Jazz mit Laser und Nadel: Gerade goutiert

  • Zitat

    Auch bei mir wird das Wochenende beschwingt in Gang geworfen. Der Tenorist Wardell Gray, silistisch stark von Lester Young beeinflusst, versuchte 1947, die Westküste endlich vom Swing zum Bebop zu führen. Mit Howard McGhee, Erroll Garner und Barney Kessel hatte er ausgezeichnete Sidemen. Wirklich auf der Höhe der Zeit war diese Musik noch nicht, aber dennoch sehr hörenswert musiziert. Zu dieser Zeit spielte Gray auch mit Charlie Parker, wenn dieser mal nach Kalifornien kam - das dürfte dann schon moderner geklungen haben.

    Ich finde Deine Einschätzung ein wenig seltsam. Wie modern Wardell Gray war, bemerkt man vor allem dann, wenn man ihn im direkten Umfeld der Swing-Musiker gehört hat. Ja, er steht Lester Young nahe, aber Gray steht auch unter dem direkten Einfluss Charlie Parker. Besonders bekannt wurden seine "Chases" mit Gene Ammons oder Sonny Sitt.

    Sind das die Live-Aufnahmen von einem der "Just Jazz"-Konzerte, die Du gehört hast? Ich kenne nämlich aus dem Kopf heraus keine Einspielungen, an denen Gray gleichzeitig mit McGhee, Garmer und Barney Kessel gespielt hat. Ich tippe also mal auf eines der damals so beliebten Live-Konzerte. Daran nahmen alle 4 Musiker doch immer mal wieder teil, gerade McGhee und Kessel. Howard McGhee ist auch einer der wunderbaren Trompeter, die nie so recht aus dem Schatten von Dizzy Gillespie treten konnten, dann leider mit Rauschgift sich selbst begann zu zerstören.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Von Lester Young waren ja fast alle Bebop-Saxophonisten stark beeinflußt, bzw. davon ausgehend, ihren eigenen Sound zwischen Lester Young, Coleman Hawkins und der neuen Herausforderung Charlie Parkers zu finden.

    Jedenfalls sind Wardell Gray wie Howard McGhee sicherlich eher underrated und unbedingt der Aufmerksamkeit wert.

    :wink: Matthias

  • Howard McGhee ist auch einer der wunderbaren Trompeter, die nie so recht aus dem Schatten von Dizzy Gillespie treten konnten, dann leider mit Rauschgift sich selbst begann zu zerstören.

    Howard McGhee sicherlich eher underrated und unbedingt der Aufmerksamkeit wert.

    Ich habe von ihm nur einziges Album, nämlich dieses hier:

    Teddy Edwards (ts)
    Howard McGhee (tp)
    Phineas Newborn (p)
    Ray Brown (b)
    Ed Thigpen (dr)

    rec. 15. + 17.5.1961

    Der Einfluss von Dizzy auf McGhees Spiel ist unüberhörbar - z.B. im Standard "You stepped out of a dream" (Track 2 des Albums). Aber um ehrlich zu sein: Ich habe mir die CD wegen Teddy Edwards gekauft. Für mich der stärkere der beiden Co-Leader. Große Klasse ist auch der Pianist Phineas Newborn. Anspieltipp: Ray Browns schnelle Bebop-Nummer "Up there" (Track 3 des Albums). Empfehlenswert ist auch Howard McGhees Eigenkomposition "Sandy" (Track 6 des Albums).

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Zitat

    Jedenfalls sind Wardell Gray wie Howard McGhee sicherlich eher underrated und unbedingt der Aufmerksamkeit wert.

    Das ist eigenartigerweise so, obwohl beide eine sehr interessante Vita haben, und auch auf Platten damals doch bestens vertreten waren.

