Jazz mit Laser und Nadel: Gerade goutiert

  • "Con Alma" als intimes Zwiegespräch von Dizzy Gillespie und Danilo Perez (p). Toll!



    rec. live at the "Blue Note", New York, 23.-25.1.1992


    Die Vermarktung als "The Final Recordings" ist allerdings Unfug. Dieses Album

    wurde nämlich (am selben Ort) vom 29.1.-1.2.1992 eingespielt und enthält damit spätere Aufnahmen von Dizzy Gillespie. Ob es noch spätere Aufnahmen von ihm gibt, weiß ich nicht. Du vielleicht, Maurice?

  • Die Vermarktung als "The Final Recordings" ist allerdings Unfug. Dieses Album

    wurde nämlich (am selben Ort) vom 29.1.-1.2.1992 eingespielt und enthält damit spätere Aufnahmen von Dizzy Gillespie. Ob es noch spätere Aufnahmen von ihm gibt, weiß ich nicht. Du vielleicht, Maurice?

    Die vom 29.01.-01.02.1992 veröffentlichten Stücke sind - Stand heute - die letzten offiziell veröffentlichten Töne von Dizzy. Man kann bereits hören, dass hier ein Musiker/Trompeter spielt, der große Probleme hat mit dem Spielen. Sein Ton ist brüchig, teilweise bleiben bei den schnellen Läufen die Töne weg, da ist nicht mehr viel zu hören vom alten Dizzy. Die Finger laufen noch ganz gut, aber er selbst ist doch ziemlich fertig. Natürlich zaubert er noch immer schöne Stellen hervor, aber so wirklich deutlich wird das, wenn Du die Aufnahmen mit den Kollegen Roy Hargrove und Jon Faddis hörst.


    Übrigens war es bei Harry Edison die letzten ca 2 Jahre ähnlich gewesen. Da kommt nur noch Luft, der Ton ist einfach verbraucht und brüchig, damit macht er es sich selbst am meisten schwer. Grausam, so einen ehemaligen Supertrompeter hören zu müssen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Sein Ton ist brüchig

    Dieses Brüchige finde ich ja gerade so faszinierend an dem erwähnten "Con Alma" als Duett von Trompete und Klavier. Wenn man das mal mit der 1968er-Version von den Berliner Jazztagen vergleicht


    Ich besitze alle drei CDs mit den Mitschnitten aus dem einwöchigen Gastspiel von Dizzy im New Yorker "Blue Note". Außer den beiden bereits abgebildeten Telarc-Alben kommt noch dieses dritte hinzu:

    Mir macht das schon großen Hörspaß. Natürlich kann der alt gewordene Dizzy mit dem Dizzy aus Jungspund-Jahren nicht mithalten. Aber interessant ist es trotzdem, diese Zusammenfassung seines Lebenswerks in Gestalt jener Stücke, die sein Markenzeichen waren, zu hören. Es fehlen "Salt Peanuts" und "Things to come", dafür sind "A Night in Tunisia", "Billie's Bounce" und "Ornithology" zweimal dabei.

  • Mir macht das schon großen Hörspaß. Natürlich kann der alt gewordene Dizzy mit dem Dizzy aus Jungspund-Jahren nicht mithalten. Aber interessant ist es trotzdem, diese Zusammenfassung seines Lebenswerks in Gestalt jener Stücke, die sein Markenzeichen waren, zu hören.

    Ja, das will ich auch überhaupt nicht bestreiten. Höre mal aus dem einen Album den 1905 geborenen Doc Cheatham zu. Was dieser Mann noch für einen klaren, sauberen Ton hatte. Gillespie (übrigens zusammen mit Charlie Shavers und Carl Warwick die Trumpet Secion 1937/38 bei Lucky Millinder) waren alle Jahrgang 1917. Cheatham habe ich noch live in seinem leider letzten Lebensjahr erleben dürfen. Auch da hatte er noch unglaublich klar und souverän gespielt.


