Wo wir so hingehen - Anstehende Besuche von Oper / Theater / Konzert

  • Die einschlägigen Wissenschaftler/Experten werden diesen Begriff weiterhin verwenden, auch auf die Gefahr hin, dass der Hinterhuberbauer aus Hintertupfingen den Begriff nicht richtig nutzt.

    Wie ist das denn im Englischen? Dort kenne ich nur das Wort "Russian" ohne weitere Differenzierung.

    LG :wink:

    Da gibt es diese Unterscheidung meines Wissens nach nicht, allerdings ist oft vom "Russian Empire" die Rede, was mir - analog - im Deutschen nur selten untergekommen ist. Der Ausdruck bezieht sich auf "rossisskaja imperija", der gängigen russischen Bezeichnung für das zaristische Russland.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Zitat von Eclittico

    Der Shicoff mag "Jude" sein (genauer: er wurde als Homo Sapiens geboren und anschließend religiös indoktriniert), aber mit dem Judentum des 15. Jahrhunderts hat er nicht mehr zu tun als du und ich.

    Shicoff ist kein "Jude" sondern ein Jude, und hat schon deshalb mehr mit einem Juden des 15. Jahrhunderts zu tun als ein Nichtjude. Zudem entstand die Oper im 19. Jahrhundert, und Halévy wird schon gewusst haben, weshalb ihn der Stoff 400 Jahre später noch interessierte.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Im Slowakischen und Tschechischen ist diese Unterscheidung zw. "mad'arský" und "uhorský" völlig normal. Der deutschen Sprache scheint es in dieser Hinsicht eben an Definitionskraft zu mangeln.

    Auch im Deutschen bezeichnet „Magyar“ die Ethnie, aber wie oft braucht man das schon?

    Liebe Grüße,

    Areios

    "Wenn [...] mehrere abweichende Forschungsmeinungen angegeben werden, müssen Sie Stellung nehmen, warum Sie A und nicht B folgen („Reichlich spekulativ die Behauptung von Mumpitz, Dinosaurier im alten Rom, S. 11, dass der Brand Roms 64 n. Chr. durch den hyperventilierenden Hausdrachen des Kaisers ausgelöst worden sei. Dieser war – wie der Grabstein AE 2024,234 zeigt – schon im Jahr zuvor verschieden.“)."
    Andreas Hartmann, Tutorium Quercopolitanum, S. 163.

  • nur ging es mir in der Diskussion mit Ira insbesondere darum, ihre Aussage, dass ein Jude sich besser in die Rolle des Éléazar einfühlen könnte als ein Christ, zu kritisieren.

    Diese Diskussion entstand wegen Neil Shicoff und niemandem sonst. Im übrigen kannst Du kritisieren, was immer Du willst, ich bleibe dabei.

    Ansonsten verabschiede ich mich jetzt sicherheitshalber aus dieser Diskussion, weil ich das Gefühl habe, dass sie bald eskalieren könnte, und da will ich nicht dabei sein.

    Das hast Du Dir selbst zuzuschreiben. Wer hat denn das Thema "Rassismus" und "Diskriminierung" aufgebracht?

    Wenn übrigens etwas diskriminierend ist, dann diese Anführungsstriche:

    Der Shicoff mag "Jude" sein

  • Im Slowakischen und Tschechischen ist diese Unterscheidung zw. "mad'arský" und "uhorský" völlig normal. Der deutschen Sprache scheint es in dieser Hinsicht eben an Definitionskraft zu mangeln.

    Auch im Deutschen bezeichnet „Magyar“ die Ethnie, aber wie oft braucht man das schon?

    Liebe Grüße,

    Areios

    Wäre mir neu. Auch heißt das Land Ungarn, und die Sprache Ungarisch.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Shicoff ist kein "Jude" sondern ein Jude, und hat schon deshalb mehr mit einem Juden des 15. Jahrhunderts zu tun als ein Nichtjude. Zudem entstand die Oper im 19. Jahrhundert, und Halévy wird schon gewusst haben, weshalb ihn der Stoff 400 Jahre später noch interessierte.

    1. Shicoff wurde als Homo Spaiens geboren und anschließend zum "Juden" gemacht, so wie du und ich zum "Christen", "Moslem" oder sonst was. Er hat kein "jüdisches Blut". Sowas gibt es nicht.

    2. Sich mit irgendwelchen Völkern des 15. Jahrhunderts zu identifizieren ist völkisches Denken und Grund der meisten Kriege der letzten Jahrhunderte. Ist also abzulehnen.

    3. Bei den heutigen Juden kommt erschwerend dazu, dass sie die Holocaust-Erfahrung haben, die Juden des 15. Jahrhunderts aber nicht. Und erspare uns jetzt bitte irgendwelche Holocaust-relativierende Einwände. Es gibt nichts Vergleichbares, zumindest nicht aus jüdischer Sicht.

    4. Im übrigen ist es generell abwegig, sich mit irgendwelchen Menschen des 15. Jahrhunderts zu vergleichen oder gar zu identifizieren, selbst wenn es keinen völkischen Hintergrund hat. Die Welt war damals komplett anders.

