Klarinettenquintette
Der Oboist als solcher ist im Allgemeinen kein besonderer Freund der Klarinette. Auf einem komplett maschinell (pah!) erzeugten einfachen Rohrblatt kann ja nahezu jeder einigermaßen erträglich herumdudeln...
Aber trotzdem gehören die wenigen mir wirklich gut bekannten Klarinettenquintette (nicht etwa fünf Klarinetten, sondern Klarinette + Streicher natürlich!) zu meinen meistgeliebten Kammermusikwerken: Mozarts KV 581, Brahmsens op.115 und Regers op.146 berühren mich ausnahmslos ganz besonders und zählen für meine Begriffe jeweils zu den absoluten Höhepunkten im Gesamtschaffen ihrer Hervorbringer.
Warum zum Teufel hat gerade die Klarinette im Komponistenkopf für die ganz große kammermusikalische Inspiration gesorgt? Warum nicht die klangintensive Oboe (gut, im Fall Mozart gibt es ja das immerhin auch nicht ganz unbedeutende KV 370), warum nicht die beweglich schillernde Flöte, warum nicht das sonore Fagott? Ging das alleine auf das Konto einzelner herausragender Instrumentalisten (Stadler, Mühlfeld)? Das wäre die erste Frage an euch.
Die nächste, so ihr auch Freunde des Klarinettenquintetts seid, wäre die nach den euch liebsten Aufnahmen. Mir persönlich gefallen die Mozart- und Brahmsinterpretationen mit Altmeister Karl Leister (den ich schon zweimal live erleben konnte) schon aus rein klanglichen Gründen am besten. Ich muss aber gestehen, dass ich nicht so viele neuere Interpretationen kenne und deshalb gerne eure Hinweise entgegennehme.
Und auf Anmerkungen bezüglich musikgeschichtlicher Zusammenhänge hoffe ich natürlich auch. Dass das späte Brahmssche Klarinettenfaible Auswirkungen auf Reger hatte (wohl mehr noch im Hinblick auf die Sonaten als auf das Quintett ?), ist mir nicht verborgen geblieben, aber ich freue mich auf jeden Fall über weitere Wortmeldungen zu diesem Thema!
Beste Grüße
Bernd