    Zitat

    Der Einfluss von Dizzy auf McGhees Spiel ist unüberhörbar - z.B. im Standard "You stepped out of a dream" (Track 2 des Albums). Aber um ehrlich zu sein: Ich habe mir die CD wegen Teddy Edwards gekauft. Für mich der stärkere der beiden Co-Leader. Große Klasse ist auch der Pianist Phineas Newborn. Anspieltipp: Ray Browns schnelle Bebop-Nummer "Up there" (Track 3 des Albums).

    Nun, wenn man von Ray Brown absieht, ist das ein Album der eher unterbewertenden Musiker des Jazz. Teddy Edwards gehört da genau so dazu wie der von Dir erwähnte Pianist Phineas Newborn und Drummer Ed Thickpen. Letzteren wird man natürlich immer mit Oscar Peterson in Verbindung bringen, aber sein wunderbar filigranes Spiel dabei gerne unterbewerten.

    Howard McGhee selbst, Jahrgang 1918, gehört vom Alter her, wie auch Dizzy selbst, Hank Jones oder Drummer J.C.Heard, eigentlich zu den "späten Swing-Musikern". So spielte er auch zuerst mit u.a. Lionel Hampton und vor allen Andy Kirk (übrigens zeitweise zusammen mit Trompeter Fats Navarro im Trompetensatz), Charlie Barnet oder Georgie Auld. Bei Andy Kirk machte er eine Aufnahme, "McGhee Special", die ihn als stark von Roy Eldridge beeinflussten Trompeter bekannt machte.

    In der Jazz-Geschichte sieht man ihn als Bindeglied zwischen Dizzy Gillespie und Fats Navarro. An guten Tagen den beiden Giganten des Bop sicher ebenbürtig, aber dann durch Drogenkonsum im Grunde vergessen. Doch das wurde gerade in der Bop-Ära das ganz große Problem der Musiker.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • "Together Again" finde ich aber auch besonders schön-

    Teddy Edwards gehört da genau so dazu wie der von Dir erwähnte Pianist Phineas Newborn und Drummer Ed Thickpen. Letzteren wird man natürlich immer mit Oscar Peterson in Verbindung bringen, aber sein wunderbar filigranes Spiel dabei gerne unterbewerten.

    Ja, alle drei waren herausragende Musiker. Ed Thigpen war sicherlich am vielseitigsten. Ein Allrounder und einer der ganz großen Drummer! Thigpen konnte an einem Tag mit Oscar Peterson aufnehmen, am nächsten Avantgarde mit John Lindberg und Free Jazz mit Albert Mangelsdorff, am nächsten stand er auf der Bühne im Montmartre Jazzhus mit Kenny Drew und Hardbop und am nächsten mit John Tchicai und jungen dänischen Free Jazzern und immer ganz passend, enorm treibend und unterstützend, doch auch im eigenen Pesonalstil oder vielmehr, in eigenen Personalstilen, bescheiden aus dem Hintergrund, aber doch immer Akzente setzend und unglaublich spielend. Ich habe ihn in meiner Zeit in Kopenhagen oft mit den unterschiedlichsten Gruppen live erlebt. Er war so richtiger Däne geworden, hatte eine dänische Frau und Familie, war stolz auf seine extra schnelle Einbürgerung und Auszeichnungen in seinem neuen Heimatland, indem er, anders als in den USA, sich als Künstler anerkannt sah, liebte es privat 'stille og rogelig' und war als Lehrer unglaublich beliebt und verehrt. Alle jüngeren guten, innovativen dänischen Drummer wie z.B. so extrem unterschiedliche wie Kresten Osgood, Marilyn Mazur oder Per Ole Jörgensen reden noch heute nur in den höchsten Tönen von ihm.

    :wink: Matthias

  • Ich finde Deine Einschätzung ein wenig seltsam. Wie modern Wardell Gray war, bemerkt man vor allem dann, wenn man ihn im direkten Umfeld der Swing-Musiker gehört hat.

    Don't get me wrong - Grays Spiel für sich genommen emfinde ich auch als modern, ich habe ihn jedoch ursprünglich in Aufnahmen mit echten Bebop-Musikern kennengelernt wie Al Haig, Tommy Potter, Roy Haynes und Tadd Dameron - verglichen damit ist die Aufnahme mit Garner, Kessel und McGhee insgesamt schon wesentlich mehr im Swing verhaftet.