    Dizzy war ein ganz Großer gewesen, aber leider immer wieder mit viel Klamauk bei seinen Auftritten. Legendär war bei uns in der Gegend sein Auftritt bei der Jubilläumsfeier des hiesigen Jazzclubs gewesen. Der Saal nur halbvoll, Dizzy mit vielen Sonderwünschen, was für den gewiss nicht reichen Jazzclub schon heftig war, und dann macht er aus dem Abend eine Erzählstunde mit wenig Musik. Leider war er damit nicht alleine.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Ich bin ja krüsch mit Piano Trios , aber manchmal wird das Trommelfell doch durchlässig : wie für das Bruce Barth Trio und 'Dedication' . Einfach so gespielt, daß es mir als Hörer Spaß macht . Ohne Tüdellütt .



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    Good taste is timeless / "Ach, ewig währt so lang " "Not really now not anymore" "But I am good. What the hell has gone wrong?"

  • Patrice Rushen ist großartig , und hat nette Freunde . Und macht mir Freude .


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  • Bei mir läuft ebenfalls ein Piano Trio: Steve Kuhn (p) mit Jean-Francois Jenny-Clark (b) und Aldo Romano (dr) in einem Live-Mitschnitt aus dem Studio 105 von Radio Paris (1. März 1969):


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  • Stan Kenton: Stan Kenton at the Rendezvous, Vol.1 10.-12.01.1958, 17./18.01.1958 & 07.-09.03.1958 , Live Balboa Beach, California


    Der erste Teil aus Balboa Beach habe ich für einen Euro auf dem Flohmarkt gekauft.


    Sam Noto, Jules Chaikin, Lee Katzman, Bill Castagnino, Phil Gilbert - Trompeten

    Kent Larsen, Archie LeCoque, Don Reed, Jim Amlotte - Posaunen

    Kenny Shroyer - Bass-Posaune

    Lennie Niehaus (Altsax) - Bill Robinson (Alt+Baritonsax) - Bill Perkins, Wayne Dunstan (Tenorsax) - Steve Perlow (Baritonsax)

    Stan Kenton (Klavier) - Red Kelly (Bass) - Jerry McKenzie (Drums)


    Gesang: Jan Tober (Out of this World), zum Glück nur einmal zu hören. Die Sängerin kann man getrost vergessen.

    Ann Richards (I hear Music, Glad to be Here), ist schon um Einiges besser, aber auch auf sie kann man getrost vergessen.

    Kent Larsen (1932-1979) (You're Blase), eigentlich einer der wichtigsten Posaunen-Solisten der Band ab ca. 1957, durfte hier auch mal singen.


    Ich sage nur so viel: Die Bigband ist sehr gut besetzt, die Solisten werden leider nicht erwähnt, was eigentlich bei der Serie sonst immer gemacht wurde. Man kann aber davon ausgehen, dass alle Alt-Soli von Lennie Niehaus gespielt wurden, Bill Perkins der Hauptsolist am Tenorsax war und bei den Posaunen waren Lead-Posaunist Archie LeCoque und Kent Larsen die Hauptsolisten. Bei den Trompeten waren Sam Noto (der auch Lead-Trompete spielte) und Lee Katzman die Hauptsolisten. Möglich ist auch, dass Jules Chaikin mal ein Solo gespielt hat. Bill Castagnino dürfte vor allem für die High Notes zuständig gewesen sein, er tat das zuvor bereits bei Woody Hermans Bigband.


    Mir fehlte bei den Kenton-Bigbands nach 1956 immer mehr das Persönliche. Grundsätzlich waren mir seine Bigbands zu massiv, zu blechlastig, und das sage ich als Trompeter. Bei Kenton musste es immer "big" sein. Es gibt eine schöne Aussage, leider fällt mir gerade nicht ein, wer das so gesagt hat, aber die lautete in etwa so: Bei Kenton kam der gigantische Sound, und jeder sagte, ja SO muss es klingen. Bei Duke Ellington spielten drei Trompeten einen Sound, und alle fragten sich, WIE der Duke das geschafft hat, einen solchen Sound zu erreichen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Auch 36 Jahre nach Veröffentlichung ist das progressive Jazz-Fusion-Album 'Still Life Talking' von der Pat Metheny Group immer noch gut zu hören. 'Last Train Home' mit der über den Gleisen im Schlagzeug schwebenden elektronischen Sitar ist wohl das bekannteste Stück von PM.