  • Im Slowakischen und Tschechischen ist diese Unterscheidung zw. "mad'arský" und "uhorský" völlig normal. Der deutschen Sprache scheint es in dieser Hinsicht eben an Definitionskraft zu mangeln.

    Auch im Deutschen bezeichnet „Magyar“ die Ethnie, aber wie oft braucht man das schon?

    Liebe Grüße,

    Areios

    Wäre mir neu. Auch heißt das Land Ungarn, und die Sprache Ungarisch.

    Ich zitiere als schnellen Beleg nur mal den ersten Absatz aus der Wikipedia:

    Zitat
    Die Magyaren (Singular im Ungarischen magyar [ˈmɒɟɒr], Plural magyarok [ˈmɒɟɒrok]), auch Madjaren oder Ungarn, bilden eine Ethnie, die vorwiegend in Ungarn lebt. Größere Minderheiten leben in der Slowakei, Rumänien und der Provinz Vojvodina in Serbien. Außerhalb dieses Siedlungsgebietes gibt es eine große Diaspora in Ländern der Ersten Welt. Ungarn sprechen in der Regel muttersprachlich Ungarisch.

    Die Bezeichnung Ungar kann sich auch allgemein auf die Bürger Ungarns, bzw. in Geschichtstexten auf die Bewohner des historischen Königreichs Ungarn, unabhängig von deren ethnischer Zugehörigkeit beziehen. In wissenschaftlichen Texten wird, um diese Zweideutigkeit zu vermeiden, häufig die Bezeichnung Magyaren bevorzugt, wenn die ethnische Gruppe gemeint ist.

    Dieser Gebrauch von "Magyar" ist mir aus der wissenschaftlichen Literatur sehr geläufig, aber ich habe ihn genauso auch in mündlichen Erzählungen meiner Großelterngeneration gehört, wenn die zwischen Bewohnern Ungarns allgemein (d.h. im konkreten historischen Kontext inkl. der deutschsprachigen Bevölkerung) und eben der Ethnie unterscheiden wollten.

    Liebe Grüße,

    Areios

    "Wenn [...] mehrere abweichende Forschungsmeinungen angegeben werden, müssen Sie Stellung nehmen, warum Sie A und nicht B folgen („Reichlich spekulativ die Behauptung von Mumpitz, Dinosaurier im alten Rom, S. 11, dass der Brand Roms 64 n. Chr. durch den hyperventilierenden Hausdrachen des Kaisers ausgelöst worden sei. Dieser war – wie der Grabstein AE 2024,234 zeigt – schon im Jahr zuvor verschieden.“)."
    Andreas Hartmann, Tutorium Quercopolitanum, S. 163.

  • Im übrigen ist es generell abwegig

    ... was Du schreibst.

    Das hat nichts mit "jüdischem Blut" zu tun, es handelt sich um eine kulturelle Entwicklung, um ein Kulturgut.

    Oder bist Du auf dem Stand des "Homo sapiens" stehengeblieben?

    Sich mit irgendwelchen Völkern des 15. Jahrhunderts zu identifizieren ist völkisches Denken und Grund der meisten Kriege der letzten Jahrhunderte. Ist also abzulehnen.

    Was für ein Unsinn. Das ist weder "Identifizierung", noch "völkisches Denken", sondern Geschichtsbewußtsein. Das scheint aber für Dich ein Fremdwort zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von ira (26. August 2022 um 16:00)

  • Oder ein Nichtindio den Alvaro?

    dieser Argumentation zufolge käme die ganze Forza (Alvaro zudem in BRD-Übersetzung mit politisch inkorrekter Bezeichnung Mestize), aber z.B. auch Trovatore, Carmen, Porgy und Bess als "kulturelle Aneignung" von Unterdrückten rüber....

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • Andere Frage: ist es nicht "kulturelle Aneignung", wenn ein Nichtjude den Eléazar singt?

    Oder ein Nichtindio den Alvaro?

    Oder ein Jude eine christliche Figur. Unsinnig. Lassen wir das Fass zu.

    Wenn ich F10 auf meinem Computer drücke, schweigt er. Wie passend...

  • AND NOW FOR SOMETHING COMPLETELY DIFFERENT:

    Meine Termine bis Mitte September:

    Sonntag, 28. August, Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf:

    L’Elisir d’Amore von Gaetano Donizetti

    I: Joan Anton Rechi, ML: Péter Halász


    Samstag, 3. September, Schauspielhaus Bochum:

    Hamlet von William Shakespeare

    mit Auszügen aus Die Hamletmaschine von Heiner Müller

    I: Johan Simons


    Sonntag, 4. September, Theater Mönchengladbach:

    Der fliegende Holländer von Richard Wagner

    I: Roman Hovenbitzer, ML: Mihkel Kütson


    Donnerstag, 8. September, Konzerthaus Dortmund:

    Gewandhausorchester Leipzig

    mit Andris Nelsons (ML), Gábor Richter (Trompete) und Yuja Wang (Klavier):

    Schostakowitsch – Kammersinfonie op. 110a, Konzert für Trompete, Klavier und Streichorchester # 1 op. 35; Beethoven – Sinfonie # 7


    Samstag, 10. September, Konzerthaus Dortmund:

    Münchner Philharmoniker

    mit Myung-Whun Chung (ML) und Truls Mørk (Cello):

    Schumann – Cellokonzert; Dvořák – Sinfonie # 9 Aus der Neuen Welt

    ...auf Pfaden, die kein Sünder findet...