    Sind das die Live-Aufnahmen von einem der "Just Jazz"-Konzerte, die Du gehört hast?

    Ja, genau - es waren Jam Sessions, die ein lokaler DJ in L.A. veranstaltete. Für die Zeit ganz ordentlich eingefangene Live-Stimmung. Gray war in Detroit aufgewachsen und hatte sich seit 1946 in L.A. niedergelassen. Es sind zwei CDs mit je fünf verschiedenen Tracks auf dem Markt, neben der gezeigten blauen Hülle gibt es auch noch eine Rote.

    Howard McGhee selbst, Jahrgang 1918, gehört vom Alter her, wie auch Dizzy selbst, Hank Jones oder Drummer J.C.Heard, eigentlich zu den "späten Swing-Musikern". So spielte er auch zuerst mit u.a. Lionel Hampton und vor allen Andy Kirk (übrigens zeitweise zusammen mit Trompeter Fats Navarro im Trompetensatz), Charlie Barnet oder Georgie Auld. Bei Andy Kirk machte er eine Aufnahme, "McGhee Special", die ihn als stark von Roy Eldridge beeinflussten Trompeter bekannt machte.

    Ja, man kann m.E. sogar Ähnlichkeiten zu Harry Edison feststellen, findest Du nicht? Erstaunlicherweise ist gerade in späteren Aufnahmen McGhees wie der folgenden von 1961 der Swing-Stil wesentlich ausgeprägter als die Bop-Elemente.

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    Cheers,

    Lavine :wink:

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Zitat

    Ok. Mich verwundert es ein wenig, dass Barney Kessel genannt wird als Gitarisst. Meine Aufnahmen geben alle immer Irving Ashby als Gitarristen an. Von wann sind die Sessions denn gewesen? Jetzt werde ich sehr neugierig.

    Seinen Werdegang kenne ich recht gut. Sein Leben war ja auch nicht sonderlich lange. Man weiß wohl bis heute nicht so genau, ob er nun ermordet wurde oder nicht. Doch dass er tot aus dem Fluss gefischt wurde 1955 ist unstrittig.

    Zitat

    Ja, man kann m.E. sogar Ähnlichkeiten zu Harry Edison feststellen, findest Du nicht? Erstaunlicherweise ist gerade in späteren Aufnahmen McGhees wie der folgenden von 1961 der Swing-Stil wesentlich ausgeprägter als die Bop-Elemente.

    Ich finde das weitaus weniger erstaunlich als Du. Meine Erklärung dazu ist recht einfach. Harry Edison galt als der harmonisch modernste Swing-Trompeter, mit Jahrgang 1915 kaum älter als McGhee,Gillespie oder Snooky Young. Alle diese Trompeter, dazu Joe Newman, Joe Wilder und Clark Terry gehören zu den "Überlebenden der Bop-Ära", und waren bis ins hohe Alter hinein aktiv.

    Wilder und Terry waren für mich äußerst flexible Musiker, weitaus mehr abdeckend, als es die meisten Trompeter dieser Generation konnten. Ebenfalls zu einem der wenigen Musiker, die sich von den Drogen befreit hatten und später ein Comeback hatten, war Red Rodney, der aber um einige Jahre jünger war (geb.1927). Ein weiterer Überlebender dieser Bop-Musiker war der brillante Lead-Trompeter Al Porcino und die Brüder Pete und Conte Candoli.

    Doch mit dem von mir genannten Red Rodney und allen anderen hier dann erwähnten Trompetern ist von einer Annäherung an den Swing nichts mehr zu merken. Ach, Ernie Royal habe ich dabei ganz vergessen. Edison,Newman,Terry und Pete Candoli habe ich noch live erlebt. Edison und Terry mehrere Male. Doch der alte Harry Edison war leider in den letzten 2-3 Jahren völlig am Ende gewesen. Doch das ist das Los der Trompeter, dass man nicht ewig spielen kann.