    Gruß

    Josquin

  • Gestern Abend:


    Thomasz Stanko, "Matka Joanna"


    Thomasz Stanko, tp

    Bobo Stenson, p

    Anders Jormin, b

    Tony Oxley, perc


    Die Musik klingt wie das Cover aussieht:

    Eine sehr, sehr dunkel schimmernde, überaus intensive Angelegenheit. Die Intensität entsteht hier durch Sparsamkeit, dies ist fast asketische Musik, in der aber jeder Ton emotional aufgeladen rüberkommt. Oxleys Drums finde ich herausragend auf dieser Aufnahme, selbst für seinen Standard, und ich liebe ihn immer. Stenson geht vielleicht ein bißchen unter hier? Oder hält sich jedenfalls sehr zurück.


    Stankos Musik empfinde ich auf den anderen Platten, die ich kenne, manchmal in ihrer nebelverhangenen Düsternis als ein bißchen eindimensional und daher ermüdend, wenn ich zu viel davon auf einmal höre. Für dieses Album trifft das gar nicht zu. Daher ist dies meine liebste Aufnahme von ihm. Es ist die oben erwähnte Sparsamkeit: auch Nebel braucht Raum zur Entfaltung Grins1



    :)


    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)


  • 01-07 : 1978 , Chicago


    Spanky Davis (Trumpet, 1-4,6) - Bob Schulz (Trumpet, 1-3) - Jim Beebe (Trombone) - Charles Hooks (Clarinet) - Steve Behr (Piano) - Jack Kuncl (Banjo) - Duke Groner (Bass) - Barrett Deems (Drums)


    8-13 : 27.12.1979, Schaumburg


    Tommy Bridges (Cornet) - Bobby Lewis (Trumpet) - Jim Beebe (Trombone) - Eric Schneider (Clarinet, Soprano, Alto and Tenorsax) - Steve Behr (Piano) - Duke Groner (Bass) - Barrett Deems (Drums)


    Die bekanntesten Musiker hier sind schnell erwähnt: Spanky Davis (1943-2014) ist leider auch schon viele Jahr tot. 1979 bekam er die Band des "Jimmy Ryan's Club" von Roy Eldridge übertragen, den er zuvor bereits öfter vertreten hatte. Auch als der Club 1983 leider dicht gemacht wurde, tourte er mit der Band durchs Land (bis Ende der 1990-er Jahre; mit u.a. dem letzten Klarinettisten der Armstrong All Stars, Joe Muranyi). Er spielte mit Benny Goodman, Sam Jones, Machito, Charlie Palmieri, Bob Haggart, Buddy Tate, Buck Clayton (1986-1993), Panama Francis' Savoy Sultans (1984-1991), Frank Sinatra (1991-1993), Vince Giordano, u.a.


    Der zweite Musiker ist Barrett Deems (1914-1998). Der Drummer spielte von 1954-1958 bei den Armstrong All Stars und war auf einigen der wichtigsten Platten der Band zu hören ("Satch Plays Fats", "Armstrong played W.C.Handy", aber auch in dem Film "High Society"). 1960-1964 spielte er bei Jack Teagarden, dann u.a. bei den Dukes of Dixieland, Wild Bill Davison, 1976 mit Benny Goodman auf Osteuropa-Tournee, leitete viele Jahre eine eigene Bigband, und spielte in diversen All Star-Bands.


    Deems, der bei Armstrong einen eher lauten, monotonen Stil spielte (wohl mehr musste, wie man dem Buch von Ricky Riccardi lesen kann), spielte außerhalb Armstrongs eine schönes, abwechslungsreiches Schlagzeug, was man auch hier hören kann.


