Stanley Kubrick - "Ein Rätsel will ich bleiben ....."

  • Lieber Garcia,


    hab' ich heute auch mal gemacht (mehr oder weniger). Grins1


    Eben noch Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum" gesehen (1968):



    Tja, also ... die Szenen mit den "Menschen'"-Affen waren ja noch okay, aber ... die Tiere ... das hätte nun wirklich nicht sein müssen. :( Aber gut, das waren halt andere Zeiten. X/ Darüber möchte ich hier auch nicht diskutieren. Vielleicht schaue ich mir bei Zeiten noch das "Making of" an. Ist sicherlich interessant. Vor allem, wenn man so liest, wie teuer dieser Film eigentlich war. Aber gut, hat sich dann am Ende ja noch gelohnt. ;) Ich fand' s stellenweise etwas langatmig, aber im Großen und Ganzen nicht schlecht. Da gibt es natürlich mehrere Deutungsmöglichkeiten. Sehr schön auch Ligetis "Atmosphères","Lux Aeterna", sowie das "Requiem". :thumbup: Schlimm hingegen Johann Strauss' "An der blauen Donau", sowie Richard Strauss' "Also sprach Zarathustra". :ohnmacht1: Die letzten beiden Werke habe ich ... noch nie gemocht, gelinde gesagt. Ich musste den Lautstärkeregler auch immer wieder runterregeln. ?( Gut, dass ich den Film nicht im Kino gesehen habe. Hätte mir wohl sonst recht oft die Ohren zuhalten müssen. Ich glaube aber nicht, dass ich mir den Film noch ein zweites Mal anschauen muss.


    Ich werde später noch etwas im Bowie-Thread schreiben.

    Hagen Rether: "Ich habe mich nie als Kabarettist verstanden; eher als Trauerbegleiter".



    Einmal editiert, zuletzt von Newbie69 ()

  • Zitat von Newbie69

    Ich glaube aber nicht, dass ich mir den Film noch ein zweites Mal anschauen muss.

    Wenn du mit dem Film zurecht kommen willst dann das lesen ....



    ......und die Filmmusik liebe Newbie69 ist einfach GENIAL :!: Wenn du allerdings Probleme mit Strauß/Strauss hast ist deine Aussage ein Vorurteil! Grins1

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • Da berührst du einen wunden Punkt, liebe Newbie. Hier gab es mal einen Ranking-Thread was denn wohl der beste Film aller Zeiten sei. 2001 hat gewonnen, mit Abstand.


    Ich mag den absolut nicht. Ich finde ihn geschwätzig und den ganzen philosophischen Überbau aufgesetzt und unglaubwürdig. Ich finde die schauspielerischen Leistungen... nun, Hollywood. Ich finde die visuelle Umsetzung... Naja, es ist so viel passiert bei SF, also: altbacken. In finde die letzte halbe Stunde grauenvoll mißlungen. Das ist keine Tiefe, das ist Billigesoterik.


    Kurz gesagt: ein ärgerlicher Film für mich, aber ein Geschenk für die Menschheit offensichtlich. Das ist Argument genug, denn wenn er soviel Menschen Freude macht, wer bin ich denn das zu kritisieren?


    Aber ich finde den Scheiße. Er behauptet alles und hält nix. Ich mag ihn nicht.



    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Grins1 Na, dann muss ich ja in Deckung gehen. :versteck1:

    Andererseits gehe ich einfach mal davon aus, dass dieser Film nicht gewonnen hätte, wenn der Anteil an aktiven Frauen hier im Forum genauso hoch wäre wie der der Männer. Dass dieser Film bei vielen Männern gut ankommt/ ankam kann ich mir aber sehr gut vorstellen. Zudem steht im Wikipedia-Eintrag zu diesem Film u. a. Folgendes: "Bei 142 Minuten Spielzeit wird lediglich in 48 Minuten des Filmes gesprochen." Grins1 Grins1 Grins1


    Übrigens ist mir nun aufgefallen, dass wir hier einen Kubrick-Thread haben. Vielleicht sollte man dort weiterdiskutieren. :/ Oder die Beiträge verschieben ...?


    palestrina:

    992 Seiten? Hast du das Buch etwa gelesen? Schlecht1 Wäre ja interessant. Dann könntes du dazu ja sicherlich einige Fragen beantworten ... !? Aber, wie gesagt: ich schaue mir demnächst wohl zu mindestens noch das "Making of" dazu an.