    Viele Grüße sendet Maurice

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  • Von wann sind die Sessions denn gewesen? Jetzt werde ich sehr neugierig.

    Seinen Werdegang kenne ich recht gut. Sein Leben war ja auch nicht sonderlich lange. Man weiß wohl bis heute nicht so genau, ob er nun ermordet wurde oder nicht. Doch dass er tot aus dem Fluss gefischt wurde 1955 ist unstrittig.


    Ich habe mehrfach gelesen, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit gewaltsam aus einem fahrenden Auto geworfen wurde und dass sein Tod wohl mit seiner Drogensucht in Zusammenhang stehen musste.

    Just You, Just Me and Sweet Georgia Brown (Bop) were recorded at a December 27, 1947 concert at the Shrine Auditorium in Los Angeles and featured Wardell Gray (ts), Vido Musso (ts), Ernie Royal (tp), Barney Kessel (g), Harry Babasin (b), Arnold Ross (p), and Don Lamond (dr). Pasadena Civic Auditorium on April 29, 1947: Blue Lou, Parts One and Two, featured Erroll Garner (p), Wardell Gray (ts), Red Callender (b), Irving Ashby (g) and Jackie Mills (dr). One O’clock Jump featured Erroll Garner (p), Wardell Gray (ts), Howard McGhee (tp), Benny Carter (as), Vic Dickenson (tb), Irving Ashby (g), Red Callender (b), and Jackie Mills (dr).
    Sehr detaillierte Angaben zu den 1948er Jam Sessions findest Du hier: "http://jazzwestcoastresearch.blogspot.de/2013_08_01_archive.html"

    Cheers,

    Lavine :wink:

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    Oscar Wilde

  • Ich danke Dir wegen der Aufnahme-Daten u.s.w. . Die Aufnahmen habe ich natürlich und kenne sie sehr gut. Allerdings habe ich gerade festgestellt, dass mir wohl die Dez.1947-Aufnahmen fehlen auf CD, warum auch immer. Es kann auch sein, dass ich sie gerade nur nicht finde.Bei meiner CD-Menge hier wäre das auch denkbar.

    Bei der Besetzung vom Dezember 1947 bin ich mir nicht sicher, doch Dank Deines Links weiß ich auch warum das so ist. Hier gibt es Abweichungen zur Live-Session gegenüber der Studio-Einspielung. Eben war ich doch etwas verwirrt.....Sorry.

    Ich muss dazu sagen, dass ich als Teenager damals diese Just Jazz-Konzerte auf einem LP-Wühltisch ohne wirkliche Ahnung gekauft hatte, weil ich darauf die für mich damals bekannten Namen wie Benny Carter, Vic Dickenson oder Charlie Barnet gelesen habe. Keine Ahnung, was mich da erwartet, kam ich damit vom damaligen Kaufhof nach Hause und hörte voller Begeisterung noch auf meinem Plattenspieler diese Sessions - und das immer wieder und immer wieder. Mein Bezug gerade zu diesen Konzerten ist weitaus größer als etwa zu Norman Granz JATP-Konzerten. Lange ist es her, aber diese Konzerte sind auch heute noch für mich Highlights der Jazz-Geschichte. Übrigens möchte ich dazu auch die Lionel Hampton-Konzerte zählen.

    Da komme ich immer wieder ins Schwärmen, wie großartig damals die Szene war. Wohl nie mehr wieder waren so viele herausragende Musiker auf der Welt, als damals 1947. Auf der einen Seite die Revival-Jazz-Musiker, die gerade unter gehende Bigband-Szene, aber eben auch die Modernisten um Dizzy, Parker und auch bereits Miles Davis......Mann, was waren das für Zeiten....