    Jim Beebe findet man nicht auf Wikipedia, auch das gibts. Geboren am 24.05.1931 in Omaha/Nebraska, zog aber recht bald mit seiner Familie nach Sparta/Wisconsin um. In der Schule versuchte er sich zunächst am Schlagzeug, wechselte aber bald zur Posaune über. Sogar am Kornett hat er sich noch mal probiert, aber sollte die Posaune blieben.


    Ursprünglich war er auf klassische Musik fixiert, ehe eine Aufnahme von Columbia mit Kid Ory und Barney Bigard, aber auch ein Onkel, der für die ABC arbeitete, und der ihn mit Musikern wie Miff Mole, Floyd O'Brian, Al Jenkins und George Brunies durch Aufnahmen, aber auch Club-Besuchen bekannt machte, waren wichtig gewesen für ihn.


    Durch die Band das unbekannt gebliebenen New Orleans-Klarinettisten Pete Galiano lernte er das Dixieland-repertoire kennen. In der Band spielte auch ein Altsaxophonist, den man einige Jahre später vor allem als Arrangeur im modernen Jazz wieder treffen sollte, spielte in dieser Band - Oliver Nelson.


    Weitere Stationen waren dann Bob Scobey, Art Hodes,The Dukes of Dixieland, Wild Bill Davison und natürlich auch seine eigenen Bands.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)


  • Jack Teagarden : Chicago & All That Jazz & The Dixie Sound of Jack Teagarden


    Tracks 01-09 : AD: 30./31.10.1961, New York


    Jimmy McPartland (Kornett) - Jack Teagarden (Posaune, Gesang) - Pee Wee Russell (Klarinette) - Bud Freeman (Tenorsax) - Joe Sullivan (Klavier) - Eddie Condon (Gitarre) - Bob Haggart (Bass) - Gene Krupa (Drums)


    Tracks 10-21 : 29.01-05.02.1961, New York


    Don Goldie (Trompete) - Jack Teagarden (Posaune, Gesang) - Henry Cuesta (Klarinette) - Don Ewell (Klavier) - Stan Puls (Bass) - Barrett Deems (Drums)


    Jack Teagarden gilt zurecht als einer der besten und größten Posaunisten des Jazz duch all die Stile hindurch.Seine Anerkennung erhält er auch von jüngeren Musikern, was schon alleine für ihn spricht.

    Er war immer darauf bedacht sein Bestes zu geben, auch in seinen letzten Lebensjahren, als seine Gesundheit schon sehr beeinträchtigt war.

    Hier sind gleich zwei LPs vereint. Einmal "Chicago and All That Jazz" vom 30./31.Oktober 1961 und "The Dixie Sound of Jack Teagarden",vom 29.Jan.-05.Februar 1961,beides Studioaufnahmen.

    Die erste Session ist eine Wiedervereinigung der legendären Chicago-Szene der späten 20-er Jahre,mit Jimmy McPartland (Cornet),Teagarden (Posaune,Voc.),Pee Wee Russell (Klarinette),Bud Freeman (Tenorsax) Joe Sullivan (Klavier),Eddie Condon Gitarre),Bassist Bob Haggart (er war kein Original-Chicagoer) und Drummer-Legende Gene Krupa.