  • AND NOW FOR SOMETHING COMPLETELY DIFFERENT

    gute Idee :)

    selbst gehör ich eher zu den Pessimisten im Lande, die mit Beginn der ersten Herbstferien den nä. 'halben Lockdown' wittern, ergo bloß Karten bis einschließl. 02.10. (Ballett in D'dorf) geordert!

    Andris Nelsons (ML)

    ...ist freilich nixxderotrotz extra-fett eingetragen, alldieweil er am 21.u.22.12. im Konzerthaus Bamberg (u. den dortigen Symphonikern) mit Mahler7 angekündigt ist :top: :top:

    Das TV gibt mehr 'Unterhaltung' aus, als es hat - in der bürgerl. Gesetzgebung nennt man das 'betrügerischen Bankrott' Werner Schneyder Es ging aus heiterem Himmel um Irgendwas. Ich passte da nicht rein. Die anderen aber auch nicht. FiDi über die Teilnahme an seiner ersten (und letzten) Talkshow

  • Für die Bamberger muss man nicht nach Bamberg reisen, so schön die Stadt auch ist... :)

    Der Altenberger Kultursommer präsentiert die Bamberger Symphoniker im Bergischen Land.

    Unter ihrem Chefdirigenten Jakub Hrůsa spielen sie am 21. September Bruckners Neunte im Altenberger Dom.

    Kombiniert wird das monumentale Spätwerk mit Ligetis vielfarbig schwirrendem Klanggewebe „Lontano“.

    Für Interessierte: Tickets gibt es hier https://www.bergisch-live.de/?420633


    Cheers,

    Lavine :wink:

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Für die Bamberger muss man nicht nach Bamberg reisen, so schön die Stadt auch ist... :)

    bzgl. BA viell. doch mal eine knappe Notiz... der unleugbare Vorteil ist, dass das Arbeiter- und Studenten-Bamberg (mit dem Hbf mittendrin - nicht zu vergessen das Lichtspiel-Kino, mit dem schnuckeligsten Kino-Foyer ever seen) und das Touristen-Bamberg räumlich sehr deutlich voneinander getrennt sind! Letzteres natürlich absolut sehenswert, allerdings zu Hoch-Zeiten längst mit trouble wie in der Düsseldorfer Altstadt - bloß mit erheblich weniger Fluchtmöglichkeiten!

    das Bamberger Konzerthaus liegt gar außerhalb beider 'Zonen': ein gutes Stündchen vorher angereist - und ich hatte noch nie ein Problem damit, im Umkreis von c. 15 Fußminuten einen gebührenfreien Parkplatz zu finden (von Abzockereien während der Landesgartenschau mal abgesehen, but that's over)

    :wink:

    Das TV gibt mehr 'Unterhaltung' aus, als es hat - in der bürgerl. Gesetzgebung nennt man das 'betrügerischen Bankrott' Werner Schneyder Es ging aus heiterem Himmel um Irgendwas. Ich passte da nicht rein. Die anderen aber auch nicht. FiDi über die Teilnahme an seiner ersten (und letzten) Talkshow

    Einmal editiert, zuletzt von wes.walldorff (29. August 2022 um 14:59)

  • die Sommersaison endet mit zwei Orgelkonzerten :P

    (i) morgen 19.30h Stadtkirche Meiningen: Michael Schönheit, Leipzig

    JSB BWV.538a * BWV.642u.616 // Mendelssohn Sonate op.65,6 // Frank Choral II h-Moll

    Johannes Weyrauch (1897/1977) Partita über 'unüberwindlich starker Held'

    Brahms op.122,10u.9 // JSB BWV.538b

    (ii) ko. SO 18h St. Katharinen Frankfurt/Main: Gerhard Löffler, Hamburg

    Mendelssohn Sonate op.65,3 // JSB BWV.564 // Schönberg op.19 (Arr. Löffler) // Reger op.46

    >im Anschluss auf der Zeil - noch reichlich benebelt von Reger'schen Klangwolken - von einem

    irren E-Roller-Fahrer halbtot gefahren werden, das wär's X/ X/ <

    Das TV gibt mehr 'Unterhaltung' aus, als es hat - in der bürgerl. Gesetzgebung nennt man das 'betrügerischen Bankrott' Werner Schneyder Es ging aus heiterem Himmel um Irgendwas. Ich passte da nicht rein. Die anderen aber auch nicht. FiDi über die Teilnahme an seiner ersten (und letzten) Talkshow

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