    Lionel:

    Nein, ich bin kein Prime-Mitglied. Die Filme, die man sich dort anschauen kann, nennen sich aber "Prime"-Filme. Kann man ausleihen (hier: 3,99 Euro) oder kaufen (9,99 Euro). Und ja, bei dem dunklen Bildschirm (zu "Atmosphères") war ich schon etwas verwundert. Für damalige Verhältnisse ja aber alles sehr experimentell ...

    Hagen Rether: "Ich habe mich nie als Kabarettist verstanden; eher als Trauerbegleiter".



  • Andererseits gehe ich einfach mal davon aus, dass dieser Film nicht gewonnen hätte, wenn der Anteil an aktiven Frauen hier im Forum genauso hoch wäre wie der der Männer. Dass dieser Film bei vielen Männern gut ankommt/ ankam

    Es ist aber kein "Männerfilm" ( was immer das heißen mag)! Er feiert nicht die Technik, im Gegenteil, die sämtlich männlichen Hauptfiguren taugen gar nicht als Rolemodels, der Film ist nicht breitbeinig, an keiner Stelle. Das kann man ihm nicht vorwerfen.


    Ich werfe ihm lediglich eine pseudointektuelle Überblasenheit vor und daß er hinter dieser Fassade unendlich langweilig ist. Grins1 aber diese Meinung hab ich wohl exklusiv...


    Macht ja nix. Wer alles liebt liebt garnix...



    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • "Pseudointellektuelle Überblasenheit" ... Grins1 Grins1 Grins1 ;)


    Als der Bowman am Ende im Sterbebett auf den Fötus zeigte, musste ich übrigens spontan an "E.T.! Nach Hause telefonieren!" denken. ape2 Oh, und dieser Affe passt sogar zum Film. :D


    ... Wer alles liebt liebt garnix...


    :thumbup:

    Hagen Rether: "Ich habe mich nie als Kabarettist verstanden; eher als Trauerbegleiter".



  • Ach, kurz noch zu den Amazon-"Prime"-Filmen (nennt man die wirklich so? Na ja, egal):

    Heute fiel mir zum ersten Mal die "X-Ray"-Funktion auf. Nicht schlecht! Wenn man das aufklappt, sieht man sämtliche Infos zum Film: wer gerade zu sehen ist (Rolle + Name des Schauspielers/ der Schauspieler), welche Musik gerade gespielt wird ... Kannte ich bislang jedenfalls noch nicht.

    Hagen Rether: "Ich habe mich nie als Kabarettist verstanden; eher als Trauerbegleiter".



  • Zu deinem Gelaber kann man eigentlich nur sagen, föllig unglaubwürdig!

    Denn wenn ich mir so anschaue was du gut findest dann.... ape01 ape2 ape3 :versteck2: !


    palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • Gut, dass ich den Film nicht im Kino gesehen habe. Hätte mir wohl sonst recht oft die Ohren zuhalten müssen.

    Kontra ohne Ende 8) 8)

    (nixx personal nehmen, bitt'schön - hoffe nach wie vor, dass wir uns über lang oder kurz mal über'n Wech laufen!)


    '2001' ist einer meiner ganz wenigen Filme, den ich gleich 3mal im Kino gesehen habe - 2mal davon gar auf Großleinwand, erst mitten im Duisburger 'Landschaftspark Nord' (für Unkundige: mit diesen üblichen Parks hat der nun so garnixx zu tun!), dann in der Frankfurter 'Alten Oper', live begleitet vom HR-SO und dem SWR - Vokalensemble . . . Erinnerungen fürs Leben :!: :!: < - < - mit 'Donau' u. 'Zarathustra' fremdle ich übr. gleichfalls (und das nicht schlecht!), beides habe ich allerdings in den letzten c. 30J. außerhalb der Filme kaum 3mal gehört, so dass ich beides als Filmmusik leidlich (sogar ohne 'Ohren zu') goutieren konnte....