    Der zweite Teil ist dann Teagardens "Working Band" um Don Goldie und dem Ex-Armstrong All Stars-Drummer Barrett Deems. Der Unterschied ist vielleicht nicht für jeden zu erhören, aber Don Goldie spielt eine doch etwas "übertechnisierte" Dixieland-Trompete, so wie sie auch Al Hirt spielt, wenn auch nicht unbedingt ganz auf dessen Niveau. Henry Cuesta spielt leider auch nicht auf dem Level, wie es z.B. ein Peanuts Hucko, Sol Yageed oder Edmond Hall tat. Stan Puls ist ein zuverlässiger Bassist, Pianist Don Ewell spielt dagegen erwartet stark. Er lebte in dieser Musik, gehörte zu den besten Stride-Pianisten und hatte zuvor bereits u.a. mit Kid Ory gespielt. Barrett Deems, der von 1954-1958 Nachfolger von Cozy Cole bei den Armstrong All Stars war, war meiner Meinung nach nach den All Stars ein verwandelter Drummer gewesen. Monoton bei Armstrong (der, so Deems, es genau so haben wollte), danach aber viel erfrischender und abwechslungsreicher gewesen. Bereits bei Muggsy Spanier spielte er weitaus besser als er es je mit Armstrong tat. Eigenartig, aber wahr.




    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • B01KAUCW1E


    Buck Clayton : The Essential Buck Clayton : AD: 1953, 1954 & 1957


    Hier wurde eine Auswahl aus drei verschiedenen LPs zusammengestellt. Wobei es sein kann, dass zumindest für das Datum am 14.03.1957 die komplette LP hier Einzug gehalten haben könnte. Ich weiß es nicht auswendig.


    Leider sind die Angaben auf dem Booklet nicht richtig, daher hier die Korrekturen meinerseits. Ich kann mich dabei auf die Buck Clayton-Diskographie von Bob Weir aus dem Jahre 1989 berufen:


    Tracks 1 & 10 : AD: 30.12.1953


    Buck Clayton (Trompete) - Henderson Chambers (Posaune) - Edmond Hall (Klarinette) - Mel Powell (Klavier) - Steve Jordan (Gitarre) - Walter Page (Pass) - Jimmy Crawford (Drums)


    Tracks 2,4,6,7,9,11,12 & 14 : 14.03.1957


    Buck Clayton (Trompete) - Vic Dickenson (Posaune) - Earle Warren (Altsax) - Hank Jones (Klavier) - Kenny Burrell (Gitarre) - Aaron Bell (Bass) - Jo Jones (Drums)


    Tracks 3,5,8 & 13 : AD: 01.07.1954


    Buck Clayton (Trompete) - Ruby Braff (Kornett) - Benny Moton (Posaune) - Buddy Tate (Tenorsax) - Jimmy Jones (Klavier) - Steve Jordan (Gitarre) - Aaron Bell (Bass) - Bobby Donaldson (Drums)


    Buck Clayton war dafür bekannt, immer wieder hervorragende Platten-Bands zusammenzustellen, die dann auch sehr homogen zu spielen verstanden. Da Clayton auch ein hervorragender Arrangeur war, hat er in der Regel für diese Bands auch zumindest die Riffs geschrieben.


    Cayton, der 1937-1943 einer der Stars der Basie-Band war, ist vor allem heute noch durch diese ganzen Studio-Aufnahmen in Erinnerung geblieben. Von 1959-1961 ging er dann mit einer ziemlich festen Formation auf Tournee, war dabei auch in Europa 1959 und 1961 zu hören. In der Regel mit Emmett Berry noch an der Trompete (der ebenfalls 1945-1949 bei Basie spielte), Buddy Tate, Earl Warren, Sir Charles Thompson, Gene Ramey und Oliver Jackson oder Herbie Lovelle am Schlagzeug. Als Sänger hatte er oft Jimmy Rushing, den Ex-Basie-Sänger mit dabei.


    1968 fing bei ihm eine Lippenerkrankung an, so dass er mit dem Trompete spielen fast völlig aufhören musste. Doch weiterhin stellte er Besetzungen für Aufnahmen zusammen. 1986, im zarten Alter von 755 Jahren, stellte er eine eigene Bigband zusammen, die bis zu seinem Tode 1991 existieren sollte. Diese Band war durch seine Arrangements, aber auch seine hervorragende Auswahl an Musikern, eine der vielleicht geschmackvollsten und swingensten Bigbands überhaupt (mit etwa Ex-Basie-Bassisten Eddie Jones und Lyn Seaton, den Drummern Mel Lewis und Dennis Mackrel, Randy Sandke, Byron Stripling, Spanky Davis und Johnny Letman an den Trompeten, Dan Barrett an der Posaune, Dick Wilson, Frank Wess, Loren Schoenberg, Kenny Hing, Joe Temperley an den diversen Saxophonen). Es wurden zwei CDs veröffentlicht.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Happy belated birthday, dear Melody!