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Bei mir heute Jerry Gray, der eine tolle Stereo-CD eingespielt hat mit einigen Miller-Stücken, die vor allem er geschrieben,bzw. arrangiert hat:

    Weiter geht es mit viel Nostalgie, wenn auch in eine ganz andere Richtung. Aus dem Film "Cotton Club" nun die ganzen Stücke, die eine ausgezeichnet besetzte Studio-Bigband eingespielt hat. Die Filmmusik stammt offiziell von John Berry, aber die Musik des frühen Ellington wurde von von Bob Wilber geleitet, der auch zusammen mit Sy Johnson, Dave Berger, Randy Sandke, John Berry und Al Woodbury für die Umsetzung gesorgt hatte.

    Die Bigband bestand aus:

    Tps: Lew Soloff, Randy Sandke, Dave Brown, Irving "Marky" Markowitz Tb: Dan Barrett, Joel Helleny, Britt Woodman Reeds: Bob Wilber, Frank Wess, Chuck Wilson, Lawrence Feldman, Joe Temperley
    Piano: Mark Shane Git.,Bjo.: Mike Peters Bass: John Goldsby Dm.: Chuck Riggs Extra Musiker: Brian Blade(Dm), Danny Druckman, Gordon Gottlieb, Dave Samuels, Ronnie Zito (Perc.), Bob Stewart, Tony Price (Tuba)
    Gesang: Priscilla Baskerville, Lonette McKee, Larry Marshall, Gregory Hines

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Stu Goldberg: Piru :juhu: :juhu:
    Ein gnadenlos guter Jazzpianist. Leider die Aufnahme eine billige Vinyl-Kopie mit entsprechendem Knacken. (Link auf amazon funzt nicht)

  • :wink:

    Heute vor 50 Jahren aufgenommen: A Love Supreme. Heute in der Originalversion mit dem John Cotrane Quartet gehört. Immer ein großes Erlebnis!

    Es gibt ein Problem, wenn Originalmusik so groß und heiliggesprochen ist, dass niemand es mehr wagt, das Stück zu spielen. Dann kommen leider Nachgeborene nicht in den Genuss einer Aufführung. Deshalb Respekt und Dank an das Branford Marsalis Quartet, dass sie dies getan haben. Die Aufnahme ist auf der CD "Footsteps of our fathers" und es gibt eine DVD "Live in Amsterdam".

    Gruß, Frank

    Gruß, Frank

    Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu.

  • so groß und heiliggesprochen ist, dass niemand es mehr wagt, das Stück zu spielen.


    Der ein oder andere schon. "

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    Marsalis muß ich mir bei Gelegenheit mal anhören, danke für den Hinweise. Branford schätze ich allerdings bisher nicht so besonders, aber kann sich ja ändern.

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Irgendwie erinnerte ich mich heute nach langer Zeit des Saxofonisten Benny Wallace, der in meiner Jugend in aller Munde war und von dem ich einige Platten hatte, der heute aber fast vergessen scheint. Seine letzte CD erschien vor über 10 Jahren, dabei ist er nicht einmal 70. Hier spielt er in toller Besetzung mit Jimmy Knepper, Eddie Gomez und Danny Richmond Kompositionen von Monk (Aufnahme 1981).


    Cheers,

    Lavine :wink:

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Irgendwie erinnerte ich mich heute nach langer Zeit des Saxofonisten Benny Wallace, der in meiner Jugend in aller Munde war und von dem ich einige Platten hatte, der heute aber fast vergessen scheint. Seine letzte CD erschien vor über 10 Jahren, dabei ist er nicht einmal 70.

    Bennie Wallace letzte offizielle CD, sein Tribute to Coleman Hwakins, erschien 2006 bei Enja, aufgenommen live beim Berliner Jazzfest 2004 - ich war sehr begeistert zugegen.

    Das ist sicherlich nicht nur seine ambitionierteste, sonder auch eine, seiner besten CDs gewesen. Sie war aber auch ziemlich erfolgreich. Bennie Wallace tourte vorwiegend mit dem Programm noch bis 2007 oder 2008 über fast die ganzen europäischen und japanischen Festivals.