    die Tiere - das hätte nun wirklich nicht sein müssen

    so recht schlau, was Du damit meinst, werde ich da jetzt nicht . . . ggb. dem, was sich im real Life Tiere gegenseitig antun können, war's in meiner Erinnerung noch ziemlich dezent gestaltet:!:< - kann mich da freilich dunkel an eine Szene erinnern, wo sich ein Tier auf ein anderes stürzt: nun, dieses 'andere' ist der Pfleger des ersteren gewesen - weiß ich sicher, weil ich auch mal in einem Vortrag über '2001' gewesen bin; und beide werden die entspr. Szene ja wohl bis zum Abwinken trainiert gehabt haben . . .

    Im Wikipedia-Eintrag zu diesem Film steht "Bei 142 Minuten Spielzeit wird lediglich in 48 Minuten des Filmes gesprochen." Grins1

    sehe ich die Grinsekatze hinter dem Zitat, dann stehen scheints jetzt wirklich zwei Foristen gegeneinander ;) ;) die vielen stummen Passagen sind m. E. eine der großen Stärken des Films :!: - der Hauptgrund dafür, dass ich mit Mainstream-Kino in aller Regel wenig klar komme (sehr höflich ausgedrückt!!), ist - neben den für meine Empfindeleien gar zu rasanten Schnitten -, dass mir (meist viel) zu viel Gerede + (meist viel) zu viel Musik bei ist

    ganz im Ernst -will ich endlos-Gerede haben, ist Hörspiel angesagt . . . ist mir nach Musik-bis-zum-Abwinken, geh' ich in die Oper ! !

    es ist so viel passiert bei SF, also: altbacken.

    < - eben drum, in vielerlei Hinsicht liebe ich altbackenes Kino (schulterzuck-Smiley), z. B. sind meine Lieblings - Abenteuer - Streifen Clouzots 'Lohn der Angst', Aldrichs 'Flug des Phönix' und Nicolas Roegs 'Walkabout' - der jüngste davon also bereits 50J. alt....


    - - > > aber nun mal eben gucken, was drunten in Australien Tsitsipas u. Djoko so anstellen

    - das ist 'heutiges' Action-Kino, das ich akzeptiere ;) ;)

    Alexa, was ist ein gerechter Lohn? 'Das weiß ich leider nicht!' Peter Kessen 'Disruptor Amazon'

    Das TV gibt mehr 'Unterhaltung' aus, als es hat - in der bürgerl. Gesetzgebung nennt man das 'betrügerischen Bankrott'

    Werner Schneyder

    Fleiß ist gefährlich Henning Venske 'Inventur'

  • Es ist aber kein "Männerfilm" ( was immer das heißen mag)! Er feiert nicht die Technik, im Gegenteil,

    weiß nicht. In der gewissermaßen "realistischen" Darstellung, z.B. den langen Passagen, wo man nix hört außer den Atem des Astronauten im Raumanzug, empfinde ich schon eine Art sehr männlicher Nerdigkeit.


    Was die Musik angeht: "Also sprach Zarathustra" und die Weiten des Weltaals, das ist schon ein bißchen kitschlastig. Das Raumschiff und der Walzer finde ich eigentlich wunderbar, fast so wunderbar wie das "Hänschen klein" des "sterbenden" Computers.


    Ansonsten weiß ich auch nicht recht, was mir das ganze sagen soll.

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Gelaber

    na,na, lieber Palestrina. Ich mag ihn eben nicht. Er erreicht mich nicht. Ist das erlaubt? Ja. Kann der Film was dafür? Nein, kann er nicht. Der Grund bin ich. Und daß ich daneben Fernsehkrimis gern hab (die Du garnicht sehr gern hast) ist ein andres, aber eigenes Thema, welches mit 2001 nichts zu tun hat.