    Melody Gardot: Live in Europe (2008)



    Einfach nur wunderbar ... immer wieder!

    Hagen Rether: "Ich habe mich nie als Kabarettist verstanden; eher als Trauerbegleiter".




  • Johnny Hodges : Blues A Plenty & Not So Dukish


    Tracks 01-09: AD: 05.04.1958, New York


    Roy Eldridge (Trompete) - Vic Dickenson (Posaune) - Johnny Hodges (Altsax) - Ben Webster (Tenorsax) - Billy Strayhorn (Klavier) - Jimmy Woode (Bass) - Sam Woodyard (Drums)


    Tracks 10-16 : 10.09.1958, New York


    Roy Eldridge & Ray Nance (Trompeten) - Lawrence Brown (Posaune) - Johnny Hodges (Altsax) - Ben Webster (Tenorsax) - Jimmy Hamilton (Klarinette) - Billy Strayhorn (Klavier) - Jimmy Woode (Bass) - Sam Woodyard (Drums)


    Johnny Hodges war vielleicht der beste Solist, der je bei Duke Ellington spielte, und auch neben Cootie Williams, der einen ähnlichen Status hatte, einer der tragischsten Solisten der Band. Gefeiert im Ellington-Orchester, war er in der Zeit, in der eine eigene Band hatte, 1951-1955, ziemlich in der Versenkung verschwunden. Dabei hatte er in dieser Zeit unter Norman Granz feine Einspielungen gemacht. Leider waren sie doch sehr stark auf eine Reduzierung des Ellington-Sounds bezogen, viel Eigenständigkeit war dabei nicht zu erkennen.


    Hodges, der von 1928-1951 und 1955 bis zu seinem Tode 1970 mit dem Duke spielte, machte nach seiner Rückkehr in die Band, aber oftmals eigene Einspielungen, oftmals mit Musikern aus dem Ellington-Umfeld, aber auch in den 1960-er Jahren wunderbare "Jump-Einspielungen" mit dem Organisten Wild Bill Davis, die man jederzeit auch heute noch hören kann. 1961 war er mit einer Ellington-All Star-Gruppe auf einer kurzen Europa-Tournee, die zum Glück auch auf einigen Stationen mitgeschnitten wurde, als Ellington in Paris weilte zu Filmaufnahmen.


    Hier sind jedoch zwei LPs (die zweite ist nicht ganz vollständig) auf einer CD vereint, die mit der aktuellen Ellington-Rhythmusgruppe (mit Billy Strayhorn am Klavier), und weiteren hochkarätigen Musikern bestand, mit denen er immer mal wieder spielte. Leider wirkt mir Roy Eldridge mit deinen High Notes manchmal ein wenig übermotiviert, das hätte er sich durchaus verkneifen können. Das ist aber auch der einzige Makel, den ich zu bekritteln hätte.


    Ansonsten ist das wunderbarer Mainstream-Swing, wie man ihn damals pflegte, ohne die ganzen Übernahmen durch den modernen Jazz. Das ist stimmig, das passt so super zusammen, und auch aufnahmetechnisch ist das super eingefangen worden.


    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)


  • The Ken Colyer Trust Band : New Orleans Jazz AD: ??? vermutlich 1993/94


    Norman Thatcher (Kornett) - Dave Vickers (Posaune) - Brian Carrick (Klarinette, Sax) - Ray Foxley (Klavier) - Pete Morcom (Banjo) - Terry Knight (Bass) - Malc Murphy (Drums, Voc.)