    Von 2011 habe ich dann noch eine Bennie-Wallace-Compilation von 'Musica Jazz' mit älteren Aufnahmen aus Italien.

    2007 rief er jedoch eine sympathische Stiftung in's Leben, BackCountry Jazz, und ist seidem deren künstlerischer Direktor und 'Seele vom Janzen' und offenbar sehr darauf konzentriert. Im Rahmen dieser Stiftung unterrichtet und konzertiert er auch weiterhin.

    "http://www.backcountryjazz.org/about-ourhistory.htm"

    BackCountry Jazz versucht vor allem den Jazz zurück in die sozial abgestürzten und marginalisierten Neighborhoods zu bringen, fördert vor allem Jazzprojekte an Schulen und verbindet Förderung von Konzertprogrammen, Förderung von MusikerInnen und angehenden MusikerInnen und Förderung, Entwicklung und Durchführungen von Jazz-Education-Programmen mit sozialem Engagement.

    Einstmals hat Musik besonders an den afro-amerikanischen Schulen eine große Rolle gespielt. Das war ein wesentlicher Aspekt bei Booker T. Washington. Lil Hardin Armstrong erhielt von fähigen Lehrern, denen ihr Talent auffiel, schon auf der High School eine regelrechte Kompositionsgrundausbildung, Charles Mingus spielte Cello im Schulorchester, wie viele andere Jazzer begannen in der Schul-Big-Band? Heute gibt es das alles nicht mehr an staatlichen Schulen, wenn es nicht irgendwer privat organisiert und finanziert. Es wird aber nicht gerade Schlange gestanden, um staatlichen Schulen in den Ghettos irgendwas zu finanzieren. Staatliche Förderung, die es auch einmal in den USA gar nicht so knapp gab, ist seit Jahren stark zurückgefahren worden. Der Uncle-Tom-Präsident hat sie einfach nun komplett abgeschafft und die Marginalisierung der afroamerikanischen ArbeiterInnenklasse und des Sub-Proletariats wurde gerade im ganzen Erziehungssektor während seiner Zeit immer extremer. Wenn Uncle Obama mal wieder ein Booker T. Washington-Zitat in den Mund nimmt, möge er sich daran verschlucken und ersticken!

    Da sind solche Stiftungen, wie die von Bennie Wallace, die mit verhältnismäßig geringen Mitteln, dafür jedoch dem enormen Engagement einiger Weniger wenigstens Einigen die Chance geben, an Kunst zu partiziperen und vielleicht darüber auch eigene Perspektiven zu entwickeln, natürlich winzige Tropfen auf den heißen Stein.

    :wink: Matthias

  • Walt Weiskopf: Live

    Bei mir läuft Musik eines meiner Lieblingssaxofonisten: Walt Weiskopf. 13 Alben, die er als leader veröffentlicht hat (die meisten davon bei Criss Cross Jazz), habe ich in 1 1/2 Jahrzehnten angesammelt. Dieses hier ist besonders gut:

    Walt Weiskopf (ts)
    Renee Rosnes (p)
    Paul Gill (b)
    Tonny Reedus (dr)

    rec. live 8.4.2008 at Koger Hall, University of South Carollina

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Die Erwähnung von Wardell Gray brachte mich dazu, in meinen Beständen zu suchen, und dabei fand sich diese Debut LP von Frank Morgan . Außer Gray spielen u.a. Conte Candoli und der für mich völlig unterschätzte Pianist Carl Perkins. Klingt immer noch spannend.

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/71OHps%2B6GHL._SL1132_.jpg]

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Der frühere Begleiter der Sängerin Billie Holiday, Mal Waldron, nahm 12 Jahre nach ihrem Tod, also 1971, eine Memorial-Platte mit seinem Trio plus Jackie McLean auf. "Left Alone" wurde eine sehr schöne, melancholische Reminiszenz an "Lady Day".


    Cheers,

    Lavine :wink:

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

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