    Ein Beispiel: ich verehre Thomas Mann sehr. Ich lese aber auch gerne Stephen King. Und ich kann mit Robert Musil absolut nichts anfangen. Nun kann natürlich ein Musilbegeisterter, der sein Leben der Entschlüsselung seines Mann ohne Eigenschaften gewidmet hat, ankommen und sich bitter darüber beschweren daß dieser King-Leser seinen Hausgott nicht zu goutieren weiß... Man hat ja von der dummen Masse, die King liest, nix besseres erwartet...


    Du merkst was? Laß mir meine Abneigungen und Unverträglichkeiten. Die hat jeder, die hast auch Du. Manchmal treffen die große Kunst. Das ist so, weil wir Menschen sind und als solche begrenzt. Und laß mir meine kleinen Liebeleien, egal auf welchem Niveau. Man darf auch Dinge gern haben die der Sphäre des Erhabenen nicht zugehörig sind, sogar in einem Kulturforum... Beschweren kannst du dich wenn ich sagte, 2001 sei ein schlechter Film und der letzte Tatort sei doch viel besser. Das wäre dann Unsinn, "Gelaber", klar. Das liegt mir aber absolut fern.


    Wenn dich 2001 glücklich macht: sei glücklich. Das ist doch schön.



    :kaffee1:

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Übrigens - dies ist ja ein Kubrick Thread - möchte ich mal anmerken, daß ich alle Filme sonst, die ich von ihm kenne ("Barry Lydon" kenne ich nicht), daß ich die alle sehr großartig finde. Einer der tollen, erstaunlichen Regisseure die wir haben, und jeder Film hat seine ganz eigene Aura.



    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Lieber Garcia, du solltest mal, wie ich es auch Newbie69 empfohlen habe das Buch lesen, eventuell würdest du den Film mit anderen Augen sehen!

    Ich rate immer, ein Buch hinterher zu lesen!

    Übrigens, ich bin auch ein großer T.Mann Verehrer! :)

    Zitat von Garcia

    haben

    ...hatten!


    Apropos Barry Lyndon, ein wirkliches Meisterwerk!


    Das andere habe ich abgehakt, Sorry!


    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • Lieber Palestrina, ich habe es gelesen, vor vielen Jahren, ich hab kaum mehr Erinnerung daran.


    Ich konnte mit dem Film eben niemals viel anfangen. Das ist bedauerlich. Ich guckte ihn immer wieder, merkte auch, da passiert etwas Großes, aber ich kam nicht rein.


    Dieses Jahr werde ich 60. Vielleicht ist das ja eine Sache die was für meine 70er ist (so ich sie erreiche)...


    Aber du magst ihn, dir hat er was gegeben, und nur das ist doch wichtig am Ende :)

    Übrigens finde ich nicht alles falsch an 2001: der Twist, in der Steinzeit zu beginnen und so eine Art Menschheitsgeschichte draus zu machen, das find ich sehr stark. Nur baut das alles für mich dann ab, je länger der Film dann dauert.


    Aber egal. Irgendwann werde ich ihn verstehen oder eben nicht. Drück mir die Daumen daß ich nichts verpasse ;)




    LG :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Meine Meinung ist, dass man 2001 gar nicht verstehen kann - es bleibt alles offen.Jederx mag sich eigene Gedanken dazu machen. Diese sind alle falsch und alle richtig.


    Das Buch muss ich auch mal wieder lesen, das ist zu lang her. Ich weiß nur noch, dass es recht abweichend war. Auch hier wieder ununterscheidbar - weicht der Film vom Buch ab? Oder das Buch vom Film?

    Helli

  • Meine Meinung ist, dass man 2001 gar nicht verstehen kann - es bleibt alles offen.

    Ja- und genau das macht den Film für mich so faszinierend. Weil genau das es ist, was ich von großer Kunst erwarte - lauter Fragen und keine Antworten. Die muss ich selber finden und die sind nach jedem Anschauen andere. Und so bleibt '2001' für mich ein ständiges Rätsel, ein offenes Buch, vielleicht sogar eine Art Ärgernis, weil der Film es mir nicht leicht macht. Aber genau dieses Ärgernis will ich, nicht jeden Tag, nicht permanent, aber zur richtigen Zeit, in der richtigen Stimmung immer.