    Während man heute den Namen Chris Barber als das "Non-Plus-Ultra" des traditionellen Jazz noch immer in bester Erinnerung hat, gab es viele weitere, ganz hervorragende britische Jazzmusiker, die sich dem altem Jazz verschrieben haben. Einer davon war Ken Colyer (1928-1988) gewesen.


    Colyer, der 1953 zusammen mit Chris Barber, Lonnie Donegan und Monty Sunshine die "Ken Colyer Jazzmen & Skiffle Group gegründet hatte, trennte sich von den Kollegen 1954 wieder, weil sich die Band überworfen hatte, was die Ausrichtung anging. Colyer wollte die Band nicht ins Kommerzielle führen, wie es die Kollegen dann unter dem Namen Chris Barbers taten. Die Band agierte weiter als "Ken Colyer's Jazzmen.


    Zu den beanntesten Musikern gehörten ohne Zweifel Mr. Acker Bilk, Sammy Rimington, Ray Foxley, Alexis Korner, Colin Bowden und Ian Wheeler.


    Die Trust Band entstand wohl 1993 unter Leitung von Norman Thatcher, der die Band rund 10 Jahre leitete. 2012 starb er an einer Herzattacke, als er gerade erst vom Krebs geheilt wurde. Thatcher war rund 20 Jahre eng mit Ken Colyer verbunden gewesen, auch durch eine ähnliche Spielweise. Die Band selbst gibt es immer noch.


    Brian Carrick leitet seit 1973 seine eigene Jazzband, die "Heritage Hall Stompers". Er hatte noch Unterricht bei den New Orleans-Veteranen Albert Burbank und Polo Barnes.


    Mac Murphy spielte von 1962-1971 mit Ken Colyer, leitete zeitweise eine eigene Band und ist aber eng mit Brian Carrick verbunden.


    Terry Knight spielte von 1960 bis 1969 vor allem mit Barry Martyns Band.


    Dave Vickers spielte viele Jahre in der Chris Blount New Orleans Jazz Band (12 Jahre) , in die er in den 1907-er Jahren kam.


    Pete Morcom spielte seit den 1960-er Jahren immer mal wieder mit Colyer, aber auch mit barry Martyns Band.


    Ray Foxley (1928-2002) spielte ab 1955 mehrfach mit Colyer, aber auch mit etwa Rod Mason und Chris Barber. Er machte sich auch als Arrangeur/Komponist und Solo-Pianist einen Namen. Er dürfte einer der besten britischen Jazzpianisten überhaupt gewesen sein.


    Ich weiß, dass hier im Jazzbereich mehr die Moderne vorgezogen wird. Doch man sollte nie vergessen, dass all diese modernen Musiker heute nicht möglich gewesen wären, wenn nicht Generationen zuvor damit begonnen hätten, die Musik der Amerikaner und Schwarzen zu spielen. Oftmals war e mehr ein Kopieren gewesen, über das man sich immer wieder streiten kann.


    Leider war es schon immer so gewesen, dass sich die beiden Lager "Traditioneller Jazz" und "Moderner Jazz" ziemlich krass gegenüberstehen. Darüber zu diskutieren, warum dies so ist, wird niemals zu einem Ergebnis kommen, das alle zufrieden stellen würde. Doch jeder, der heute "Jazz & Popularmusik" studiert, sollte wissen, dass es VOR Dizzy Gillespie, Charlie Parker und Thelonious Monk auch noch weitere höchst interessante Jazzrichtungen gab, die man vielleicht nicht mögen oder verstehen muss, die aber die Basis waren, dass um 1945 herum der "moderne" Jazz die Oberhand bekam.


