ZitatAuch bei mir wird das Wochenende beschwingt in Gang geworfen. Der Tenorist Wardell Gray, silistisch stark von Lester Young beeinflusst, versuchte 1947, die Westküste endlich vom Swing zum Bebop zu führen. Mit Howard McGhee, Erroll Garner und Barney Kessel hatte er ausgezeichnete Sidemen. Wirklich auf der Höhe der Zeit war diese Musik noch nicht, aber dennoch sehr hörenswert musiziert. Zu dieser Zeit spielte Gray auch mit Charlie Parker, wenn dieser mal nach Kalifornien kam - das dürfte dann schon moderner geklungen haben.
Ich finde Deine Einschätzung ein wenig seltsam. Wie modern Wardell Gray war, bemerkt man vor allem dann, wenn man ihn im direkten Umfeld der Swing-Musiker gehört hat. Ja, er steht Lester Young nahe, aber Gray steht auch unter dem direkten Einfluss Charlie Parker. Besonders bekannt wurden seine "Chases" mit Gene Ammons oder Sonny Sitt.
Sind das die Live-Aufnahmen von einem der "Just Jazz"-Konzerte, die Du gehört hast? Ich kenne nämlich aus dem Kopf heraus keine Einspielungen, an denen Gray gleichzeitig mit McGhee, Garmer und Barney Kessel gespielt hat. Ich tippe also mal auf eines der damals so beliebten Live-Konzerte. Daran nahmen alle 4 Musiker doch immer mal wieder teil, gerade McGhee und Kessel. Howard McGhee ist auch einer der wunderbaren Trompeter, die nie so recht aus dem Schatten von Dizzy Gillespie treten konnten, dann leider mit Rauschgift sich selbst begann zu zerstören.