, ich werde in jedem Fall davon erzählen, auch wenn es nur für dich alleine wâre!
    :fee:

    Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem und die Heilung eine musikalische Auflösung (Novalis)

  • Liebe Fairy,


    immerhin kennst Du Renata Pokupic, welche die Anna in der Gardiner-DVD der TROYENS singt, und ist mir Marie-Ange Todorovich ein Begriff, die u. a. in Pelly/Minkowskis LA BELLE HELENE den Oreste und in der Produktion des COMTE ORY von Aix-en-Provence unter Evelino Pido den Pagen sang. Beides ist natürlich schon eine Weile her, aber Madame de öa Haltière, die böse Stiefmutter, ist ja auch nicht mehr ganz jugendfrisch. 2006 sang sie aber auch noch in Monte Carlo die Charlotte im WERTHER neben keinem Geringeren als Rolando Villazon.


    Dass Du notfalls auch nur für mich berichten würdest, rührt mich sehr, ist aber hier bestimmt nicht nötig. Es freut mich übrigens, dass man bei Euch die originale Besetzung mit einem sogenannten Falcon, also einem dunkel gefärbten Sopran in der Rolle des Prinzen gibt. Gaelle Arquez, die diese anspruchsvolle Rolle übernimmt, hat eine eigene Website und gute Kritiken für ihre Dorabella bekommen: http://imgartists.com/artist/galle_arquez


    Die haarsträubendste Partie ist allerdings die der Fee, und mit Kathleen Kim habt Ihr eine recht akzeptable Besetzung. Du kannst sie hier als die Puppe Olympia an der MET hören und sehen: "http://www.youtube.com/watch?v=eQOrz8lBcew"


    Wie auch die von Merle empfohlenen Ausschnitte aus der Inszenierung belegen - vielen Dank für die schönen Links! :jub: :juhuu: -, denke ich, dass Du mit gutem Grund gespannt sein darfst.


    :wink: Rideamus

    Ein Problem ist eine Chance in Arbeitskleidung

  • Massenet: Don Quichotte

    Nochmal Massenet, nochmal Brüssel (wo die Cendrillon ja auch zu sehen war):


    Bei den französischen Amazonen gibt es schon seit vergangenen November eine Aufzeichnung des Don Quichotte, mit dem José van Dam seinen Abschied von der Opernbühne genommen hat, es dirigiert Mark Minkowski:


    http://www.amazon.fr/Don-Quich…es-Massenet/dp/B005IIA996




    - derzeit allerdings weder bei jpc noch bei amazon.de geführt ?(

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Den gibt's mittlerweile in Deutschland:


    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Händel: Giulio Cesare in Egitto

    Ende August gibt's Nachschub für Händel-Freunde: Laurent Pellys Giulio Cesare in Egitto, aufgezeichnet im Palais Garnier in Paris, mit Nathalie Dessay und geleitet von Emmanuelle Haim:


    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Noch eine Veröffentlichung, wenn auch bislang keine offizielle:


    Auf YouTUbe gibt es eine technisch ungewöhnlich gute Aufzeichnung der New Yorker MANON mit Anna Netrebko und Pjotr Beczala, die eine Koproduktion mit London war, wo Pellys Inszenierung debütierte. In der MET-Übertragung aus diesem Jahr singen Anna Netrebko, Pjotr Beczala und Paolo Szot unter der Stabführung von Fabio LUisi.


    Die Links beginnen hier: "http://www.youtube.com/watch?v=CvnBQBieEtU"


    :wink: Rideamus

    Ein Problem ist eine Chance in Arbeitskleidung

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