    Übrigens war das in den USA nicht so leicht und schnell gewesen, wie man sich das vielleicht heute vorstellen mag. Selbst heute noch gibt es in der Welt viele Fans der mehr traditionellen Bereiches, gerade 20-er Jahre-Parties sind in vielen Städten "in" und finden ihr Publikum. Es gibt nach wie vor Jazz-Festivals, die sich dem alten Jazz verschrieben haben, leider in Europa immer weniger. Damit geht eine Basis verloren, auch gehen viele wirklich tolle Titel vergessen, die es wert wären, dass sie gespielt werden. Ich gebe gerne zu, dass ich genau zu diesen Musikern gehöre, die diese Stücke spielen und weiter einem Publikum anbiete.





    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)


  • The Castle Band : ....Plays "The Five Pennies" AD: 12./13.04.1959, Los Angeles


    Don Kinch (Trompete) - George Bruns (Posaune) - Bob Gilbert (Klarinette) - Freddie Crews (Klavier) - Monte Ballou (Banjo, Gesang) - Bob Short (Tuba) - Homer Welch (Drums)


    Die Band wurde 1949 an der Westküste der USA gegründet und hatte einen eigenen Jazzclub in Portland, wo sie oft auftraten. Bandleader Monte Ballou und Klarinettist Bob Gilbert stammten aus Portland und spielten dort regelmäßig zusammen. Ballou arbeitete eigentlich bei der General Electric Company hauptberuflich.


    Drummer Homer Welch arbeitete für das CBS Radio in San Francisco, Tubist Bob Short spielte als Kornettist (!!!) eigentlich bei Turk Murphy, Don Kinch spielte Kornett, Trompete, Tuba und Kontrabass. Er arbeitete für Walt Disney und spielte Tuba in der berühmten Firehouse Five Plus Two, der hauseigenen Dixie-Band von Walt Disney. George Bruns war der Musik-Direktor Walt Disneys. Hier spielt er Posaune. Pianist Freddie Crews spielt eigentlich vor allem als Solo-Pianist.


    Die Band spielt in der gleichen Besetzung wie die Firehouse Five Plus Two, klingt aber trotzdem völlig anders.


    Die CD enthält einige der Stücke, die im damals berühmten Film über den Kornettisten Red Nichols von diesem selbst eingespielt wurden. Der Film kam damals mit Danny Kaye als Red Nichols in die Kinos und hatte einen Riesenerfolg, Nichols ein echtes Comeback, obwohl er durchaus mit seiner eigenen Band spielte zuvor bereits. Der Film wurde durch seine hervorragende Musik, aber auch dem dem populären Danny Kaye und der Mitwirkung von Louis Armstrong zu einem Kassenschlager.


    Wer mit dieser Musik was anfangen kann, wird sich daran erfreuen, der Modernist dürfte sich die Nase rümpfen. Ich finde gerade den Klang mit Tuba, die hier wirklich hervorragend gespielt wird, sehr interessant. Ich werde im Sommer selbst ein Konzert hier im Quartett mit Trompete, Klarinette, Banjo und Tuba geben, auf das ich mich schon sehr freue.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)


  • Miles Davis: "Cookin' " & "Relaxin' " : 26.10.1956 & 11.05.1956 (Tracks 10-11)


    Miles Davis (Trompete) - John Coltrane (Tenorsax) - Red Garland (Klavier) - Paul Chambers (Bass) - Philly Joe Jones (Drums)


    Heute mal ein ganz anderer Beginn in den Tag, nämlich nach langer Zeit mal wieder mit Miles Davis. Es sind einige "klassische" Nummern dabei, etwa "my Funny Valentine", "Blues by Five", "Airegin" (Nigeria rückwärts geschrieben übrigens), "When Lights are Low" und aus der Bop-Zeit "Woody'n You".


    Was ist eigentlich aus all den Usern geworden, die damals so eifrig Miles mit mir gehört haben? Habt ihr inzwischen mal wieder Miles aufgelegt? Macht das auch mal wieder, ihr wisst, es lohnt sich immer wieder.


    "Blues by Five" spiele ich übrigens am kommenden Samstag Abend bei einem Quartett-Gig in Frankfurt, einem Abend mit vielen Stücken aus den 1940er/50-er/60-er Jahren. Ja, ich kann auch anders.....

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

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