    Ich bin überhaupt kein SF-Fan und '2001' ist quasi der einzige Film aus dem Genre, bei dem ich über Jahrzehnte nicht das Interesse verloren habe. Das will - für mich - schon 'ne ganze Menge heißen. Wobei ich natürlich auch jeden verstehen kann, der mit dem Film nichts anfangen kann. Es soll ja auch Menschen geben, die mit Callas nichts am Hut haben. :versteck1: ;)


    Mit einem Freund streite ich mich ständig (nun eher als 'running gag') über Peckinpah und Preminger. Das ist halt so. Und das ist halt das Große an der Kunst. Es gibt kein richtig, kein falsch. Höchstens was das Handwerkliche angeht und auch da muss man immer die Entstehungszeit mit berücksichtigen.


    Das Buch, das ich nicht kenne, werde ich nicht lesen, weil Film ein ganz anderes Medium mit ganz anderen Gesetzen ist. Das eine hat für mich mit dem anderen nichts zu tun. Wenn ich da anfangen würde, könnte ich Hitchcocks 'Vögel' in die Tonne treten und die meisten seiner anderen Literaturverfilmungen genauso. Von entsprechend anderer großer Filmkunst ganz zu schweigen.


    '2001' ist für mich erst einmal ein Film, so schaue ich ihn, so nehme ich ihn wahr und so überwältigt er mich immer wieder.


    :wink:Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Nur als Exkurs:

    Das Buch "2001" ist erst nach dem Film entstanden, Clarke hat vorher mit Kubrick zusammen die Ideen für das Drehbuch entworfen (basierend auf seiner Kurzgeschichte "The Sentinel") und anschließend seinen eigenen Take als Roman veröffentlicht.


    Das Buch ist....okay. Ohne die Wirkung des Films wäre es wohl nicht als kanonisch relevant zu bezeichnen. Clarke war zwar ein kompetenter Erzähler mit sehr vielen guten Ideen, aber seine Handlung verliert sich meistens in Geschwurbel. Charakterentwicklung darf man bei ihm sowieso nicht erwarten. Was das Buch aber besonders gut diskutiert, sind die möglichen Auswirkungen einer Entdeckung der "dritten Art" auf die Menschheit samt Implikationen für Moralverständnis, Religion und Wissenschaft. Das liest sich dann leider recht essayistisch.


    Aber: Gute SF kann einen Technologie- oder eben Erkenntnisschock der Menschheit vorwegnehmen und uns im Hier und Jetzt quasi rückwirkend beruhigen und philosophische Hilfe leisten. Damit ist sog. Science Fiction eigentlich nichts anderes als "normale" fiktionale Literatur, welche ein Verständnis unserer Welt durch möglichst genaue Beschreibungen erzeugen möchte.


    Den KI-Schock aus 2001 haben wir nun also fast erreicht, die restlichen Fragen und Themen dieses grandiosen Meisterwerks (Film) werden uns, so hoffe ich, noch lange beschäftigen und niemals einholen ;). Das Thema von 2001 und die Bedeutung des Monolithen sind im Prinzip gleichzusetzen mit der Kunst selbst. Der Monolith ist die Frage. Gute Antworten braucht niemand.

    „Music is a nexus. It's a conduit. It's a connection. But the connection is the thing that will, if we can ever evolve to the point if we can still mutate, if we can still change and through learning, get better. Then we can master the basic things of governance and cooperation between nations.“ - John Williams

  • Tichy: :thumbup: Großartiger Beitrag!


    Garcia: Dass du keinen Draht zu dem Film findest, kann man dir selbstverständlich nicht vorwerfen, das Einzige, was ich wirklich nicht nachvollziehen kann (und was ich noch nie als Kritik an dem Film gehört habe) ist, dass du ihn

    geschwätzig

    findest.

    Zudem steht im Wikipedia-Eintrag zu diesem Film u. a. Folgendes: "Bei 142 Minuten Spielzeit wird lediglich in 48 Minuten des Filmes gesprochen."

    Für mich einer der Aspekte, die diesen Film so einmalig und herausragend machen...

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