DU FAY, Guillaume (1397-1474)
Guillaume Du Fay gilt als der erste große franko-flämische Komponist der Renaissance. Es ist unstrittig, dass er ein führender Persönlichkeit des damaligen Musiklebens war: sowohl Binchois, als auch Ockeghem und josquin standen mit ihm in Verbindung, seine Werke haben die nächste Generation gut hörbar beeinflusst - das stimmt auch dann, wenn die große Wirkung von Josquin, seinen Namen nach seinem Tode schnell verblassen ließ.
Geboren ist er wahrscheinlich am 5. August 1397 irgendwo im Hennegau (Wodeque wird als genauer Geburtsort vermitet) [als Gebutsdatum zirkuliert noch immer oft c.1400, wenn jemand darauf neugierig ist, wie obiges Datum zustande kam, referiere ich gerne das Buch "Guillaume Du Fay" von Peter Gülke]. Seine Ausbildung hat er in Cambrai erhalten.
Wichtige statiionen seines Lebens sind der Konzil von Konstanz in 1514, sein Dienst bei der Familie Malatesta in Rimini und in Pesaro bis 1524; dann ist er in Cambrai, zwei jahre später in Bologna, seit 1428, seit sein Priesterweihe, wirkt er in der päpstlichen kapelle in Rom und Florenz. Seit 1440 wirkt er wieder in Cambrai, und abgesehen von sechs jahren, die er in Savoyen verbracht hat, ist er auch hier bis zu seinem Tod geblieben.
Er hat in allen Gattungen seiner Zeit geschaffen.
- Messzyklen (Ordinarium)
- alleinstehende Ordinariumssätze
- Proprien
- Hymnen
- Antiphonen
- Motetten (sowohl isorhytmisch, als auch im Kantilenenstil)
- französische Chansons (Rondeus, Balladen)
- italienische Lieder (Ballata, usw.)
Er gilt als der Initiator der Cantus-Firmus-Messe, also der zyklische vertonung des Ordinariums über denselben Cantus Firmus. Typisch für ihn ist, dass sein frühes Schaffen, noch stark von der Ars Subtilior beeinflusst ist (Isorhytmie, Doppelleitton-Harmonik), während seine spätere Werke (Messen "Ecce ancilla Domini" und "Ave Regina caelorum") schon an Josquin gemahnenden Stil komponiert sind.
LG
Tamás